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Kleine Gallensteine – große Beschwerden

Gallensteine bilden sich häufig unbemerkt und können lebensgefährliche Entzündungen verursachen / Chirurgen der Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg helfen Betroffenen mit modernster Technik

Fastenzeit vorbei? Gut gegessen an den Osterfeiertagen und in den Ferien? Und jetzt schmerzt es im rechten Oberbauch? Das könnten Gallensteine sein. Jeder achte Deutsche hat nach Schätzungen die kleinen Cholesterin-Kristalle in der Gallenblase. Grund dafür ist vor allem eine fettreiche Ernährung. Normalerweise unterstützt das von der Leber produzierte, recht aggressive Gallensekret die Fettverdauung und wird in der Gallenblase gespeichert. Wenn sein Abfluss gestört ist, die Flüssigkeit in der Gallenblase stockt oder das Verhältnis ihrer Bestandteile unausgewogen ist, können sich oft unbemerkt Gallensteine bilden. „Die sind keineswegs harmlos“, erklärt Chefarzt Dr. med. Roman Koch, Leiter des Fachbereichs Allgemein- und Viszeralchirurgie an der Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg. „Im schlimmsten Fall können sie den Gallenblasengang in den Darm blockieren und dieser, oder die Gallenblase selbst, können sich entzünden. Beides führt zu heftigen Schmerzen oder sogar Koliken. Weitere Entzündungen im Bauchraum sind nicht ausgeschlossen. Wer da nicht rechtzeitig handelt, für den kann es lebensgefährlich werden.“

Fast schon ein Routine-Eingriff

Rund 250 Mal im Jahr hat Chefarzt Dr. Koch eine Operation der Gallenblase auf seinem Terminplan. Für den Chirurgen, der nach der Ärzteliste des FOCUS bundesweit zu den Top-Medizinern für Gallen-Chirurgie gehört, sind die Eingriffe schon fast Routine. Patienten, die mit Verdacht auf Gallensteine oder einer Erkrankung der Gallenblase zur Sprechstunde in die Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg kommen, werden dort zunächst einer genauen klinischen Diagnose unterzogen. Neben einer Ultraschall-Untersuchung umfasst die auch eine Blutabnahme, um Entzündungen oder eine Blutvergiftung festzustellen und vor allem die Anamnese, um die Krankengeschichte festzuhalten. Verursachen Gallenblasensteine oder Gallengangssteine große Beschwerden oder liegt eine Entzündung vor, muss die Gallenblase entfernt werden.

Entfernung verursacht kaum Probleme

„Die chirurgische Entfernung der Gallenblase, auch Cholezystektomie, ist eine häufige Operation, die zur Behandlung von Gallensteinen oder anderen Erkrankungen der Gallenblase durchgeführt wird“, erläutert der Chirurg. „Durch die komplette Entfernung werden weitere Komplikationen oder Beschwerden wirkungsvoll vermieden. Das Fehlen der Gallenblase selbst schränkt die Betroffenen im Nachhinein nicht ein, denn sie wird bei unserer modernen, regelmäßigen Ernährung vom Körper eigentlich gar nicht mehr gebraucht.“ Vorteil bei der Operation in Henstedt-Ulzburg: Die Entfernung der Gallenblase wird minimal-invasiv vorgenommen. Statt des sonst üblichen großen Schnitts in der Bauchdecke gibt es nur wenige kleine Einschnitte. Patienten bleiben meist nur eine Nacht im Krankenhaus und die Heilung ist deutlich schneller.

Sicherheit durch modernste Technik

Ein zweiter Vorteil an der Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg ist die moderne Ausstattung des Hauses. „Wir sind seit 2019 Referenzhaus für die 3-D-Operationstechnik und verfügen über einen modernen Operationsturm mit ICG-Visualisierung“, so Dr. Koch. „Als Operateure sehen wir hochauflösende 4k-Bilder aus dem Bauch des Patienten. So können wir uns erheblich besser orientieren als bei konventionellen minimalinvasiven 2D-Systemen. Das ist vor allem bei Darmoperationen, aber auch bei der Gallen-OP, ein großer Vorteil.“ Gleichzeitig nutzt die Klinik das sogenannte ICG-Verfahren, eine Technik, die zur besseren Visualisierung von Blutgefäßen und Organen verwendet wird. Dabei wird Indocyaningrün, ein sehr gut verträgliches farbstoffhaltiges Kontrastmittel, in die Blutbahn injiziert und dann mithilfe von Infrarotlicht auf seinem Weg durch Körper und Organe beobachtet. Bei Gallen-Operationen werden so – nach dem Stoffwechsel in der Leber – durch die Einfärbung die Gallenwege für den Operateur sichtbar. „Das ist für unsere Patienten ein großer Sicherheits-Vorteil, weil wir bei der OP eine hervorragende anatomische Darstellung erhalten und so Komplikationen von vornherein vermeiden können“, so Dr. Koch, der als „Fellow of the European Board of Surgery / MIS“ selbst ausgewiesener internationaler Experte für minimalinvasive Bauchchirurgie ist.

Gute Ernährung beugt vor

Wer selbst präventiv etwas für seine Gesundheit tun will oder vielleicht sogar schon erste Gallensteine hat, für den empfiehlt Dr. Koch eine Ernährungsumstellung auf fettarme und ballaststoffreiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, fettarme Milchprodukte und Hülsenfrüchte. Der Verzehr von fetthaltigen, gebratenen und stark verarbeiteten Lebensmitteln sollte vermieden werden. „Das Risiko, Gallensteine zu entwickeln, nimmt ab dem 40. Lebensjahr deutlich zu. Frauen sind zwei- bis dreimal häufiger betroffen als Männer“, so der Arzt. „Es empfiehlt sich darum, bei den ersten Schmerzen sofort zu einem Facharzt zu gehen und den Zustand der Galle abklären lassen. Wer Beschwerden hat und zu uns in die Sprechstunde kommen will, braucht dazu nur eine Überweisung seines Hausarztes.“

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Parkinson-Früherkennung: Neues Testverfahren kann Parkinson bereits vor Ausbruch diagnostizieren

