Blasenzentrum
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Blasenkrebs früh erkennen – auf Warnsignale achten.

Blasenkrebs entwickelt sich häufig über lange Zeit ohne klare Beschwerden, weshalb eine frühzeitige Abklärung so wichtig ist. Ein zentrales Warnzeichen ist Blut im Urin, vor allem wenn es schmerzlos auftritt. Auch häufiger Harndrang mit kleiner Urinmenge oder später Schmerzen im Unterbauch bzw. in der Nierengegend können Hinweise sein.

Akute Blasenbeschwerden wie Brennen beim Wasserlassen oder Schmerzen sprechen dagegen meist für Infektionen oder Steine. Da Blasenkrebs im Frühstadium kaum auffällt, kann bereits ein einfacher Urintest wichtige Hinweise liefern. Je früher eine Diagnose gestellt wird, desto besser sind die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung.

    • Körperliche Untersuchung des Bauch-, Becken- und Nierenbereichs

    • Urintest zum Nachweis von Blut

    • Ultraschall von Blase und Nieren

    • Zystoskopie (Blasenspiegelung) als wichtigste Untersuchung, inkl. Möglichkeit zur Biopsie

    • NBI (Narrow Band Imaging): verbessert die Sicht auf Blutgefäße und Schleimhäute

    • PDD (Photodynamische Diagnostik): macht kleinste Tumoren durch Farbstoff und Speziallicht sichtbar

    Zur endgültigen Diagnose und zur Bestimmung der Tumortiefe erfolgt meist eine TUR-Blase (Transurethrale Resektion). Dabei wird der Tumor endoskopisch beurteilt und Gewebe entfernt, um das genaue Stadium festzustellen.

  • Die Transurethrale Resektion (TUR-Blase) ist ein sicheres Verfahren zur vertiefenden Diagnostik und Therapie bei Blasenkrebs. Bei oberflächlichen Befunden kann bereits während dieser endoskopischen Untersuchung der Tumor von der Blasenwand abgetragen und entfernt werden.

    Je nach Tiefe der Blasenwandinfiltration und Anzahl der Tumoren wird anschließend entweder eine regelmäßige urologische Kontrolle (Blasenspiegelung in den ersten zwei Jahren alle zwei Monate, im dritten und vierten Jahr halbjährlich, ab dem fünften Jahr einmal jährlich) oder eine Wiederholung des Verfahrens empfohlen.

  • Bei tief wachsenden Tumoren, wenn bereits die Muskelschicht der Harnblase betroffen ist (klinisches Stadium pT2 oder mehr) oder bei lokal nicht beherrschbaren Tumoren ist die Blasenkrebs-Therapie aufwändiger. In diesem Stadium wird die Entfernung der gesamten Harnblase empfohlen, die radikale Zystektomie. Beim Mann entfernt man Blase, Prostata, Samenblasen und Lymphknoten im kleinen Becken, bei der Frau werden die Blase, der Uterus, Vaginalwand und die Lymphknoten entfernt. Im Anschluss an die Zystektomie muss eine künstliche Blase, Illeum Condiut oder Neoblase, eingesetzt werden.

  • Nach einer radikalen Blasenentfernung entscheidet der behandelnde Arzt je nach Befund und Tumorstadium, ob eine kontinente oder inkontinente Harnableitung notwendig ist. Zu den inkontinenten Verfahren gehören die Harnleiter-Haut-Fistel und das Ileum-Conduit. Die Harnleiter-Haut-Fistel kommt ohne Darmabschnitt aus, erfordert jedoch häufig eine dauerhafte Schienung der Harnleiter, was einen wesentlichen Nachteil darstellt.

    Ein Ileum-Conduit ist ein künstlicher Harnausgang, bei dem der Urin über die Bauchdecke abgeleitet wird. Dafür wird ein 10–15 cm langes Stück Dünndarm genutzt, an das die Harnleiter angeschlossen und das als Stoma nach außen geführt wird. Der Urin fließt anschließend kontinuierlich über dieses Darmsegment nach außen ab.

  • Bei der kontinenten Harnableitung übernimmt eine aus etwa 60 cm Dünndarm geformte Neoblase die Funktion der entfernten Harnblase. Die Harnleiter werden in diese neue Blase eingepflanzt, die anschließend mit Harnröhre und Schließmuskel verbunden wird. Nach einer Eingewöhnungsphase ist so eine weitgehend normale, selbstbestimmte Blasenentleerung über die Harnröhre möglich.

  • Bei fortgeschrittenen Tumoren kann zusätzlich eine Chemotherapie vor oder nach der Operation in Erwägung gezogen werden, um den Behandlungserfolg zu verbessern und das Risiko für die Bildung von Tochtergeschwulsten zu verringern.

    Zur nachhaltigen Behandlung bei Blasenkrebs kann unter Umständen eine Strahlentherapie in Verbindung mit einer Chemotherapie durchgeführt werden.

Dein Ansprechpartner im Blasenzentrum: