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Was das Mikrobiom so unersetzlich macht

Milliarden mikroskopischer Helfer bilden unser Mikrobiom. Und Forschungen zeigen mittlerweile, wie zentral die Darmflora für unser körperliches und sogar seelisches Wohlbefinden ist.

„Bakterien, Verdauung, Ausscheidungen – iiiiih“, mag sich mancher denken, wenn das Thema „Darm“ angesprochen wird. Dabei ist etwas mehr Respekt und Aufmerksamkeit für das Größte unserer inneren Organe durchaus angebracht. Fünf bis sieben Meter ist ein menschlicher Darm lang. Und was auf den 300 bis 500 Quadratmetern Darmschleimhaut abläuft, ist wichtig für unseren gesamten Körper, sogar überlebenswichtig. Der Grund: Der Darm ist nicht nur wesentlicher Teil des Verdauungsapparates, sondern auch ein erheblicher Teil des Immunsystems.

Billiarden von Bakterien

70 Prozent aller Immunzellen befinden sich im Dünn- und Dickdarm, knapp 80 Prozent aller Abwehrreaktionen laufen hier ab. Billiarden von Bakterien (das sind mehrere Millionen Milliarden) sorgen dafür, dass Baustoffe aus unserer Nahrung verwertbar gemacht und Giftstoffe abtransportiert werden. Zwei Kilogramm der kleinen einzelligen Lebewesen hat jeder von uns in seinem Darm: das sogenannte Mikrobiom (oder auch Darmflora oder Mikroflora genannt). Das sind mehr als alle Zellen in unserem Körper zusammen. Und ihre Zusammensetzung ist so individuell wie unser Fingerabdruck. Eine perfekte Eintracht von Mensch und Bakterien in einer Symbiose zum gegenseitigen Nutzen.

Ständig neue Erkenntnisse zum Mikrobiom

Welche Bedeutung der Darm und das Mikrobiom für unseren Körper hat, erforscht man erst seit rund 15 Jahren. Und immer wieder gibt es weitere Erkenntnisse. Manche davon wurden in der Vergangenheit von Naturwissenschaftlern zunächst belächelt und nicht ernst genommen. Dabei betritt man oft absolutes Neuland. Heute wissen wir zum Beispiel, dass Darm und Gehirn durch den Vagusnerv direkt miteinander verbunden sind. Interessant ist dabei, dass 90 Prozent der Informationen vom Darm an das Hirn gehen und nur zehn Prozent vom Hirn an den Darm. Im Gegensatz zu anderen Organen folgt der Darm offensichtlich nicht immer nur den Befehlen des Gehirns. Mediziner und Wissenschaftler gehen mittlerweile davon aus, dass im Verdauungstrakt eines jeden Menschen ein komplexes System steckt, das sehr oft eigenständig arbeitet und viele andere Abläufe steuert.

Wird sogar Parkinson im Darm ausgelöst?

Störungen im Darm und in der Darmflora können darum unsere Gesundheit und sogar unser Verhalten erheblich beeinflussen. Vermutlich sind sie Auslöser von Volkskrankheiten wie Diabetes, Allergien, Multipler Sklerose, Depressionen und Arthrose. Und Entzündungen des Darms können nach neuesten Erkenntnissen sogar neurologische Prozesse auslösen wie zum Beispiel Demenz oder Morbus Parkinson.

Komplexe Wirkungen

„Wir Menschen behandeln unseren Darm trotzdem schlecht“, stellt Dr. med. Alberto Schek, Chefarzt für Sportmedizin und Prävention an der Paracelsus Klinik Bremen, fest. „Er kann viele Lebensmittel, die wir ihm zumuten, gar nicht verarbeiten. Wir essen zu süß, zu salzig, zu fett, geben ihm Fast-Food und kauen darüber hinaus unser Essen nicht genug. Das ist Schwerstarbeit für die Bakterien. Häufig sind auch Stress und Medikamente – zum Beispiel Antibiotika – schuld daran, dass das Mikrobiom aus dem Gleichgewicht kommt. Daraus entstehen dann Verdauungsstörungen, Reizungen der Darmschleimhaut oder Entzündungen.“ Die Folgen sind Verstopfung, Blähungen, Durchfälle – in Summe der in der Werbung oft zitierte, medizinisch komplexe „Reizdarm“.