Wer die Diagnose Parkinson erhält, hat meist bereits motorische Symptome wie Zittern oder Bewegungsstörungen. Bislang gab es keine Möglichkeit, die Krankheit frühzeitig zu erkennen. Bei Diagnosestellung läuft der Erkrankungsprozess im Gehirn schon viele Jahre. Das könnte sich nun ändern. Im Rahmen der PPMI-Studie (der Parkinson’s Progression Markers Initiative, der von der Michael J. Fox Foundation for Parkinson’s Research (MJFF)geförderten, weltweit größten Parkinson-Biomarker-Studie) ist es gelungen, anhand eines biologischen Testes die Erkrankung nachzuweisen, noch bevor erste Symptome auftreten. 
Mit dem neuen Test, dem so genannten Alpha-Synuclein-Seed-Amplification-Assay (αSyn-SAA), konnte das bei Parkinson fehlgefaltete Protein Alpha-Synuclein im Nervenwasser der Studienteilnehmer*innen nachgewiesen werden. „Die Validierung dieses Biomarkers läutet eine neue, biologische Ära in der Parkinson-Forschung ein“, sagte Kenneth Marek, M.D., leitender PPMI-Forscher und Präsident und leitender Wissenschaftler am Institute for Neurodegenerative Disorders in New Haven, der das Studienteam in der Paracelsus-Elena-Klinik schon mehrfach und zuletzt vor einigen Wochen besucht hat. 
Und auch die Chefärztin der Paracelsus-Elena-Klinik, Prof. Dr. med. Brit Mollenhauer, ist sich der enormen Bedeutung dieser neuesten Studienergebnisse, die in der vergangenen Woche in »The Lancet Neurology« veröffentlicht wurden und an der sie aktiv als Forscherin und Mitautorin beteiligt ist, sicher: „Seit vielen Jahren ist es ein Ziel unserer Forschung, einen eindeutigen Test zum Nachweis der Parkinsonerkrankung zu entwickeln. Die aktuellen Ergebnisse können ein Durchbruch in der Parkinsonforschung sein und es uns ermöglichen, die Erkrankung frühzeitig und sicher zu diagnostizieren sowie das Risiko für Patienten darzustellen. Das hat uns vor allem der Entwicklung neuer Medikamente bisher immer gefehlt hat.“

Forschungsergebnisse zur Parkinson-Früherkennung mit direkter Beteiligung der Paracelsus-Elena-Klinik

Die Paracelsus-Elena-Klinik ist seit vielen Jahren als eines der Top-Rekrutierungszentren in Europa an der PPMI-Studie beteiligt. „Somit sind auch zahlreiche Proben aus Kassel in die Ergebnisse zum Alpha-Synuclein-Seed-Amplification-Assay eingeflossen. Das unterstreicht die Relevanz unsere Arbeit, die wir in Kassel als Forschungsstandort für die Parkinsonforschung leisten und wir sind stolz, durch unsere eigene Studie und die enge Zusammenarbeit mit der Michael J. Fox Foundation an diesem Forschungserfolg beteiligt zu sein“, so Mollenhauer. 
Denn bereits vor einigen Wochen kam die klinikeigene Langzeit-Studie DeNoPa der Paracelsus-Elena-Klinik Kassel zu sehr ähnlichen Ergebnissen zum Alpha-Synuclein-Assay. Diese sind nun auf der Titelseite der Fachzeitschrift Movement Disorders in der aktuellen Ausgabe veröffentlicht worden.

Die Forschungsergebnisse im Rahmen der PPMI-Studie stützen sich auf die Untersuchung von mehr als 1.100 Proben von PPMI-Teilnehmer*innen, von denen über die Hälfte an Parkinson erkrankt waren. Die anderen Teilnehmenden waren Kontrollpersonen, kamen aus Risikogruppen oder Gruppen mit Vorerkrankungen, wie Schlafstörungen und Geruchsverlust – beides frühe Anzeichen für Parkinson.

Das Testergebnis

Bei insgesamt 88 Prozent der Teilnehmenden mit einer Diagnose konnte die Methode Parkinson nachweisen. Bei Personen, bei denen es keine bekannte genetische Vorbelastung gab, hatten 93 Prozent ein positives αSyn-SAA-Ergebnis. Bei Personen mit Vorerkrankungen schwankten die positiven Testergebnisse dagegen zwischen 96 Prozent und 68 Prozent. Das stärkste Symptom bei einem positiven Test war den unterschiedlichen Gruppen jedoch gemein: der Verlust des Geruchssinns. Von allen Proband*innen, die einen Geruchsverlust hatten, wiesen 97 Prozent ein positives αSyn-SAA-Ergebnis auf.

Von den Teilnehmenden wurden Proben ihres Nervenwassers genommen. Das ist eine Flüssigkeit, die im zentralen Nervensystem, im Hirn und Rückenmark, vorkommt. Diese Methode ist gleichzeitig auch die Schwachstelle des Tests; „Leider braucht es für diesen Assay immer eine Nervenwasseruntersuchung und die anschließende Analysemethode wird noch nicht in der Routine angewendet“, erklärt Prof. Mollenhauer den einzigen Nachteil der neuen Testmöglichkeit. Dennoch, der Assay ist vielversprechend und soll nun auch helfen, weitere Studien zu Wirkstoffen zu starten, die das Potenzial haben, präventiv zu wirken und eine Erkrankung an Parkinson dadurch zu verhindern.

Einfacher jedoch wäre ein solches Verfahren für Biomarker im Blut. Einen solchen Bluttest zu entwickeln oder einen Nasenabstrich zur frühen Diagnosestellung zu finden, ist die große Hoffnung der Neurologin aus Kassel. Sie arbeitet mit ihrem Forschungsteam im Labor der Universitätsklinik Göttingen mit Hochdruck daran, diese Hoffnung bald Wirklichkeit werden zu lassen.

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„Die Therapie hat mir ein neues Leben geschenkt“

“Süchtig nach Leben” – Jeder Weg in eine Abhängigkeit ist vielschichtig, facettenreich, sehr persönlich und individuell. Mit diesem SehnSuchtblog möchten wir die persönlichen Geschichten dahinter beleuchten, Suchttherapie-Möglichkeiten aufzeigen, bestärken, den Weg aus der Sucht zu gehen und Lebenslust versprühen. Denn: Das Leben ist schön, sogar wunderschön. Und zu schön, um es vom Suchtmittel beherrschen zu lassen.


Rund 38 Jahre abstinent leben – wie schafft man das? Herr D., Dienstältester Rocker auf Norderney, über seine Suchtgeschichte, seine Therapieerfahrung und wie es ihm heute geht. Rückblickend sagt er: „Das ich mit 32 Jahren, schon so früh, aufhören durfte, war ein Geschenk. Die Therapie hat mir ein neues Leben geschenkt.“ Aber beginnen wir ganz am Anfang.

