ISOR bedeutet Suchtbehandlung und Schmerztherapie, am besten ohne Medikamente
28. Mai 2021 

Volkskrankheit „Schmerz“ muss kein Schicksal bleiben

  • Paracelsus Kliniken weisen anlässlich des bundesweiten „Aktionstag gegen den Schmerz“ am 1. Juni auf die umfangreichen Möglichkeiten der medizinischen und therapeutischen Behandlung chronischer Schmerzen hin
  • Experten helfen in spezialisierten Häusern mit multimodaler Schmerztherapie

Ob Migräne, Gelenkerkrankungen, Rheuma oder Folge einer Operation – rund 23 Millionen Menschen in Deutschland leiden an chronischen Schmerzen, sechs Millionen von ihnen so deutlich, dass sie im Alltag und im Berufsleben beeinträchtigt sind. Einschränkungen in der Freizeitgestaltung, Arbeitsunfähigkeit und sozialer Rückzug sowie Gereiztheit, Ängste und Depressivität können die Folge sein. „Chronische Schmerzen müssen kein Schicksal bleiben“, erklärt dazu Birgit Ayosso, Chefärztin der Paracelsus Klinik an der Gande in Bad Gandersheim, einer Fachklinik für Orthopädische Rehabilitation und Anschlussheilbehandlung. „Die Versorgung von Schmerzpatienten in Deutschland ist zwar noch lückenhaft, aber wir können in unseren spezialisierten Kliniken Patienten heute mit modernen medizinischen und therapeutischen Maßnahmen sehr gut helfen.“

In Bad Gandersheim arbeitet man zum Beispiel mit dem speziellen Konzept der Verhaltensmedizinischen Orthopädischen Rehabilitation (VOR), in dem mittels gezieltem Schmerz- und Stressbewältigungstraining, Entspannungstechniken und speziellen Bewegungsübungen eine effektive Schmerzlinderung erreicht werden kann. Und in der Wiehengebirgsklinik Bad Essen hat man ein spezielles Behandlungskonzept etabliert, das suchtmedizinische und orthopädische Rehabilitation miteinander verzahnt, um noch passgenauer und damit erfolgreicher behandeln zu können.

Schmerz braucht komplexe Behandlung

Als wirksamste Behandlung gegen chronische Schmerzen hat sich die multimodale Schmerztherapie erwiesen. Paracelsus hat in seinen Kliniken hochspezialisierte und erfahrene Teams aus Ärzten, Psychologen, Physiotherapeuten, Sportwissenschaftlern, Ergotherapeuten, Sozialarbeitern, Ernährungsberatern und Pflegekräften, zum Teil besonders ausgebildeten Pain Nurses, durch die Schmerzpatienten ganzheitlich behandelt werden. Gemeinsam stimmen sie die Behandlung inhaltlich, zeitlich und in der Vorgehensweise aufeinander ab. In regelmäßigen Abständen wird der Behandlungsverlauf unter Einbindung aller Therapeuten beurteilt und gegebenenfalls angepasst. „Schmerz ist komplex“, erklärt Chefärztin Dr. med. Gabriela Ehrig von der Paracelsus Klinik Zwickau. „Um einen spürbaren und auch nachhaltigen Erfolg der stationären Schmerztherapie erzielen zu können, nehmen wir sowohl körperliche als auch seelische Komponenten des Schmerzgeschehens in den Blick und stimmen die einzelnen Behandlungsbausteine sorgfältig aufeinander ab.“

Zwischen 12 und 15 Tagen dauert eine stationäre multimodale Schmerztherapie. Die Patienten durchlaufen während dieser Zeit ein Behandlungsprogramm, das sowohl Gruppen- als auch Einzelangebote umfasst. In der Paracelsus Klinik Zwickau hat man sich in Pandemie-Zeiten sogar einen ganz besonderen Weg einfallen lassen, um Schmerz-Patienten weiterhin helfen zu können. Chefärztin Dr. med. Gabriela Ehrig führt hier Video-Sprechstunden via Internet durch und hilft so Betroffenen mit chronischen Schmerzen durch kontaktfreie Beratungsstunden.

Tendenz steigend

In Zukunft könnte das Behandlungsangebot von Paracelsus noch erheblich an Bedeutung gewinnen. Die Zahl der Patienten mit Schmerzerkrankungen, die durch die Covid-19-Pandemie verursacht oder verschlechtert wurden, steigt rasant. „Rund die Hälfte aller Patienten, die seit Anfang des Jahres zu uns in die Schmerzambulanz kommen, zeigen Beschwerden, die auf Belastungen durch die Pandemie zurückzuführen sind“, stellt Eva Maria Hoffmann, Chefärztin und Leiterin der Schmerzambulanz an der Paracelsus Klinik Bremen, fest. „Mittelfristig gehen wir noch von deutlich mehr Schmerzpatienten aus. Wir rechnen mit einem erheblichen Nachhall-Effekt.“

Bei Paracelsus ist man auf diese Welle gut vorbereitet. In gleich acht der aktuell 13 Akut- und Fachkliniken und in allen zehn Rehabilitations-Kliniken ist man auf die therapeutische Behandlung von Schmerzen spezialisiert. Zu den therapeutischen Angeboten gehören neben Anpassung der Schmerzmedikation auch invasive Verfahren wie sonographiegestützte Injektionstherapie, Physio- und Ergotherapie, psychologische Beratung und Entspannungsmethoden, aber auch spezielle Angebote: So gibt es in Adorf Laseranwendungen, Aromatherapie und die Manual-Therapie Therapeutic Touch, in Bremen Kunsttherapie und Blutegel-Therapie (die Theatertherapie ist coronabedingt pausiert), in Hannover Musiktherapie, in München Qi Gong, Genusstraining und Feldenkrais und in Zwickau Sozial- und Ernährungsberatung sowie Arbeitsplatztraining. Die Paracelsus-Klinik in Düsseldorf-Golzheim schließlich ist seit vielen Jahren und als eines der ersten Krankenhäuser Deutschlands als schmerzarmes Krankenhaus zertifiziert mit dem Ziel, alle Patientinnen und Patienten mit akuten Erkrankungen oder nach Operation schmerzarm und zufrieden zu entlassen.