Präventionsmediziner schauen auf den Darm

In der Sportmedizin der Paracelsus-Klinik Bremen geht man mit einem ganz besonderen Blick an den Darm heran. Denn dort schaut man bei Sportlern mit schwer erklärlichen Erkrankungen von Muskeln und Knochen immer auch ganzheitlich auf den Darm. „Der Grund ist relativ einfach“, so Dr. Schek. „Bei einer gestörten Barriere der Darmwand können Bakterien und Nahrungsbestandteile in die Darmwand eindringen. Der Körper bringt dann die Immunabwehr in Stellung. Damit ist er so ausgelastet, dass er sich um die anderen Erkrankungen gar nicht mehr kümmern kann. So entstehen dann an anderer Stelle chronische Beschwerden, die auf den ersten Blick gar nichts mit dem Darm zu tun haben, deren Ursache aber dennoch dort liegt.“ An der Paracelsus Klinik Bremen können Sportler (und solche, die es werden wollen) eine Ernährungsberatung als private Coaching-Leistung in Anspruch nehmen. Diese umfasst Körperfettmessung, Grundumsatzbestimmung und die Auswertung eines Ernährungsprotokolls im Rahmen eines App-gestützten Ernährungscoachings.

Auf das „Bauchgefühl“ hören

An der Paracelsus Klinik Bremen können Ärzte heute nach einer Untersuchung des Mikrobioms eines Patienten sehr genau diagnostizieren, wo Probleme bestehen. Auch präventiv kann viel bewegt werden. „Dabei brauchen wir allerdings auch die Hilfe des Patienten und sein eigenes ‚Bauchgefühl‘“, erläutert Robin Neumann, Leiter Prävention und Gesundheitsförderung der Paracelsus Klinik Bremen. Denn wer sein eigenes Verhalten und seine Störungen genau beobachtet, kann dem Arzt wertvolle Hinweise geben. Auf welche Lebensmittel reagiert der Darm besonders heftig? Wann, wie und wo äußern sich die Beschwerden? Ist die Verdauung regelmäßig und wie ist die Konsistenz des Stuhlgangs? Werden diese Fragen gewissenhaft beantwortet, kann man rechtzeitig mit der Behandlung beginnen.

Das Mikrobiom unterstützen

In der Regel geht es um präventive Verhaltensänderungen und die betreffen vor allen Dingen das Essverhalten. „Entscheidend ist, wie ich esse und was ich esse. Aer auch wann ich esse, denn Esspausen von vier bis sechs Stunden helfen dem Darm, die Nahrung gut zu verarbeiten“, erklärt Robin Neumann. „Verhaltensänderung kann aber auch heißen, Stress zu vermeiden, der uns im wahrsten Sinn des Wortes ‚auf den Magen schlägt‘. Oder das Schlafverhalten zu ändern, zum Beispiel auf ausreichenden und qualitativ guten Schlaf achten.“

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Neueröffnung des Paracelsus MVZ für Neurochirurgie in Weyhe

Die Paracelsus Klinik Bremen eröffnet mit einem Tag der offenen Tür am 8. September ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) für Neurochirurgie in Weye. Interessierte können sich ab 11 Uhr in der Bahnhofstraße 4 in Weyhe zum Leistungsspektrum des MVZ informieren. Als offizieller medizinischer Partner vom SV Werder Bremen hat die Paracelsus Klinik Bremen einen Überraschungsgast des Bundesligisten zur Eröffnungsfeier eingeladen.

Im neuen MVZ dreht sich vieles um den Rücken

Ob unangenehmes Ziehen, Verspannungen oder stechende Schmerzen – fast 80 Prozent der Deutschen klagen mindestens einmal in ihrem Leben über Rückenschmerzen. Ursachen können Bewegungsmangel, schwache Muskulatur oder einseitige Belastung sein. Ein Großteil der Rückenleiden ist auch genetisch bedingt und entsteht durch Erkrankungen der Wirbelsäule, oder bei bestimmten Muskel- und Bindegewebskrankheiten.

