Interdisziplinäre Post-COVID-19-Rehabilitation
in Pneumologie und Kardiologie
als Anschlussheilbehandlung nach Covid-19-Erkrankung
Schwere, aber auch milde COVID-19-Verläufe können sowohl körperliche als auch mentale Funktionen mehr oder minder stark beeinträchtigen, was sich auf die allgemeine Lebensqualität auswirken kann. Minderung des Lungenvolumens, der Atemkraft oder des Gasaustausches sowie eine verringerte Belastbarkeit gehören zu bekannten Funktionsstörungen der Atmungsorgane neben Begleiterkrankungen im kardiovaskulären, neurologischen oder psychischen Bereich.
Für Patienten, die eine Covid-19-Erkrankung überstanden haben und noch in deutlich geschwächtem Allgemeinzustand sind, empfehlen wir eine anschließende Rehabilitation. In unserer Paracelsus Harzklinik erfolgt die Post-COVID-19 Rehabilitation fachübergreifend in enger Zusammenarbeit aller Bereiche im Rahmen des interdisziplinären Teams unserer Klinik. Durch Erfassung Ihres individuellen aktuellen Beschwerdebildes werden die Rehabilitationsmaßnahmen an Ihre individuellen Bedürfnisse angepasst.
Die Behandlungsziele einer Post-COVID-19-Rehabilitation richten sich nach Ihren gesundheitlichen Problemen und individuellen Bedürfnissen. Im Fokus stehen folgende Ziele:
- Wiederherstellung und Sicherung der Teilhabe am Alltags- und Berufsleben
- Verbesserung von Atemnot, Zunahme von Lungenvolumina und Atemmuskelkraft
- Erfassung und Verbesserung von Begleiterkrankungen
- Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit, Zunahme von Kraft und Fitness
- Stabilisierung und Verbesserung der psychischen und mentalen Funktion sowie von seelischen Folgen der COVID-19 Erkrankung
Nach Abschluss der diagnostischen Phase werden wir gemeinsam mit Ihnen die Behandlungsziele festlegen und einen persönlichen Behandlungsplan erstellen. In diesem Behandlungsplan werden Ihre vorhandenen Stärken und Schwächen natürlich berücksichtigt.
Hauptbestandteile der Diagnostik sind:
- eine genaue Diagnose mit Lungenfunktionsprüfung, Diffusions- und Atemkraftmessung
- Screening auf Herzbeteiligung mittels Herzultraschall
- eine individuelle Problemanalyse durch Physiotherapeuten*innen im Rahmen eines Eingangs-Managements
Hauptbestandteile der Therapie sind:
- Spezielle Beeinträchtigungen der Hirnleistung wie Konzentrationsstörungen oder Beeinträchtigungen der Gedächtnisfunktion werden systematisch erfasst und individuell trainiert.
- In einer freiwilligen „Corona-Gesprächsgruppe“ gehen unsere Psychologinnen auf Ihre Probleme ein und erarbeiten mit Ihnen Lösungen.
- Psychologische Einzelgespräche werden angeboten
- Zu Schlafproblemen als Folge einer COVID-19 Erkrankung stehen Ihnen Vorträge und eine individuelle Beratung zur Verfügung, ein Schlafapnoescreening ist möglich.
- Bei Beeinträchtigung der Lungenfunktion und Dyspnoe nehmen Sie an einer speziellen Trainingsgruppe – „Lunge aktiv“ – in Kleingruppen teil.
- Screening auf Beteiligung des Herzens und der Blutgefäße.
- Darüber hinaus stehen Ihnen sämtliche Möglichkeiten einer modernen lungenfunktionellen und kardialen Diagnostik zur Verfügung.
- speziell angepasste Physio- und Ergotherapie-Einheiten, Atemschulung, Kraft- und Ausdauertraining
- Am Ende des Rehabilitationsprogrammes wird ein abschließender Leistungstest – die sogenannte Spiroergometrie – durchgeführt, womit persistierende Lungen-, Herz-Kreislauf- und Muskel-probleme erfasst und Trainingsprogramme für zu Hause erstellt werden können.
