Parkinson

Historie von Morbus Parkinson

Die Parkinsonsche Krankheit hat ihre Bezeichnung dem Londoner Arzt James Parkinson zu verdanken, der das Krankheitsbild im Jahre 1817 erstmals beschrieb. Er vermutete, dass die verschiedenen Symptome auf eine gemeinsame Ursache im Gehirn zurückzuführen sind. Eine wirksame Behandlung konnte er noch nicht angeben.

Jeder 200. Mensch im Alter von über 80 Jahren in Deutschland leidet unter Morbus Parkinson, es gibt aber auch deutlich jüngere Betroffene. Beginnt die Erkrankung vor dem 40. Lebensjahr, wird von einem „early-onset“-Parkinson gesprochen. Hiervon sind etwa fünf Prozent aller Parkinson-Patienten betroffen. Dabei werden die ersten Symptome meist ab dem 30. Lebensjahr beobachtet, in Ausnahmefällen kann die erste Symptomatik jedoch auch vor dem 20. Lebensjahr auftreten.

Ursachen der Parkinson-Erkrankung

Diese Erkrankung des Nervensystems hat ihren Ursprung in einer Zellregion im Gehirn, der so genannten „Substantia nigra“. Hier wird bei gesunden Menschen Dopamin produziert, eine Substanz, die eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Informationen der Nerven zur Steuerung des Bewegungsablaufs spielt. Bei Parkinson-Patienten gehen die Zellen der „Substantia nigra“ aus ungeklärter Ursache zunehmend zu Grunde, und das führt zu den typischen Symptomen des Morbus Parkinson: verlangsamte Bewegungen der Arme und Beine, eingeschränkte Mimik und eine Verlangsamung des Sprechens.

Typische Symptome bei Parkinson

Bei den meisten Patienten kommt es im frühen Erwachsenenalter unbemerkt zu einem Absterben von Zellen, die den Überträgerstoff Dopamin herstellen. Dieser ist notwendig, damit in bestimmten Nervenbahnen Impulse übertragen werden können. Fällt dieser Impuls vermindert aus, wird der gesamte Bewegungsablauf des Menschen verändert. Betroffen ist dabei der gesamte Organismus, nicht nur Arme und Beine, sondern auch Rumpf, Kopf, Sprechorgane, Darm und anderes mehr.

Der Prozess beginnt im Allgemeinen schleichend, ohne dass es für die Betroffenen, die Umwelt oder den Arzt zu erkennen wäre. Erst wenn die Dopamin produzierenden Zellen zu etwa 60 bis 80 Prozent nicht mehr funktionstüchtig sind, werden erste klinische Zeichen sichtbar. Es kann ein beginnendes Zittern eines Armes sein (häufigstes Erstsymptom), aber auch eine allgemeine Verlangsamung, Ungeschicklichkeit, depressive Stimmungslage, Schreibstörungen oder anderes.

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Beim Gehen macht sich die Verlangsamung der Gesamtmotorik besonders bemerkbar. Die Schritte werden kürzer, gelegentlich kommt es zum Schlurfen. Die Arme pendeln vermindert oder gar nicht mit. Sie werden leicht angewinkelt am Körper gehalten. Im Verlauf der Krankheit können Störungen beim Start oder Schwierigkeiten, Engpässe zu überwinden, dazukommen. Die Füße kleben am Boden, der Patient hat es schwer, den ersten Schritt zu tun. Ist er einmal in Gang, kann ihm das Anhalten ebenso schwer fallen. Er kann nicht abrupt stehen bleiben und neigt dazu, nach vorn zu fallen. Bei Engpässen, etwa beim Durchqueren einer Tür, kann er ins Trippeln geraten, schließlich völlig stocken und nach vorn fallen. Auch beim Wenden zeigen sich diese Schwierigkeiten. Zur Richtungsänderung sind viele kleine Zwischenschritte notwendig. Beim Gehen wird im Allgemeinen die typische Körperhaltung beibehalten, die leicht nach vorn geneigt ist. Knie und Ellenbogen sind angewinkelt.

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Die Mimik ist meist reduziert, so dass das Gesicht maskenhaft wirkt. Verstärkt wird dieser Eindruck durch einen seltenen Lidschlag.

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Die Sprache wird oft leise, gelegentlich auch heiser bis unverständlich. Die Modulation lässt allmählich nach, so dass sie monoton wirkt.

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Die typische Parkinson-Muskelverspannung ist gleichmäßig teigig. Beim passiven Beugen und Strecken der Gliedmaßen lässt sich gelegentlich in den Gelenken das so genannte „Zahnradphänomen“ auslösen. Man spürt einen ruckartigen Widerstand, der häufig relativ früh am Handgelenk nachweisbar ist.

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Das Zittern (Tremor) beim Parkinson ist typischerweise ein Ruhetremor mit einer Frequenz von fünf bis sieben Hertz. Er tritt in entspanntem Zustand auf und verschwindet in der Bewegung. Das heißt, dass die Alltagsverrichtungen durch das Zittern an sich nicht beeinträchtigt sind. Dennoch wird das Symptom Zittern von den Patienten als sehr lästig empfunden, da es ein auch für die Umwelt sehr auffälliges Symptom ist. Oftmals ist der reine Ruhetremor des Parkinson-Patienten aber auch mit einem Halte- und Aktionstremor kombiniert, dann können auch Schwierigkeiten bei den Alltagsverrichtungen auftreten. Bei jedem zehnten Patienten tritt das Zittern allerdings überhaupt nie auf. Andererseits bleibt es bei einigen Patienten führendes Symptom.

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Parkinson-Patienten fällt es schwer, ihre aufrechte Haltung beizubehalten. Sie gehen meist gebeugt (gebunden) und haben Mühe, ihr Gleichgewicht zu halten. Werden sie zum Beispiel vom Arzt von hinten an den Schultern leicht rückwärts gezogen, können sie sich oftmals nicht abfangen und fallen nach hinten.

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Es kommen bei der Erkrankung eine Vielzahl vegetativer Symptome in unterschiedlicher Ausprägung vor. Sehr häufig sind Schweißausbrüche.

Darmträgheit, die im Einzelfall bis zum Darmverschluss gehen kann, ist oft ein weiteres Problem. Die Darmmuskulatur ist durch die Grunderkrankung in ihrer normalen Tätigkeit gestört und verstärkt damit die ohnehin bei älteren Menschen häufigen Beschwerden bei der Stuhlentleerung.

Schwierigkeiten können auch beim Wasserlassen auftreten, meist in Form eines imperativen Harndrangs mit häufigem Wasserlassen. Die Blase zieht sich reflexartig schon bei einem geringen Füllungsvolumen zusammen. Der Drang zum Wasserlassen setzt unmittelbar vorher ein und kann nicht unterdrückt werden, so dass die Toilette nicht mehr erreicht werden kann.

Seltener sind starke Talgabsonderungen, die zu Salbenhaut und verstärkter Schuppenbildung führen.

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Parkinson-Patienten sind häufig depressiv. Eine Depression kann durchaus das erste Symptom der Erkrankung sein und den körperlichen Erscheinungen um Monate bis Jahre vorauseilen. Diese Depression wird auf das gestörte Gleichgewicht der Überträgerstoffe im Gehirn zurückgeführt. Sie ist medikamentös durch Antiparkinson-Präparate und durch antidepressive Substanzen positiv zu beeinflussen. Daneben gibt es depressive Verstimmungen als Reaktion auf die verschiedenen Krankheitssymptome oder auf die Diagnosestellung. Hier helfen im Allgemeinen Gespräche mit dem Arzt oder anderen Therapeuten, den Angehörigen oder Arbeitskollegen, durch die ein realistischer Umgang mit den Beschwerden im Alltag herbeigeführt werden kann. Auch eine kurzfristige Psychotherapie kann sinnvoll sein.

Das Denken ist bei Parkinson-Patienten in der Regel in seiner Qualität keineswegs vermindert. Eine gewisse Verlangsamung wird gelegentlich beobachtet. Parkinson-Patienten stellen sich oft ungern auf neue Situationen ein. Diese Symptome können durch eine Parkinson-Therapie gebessert werden. In einigen Fällen können Denkstörungen jedoch das Ausmaß einer leichten Störung übersteigen. Es kommt dann zu erheblichen Merkfähigkeits- und Konzentrationsstörungen sowie zu Einschränkungen des Denk- und Auffassungsvermögens. Diese Einschränkungen der geistigen Fähigkeiten scheinen bei Parkinson-Patienten etwas häufiger als bei Kontrollpersonen aufzutreten.

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