Um diese hohe Zahl der Betroffenen bestmöglich und wohnortnah zu behandeln, erweitert die Paracelsus Klinik ihr ambulantes Angebot im Landkreis Diepholz. Neben dem bereits bestehenden MVZ Neurochirurgie in der Paracelsus Klinik in der Vahr in Bremen kommt nun eine neue ambulante Einrichtung hinzu. Die neue Praxis befindet sich in der Bahnhofstraße 4 in Weyhe. Mit dem neuen MVZ haben nunmehr auch Patientinnen und Patienten aus Weyhe und dem südlichen niedersächsischen Umland Bremens eine moderne und wohnortnahe Behandlungs- und Beratungsmöglichkeit. Operationen werden weiterhin in der Paracelsus Klinik in der Vahr durchgeführt werden. Ebenfalls von den Ärzten, die die Behandlung in Weyhe durchführen – denn das Qualitätsmerkmal „Medizin aus einer Hand“ bleibt bestehen.

Breites Therapiespektrum für die Wirbelsäule

Viele unspezifische Rückenschmerzen können mit der richtigen Bewegung und Stabilisation vermieden werden. Spitzen sich jedoch die Rückenbeschwerden zu, sollte ein neurochirurgischer Facharzt aufgesucht werden. In der Regel wird dann zunächst mit individuell angepassten konservativen – also nicht-operativen – Maßnahmen behandelt. Doch gibt es Situationen, in denen konservative Therapien keine ausreichende Wirkung erzielen und eine Operation notwendig ist.

Dabei gehören große Eingriffe in vielen Fällen der Vergangenheit an, denn Neurochirurgen setzen verstärkt auf kleine Schnitte und neue Materialien. In den letzten Jahren hat sich die Wirbelsäulenchirurgie kontinuierlich weiterentwickelt. So wenden die neurochirurgischen Ärzte der Paracelsus Klinik Bremen schon immer konsequent Mikrochirurgie an, bei der die größtmögliche Schonung des umliegenden Gewebes im Vordergrund steht. Zum Behandlungsspektrum gehören auch die Implantation von Rückenmarksstimulationssystemen bei komplexen Schmerzzuständen (Neurostimulatorimplantation) und die Implantation von Medikamentenpumpen.

Neben der Behandlung von Verschleißerkrankungen der Wirbelsäule werden in dem neu eröffneten Wirbelsäulenzentrum auch weitere Erkrankungen der Wirbelsäule und operativ zu behandelnde Nervenerkrankungen (Karpaltunnelsyndrom, Nerventumoren, Nervenverletzungen) versorgt.

Termine zur Vorstellung im MVZ können ab sofort telefonisch unter 04203-444001-0 oder per Online-Terminbuchung https://www.doctolib.de/medizinisches-versorgungszentrum-mvz/bremen/paracelsus-neurochirurgie vereinbart werden.

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Studenten der Sommerakademie besuchen Paracelsus Klinik

Die Sommerakademie ist Teil des vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Modellprojekts „Demografiewerkstatt Kommunen

Auch in diesem Jahr wurde im Oberen Vogtland eine Sommerakademie für angehende Mediziner ins Leben gerufen. In der einwöchigen Exkursion lernen die Teilnehmer die unterschiedlichsten Facetten der außeruniversitären Medizin im Vogtland kennen. Ein wichtiger und langjähriger Kooperationspartner dabei ist die Paracelsus Klinik Adorf/Schöneck.

Am gestrigen Vormittag waren die 11 Teilnehmer der Sommerakademie in der Klinik in Schöneck zu Gast. Dipl.-Med. Dieter Haugk, Ärztlicher Leiter der Kliniken begrüßte die Studenten in Schöneck. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und einem Vortrag über die beiden Häuser folgte ein Klinikrundgang.

Während der Sommerakademie ist es den Teilnehmern möglich in den verschiedenen Einrichtungen zu hospitieren u.a. auch in der Notaufnahme in Schöneck.

Ziel der Sommerakademie ist es, angehenden Medizinern die vielfältigen Angebote des Oberen Vogtlandes und die Vorteile des ländlichen Lebens zu präsentieren. Dabei sollen nicht nur die medizinischen Aus- und Fortbildungsangebote nähergebracht werden, sondern auch die vielfältigen Freizeitangebote, die Kultur und die Menschen aus der Region.