Früher Kontakt zu Alkohol                                                                                                          

Den ersten Kontakt mit Alkohol hatte er schon als sehr kleines Kind, so Herr D. „Als kleines Kind liebte ich die Atmosphäre unter dem Tisch, wenn meine Verwandtschaft Skat oder Doppelkopf gespielt hat. Die Stimmung war immer ausgelassen. Am Ende durfte ich die leeren Likörgläser auslecken.“ Mit seiner Konfirmation, mitten in der Pubertät, durfte er öffentlich trinken, hatte aber auch schon vorher das ein oder andere Bier getrunken und merkte schnell, dass es ihm mit Alkohol leichter fiel mit Mädchen in Kontakt zu kommen. „Ab diesem Zeitpunkt, beschreibt Herr D., habe ich richtig angefangen zu trinken. Wäre ich vernünftig gewesen, hätte ich merken müssen, dass ich ein Problem habe. Habe ich aber nicht.“ Der Konsum steigerte sich immer weiter, auch Drogen kamen dazu. „Während meiner Lehre zum Bürokaufmann in einer Spedition war ich mehr oder weniger nur betrunken“, blickt Herr D. zurück. Er habe neben dem Alkohol gekifft wie ein Weltmeister, stieg dann irgendwann auf härtere Drogen wie LSD um. Wegen der zahlreichen Strandfeste auf Norderney war es kein Problem, an Drogen zu kommen. „Ich habe mich unterm Strich einfach immer nur abgeschossen, war quasi im Dauerrausch. Das schlimme daran: Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, dass mich mein Konsum das Leben kosten könnte“, gibt Herr D. zu.

Mit dem Drogenkonsum war allerdings von einem auf den anderen Tag Schluss. Auf einer Strandparty begegnete er einem jungen Hamburger, der bei 30 Grad im dicken Pelzmantel am Strand saß und seine Drogen konsumierte. „Der war erst 15 Jahre. Für mich war in dem Moment klar: Da möchte ich nicht hinkommen und habe aufgehört.“

Der Hass auf sich selbst                                                                                                              

Nach Abschluss seiner Lehre bekam Herr D. zunächst einen festen Job in der Spedition, war aber durch seinen stetigen Konsum mit den Aufgaben überfordert und wurde schlussendlich rausgeworfen. „Dafür habe ich mich so geschämt, dass ich es keinem erzählt habe.“ Ein Nebenjob in einer Kneipe war natürlich ein weiterer Schritt in die falsche Richtung: „Tagsüber habe ich dort sauber gemacht, auch die Flaschen von innen. Abends war dann nicht mehr viel los mit mir.“ Es folgte ein Job im Hotel- und Gastgewerbe mit ähnlichem Verlauf, ehe er über Beziehungen seiner Mutter bei den Stadtwerken Norderney landete. Natürlich habe seine Familie seinen Alkoholkonsum die ganze Zeit über wahrgenommen. Seine Mutter lauerte ihm sogar öfters am Kiosk auf, wenn er sich Nachschub besorgen wollte. Sie gab nicht auf ihn vom Alkohol loszubekommen. Ehrlich gibt Herr D. zu: „Der Hass auf mich selbst war so groß, dass ich meine Mutter einmal fast umgebracht hätte, als sie mich am Kiosk erwischte.“ Um Hass, Selbsthass und Schmerz auszuhalten zu können, habe er sich häufig selbst Schmerzen zugefügt mit Zigaretten oder Schnittwunden. Die Narben sind noch heute sichtbar.

Die erste Zeit bei den Stadtwerken verlief problemlos, er konnte sich zusammenreißen und weniger trinken. Aber die Geschichte wiederholte sich. Herr D. versteckte Rechnungen, erledigte Aufgaben nicht, sodass letztendlich 1,5 Millionen DM offen waren und er sich gegenüber der Geschäftsführung erklären musste. „Natürlich wussten alle von meinem Problem. Aber keiner hat etwas gesagt. Auch ich konnte nicht reden, mein Mund war versiegelt, weil mir klar war, wenn ich jetzt was sage, muss ich etwas tun. Aber ich wusste nicht, was ich tun sollte“, so Herr D. Entlassen wurde er mit den Worten „Wenn Sie private Probleme haben, tun Sie was!“.

Der erste und entscheidende Schritt                                                                                 

Den genauen Antrieb kann er nicht mehr erklären, aber tatsächlich ging Herr D. kurze Zeit später zu seinem Hausarzt, der ihn kurzerhand in die Entgiftung nach Emden vermittelte. Das war der erste und entscheidende Schritt. „Mein Glück: Ich hatte keine Ahnung, was mich in der Entgiftung erwartet. Vermutlich hätte ich sonst den Termin nicht wahrgenommen und weitergetrunken.“ Eingeliefert wurde er im Juli 1984 mit 3,8 Promille. Die Ärzte gaben ihm noch drei bis vier Wochen, wenn er so weitermache. Ab da ging die Hölle los, die er heute froh und dankbar ist, durchlebt zu haben. Nach drei Wochen kehrte Herr D. zurück nach Norderney und konnte zum ersten Mal mit klarem Kopf über sein Leben nachdenken. Für ihn stand fest: „Wenn ich jetzt wieder zur Flasche greife, dann bin ich tot!“ Er schaffte es, trocken zu bleiben, wenn auch mit ein paar kritischen Situationen. „Ich träume auch heute noch vom Alkohol“, gibt Herr D. zu. Sein Hausarzt beantragte im Anschluss an die Entgiftung eine Therapie, die ihn im September 1984 in die Wiehengebirgsklinik nach Bad Essen/Hüsede führte.

