16. Mai 2022 

Refluxkrankheit

Etwa 20 % der Menschen leiden an der Refluxkrankheit – eine Erkrankung, die erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität hat und die langfristig sogar zu Speisenröhrenkrebs führen kann. Die internistischen Spezialisten bei Paracelsus können die Erkrankung sicher diagnostizieren und moderne Medikamente stehen für eine erfolgreiche Behandlung zur Verfügung.

Sodbrennen, Aufstoßen, Völlegefühl

Das Leitsymptom der Refluxkrankheit ist das Sodbrennen. Weitere Symptome sind Aufstoßen von Mageninhalt, Schmerzen hinter dem Brustbein, Oberbauchschmerzen, Schluckbeschwerden und Völlegefühl. Bei den Schmerzen hinter dem Brustbein denken viele an Herzbeschwerden. Die Symptome sind oft im Liegen deutlich stärker. Bei den Krankheiten der oberen Atemwege und Asthma bronchiale sollte man an auch an eine mögliche Refluxkrankheit denken.

Unangenehmer Rückfluss

Bei der Refluxkrankheit kommt es zu einem gesteigerten Rückfluss des sauren  Mageninhaltes in die Speiseröhre. Dabei muss man den gelegentlichen Rückfluss von Magensaft oder Mageninhalt in die Speiseröhre, der ganz normal ist, von einer Refluxkrankheit deutlich unterscheiden. Dieser normale Rückfluss ist nicht therapiebedürftig. Die Magensäure, die auch im Magen produziert wird, dient  zur Verdauung des Mageninhaltes und zur Abtötung der Bakterien, ist also ein wichtiger Teil eines gesunden Verdauungsprozesses.

Refluxkrankheit schädigt die Speiseröhre

Die Magenschleimhaut ist speziell vor der Säure geschützt. Nicht so die Speiseröhre. Bei ständigem Kontakt der Magensäure mit der Speiseröhre (Ösophagus) kommt es neben den sehr unangenehmen Beschwerden auch zu einer sichtbaren Entzündung der Schleimhaut des Ösophagus (Ösophagitis) bis zur Geschwürbildung und auch Einengungen des Ösophagus. In ca. 8 % der Fälle kann sich der Schleimhaut der Speiseröhre deutlich verändern und damit zu einem sog. Barrett-Ösophagus führen. Bei dieser Veränderung der Schleimhaut des Ösophagus ist das Risiko eines Speiseröhrenkrebses deutlich erhöht.

Wie entsteht ein Reflux?

In den meisten Fällen ist die Ursache einer Refluxkrankheit  ein fehlender Verschluss  des Mageneinganges, ein sogenannter Zwerchfellbruch.  Hier liegt meist die Ursache für die Refluxkrankheit. Denn die unteren Schließmuskeln, die eigentlich dafür sorgen, dass nach dem Schlucken des Nahrungsbreies die Speiseröhre wieder schließt, sind funktionsgestört.  Dadurch kommt es zu einem Rückfluss des Mageninhaltes in den Ösophagus. Auch eine Beweglichkeitseinschränkung der Speiseröhre führt zur einer Refluxkrankheit. Dabei sind  körpereigene Reinigungsmechanismus der Speiseröhre beeinträchtigt. Normalerweise befördert sie Speiseröhre durch ihre Eigenbewegungen die Speisen oder den sauren Mageninhalt in den Magen. Ist die Beweglichkeit eingeschränkt, verlängert sich jedoch die Kontaktdauer der Säure zur Speiseröhrenschleimhaut und es entstehen Schleimhautläsionen der Speiseröhre.

Ernährung beeinflusst die Refluxkrankheit

Die Ernährung hat auf die gastroösophageale Refluxkrankheit einen großen Einfluss. Bestimmte Nahrungsmittel reizen die Schleimhaut und regen den Magen dazu an, mehr Säure zu produzieren. Kaffee, zu fette oder zu süße Speisen sowie Alkohol reizen die Schleimhaut der Speiseröhre und begünstigen eine Entzündung. Zusätzlich regt Koffein, Nikotin sowie Stress und Anspannung die Magensäureproduktion an. Alkohol hemmt außerdem die Beweglichkeit des unteren Ösophagussphinkters, wodurch die Refluxkrankheit ebenfalls fortschreiten kann.

Die Diagnose der Refluxkrankheit lässt sich durch eine  24-Stunden-pH-Metrie  sicher diagnostizieren. Medikamente oder eine Ernährungsumstellung lindern die Beschwerden in den allermeisten Fällen. In wenigen Fällen müssen die Patienten operiert werden.