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Auf der Suche nach dem, was nachhaltig glücklich macht

Bunter und kreativer Kliniktag in der Paracelsus Berghofklinik für Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeitende unter dem Motto „Süchtig nach Leben“

Bad Essen, 07.09.2022. Einen etwas anderen Therapietag erlebten die Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeitenden der Paracelsus Berghofklinik am vergangenen Freitag mit einem internen Kliniktag. Unter dem Motto „Süchtig nach Leben“ ergaben sich zahlreiche Möglichkeiten, sich auf andere Weise im Klinikalltag zu begegnen, die wertvolle Zeit in der Therapie zu feiern sowie sich über das Erreichte zu freuen.

Insbesondere für die Patientinnen und Patienten der Berghofklinik, so Bertrand Evertz Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Paracelsus Berghofklinik in seinen Begrüßungsworten, könne man das Motto auf die innere Reise zu sich selbst beziehen, die sie mit ihrem Aufenthalt in der Klinik antreten. Sie alle eine die Suche nach dem, was sie wirklich nachhaltig glücklich und zufrieden mache. „Dabei geht es immer um die richtige Balance zwischen Anstrengung und Akzeptanz im Leben.“ Das sei einfacher, als es sich im ersten Moment anhöre. „Erste gute Schritte sind: Achten Sie auf die kleinen Dinge im Leben, setzen Sie sich machbare Tagesziele und suchen Sie den offenen Austausch mit anderen.“  

Weiter verdeutlichte Evertz, dass das Motto des Kliniktags auch außerhalb der Suchtklinik den Nerv der Zeit treffe. Sei es nach fast drei Jahren Coronaeinschränkungen das Leben wieder voll genießen und selbst gestalten zu können, neue Pläne zu schmieden sowie Kontakte zu pflegen, wieder aufzunehmen oder neu zu knüpfen. „Ich möchte sogar sagen, es geht für alle auch ein stückweit darum, sich wieder neu ins Leben verlieben zu dürfen“, ergänzt Evertz. Der Ukrainekrieg und die Klimakrise geben dem Motto noch eine weitere Ebene. Für Evertz gehe es dabei um die Ebene mit der intensiven Suche nach den Werten im Leben, die wirklich zählen: Solidarität, Sicherheit für sich und seine Mitmenschen oder sich selbst treu zu bleiben, ohne anderen zu schaden.

Auf dem Klinikgelände selbst warteten zahlreiche kreative Gruppenprojekte darauf, entdeckt, bestaunt und sogar ausprobiert zu werden. Bei einem Rauschbrillenparcours bekamen die Patienten noch einmal einen anderen Blickwinkel auf ihre Sucht oder sie stärkte zum Beispiel ihre Sinne bei einer Waldwanderung der besonderen Art. Musikalisch wurde der Kliniktag von der Patientenband begleitet, die für musikalische Highlights sorgte und die Zuhörer zum Tanzen anregte.

Psychische Belastung bei Krebs ist enorm

Paracelsus Klinik Scheidegg erforscht mit ihrem Forschungsinstitut IREFOS die psychische Belastung bei Krebs. Das Ergebnis einer Studie zeigt, Krebspatienten sind psychisch sehr belastet. Die Daten aus der Studie sollen der Klinik individuellere Reha-Programme ermöglichen.

Die Diagnose Krebs ist ein riesiger Schock. Auch während der anschließenden Operation, der sich in der Regel eine Chemo- und/oder Strahlentherapie anschließt, bleibt die psychische Belastung enorm. Krebspatienten müssen mit körperlichen Veränderungen und Beschwerden, die die Erkrankung und die notwendige Tumortherapie mit sich bringen, klarkommen. Außerdem erweckt eine Krebserkrankung unsichere Zukunftsaussichten bis hin zu Todesängsten. Einer enormen psychischen Belastung sind Krebspatienten ab dem Zeitpunkt der Diagnose ausgesetzt. Nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann diese psychische Belastung zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen führen.

Der Klinikalltag zeigt, dass viele Tumorpatienten, die nach überstandener Operation und/oder Chemotherapie zur Rehabilitation gehen, um wieder fit für den Alltag zu werden, immer noch an diesen psychischen Belastungen leiden. Daher haben aktuell Mitarbeiter der Paracelsus Klinik Scheidegg und des klinikeigenen Forschungsinstituts IREFOS in Kooperation mit der Universitäts-Frauenklinik in Würzburg die psychische Belastung (Distress) und mögliche Risikofaktoren von 1.400 Brustkrebspatientinnen im Rahmen einer Studie untersucht.