Schlüsselerlebnis Therapie                                                                                                           

Wie ferngesteuert habe er wahrgenommen, dass er nun ein halbes Jahr in der Klinik sein würde. Der Zeitraum sei ihm erst im Nachhinein klar geworden. „In die Klinik bin ich mit dem Gedanken gereist, dass sie mir sagen, dass ich hier falsch bin und keine Therapie brauche.  erinnert sich Herr D. Heute weiß er: In der Therapie werden die Bodenplatten für die Achterbahn gelegt. Er habe Zeit gebraucht, um in der Therapie anzukommen. Sich in den Gruppen- und Einzelstunden zu öffnen, fiel ihm schwer. Als Schlüsselerlebnis der Therapie bezeichnet Herr D. seine Heimfahrt über Weihnachten, auf der er sich von seiner damaligen Freundin trennte. Trotz später Rückfahrt empfingen ihn seine Gruppenmitglieder an der Klinik. „Da habe ich zum ersten Mal in meinem Leben geweint und gemerkt, dass ich Gefühle habe. Ich kannte es nicht, Gefühle zu zeigen und dass da welche sind, die einen mögen. Ich bin nach dem Motto „Indianer kennen keinen Schmerz“ erzogen worden“, beschreibt Herr D.  weiter. Ab diesem Zeitpunkt hätte die Therapie noch weitere sechs Monat gehen können und er fing an zu reden, es sprudelte nur so aus ihm heraus. „Das nächste Mal habe ich dann bitterlich geweint, als ich wieder nach Hause musste. Ich wollte nicht weg.“

Rückkehr nach Hause                                                                                                                    

Nach seiner Entlassung aus der Klinik konnte er tatsächlich in seinen alten Job zurückkehren und dort bis zur Rente weiterarbeiten – vernünftig und ohne zu trinken. Er habe einfach Glück gehabt. Noch am Tag seiner Entlassung ist er auf Norderney abends in eine Selbsthilfegruppe gegangen, mit der er aus der Therapie heraus Kontakt aufgenommen hatte. Das war einer der wichtigsten Schritte für ihn. Noch heute ist reden die beste Medizin für ihn. Seine Bandkollegen waren und sind immer noch eine weitere wichtige Stütze, auch wenn er sich zunächst von der Musik abgewandt hatte. Es dauerte aber nicht lange und es juckte wieder in den Fingern. Noch heute spielen sie Auftritte, jedoch nicht mehr so häufig wie früher. Außerdem hatte er eine Ankerperson, die er Tag und Nacht anrufen konnte, wenn es ihm nicht gut ging.

„Es liegt an mir selbst!“                                                                                                                     

Mit der Zeit wurde ihm klar: Loslassen ist eines der wichtigsten Dinge im Leben. „Ich musste mich selbst loslassen, den Alkohol, viele Leute, die ich kannte, meine Musik. Das war nicht einfach, aber es funktioniert“, erklärt Herr D. Zu Hause habe er ein dickes Buch, in dem er immer noch jeden Morgen lese; „Die Kraft vom Loslassen“. Außerdem frage er sich nach wie vor jeden Morgen: „Was hast du gestern gemacht? Nicht getrunken! – auch noch nach 38 Jahren.“ Und er geht offen damit um, Alkoholiker zu sein. So versucht er, seine Erfahrungen im Umgang mit der Erkrankung weiterzugeben und so andere Betroffene auf einen abstinenten Weg zu bringen: “Das ist meist ziemlich schwer, aber ich gebe nicht auf“. Er sei heute froh und dankbar, dass er noch lebe, auch wenn es ihm mal schlecht gehe. Am Ende des Tages müsse jeder für sich überlegen, wieso er trinke. „Und so hart das auch klingt, ich bin froh und dankbar dafür, dass ich so eine schwere Zeit in der Entgiftung und vorher erlebt habe und das Glück hatte, schon mit 32 Jahren aufgehört zu haben“, bilanziert Herr D. „Es ist keine Schande, krank zu sein. Aber eine Schande, nichts dagegen zu tun.“ Er habe immer etwas für sich getan, tue es noch heute und habe sich letztendlich selbst das Leben gerettet.

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Audit bestätigt Qualität bei Gelenkersatz

Die Paracelsus Klinik hat es geschafft: das EndoProthetikZentrum der Klinik durchlief ohne Beanstandung das turnusmäßige Überwachungsaudit der akkreditierten Überwachungsgesellschaft ClarCert. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir erneut in unserer Arbeit bestätigt wurden“, freut sich der Leiter des EPZ Dr. med. Frank Storl.

Mit dem Überwachungsaudit hat die Klinik ihre Rolle als überregional bedeutsames Zentrum für den künstlichen Gelenkersatz eindrucksvoll bestätigt. Das Zertifikat ist für Patienten eine gute Orientierungsmöglichkeit. Patienten können sich sicher sein, dass ausgewiesene Experten an einem zertifizierten Zentrum behandeln und höchste Qualitätsstandards bei der Behandlung und Versorgung eingehalten werden. In Adorf/Schöneck werden jährlich fast 600 künstliche Knie- und Hüftgelenke eingesetzt.

Lob für gute Zusammenarbeit

„Ein herzliches Dankeschön geht vor allem an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Endoprothetikzentrums, die diesen Erfolg möglich gemacht haben“, lobt Klinikmanager Jan Müller. Die Auditoren der Zertifizierungsgesellschaft hat alle Bereiche des EPZ und das angeschlossene Orthopädische Gelenkzentrum Plauen genau unter die Lupe genommen, Qualitätsstandards und Behandlungsprozesse überprüft. Lobend hoben die Auditoren unter anderem die gute und professionelle berufsübergreifende Zusammenarbeit, die Neuanschaffung moderner OP-Navigationstechnik, der hohe Standard bei Patientenversorgung, Hygiene und Risikomanagement und die ausgesprochen familiäre Atmosphäre untereinander und gegenüber den Patienten hervor. Letzteres lässt sich aus dokumentierten Patientenbefragungen ableiten, die auf der Homepage der Klinik abrufbar sind. „Wir gehören weiterhin zu den besten Kliniken Sachsens auf dem Gebiet der Endoprothetik. Diesen Anspruch haben wir hier am Hause. Eine so intensive und regelmäßige externe Überprüfung hilft uns, uns weiter stetig zu verbessern“, erklärt Dr. Frank Storl anlässlich des bestandenen Überwachungsaudits.

Die Paracelsus Klinik Adorf/Schöneck erhielt 2014 erstmals die Zertifizierung als EPZ. Seitdem hat sich das EPZ zu einem der größten Kompetenzzentrum für den künstlichen Gelenkersatz in der Region entwickelt.  Die alljährlichen Überwachungsaudits stellen die kontinuierliche Entwicklung des Zentrums sicher. An der Klinik werden Patienten mit Gelenkerkrankungen sowie Verschleißerkrankungen an Knie- und Hüftgelenk behandelt. Im Rahmen der Endoprothetik bietet man hier sowohl Erst- als auch Wechseloperationen an. Ziel ist immer, Schmerzen zu lindern und die Funktion zu verbessern.

