2. März 2020 

Was ist eine Computer­tomo­graphie?

Wie funktioniert die Computertomographie?

Die Computertomographie (CT) ist ein computergestütztes Röntgenverfahren, das sogenannte Schnittbilder aus dem Inneren des Körpers liefert. Beim klassischen Röntgen wird ein zweidimensionales Bild aus einer Perspektive aufgenommen. Die Schatten der hintereinander liegenden Organe und Strukturen überlagern sich. Die Computertomographie ermöglicht dreidimensionale, überlagerungsfreie Darstellungen. Während der Untersuchung dreht sich die Röntgenröhre um den Patienten herum. Der Körper wird quasi Schicht für Schicht durchleuchtet. So entstehen Tausende von Aufnahmen aus verschiedenen Perspektiven, auf denen der Arzt selbst kleinste Veränderungen erkennen kann.  

Genau wie das klassische Röntgen macht sich die CT die Tatsache zunutze, dass unterschiedliche Gewebearten unterschiedlich strahlendurchlässig sind. Je dichter ein Gewebe ist, desto stärker schwächt es die Strahlung ab. In den CT-Aufnahmen zeigt sich das in Graustufen. Knochen absorbieren zum Beispiel fast die gesamte Strahlung und erscheinen hellgrau bis weiß, eine luftgefüllte Lunge sieht dagegen dunkel aus.

Dank der kurzen Untersuchungszeiten kommt die CT vor allem dann zum Einsatz, wenn jede Sekunde zählt, zum Beispiel bei Verdacht auf Schlaganfall oder schwer verletzten Patienten. Außerdem ist sie die Methode der Wahl bei der Diagnostik von Lunge, Knochen und Tumoren.

Was ist der Unterschied zwischen CT und MRT?

Sowohl die Computertomographie als auch die Magnetresonanztomographie (MRT) sind Schnittbildverfahren. Während die CT jedoch röntgenbasiert ist, funktioniert die MRT ganz ohne Strahlung mit Magnetfeldern und Radiowellen. Dafür kann die Untersuchung – im Unterschied zur schnellen CT – bis zu 30 Minuten dauern.

Die MRT dient vor allem der Beurteilung fett- und wasserhaltiger Gewebe wie Gehirn, inneren Organen, Blutgefäßen, Muskeln, Sehnen, Bändern und Knorpel. Für die Darstellung von Strukturen mit einem geringen Wassergehalt, zum Beispiel Knochen, oder luftreichen Regionen wie der Lunge ist die CT besser geeignet.

Wie hoch ist die Strahlenbelastung im CT?

In der bildgebenden Diagnostik mit Röntgen und CT kommt Strahlung zum Einsatz, die in hoher Dosis die Zellen des menschlichen Körpers verändert. Diese Zellschäden können nach Jahren oder auch erst nach Jahrzehnten zu bösartigen Tumoren und Leukämien (Blutkrebs) führen. Deshalb muss laut Strahlenschutzverordnung für jede Röntgenuntersuchung eine „rechtfertigende Indikation“ gestellt werden. Das heißt, dass der Arzt Nutzen und Risiken sorgfältig abwägt. Zusätzlich prüft er, ob sich die Fragestellung auch mit einem anderen Verfahren wie MRT oder Ultraschall beantworten lässt. Eine Röntgen- oder CT-Untersuchung empfiehlt er nur dann, wenn sie für die Diagnose unverzichtbar ist und es keine Alternative gibt. 

Bei der CT ist die Strahlenbelastung zwar größer als beim normalen Röntgen, dafür sind die Aufnahmen aber sehr viel aussagekräftiger. Innerhalb kürzester Zeit können sie alle für die Therapieentscheidung nötigen Informationen liefern. Moderne CT-Systeme ermöglichen es heute, die Strahlendosis und damit das Risiko für Gesundheitsschäden auf ein Minimum zu reduzieren.

Wie läuft eine CT-Untersuchung ab?

Eine Computertomographie dauert wenige Minuten, manchmal sogar nur Sekunden. Der Patient liegt auf einem beweglichen Untersuchungstisch, der ganz langsam durch die Öffnung des Gerätes fährt. Über eine Gegensprechanlage steht er die ganze Zeit über in Kontakt mit dem medizinischen Personal im benachbarten Bedienraum. Damit die Bilder nicht verwackeln, darf der Patient sich nicht bewegen. Bei Untersuchungen des Brust- und Bauchraumes muss er außerdem die Atemkommandos des Personals befolgen. Je nach Fragestellung kann die Gabe eines Kontrastmittels nötig sein.

Wann darf eine CT-Untersuchung nicht durchgeführt werden?

Bei schwangeren Frauen sollten Röntgen- und CT-Untersuchungen nur in Ausnahmefällen durchgeführt werden, da die Strahlung dem ungeborenen Kind schädigen kann. Weitere Einschränkungen gelten lediglich für die Gabe von Kontrastmitteln.

Was ist ein CT-Kontrastmittel?

Um die Aussagekraft einer CT- oder MRT-Untersuchung zu erhöhen, ist bei bestimmten diagnostischen Fragestellungen die Gabe eines Kontrastmittels erforderlich. Es hilft dem Radiologen, Unterschiede zwischen sehr ähnlichen Geweben besser zu erkennen. Bei der CT kommen in der Regel jodhaltige Kontrastmittel zum Einsatz. Sie werden in der Ellenbeuge oder am Handrücken in eine Vene gespritzt oder bei Untersuchungen des Magen-Darm-Traktes als Trinklösung eingenommen. Nach der Untersuchung scheidet der Körper das Kontrastmittel über die Nieren oder den Darm wieder aus.

Wann darf ein CT-Kontrastmittel nicht verabreicht werden?

Für jodhaltige CT-Kontrastmittel gibt es einige Kontraindikationen. Das sind Umstände, unter denen sie nicht verabreicht werden dürfen oder ihre Notwendigkeit unter Abwägung von Nutzen und Risiken besonders kritisch zu prüfen ist. Deshalb fragt der Radiologe den Patienten im Aufklärungsgespräch gezielt danach,

  • ob er bei früheren Untersuchungen schon einmal allergisch auf Kontrastmittel reagiert hat
  • ob er einer an einer Schilddrüsen- oder Nierenerkrankung leidet
  • welche Medikamente er einnimmt.

Zusätzlich findet vor einer CT mit Kontrastmittel immer eine Blutuntersuchung statt, um das Schilddrüsenhormon TSH und den Kreatininwert zur Beurteilung der Nierenfunktion zu bestimmen.  

FormularendeIm Sinne der Patientensicherheit setzen Radiologen in Deutschland Kontrastmittel nur dann ein, wenn sich daraus ein diagnostischer Mehrwert ergibt. Die Gabe erfolgt in geringstmöglicher Dosis und unter Berücksichtigung individuell bestehender Risikofaktoren.

Welche Nebenwirkungen können CT-Kontrastmittel haben?

Vor ei­ner CT mit Kon­trast­mit­tel­ informiert der Radiologe den Patienten über mög­li­che Ri­si­ken und Ne­ben­wir­kun­gen. CT-Kontrastmittel sind im Allgemeinen sehr gut verträglich. Harmlose Nebenwirkungen wie Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen, Juckreiz und Hautauschläge treten selten auf und gehen schnell vorüber. Nur in sehr seltenen Fällen kommt es zu schweren allergischen Reaktionen. Das medizinische Personal ist jedoch auf solche Situationen vorbereitet und kann sofort die notwendigen Gegenmaßnahmen ergreifen.


Vielen Dank an Philips für die Bereitstellung der Informationen.