Studienergebnis eindeutig

Das Ergebnis der Studie, die in der internationalen Fachzeitschrift Archives of Gynecology and Obstetrics der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie veröffentlicht wurde (Psychological distress in breast cancer patients during oncological inpatient rehabilitation: incidence, triggering factors and correlation with treatment-induced side effects), zeigt eindeutig: Die psychische Belastung bei Krebs ist sehr hoch. Bei über 67 % der teilnehmenden Patientinnen zeigte sich ein deutlich erhöhter Distress. Fast 42 % wiesen eine massiv erhöhte psychische Belastung mit negativen Auswirkungen auf die Lebensqualität auf. Dies kann sich z.B. in chronischen Schlafstörungen auswirken. “Die Daten bestätigen unsere alltägliche klinische Erfahrung, dass die betroffenen Frauen nicht nur körperlich, sondern vor allem auch psychisch teils massiv durch die Krebsdiagnose und Therapie belastet sind” berichtet PD Dr. Holger Hass, Leiter des klinik-internen Forschungsinstituts IREFOS.

Die Studie macht deutlich, wie wichtig die psychoonkologische Behandlung von Krebspatienten ist. Es geht nicht nur darum, die körperlichen Beeinträchtigungen wie z.B. Lymphödeme zu lindern und die Patienten während der Reha wieder physisch zu stabilisieren. Auch die Psyche ist ein wichtiger Bestandteil unseres Körpers, die bei Krebspatienten einer Behandlung bedarf.

Die Paracelsus Klinik Scheidegg ist ein Vorreiter in der psychoonkologischen Behandlung von Krebspatienten. Bereits seit über 30 Jahren ist die Psychoonkologie zur Behandlung der psychischen Belastungen bei Krebspatienten ein wichtiger Therapiebaustein. Durch die aktuelle Studie wurde die Wichtigkeit der Psychoonkologie nochmals wissenschaftlich bestätigt.

Studiendaten sollen individuellere Therapien ermöglichen

„Die Studie hat auch gezeigt, dass insbesondere jüngere Patienten sowie Patienten, die durch die Krankheit arbeitsunfähig sind, stärker belastet sind“, erläutert Dr. Thomas Bingger, der Anfang des Jahres zusammen mit seinem Kollegen Dr. Wolfgang Bair die ärztliche Leitung der Paracelsus Klinik Scheidegg übernommen hat. „Die wissenschaftlichen Daten werden uns helfen können, unsere Rehabilitationsprogramme noch spezieller auf die seelischen Bedürfnisse unserer Patienten auszurichten“, fügt Dr. Bingger hinzu. Schon heute werden alle Patienten vor Aufnahme in der Klinik in Bezug auf ihre psychische Belastung routinemäßig untersucht. Damit kann die Klinik das anschließende Rehabilitationsprogramm noch individueller auf die Bedürfnisse der Patienten anpassen.

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Nachwuchskräfte starten in den Beruf

12 Azubis beginnen ihre Ausbildung an der Paracelsus Klinik Adorf/Schöneck

Am ersten September 2022 hat das diesjährige Ausbildungsjahr für unsere zukünftigen Auszubildenden begonnen. In der Paracelsus Klinik Adorf/Schöneck starten insgesamt zwölf Azubis. Neun davon als Pflegefachfrauen bzw. Pflegefachmänner, zwei als Operationstechnische Assistenten und eine als Anästhesietechnische Assistentin.

Am gestrigen Tag gab es die erste offizielle Veranstaltung für die neuen Auszubildenden am Standort in Adorf. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und einführenden Worten durch den Klinikmanager Jan Müller und den Pflegedienstleiter Thomas Meinel lernten die Azubis auch eine Vertreterin der Berufsschule kennen. Erste Belehrungen gab es vom Technischen Leiter Michael Hirt zum Brand- und Arbeitsschutz und eine Hygieneunterweisung von Beatrice Seifert, der Hygienefachkraft.