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Parkinson-Aktionstag am 12. April 2023

Mit Special Guest vom SV Werder Bremen

Wer die Diagnose Parkinson erhält, fragt sich meist: Was nun? Um den Erkrankten sowie den Angehörigen Wissen über die Diagnose zu vermitteln, findet am Mittwoch, den 12. April 2023 von 14 bis 17 Uhr der Parkinson-Aktionstag in der Paracelsus-Klinik in Bremen statt. Dieser Aktionstag findet anlässlich des Welt-Parkinson-Tag am 11. April statt.

Parkinson ist die zweithäufigste neurodegenerative Bewegungserkrankung. Sie kommt nicht nur bei älteren Menschen vor, sondern auch jüngere Menschen müssen sich mit der Diagnose auseinandersetzen. Die Diagnose stellt Betroffene und deren Angehörige vor ganz neue Herausforderungen im Alltag. Im Fokus des diesjährigen Aktionstages steht das Thema Lebensqualität und wie Betroffene diese durch verschiedene Therapieansätze erhalten können.

Dr. Kouroush Dehghani, Chefarzt der neurologischen Abteilung der Paracelsus-Klinik Bremen wird die Parkinson-Komplextherapie vorstellen, die in familiärer und ruhiger Atmosphäre in der Klinik durchgeführt werden kann. Denn bei einer rechtzeitigen Behandlung kann der Krankheitsverlauf verlangsamt und die Lebensqualität deutlich verbessert werden.
Unsere Ernährungswissenschaftlerin Birgit Behnke wird etwas zum Mikrobiom bei Morbus Parkinson erzählen und Ihnen Tipps und Tricks für eine gute Ernährungsform mitgeben.
Auch wird es Bewegungseinheiten, wie QiGong mit unserer physiotherapeutischen Abteilung geben. Bewegung bei Parkinson soll verdeutlichen, dass Erkrankte nicht die Lust am Leben verlieren sollten.

Anmelden können Sie sich über dialog@bremen.pkd.de oder Sie nutzen das unten aufgeführte Anmeldeformular.

Zum Welt-Parkinson-Tag

Der Welt-Parkinson-Tag, der jedes Jahr am 11. April stattfindet, wurde 1997 auf Initiative der European Parkinsons Disease Association und mit Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen. Das Datum wurde gewählt, um an den Geburtstag des englischen Arztes James Parkinson zu erinnern, der im Jahr 1817 als Erster auf das Krankheitsbild aufmerksam machte. Ziel des Gedenktages ist es, weltweit mehr Bewusstsein für die Krankheit und ihre Auswirkungen auf Betroffene und deren Angehörige zu schaffen.

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Den Menschen im Ganzen behandeln

Bogdan Kryvda ist seit Anfang 2022 als Oberarzt in der Paracelsus Berghofklinik in Bad Essen. Zu Mai 2022 folgte zusätzlich die ärztliche Leitung der Adaption Paracelsus Berghofklinik II. Der gebürtige Ukrainer hat mit uns über den Wunsch, den Menschen im Ganzen zu behandeln, berufliche Prioritäten und Macht und Ohnmacht im Bereich der Psychiatrie gesprochen.

Bereits in den letzten zwei Jahren seines Studiums in der Ukraine hat sich für Bogdan Kryvda durch verschiedene Praktika herauskristallisiert, in welchen Bereichen er sich weiterbilden möchte. „Als erstes konnte ich für mich sämtliche operative Fachgebiete ausschließen. Von meiner Natur her bin ich einfach kein Mensch, der gut operieren kann. Täglich am OP-Tisch zu stehen ist nicht meins. Die nicht operativen Fachgebiete haben mich von Beginn an mehr interessiert“, blickt Kryvda auf sein Studium zurück. Somit entschied er sich für die Fachrichtungen Psychiatrie und Suchtmedizin. Ihn habe von Beginn an positiv beeindruckt, wie umfassend in der Psychiatrie mit Menschen gearbeitet und sich nicht nur auf ein krankes Organ oder einen krankhaften Bereich im Leben beschränkt wird. „In der Psychiatrie setzen wir uns mit der gesamten  Lebenssituation des Patienten auseinander und behandeln den Menschen im Ganzen. Dieser Aspekt hat mich sehr gereizt.“ Hinzu kamen pragmatische Gründe. Psychiatrie sei ein schwieriges Feld, in dem nicht jeder gerne arbeite. Es sei eine Herausforderung für ihn gewesen, versprach ihm gleichzeitig aber auch gute Weiterbildungschancen mit wenig Konkurrenz in der Ukraine. Die Erfahrungen während einer parallelen Tätigkeit im Pflege-Nachtdienst und auf Akutaufnahmestationen haben ihn in seiner Entscheidung bestätigt.

Wunsch nach Stabilität und Sicherheit                                                                                          

Die aufkommenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der Ukraine und der Wunsch für seine zwei Kinder eine stabile und sichere Perspektive zu schaffen, gaben den Ausschlag für die Auswanderung. „Deutschland war mir immer sehr nahe, weil ich über eine jugendliche Schauspielergruppe bereits im Jugendalter in Deutschland unterwegs war. Ich kannte die Sprache und hatte in der Ukraine Privatunterricht“, begründet der Oberarzt seine Wahl für Deutschland. Er habe dann einfach Glück gehabt und sich bei einer Vermittlungsagentur beworben, die ihn gut betreut hat und nach Osnabrück an das AMEOS Klinikum brachte.

Rückkehr zu den anfänglichen beruflichen Prioritäten                                                                              

Nach zehn Jahren in der Akutpsychiatrie den Schritt in den Rehabereich zu wagen, sei ihm nicht leichtgefallen und war keine einfache Entscheidung. Wichtig sei ihm immer gewesen, dass seine berufliche Situation zu seinem familiären Umfeld passe. Hinzu komme der Aspekt seiner beruflichen Prioritäten. „Nach 17 Jahren Berufserfahrung in der Psychiatrie bin ich mit dem Schritt in den Rehabereich wieder zurück zu meinen Anfangsprioritäten gekommen und kann den Patienten nicht nur in seinen akuten Krisensituationen begleiten.“ Viele psychische Erkrankungen und auch die Suchterkrankung entwickeln sich nicht akut, sondern aufgrund vorangegangener Ereignisse. Dabei spielen unter anderem die Persönlichkeit, biografische oder auch traumatische Ereignisse eine Rolle. „Der Blick auf den Patienten außerhalb seiner akuten Krisen fehlte mir in der Akutpsychiatrie. Ich verspürte das Bedürfnis, Patienten nicht nur in Krisen, sondern darüber hinaus zu betreuen“, erklärt der Oberarzt weiter. Der Wunsch der beruflichen Weiterentwicklung verstetigte sich mit der Zeit. Aufgrund der Wohnortnähe kamen die Paracelsus Kliniken Bad Essen für einen Wechsel in Frage. Das Arbeitsklima, die Kollegen und auch der Arbeitsgeber gaben ihm während einer mehrtätigen Hospitation zusätzlich ein gutes Gefühl. Keine unwichtigen Aspekte, sodass einem Wechsel nichts im Wege stand.

