Ärzte der Paracelsus-Klinik Bad Ems raten zu Sport mit Augenmaß / Wer jetzt motiviert ist, sollte sich aber nicht abhalten lassen
Bad Ems, 15. 01. 2020  
Runter von der Couch und Turnschuhe  an! Nach den Feiertagen und dem Jahreswechsel gilt es nun, die guten  Vorsätze für 2020 umzusetzen. Doch wer sich jetzt mit Elan auf das  Trimmrad schwingt oder durch den Park joggt, sollte es nicht  übertreiben, raten Ärzte der Paracelsus-Klinik Bad Ems. „Prinzipiell ist  es richtig, jetzt die Kilos wieder loszuwerden, die die  Weihnachtsplätzchen und die Weihnachtsgans hinterlassen haben, denn  Übergewicht ist neben Rauchen und Bewegungsmangel einer der großen  Risikofaktoren für Herz und Kreislauf“, so Dr. med. univ. Thomas  Reisinger, Chefarzt der internistischen Abteilung der Klinik. „Wer mit  dem Training anfängt, sollte es aber nicht übertreiben. Es muss Spaß  machen, sonst ist die Motivation schnell wieder weg. Achten Sie deshalb  auf die Signale Ihres Körpers. Wer vor lauter Überlastung beim Laufen  nicht mehr reden kann, sollte es langsamer angehen lassen.“ Darüber  hinaus empfiehlt der Kardiologe eine fett-, zucker- und cholesterinarme  Ernährung und wenig Stress zum Jahresbeginn. Prinzipiell, so Dr.  Reisinger, empfehle sich Training zur Vorbeugung das ganze Jahr  hindurch, denn Erkrankungen von Herz und Kreislauf seien immer noch die  Todesursache Nummer Eins in Deutschland. Männer ab 40 und Frauen ab 50  sollten deshalb regelmäßig Gesundheitsvorsorge-Checks beim Arzt nutzen.  Vor der Frühjahrs-Fitness zum Arzt gehen müsse man aber nicht, so der  Facharzt für Innere Medizin: „Fangen Sie einfach an, wenn Sie Sport  machen wollen und daran Spaß haben!” 
Schmerzen sind klare Warnsignale
„Einfach anfangen!”, das empfiehlt auch Dr. med. Klaus Erlinghagen, Chefarzt der Orthopädie an der Paracelsus-Klinik Bad Ems. „Achten Sie aber darauf, nicht zu übermotiviert zu trainieren. Schmerzen an Sehnen und Gelenken sind ein klares Warnsignal.” Im Übereifer würden Beschwerden allzu oft ignoriert, so der Facharzt für Orthopädie, was später mit Überlastungsproblemen beim Arzt oder in der Klinik enden könne. „Die Kunst ist es, dem Körper nach sportlichen Belastungen auch die Möglichkeit zur Regeneration zu geben. Als Faustformel gilt, dass Menschen, die eine neue Sportart beginnen, eine Anbahnungsphase von drei Monaten brauchen.” Die Sehnen und Bänder müssten – anders als die schneller trainierbaren Muskeln – erst lernen, mit der Belastung umzugehen. Ideal sei es, eine Sportart zu wählen, die man schon einmal gemacht habe. Denn durch das bereits Erlernte, selbst wenn es vor vielen Jahren gewesen sei, könne sich der Körper erinnern und schneller wieder einsteigen. Prinzipiell, so Dr. Erlinghagen, sei der menschliche Körper aber bis ins hohe Alter trainierbar. Wer älter sei, müsse dabei sein sportliches Programm möglichen körperlichen Defiziten anpassen. „Jedes Alter hat seine eigenen Fallstricke”, so der Orthopäde. „Wer unsicher ist, was er sich zutrauen kann, sollte sich vertrauensvoll an seinen Arzt wenden.“