„Mit der Ausbildung beginnt ein neuer Lebensabschnitt, der viele neue, interessante Eindrücke und Erfahrungen mit sich bringen wird“, weiß die stellv. Pflegedienstleiterin Britta Scherzer. „Die Auszubildenden haben sich für einen Beruf mit Zukunft und vielen Perspektiven entschieden. Vor allem handelt es sich aber um eine erfüllende und abwechslungsreiche Tätigkeitbei bei der man immer Unterstützung durch seine Kolleginnen und Kollegen hat.“

Die Mitarbeiter der Paracelsus Klinik Adorf/Schöneck heißen ihre Auszubildenden herzlich willkommen. Wir wünschen ihnen einen guten Start und viel Erfolg für den neuen Lebensabschnitt!

Die Paracelsus Klinik Adorf/Schöneck bildet in folgenden Berufen aus. Pflegefachkräfte (m/w/d), Operationstechnische- und Anästhesietechnische Assistenten (m/w/d). Mehr zu unseren Ausbildungsmöglichkeiten an der Paracelsus Klinik Adorf/Schöneck finden Sie auf unserem Karriereportal.

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Teilstationäre Rehabilitation ab sofort wieder möglich.

Die Paracelsus Klinik am Schillergarten Bad Elster bietet Ihren Patientinnen und Patienten ab September 2022 wieder die Möglichkeit der teilstationären Rehabilitation an.

Bad Elster 1.9.2022: Nach einer Operation, Chemotherapie oder Strahlentherapie zur Behandlung einer Krebserkrankung, Lymphom- oder Leukämieerkrankung sowie orthopädischen Operationen (z. B. Wirbelsäulen-OP, Gelenkersatz) oder einem Unfall haben Patienten einen Anspruch auf eine Rehabilitationsmaßnahme/Anschlussrehabilitation.
Nicht immer kann oder möchte der Patient das häusliche Umfeld für die Dauer der Rehabilitation verlassen und in einer Rehabilitationsklinik stationär untergebracht werden. Die Beweggründe sind dabei vielfältig, z. B. familiäre Situationen, berufliche Selbständigkeit o. a.

Ablauf teilstationäre Reha

Das Ziel jeder medizinischen Rehabilitation, ob stationär oder teilstationär, ist jedoch immer die physische und psychische Stabilisierung aller Patienten, Verbesserung der Beweglichkeit, Steigerung der Kondition, Verringerung bestehender Funktionsstörungen oder Nebenwirkungen aufgetretener Therapien. Individuelle Patientenbedürfnisse, z. B. Optimierung der Ernährung, Sozialberatung – ggf. auch zur beruflichen Wiedereingliederung, … werden selbstverständlich berücksichtigt. Für Patienten, die aus persönlichen Gründen nicht an einer stationären Rehabilitation teilnehmen möchten, bietet das Team der Paracelsus Klinik in Bad Elster die Möglichkeit der teilstationären Rehabilitationsmaßnahme an. Der Patient kommt morgens 7.30 Uhr in die Klinik, nimmt bis zum Nachmittag sein Therapieprogramm wahr, kann zu Hause übernachten und auch die Wochenenden im gewohnten Umfeld verbringen. Frühstück und Mittagessen können die Patienten in der Klinik wahrnehmen.
Bei der teilstationären Reha profitieren die Patienten vom gesamten Angebot der vollstationären Rehabilitation. Die ärztliche und pflegerische Betreuung, Physio-, Sport- und Ergotherapie, psychologische Mitbehandlung, Sozialberatung, Ernährungsberatung, logopädische Mitbehandlung finden bei der teilstationären Reha ebenfalls statt.

Für unsere Patienten steht ein neu eingerichteter Wohnbereich zwischen den Therapiezeiten mit gemütlichem Aufenthaltsraum und Entspannungsliegen zur Verfügung.

Für die teilstationäre Rehabilitation werden die Kosten durch die Rentenversicherung oder durch die Krankenkasse und bei Arbeitsunfällen bzw. Berufskrankheiten von der Berufsgenossenschaft übernommen.

Für Patienten, die mit dem Pkw anreisen, stehen an der Klinik Parkplätze zur Verfügung. Die Fahrtkosten zur Klinik werden in Abhängigkeit vom Kostenträger übernommen. Bedarfsgerecht kann die Abholung durch unseren Fahrdienst nach individueller Rücksprache erfolgen. Empfehlenswert ist die Anreise nicht über 40 Kilometer, da es erfahrungsgemäß für die Patienten sonst zu anstrengend wird.