Zwischen Macht und Ohnmacht                                                                                                      

Die langen Betreuungs- und Behandlungszeit in der Reha empfindet Kryvda als einen besonderen Aspekt seines Arbeitsbereiches. Noch mehr bewegt ihn aber das Thema „Macht und Ohnmacht“ insbesondere als Arzt in der Psychiatrie. Es entspreche nicht seiner Natur, mit Gewalt zu arbeiten. Wenn Patienten allerdings hinter geschlossenen Türen untergebracht seien, sei dies in seinen Augen schon eine spürbare Gewaltanwendung. „Das Gefühl habe ich hier in der Rehaklinik nicht mehr. Das finde ich wirklich besonders gut.“ Wenn er etwas tiefer blicke, schätze er vor allem die Flexibilität und die moderne psychotherapeutische Entwicklung in Bad Essen. „Ich kann hier mit traumatisierten Patienten unter Anwendung von z.B. EMDR tiefergehend arbeiten, ohne dass dies dem Hauptkonzept der Klinik und der psychologischen Orientierung widerspricht. Der wohl wichtigste Aspekt für mich.“

Gemeinsam ist das Schlüsselwort                                                                                            

Rückblickend habe er insbesondere den Aspekt der ärztlichen Dokumentation bei seinem Wechsel in den Rehabereich unterschätzt, gibt er ehrlich zu. Dass die Dokumentation mehr werden würde, damit hatte er gerechnet. Er merke allerdings immer noch, dass seine bisherigen Techniken und Methoden angepasst werden müssten. Die Dokumentation sei ausführlicher, umfassender und deutlich anders strukturiert. Umso mehr freue er sich auf die anstehende Weiterbildung im Bereich Sozialmedizin und Rehawesen. „Ich verspreche mir durch die Weiterbildung mehr theoretischen Input, den ich für meine praktische Arbeit in Bad Essen nutzen kann. Eine Weiterentwicklung, auf die ich mich freue.“

Beim Blick in die Zukunft und den Veränderungen im deutschen Gesundheitswesen sei er gespannt, wie es weitergehe. „Mit dem Team hier vor Ort, mit allen Mitarbeitenden und Vorgesetzten habe ich das Gefühl, dass wir aus den Veränderungen gemeinsam etwas noch besseres hervorbringen können. Das Schlüsselwort ist dabei gemeinsam.“

Abschließend betont Kryvda, dass er bei seinem vorherigen Arbeitgeber tolle Kollegen und ein sehr gutes Arbeitsklima gehabt habe. Es sei wirklich kein leichter Schritt gewesen. Die dort gesammelten Erfahrungen und das Sicherheitsgefühl sprachen für einen Verbleib. Heute kann er aber sagen: „Ich habe immer noch vom Herzen her eine positive Erinnerung an diese Zeit und eine starke Bindung, aber vom beruflichen, familiären und allgemeinen Konzept für mein Leben war der Wechsel zu Paracelsus und nach Bad Essen der richtige Schritt für mich!“

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Unsere Kolleginnen meistern Abschluss erfolgreich – Wir sind stolz auf Euch!

Seit Oktober 2020 unterstützen Pflegefachkräfte von den Philippinen unsere Stationsteams. Jetzt haben alle 12 Mitarbeiterinnen ihre Kenntnisprüfung zur Anerkennung als Gesundheits- und Krankenpflegerinnen bestanden.

Die Absolvierung des Kenntniskurses sowie das Bestehen der Kenntnisprüfung ist eine Voraussetzung dafür, dass sie in Deutschland voll in den Beruf einsteigen können. Aus diesem Grund mussten die neuen Kolleginnen zunächst den sog. Kenntniskurs mit der anschließenden Anerkennungsprüfung absolvieren. Hierzu zählen 180 Stunden an theoretischem Unterricht zum Thema Pflege, Recht, Medizin und Kommunikation. Die praktische Ausbildung, bei der die Pflegekräfte durch unsere Praxisanleiter:innen unterstützt werden, findet direkt auf den Stationen statt. Bis das Wissenslevel für die bestandene Kenntnisprüfung angeglichen ist, laufen sie aus rechtlichen Gründen noch unter dem Begriff der Pflegehilfskräfte. Danach sind sie Pflegefachkräfte.

Trotz des hohen bürokratischen Aufwands haben Dianne, Theresa, Janice, Lindy, Ellen und Jennie jetzt neben ihrem philippinischen Abschluss, auch die deutsche Qualifikation in der Tasche. „Ich habe großen Respekt vor der Leistung der Kolleginnen“, sagt Pflegedienstleiter René Klingbeil. „Sie haben sich auf das Abenteuer Deutschland und unsere Kultur eingelassen, unsere teils wirklich schwierige Sprache gelernt und die anspruchsvollen Prüfungen gemeistert. Für unsere Klinik und unsere Patienten sind sie eine echte Bereicherung. Ein besonderes Dankeschön gilt unseren Praxisanleiter:innen und Kolleg:innen, die mit viel Einsatz und Engagement unseren Kolleginnen zur Seite standen.“

Wir gratulieren unseren Kolleginnen und wünschen ihnen alles Gute für ihre weitere Zukunft in der Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg!

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Adaption als Schritt nach vorne in ein neues Leben

“Süchtig nach Leben” – Jeder Weg in eine Abhängigkeit ist vielschichtig, facettenreich, sehr persönlich und individuell. Mit diesem SehnSuchtblog möchten wir die persönlichen Geschichten dahinter beleuchten, Suchttherapie-Möglichkeiten aufzeigen, bestärken, den Weg aus der Sucht zu gehen und Lebenslust versprühen. Denn: Das Leben ist schön, sogar wunderschön. Und zu schön, um es vom Suchtmittel beherrschen zu lassen.


