Paracelsus will wachsen. Profitabel – ohne den Fokus zu verlieren.

Porterhouse, die 2018 die Paracelsus-Gruppe übernommen und erfolgreich neu aufgestellt hat, beteiligt das Management mit 25 Prozent an der Klinikgruppe. Aus Managern werden damit Miteigentümer. Was bedeutet das für die Paracelsus Kliniken? Warum gibt Porterhouse ein Viertel seiner Unternehmensanteile ab? Nachgefragt bei Phillip Fröschle, CEO, Timon Gripp, COO, und Felix Happel, Aufsichtsratsvorsitzender und Verwaltungsratspräsident des Mehrheitseigentümers.  

Phillip und Timon, was ändert sich für Euch, wenn Ihr ab kommenden Jahr Miteigentümer der Paracelsus Kliniken seid? 

Phillip: Mein Anspruch an meine Geschäftsführertätigkeit war schon immer hoch, daher wird sich an meiner täglichen Arbeit nicht viel ändern. Ich brenne für das Ergebnis, für Optimierungen und Verbesserungen. Wenn man zurückblickt, können wir mit Stolz sagen, dass wir in den letzten Jahren viel erreicht haben. Wir konnten die Langfristigkeit der Paracelsus Kliniken sicherstellen und was mich besonders positiv stimmt: unsere mutigen Entscheidungen wurden gemeinsam als Team getroffen. Daher wird sich ehrlicherweise nicht viel Grundlegendes verändern, lediglich unsere Handlungsfähigkeit, sofern schnelle Entscheidungen getroffen werden müssen.  

Timon: Als Geschäftsführung haben wir den Kurs des Unternehmens in enger Abstimmung mit Porterhouse bereits in der Vergangenheit maßgeblich positiv mitgestaltet. Daher wird der eingeschlagene Weg auch mit dieser Veränderung stringent weitergegangen, damit sich Paracelsus klar am Gesundheitsmarkt positioniert.  

Felix: Die hervorragende Zusammenarbeit im Team verdient besondere Anerkennung. Wir sind stolz darauf, bei allen wichtigen strategischen Entscheidungen immer als Porterhouse einbezogen worden zu sein und das Wohl unseres Versorgungsauftrags stets im Mittelpunkt gehabt zu haben – diesen Leitgedanken werden wir auch weiterhin verfolgen.  

Warum trennt sich Porterhouse von einem Viertel seiner Unternehmensanteile?  

Felix: Eine Klinikgruppe zu führen, heißt für uns Verantwortung übernehmen – im Alltag, in der Strategie und im Ergebnis. Deshalb war für uns klar, wer Paracelsus operativ prägt, soll auch unternehmerisch mitgestalten können. Es ist auch eine Anerkennung für die sehr gute Arbeit von Phillip Fröschle und Timon Gripp in den vergangenen Jahren. Wir müssen sehen, woher wir als Klinikgruppe kommen. Paracelsus war in einer schwierigen Situation, als wir das Unternehmen übernahmen,– das lässt sich nicht von der Hand weisen. Aber wir haben diese Phase in einem herausfordernden Umfeld erfolgreich überwunden und können gestärkt in einen positiven Aufwärtstrend blicken.  

Phillip: Paracelsus ist heute wieder bestens positioniert für die Zukunft. Seit dem Einstieg von Porterhouse im Jahr 2018 wurden die Paracelsus Akutkliniken konsequent neu ausgerichtet. Statt einer Vollversorger-Struktur steht heute ein fokussiertes Portfolio mit klaren medizinischen Schwerpunkten im Zentrum – insbesondere Orthopädie, Urologie und Neurologie. Weitere Leistungsfelder – wie Schmerzmedizin, Kardiologie und Allgemeine Innere Medizin und andere – ergänzen die Standorte dort, wo sie zur regionalen Versorgung beitragen. Dank des klaren Fokus auf spezialisierte Versorgung und starke regionale Verankerung sind wir seit Jahren wieder auf Wachstumskurs. Positiv wirkte sich vor allem die signifikante Leistungssteigerung in der medizinischen Versorgung bei gleichzeitig erhöhter Effizienz im nicht-ärztlichen Bereich aus.  

Timon: Wir haben Prozesse in unseren Kliniken neu gedacht und unsere Leistungsqualität messbar gesteigert. Das große Prozess-Knowhow wollen wir in Zukunft auch Dritten zur Verfügung stellen und damit von den derzeitigen Strukturen im Gesundheitswesen profitieren. Das diese Strategie stimmt, zeigen die zunehmenden Anfragen, ob wir für andere Kliniken oder MVZs Leistungen übernehmen oder mit entwickeln möchten. Das ist ein Zeichen dafür, dass Paracelsus in der Branche als Referenz wahrgenommen wird. Wir sehen hier ein klares Wachstumspotential. Ein wichtiger Wachstumstreiber wird auch der Ausbau der digitalen Angebote sein, mit denen die Patientenbindung erhöht werden soll. 

Phillip: Paracelsus will und wird wachsen. Profitabel – ohne den Fokus zu verlieren. Wir werden auch in Zukunft investieren - zielgerichtet und dort, wo es den größten Nutzen hat: in medizinische Qualität, digitale Lösungen und Projekte, die den Arbeitsalltag unserer Teams spürbar erleichtern. So stellen wir sicher, dass jeder Schritt nachhaltig wirkt und unsere Versorgung auch in Zukunft stark bleibt. Gleichzeitig dürfen wir nicht übersehen, dass die Gesamtsituation herausfordernd bleibt. Steigende Kosten und die Krankenhausreform verlangen besondere Sorgfalt und Achtung.  

Felix, über Porterhouse hast Du Paracelsus vor rund sieben Jahren in einer schwierigen Lage übernommen. Jetzt gibst Du einen größeren Teil wieder ab. Hast Du Deine damalige Entscheidung bereut und willst Du jetzt raus? 

Felix: Ich habe es nicht einen Tag bereut. Ich bin Segler. Bei schönem Wetter kann das fast jeder. Wenn es draußen ungemütlich wird, Sturm aufzieht, dann kommt es auf die Ausrüstung und das Team an. Das Boot mussten wir an einigen Stellen ausbessern, damit es auch durch künftiges schlechtes Wetter kommt. Manches hat länger gedauert als gedacht. Manches wurde erst deutlich, als wir schon auf hoher See waren. Auf das Team konnte man sich immer verlassen. Egal, ob im medizinischen Bereich, in der Pflege oder in der Verwaltung - alle sind motiviert, ziehen mit, wollen den Patienten die beste Leistung liefern und damit auch den Erfolg von Paracelsus. Zusammen mit dem Management haben wir Paracelsus wieder auf solide Füße gestellt und wir werden weiterhin als Miteigentümer und langfristig strategisch denkender Partner mit dem Unternehmen verbunden bleiben.

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Management steigt als Miteigentümer ein – nächste Wachstumsphase beginnt

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