10. Juni 2020 

Covid-19-Schnelltest ermöglicht in Paracelsus-Nordseeklinik Helgoland erste Schritte zurück zum Regelbetrieb

Ab 10. Juni Wiederaufnahme von Parkinsonpatienten / Corona-Einschränkungen im Klinikbetrieb jedoch nicht aufgehoben

Es ist ein Quantensprung beim Nachweis des Corona-Virus für die Paracelsus-Nordseeklinik Helgoland: Deutschlands einzige Hochseeklinik gehört nun zu den wenigen in Deutschland, die mit einem Schnelltestgerät ausgestattet sind, das den Nachweis von Covid-19-Viren innerhalb von zweieinhalb Stunden liefern kann und ähnlich wie die großen Labortestungen mit dem PCR-Verfahren funktioniert.

Aufgrund der speziellen Lage der Klinik, fern ab vom Festland und nur mit Schiff oder aus der Luft erreichbar, dauerte die Auswertung einer Testung in der Vergangenheit teilweise bis zu fünf Tagen. „Mit dem Schnelltest, dem einzigen Testgerät auf ganz Helgoland, können wir nun autonom arbeiten und unseren Patienten und Mitarbeitern einen größtmöglichen Schutz bieten“, erklärt Sten Wessels, der Pflegedienstleiter der Nordseeklinik, die Bedeutung. Denn die neue Labortechnik arbeitet mit einer hohen Sensitivität und Spezifität. Das heißt, sie erbringt den Nachweis des Virus mit einer großen Sicherheit.

Schnelltest und strategische Maßnahmen führen schrittweise zum Regelbetrieb

Für die Klinik ist diese automatisierte Labordiagnostik vom Typ Bosch Vivalytic zudem die Voraussetzung für die Wiederaufnahme von Patienten auf der neurologischen Spezialabteilung zur Behandlung von Parkinsonsyndromen. Die Abteilung für Grund- und Regelversorgung der Paracelsus-Nordseeklinik Helgoland war durchgehend geöffnet, die Neurologie jedoch musste aufgrund der Corona-Pandemie vorübergehend geschlossen werden. Ab Mittwoch, den 10. Juni 2020, startet die Klinik nun mit einer stufenweisen Wiederaufnahme ihres Regelbetriebs. „Dabei ist es uns ein besonderes Anliegen, dass sich unsere Patienten weitgehend sicher fühlen können. Daher gehen wir sehr umsichtig vor,“ so Sten Wessels. Es wurden Maßnahmen umgesetzt, die einen möglichst wirksamen Infektionsschutz während des Klinikaufenthaltes unterstützen können. Denn noch sind weder die Ausnahmesituation für die Klinik noch die Einschränkungen durch die Pandemie beendet. Auch das grüne Licht für Besucher lässt noch auf sich warten, es gilt weiter ein strenges Besuchsverbot. „Doch auch mit den notwendigen Einschränkungen und Hygiene-Maßnahmen ist der stationäre Aufenthalt auf Helgoland für unsere Patienten attraktiv. Das Hochseeklima fernab vom Alltagsstress wirkt sich positiv auf die Parkinson-Syndrome aus. Daher sind wir sehr froh, mit dem Schnelltest nun die Grundlage geschaffen zu haben, langsam zum Regelbetrieb zurück kehren zu können “, sagt Oleg Mitrofanov, Chefarzt der Neurologie auf Helgoland.

Alle neuen Patienten werden bei Aufnahme ausnahmslos genau auf eine mögliche Infektion hin befragt und mit dem neuen Schnelltest bezüglich einer COVID19 Infektion getestet. Das Testgerät wird neben dem lückenlosen Einsatz in der Neurologie auch bei Bedarf- oder Verdachtsfällen in der Abteilung der Grund- und Regelversorgung des Inselkrankenhauses genutzt.

Investition in die Zukunft

Gleich an sieben weiteren Akutkrankenhäusern der Paracelsus-Kliniken und mit einem Investitionsvolumen von rund einer Viertelmillion Euro hat das Gesundheitsunternehmen die derzeit besten am Markt erhältlichen Analysegeräte für Viren in Betrieb. Das System Vivalytic von Bosch ist eine universelle Plattform für molekulare Labordiagnostik, mit der verschiedene Labortests nicht nur schnell, sondern auch vollautomatisiert durchgeführt werden können. Die Plattform vereint ein breites Spektrum an Tests mit unterschiedlicher Anzahl klinisch relevanter Parameter in einem Gerät. Für Paracelsus bedeutet das, dass die Geräte auch nach dem Ende der Corona-Pandemie noch weiter intensiv genutzt werden können. „Die Anlagen können bis zu zehn weitere Viren nachweisen unter anderem auch das Influenza-Virus”, erläutert Markus Bröcker, Leiter des Teams Medizintechnik von Paracelsus. „Wir sind sicher, dass wir die Geräte zum Vorteil unserer Patienten in den nächsten Jahren verstärkt werden einsetzen können.”