Eine Adaptionsmaßnahme – eine Maßnahme, bei der Suchtpatientinnen und -patienten nahtlos im Anschluss an eine stationäre Entwöhnungsbehandlung dabei unterstützt werden, sich ein stabiles Lebens- und Arbeitsumfeld aufzubauen sowie neue Lebensqualität zurückzugewinnen. Patientinnen und Patienten würden die drei Monate stationäre Entwöhnung und anschließende drei Monate Adaption häufig als eine große Rehabilitationsmaßnahme sehen, als ein halbes Jahr, in dem sie ihr Leben neu ausrichten, so Rieke Kuhlmann, therapeutische Leitung der Paracelsus Berghofklinik II in Bad Essen. Eine Reha für einen gelungenen Neustart.

Nahtloser Übergang

Ein wichtiger Aspekt der Adaptionsmaßnahme ist der nahtlose Übergang von der stationären Entwöhnung in die Adaptionsmaßnahme. Warum? „Der nahtlose Übergang erhöht schlichtweg die Compliance bei den Patientinnen und Patienten. Sind sie kurzzeitig zu Hause müsste ein zweites Mal die Motivation für eine Behandlung aufgebracht werden und sie müssten sich „neu aufraffen“. Gleichzeitig wirkt ein nahtloser Übergang einem Rückfall entgegen. Schließlich wurde die Adaptionsmaßnahme auch beantragt, um mehr Sicherheit zu gewinnen“, erklärt Kuhlmann. Die Patientinnen und Patienten seien durch die vorherige stationäre Entwöhnung gedanklich mit der Bearbeitung ihrer Themen beschäftigt, sind auf die individuellen Ziele fokussiert. Ein Aufenthalt zu Hause würde diese Fokussierung unterbrechen oder sogar auflösen. Die Frage „Was bin ich und mein Leben?“ könne durch einen nahtlosen Übergang besser im Blick behalten werden. Das zeigt auch die Rückmeldung eines Patienten: „Nach der Reha der Gang nach Hause, zu meiner Ex-Freundin und von da aus was Neues zu suchen wäre eher ein Rückschritt für mich gewesen. Der Gang in die Adaption ist für mich ein Schritt nach vorne ins neue Leben.“

Auch die Tatsache, dass Patientinnen und Patienten während der stationären Entwöhnung zunächst oft erst einmal Zeit brauchen, bis sie in der Therapie ankommen und ihren persönlichen therapeutischen Prozess beginnen, spricht für eine anschließende Adaptionsphase, denn der nahtlose Übergang  umgeht eine erneute Eingewöhnungsphase.. Die Erfahrung zeigt nämlich, dass Patientinnen und Patienten nach einem kurzen Aufenthalt zu Hause im gewohnten Umfeld häufig wieder eine deutlich längere Anlaufzeit für den Start in die Therapie benötigen. Der nahtlose Übergang ist somit Teil des Behandlungskonzeptes und Grundvoraussetzung für eine Adaption. Kuhlmann bringt es auf dem Punkt: „Gesetz dem Fall, ein Patient oder eine Patientin bricht ein paar Tage vor der Aufnahme in unsere Adaption die stationäre Entwöhnung ab, ist das für uns als Adaptionseinrichtung ein Ausschlusskriterium für eine Aufnahme. Ohne einen nahtlosen Übergang ist eine Aufnahme nicht möglich.“

Stationäre Entwöhnung und Adaption an einem Ort

Einen besonderen Vorteil genießen insbesondere die Patientinnen und Patienten in den Bad Essener Suchtfachkliniken durch die Nähe zur Paracelsus Berghofklinik II und somit kürzeren Wegen als die nahegelegenen Suchtfachkliniken in der Region. Die Adaption ist zu Fuß oder per Shuttle innerhalb von Bad Essen erreichbar und mit wenig Aufwand verbunden. Der ein oder andere bringe auch schon eine Woche vor Beginn der Maßnahme erste Gepäckstücke in die Adaption und nutze die Möglichkeit, sich die Einrichtung vorher anzuschauen. „Die Patientinnen und Patienten bekommen so einen noch besseren Bezug zur Adaptionseinrichtung. Und letztendlich unterstützt es dabei, den Übergang noch fließender zu gestalten.“

Typische Käseglocke wird angehoben

Beim Wechsel in die Adaption ist es für die meisten herausfordernd, sich in der Einrichtung einzugewöhnen, da sie mehr auf sich gestellt sind und eigeständiger werden müssen. Besonders zu Beginn ist die Umstellung groß, nicht mehr dauerhaft 100 oder mehr Mitpatientinnen und -patienten sowie Ansprechpartner um sich zu haben und mit diesen Gefühlen umzugehen. Das Thema „Ich muss mich wieder mit mir beschäftigen“ rückt in den Fokus. Die Patientinnen und Patienten haben mehr Freiheiten und Rechte, können neben dem Therapieplan ihren Tagesablauf selber gestalten. Das erfordert mehr Eigeninitiative und Hilfe zur Selbsthilfe als in der stationären Entwöhnung. „Die typische Käseglocke in den Suchtfachkliniken wird in der Adaption ab dem 1. Tag leicht angehoben“, verbildlicht Kuhlmann. Die Bedingungen ähneln den Bedingungen zu Hause, können als eine Art Alltagstraining verstanden werden. Gleichzeitig sei die Hilfe und Unterstützung viel greifbarer als zu Hause. „Adaption ist Alltagsleben in einem Schutzrahmen. Jede Patientin und jeder Patient muss neben dem Therapieplan für sich eine Tagesstruktur und eine Erfüllung im Tag finden“, bringt es Kuhlmann weiter auf den Punkt.

Alltagsleben im Fokus

Das Team der Adaption fungiert dabei gleichzeitig als Alltagsbegleiter und Therapeut. „Alltagspraktische Fragen wie „Wie halte ich meine Wohnung in Ordnung?“ oder „Wie lagere ich Lebensmittel im Kühlschrank?“ werden gestellt und von uns beantwortet. Dabei ist keine Frage zu doof“, führt Kuhlmann aus. Es gehe um die kleinsten Dinge im Alltag, insbesondere bei den jüngeren Patientinnen und Patienten, die die Rehabilitation nutzen, um das erste Mal auf eigenen Beinen zu stehen und um von zu Hause auszuziehen. All diese Facetten dürfen in der Adaption gelebt und ausprobiert werden, mit allen Sorgen, Ängsten und Nöten, die damit verbunden sind. Die Gestaltung und Umsetzung von Freizeitkonzepten spielt ebenfalls eine große Rolle, da ein erfülltes, vielfältiges Alltagsleben vor der Suchtrehabilitation kaum vorhanden war.