Wir haben hier ein paar wichtige Fragen und Antworten für Sie zusammengefasst:
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Eine Reha-Maßnahme ist für alle Menschen sinnvoll, die nach überstandener Covid-19-Erkrankung weiter mit den Folgen zu kämpfen haben.
- Nach Entlassung aus dem Krankenhaus als Anschlussheilbehandlung (AHB) über die Krankenkasse oder den Rententräger (Deutsche Rentenversicherung = DRV)
- Bei anhaltenden Beschwerden als Heilverfahren über die Deutsche Rentenversicherung (DRV)
- Bei anerkannter Berufskrankheit einer COVID-19 Erkrankung als Rehabilitation über die jeweilige Berufsgenossenschaft (BG)
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Wir bieten Ihnen eine Interdisziplinäre Post-Corona-Rehabilitation als Anschlussheilbehandlung, direkt im Anschluss an Ihre Krankenhausbehandlung, an.
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Bei unserer interdisziplinären Post-Covid-19-Rehabilitation rechnen wir mit einer Dauer von insgesamt 21 Tagen. Auf ihren Wunsch hin und bei Zustimmung des Rehabilitationsträgers (Krankenkasse, DRV, BG) kann eine Verlängerung beantragt werden.
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Die Post-Corona-Rehabilitation zielt auf die Wiederherstellung und Sicherung der Teilhabe am Alltags- und Berufsleben ab. Im Fokus steht dabei die Verbesserung:
- Wiederherstellung und Sicherung der Teilhabe am Alltags- und Berufsleben
- Verbesserung von Atemnot, Zunahme von Lungenvolumina und Atemmuskelkraft
- Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit, Zunahme von Kraft und Fitness
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Je nach Schwerpunkt und Art der Symptome legen wir gemeinsam Rehabilitationsziele fest und erarbeiten einen Therapieplan. Wesentliche Behandlungsbausteine sind Atemgymnastik und Atemmuskeltraining. Ergänzt wird das Programm durch Kraft- und Ausdauertraining sowie psychologischer Betreuung bei möglichen psychomentalen Beeinträchtigungen.
Blogbeiträge zum Thema Long Covid
Wir haben das Thema Long Covid mit in unseren Paracelsus-Blog aufgenommen. Hier finden Sie interessante und spannende Artikel rund um die Behandlung von Long-Covid-Patienten, Therapieverfahren, oder Vorsorgemöglichkeiten nach einer COVID-19-Erkrankung. Besuchen Sie uns in unserem Blog oder lesen Sie direkt einen der nachfolgenden themenpassenden Blogbeiträge:
Long Covid: Spezielle Reha hilft
Sport nach Corona? Bitte gut vorbereitet!
Long Covid: Auch Genesene brauchen Behandlung
- Immer mehr Patienten haben eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht, aber damit noch nicht überstanden. Sie sind weiter symptomatisch und bedürfen der zielgerichteten Rehabilitation. Jetzt gibt es eine eigens hierfür konsentierte Leitlinie. Unser Leitender Chefarzt Prof. Dr. med. habil. Axel Schlitt berichtet hierüber im deutschen Ärzteblatt.
- Unser Chefarzt Dr. med. Stefan Schwarz berichtet zusammen mit Rüdiger Reise Oberarzt der Paracelsus Roswithaklinik über die COVID-19-Therapie sowie Folge- und Begleiterscheinungen im KU Gesunsheitsmanagement. Die Autoren fordern sektorenübergreifende Behandlungspfade und den Ausbau ambulanter Nachsorgemöglichkeiten, um dem zu erwartenden hohen Patientenaufkommen 2022 gerecht werden zu können. Hier geht es zum vollständigen Artikel.