Zusammengefasst, so schildert Kuhlmann abschließend, verändern sich mit dem Wechsel aus einer stationären Entwöhnung in die Adaption die Themen. Der Fokus liege während der Adaptionsmaßnahme auf der Außenorientierung mit Arbeitssuche, Wohnungssuche und Festlegung eines neuen Lebensmittelpunktes, während in der vorgeschalteten stationären Maßnahme die innerpsychischen Prozesse im Fokus stünden, die jedoch in der Adaption weitergeführt werden.

Paracelsus betreibt sämtliche MVZs weiter – auch nach der Schließung der Klinik

Die Paracelsus Klinik Reichenbach schließt zum 31. März endgültig ihre Pforten – von der Schließung nicht betroffen sind die Medizinischen Versorgungszentren in Reichenbach, Falkenstein, Auerbach und Oelsnitz mit ihren breitgefächerten fachärztlichen Sprechstunden.  

Sämtliche MVZs werden weiterhin von Paracelsus betrieben und erbringen die bisherigen fachärztlichen Leistungen auf den Gebieten Urologie, Gynäkologie, Innere/Pneumologie, Chirurgie, Neurologie und Radiologie. Einzig die urologischen Sprechstunden in Plauen wurden nach Reichenbach verlegt, dies war eine schon lange geplante Bündelung der urologischen Sprechstunden.  Ebenfalls sind Änderungen der Sprechzeiten und Praxisstandorte in der Chirurgie und Gynäkologie geplant, hierüber wird die Klinik rechtzeitig informieren.

„Patienten, die einen Termin in einer unserer Praxen haben, können sich darauf verlassen, dass der Betrieb fortgeführt wird, auch über den 31.3. hinaus“, erklärt Andrea Gruschwitz. Die MVZ-Managerin wird in jüngster Zeit vermehrt gefragt, ob denn bereits verabredete Termine in den Facharztpraxen überhaupt noch stattfinden. „Die Menschen glauben, dass die Schließung der Klinik auch das Ende des Praxisbetriebs bedeutet. Aber das ist eben ein Missverständnis“, erklärt Gruschwitz. 

Die Verantwortlichen bei Paracelsus stehen derzeit mit unterschiedlichen Interessenten in Verhandlung, die Interesse an einer Übernahme einzelner Praxen bzw. des MVZs bekundet haben. Zum jetzigen Punkt der Gespräche ist jedoch Stillschweigen über mögliche Trägermodelle vereinbart worden. „Unabhängig vom Ausgang der laufenden Verhandlungen, geht der Praxisbetrieb weiter. Auch bei einem möglichen Trägerwechsel streben wir einen reibungslosen Übergang an, so dass die Menschen in der Region weiterhin die fachärztlichen Leistungen in Anspruch nehmen können“, erklärt Jan Müller, Geschäftsleiter der Paracelsus Kliniken.

https://www.paracelsus-kliniken.de/narkose-sicher-und-meist-ohne-nebenwirkung/

Narkose – sicher und meist ohne Nebenwirkung

Trotz moderner und sicherer Anästhesietechniken fürchten sich nach wie vor viele Patienten vor einer Narkose. „Im Jahr 1846 wurde erstmals ein Patient mit Äther-Dämpfen in Narkose für einen medizinischen Eingriff versetzt. Damit war die moderne Anästhesie geboren. Seitdem hat sich nicht nur die Medizin sondern auch die Anästhesie rasant entwickelt. In den letzten Jahrzehnten ist die Anästhesie immer sicherer geworden.“ berichtet Dr. med. Martin Ebert, Chefarzt für Anästhesie-, Intensiv- und Notfallmedizin der Paracelsus Klinik Adorf/Schöneck.

In der Paracelsus Klinik Adorf/Schöneck werden pro Jahr durchschnittlich  4000 Narkosen für Operationen durchgeführt. Dabei stehen verschiedene Anästhesieoptionen zur Verfügung. Dazu gehören die Lokalanästhesie, die Regionalanästhesie und die Allgemeinanästhesie. Jedem Patienten wird individuell das für ihn optimale Anästhesieverfahren mit der größten Sicherheit und den geringsten Nebenwirkungen angeboten.

Angst vor Narkose

Viele Menschen haben bei einer Narkose Angst vor dem Kontrollverlust, Angst nicht mehr aufzuwachen oder vielleicht während einer Operation Schmerzen zu verspüren. Dabei sind moderne Anästhetika in ihrer Steuerbarkeit mittlerweile so gut und zuverlässig, dass Ängste weitgehend unbegründet sind. Bei Befürchtungen, eine zu flache Narkose zu erhalten, kann Patienten in der Paracelsus Klinik Adorf/Schöneck eine Narkosetiefenmessung angeboten werden. Um den Patienten diese und weitere Ängste zu nehmen, führen erfahrene Anästhesieärzte in der Paracelsus Klinik mit jedem Patienten ein ausführliches Narkosevorbereitungsgespräch. Hier haben die Ärzte die Gelegenheit, Informationen des Patienten zu Begleiterkrankungen, regelmäßig einzunehmenden Medikamenten und bestehenden Allergien zu erhalten, um für jeden Patienten die passende Form der Schmerzausschaltung zu wählen. Weiterhin können in diesem Gespräch dann auch die Patienten ihre Fragen zur Durchführung eines Anästhesieverfahrens stellen. Neben dem vertrauensvollen Gespräch können aber auch angstlösende Medikamente Aufregung mildern, solange man keine Nachwirkungen auf die geistigen Funktionen befürchten muss. 

Nebenwirkungen einer Narkose

Die Narkosemittel sorgen für ein schnelles Einschlafen und ein ebenso komfortables Aufwachen. Während einer OP ist ein Anästhesist dauerhaft am Patienten und überwacht die Atmung, Blutdruck, Körpertemperatur und vieler weiterer Körperfunktionen. Dadurch kann bei Veränderungen schnell reagiert und die Medikation angepasst werden. Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen oder Schluckbeschwerden nach dem Wiederaufwachen sind nicht ausgeschlossen aber deutlich seltener als noch vor 20 Jahren. Viele Nebenwirkungen können durch Regionalverfahren reduziert werden. Im Aufwachraum überwachen hoch qualifizierte Anästhesie-Pflegekräfte die Patienten und können in Absprache mit den behandelnden Ärzten entsprechende Medikamente bei Beschwerden verabreichen.