Die Paracelsus Klinik am Schillergarten ist eine Rehabilitationsklinik für Anschlussheilbehandlungen (AHB) und stationäre Heilverfahren. Hier werden Patientinnen und Patienten mit Tumorerkrankungen, Erkrankungen und Unfallfolgen des Haltungs- und Bewegungsapparates sowie gynäkologischen Krankheiten betreut.  

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Tiergestützte Therapie in der Reha

Die Wirkung von warmem, weichem Fell

All diejenigen, die Haustiere haben, werden es bestimmt bestätigen: Die Beziehung zwischen Mensch und Tier ist meistens sehr innig. Sie sind Freunde, Seelentröster, Weggefährten und gelten oft als Familienmitglied. Man kennt das: der schwanzwedelnde Hund, der sich wie verrückt freut, dass das Herrchen wieder zu Hause ist oder das beruhigende Schnurren einer friedlich auf dem Schoß zusammengerollten Katze, welches Kummer und Schmerz erträglicher macht. Die emotionale Nähe, körperliche Wärme und Anerkennung von Tieren wirken sich positiv auf unsere Psyche aus. Mit ihrer lebendigen und zutraulichen Art aktivieren sie uns nicht nur körperlich in Bewegung zu bleiben, sondern motivieren uns auch seelisch. Aus diesen Gründen bieten wir in der Paracelsus Roswithaklinik in Bad Gandersheim die tiergestützte Therapie begleitend zur therapeutischen Behandlung an.

Helfer auf vier Pfoten

Reiten, Spazierengehen, Streicheln und Füttern stehen bei den Patienten der Klinik zusätzlich auf dem Therapieplan. Die Rehaklinik für Psychotherapie und Psychosomatik bietet die tiergestützte Therapie in Kooperation mit Heiko Bock, Reittherapeut und Hofbesitzer von Oscars Farm-Therapiehof in Ertinghausen im Solling, an. Das Besondere an diesem Angebot ist, dass unterschiedliche Helfer auf vier Pfoten, wie Alpakas, Kamele oder Pferde, zum Einsatz kommen. Die Patienten lernen in kleinen Theorieeinheiten wichtige Informationen zum Umgang mit den Tieren und haben die Möglichkeit, persönliche Momente zwischen Tier und Mensch zu gestalten – manchmal mit ein wenig Angst und Unsicherheit, immer jedoch mit Mut und am Ende mit ganz viel Stolz.

Mit Vierbeinern zum Therapieerfolg?

Das warme und kuschelige Fell der Tiere oder erste Berührungen wirken oft Stress abbauend. Hiervon können insbesondere Menschen mit psychischen Erkrankungen profitieren. Daher ist die tiergestützte Therapie ein unterstützender Therapiebaustein im Rahmen der Psychotherapie in der Roswithaklinik für Patienten mit Depressionen, Burnout, Angststörungen und Panikattacken oder posttraumatischen Belastungsstörungen. „In der Begegnung mit den Tieren können Patienten erleben, wie eigene verbale und nonverbale Kommunikation wirkt, eigene Ressourcen und Grenzen wahrnehmen sowie verborgene Gefühle zulassen und zeigen. All das kann sich positiv auf den Therapieverlauf auswirken. Kontakt zu einem, zunächst fremden und unbekanntem, Tier aufzunehmen und gleichzeitig zu sehen, wie Mitpatienten in der Kleingruppe diese Aufgabe bewältigen, ist für viele unserer Patienten eine sehr bereichernde Erfahrung“, beschreibt Helmut Platte, Oberarzt der Paracelsus Roswithaklinik.

Was sind die Vorteile von tiergestützter Therapie?

  • Erhöhtes Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen und Selbstbehauptung
  • Gefühle und Emotionen der Freude oder Abneigung zulassen und zeigen
  • Körpersprache und innere Haltung mehr in Einklang zu bringen
  • Reduziert Angst / Konfrontation mit angstauslösenden Situationen
  • das aktive Herangehen an Probleme fördern
  • Verringerung der Erfahrung von Einsamkeit und Isolation
  • Reduziertes Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls, denn die Anwesenheit eines Tieres senkt den Blutdruck und die Herzfrequenz
  • Verbesserung der zwischenmenschlichen Fähigkeiten / erlernte Beziehungs- und Verhaltensmuster aufdecken
  • Erfolgserlebnisse verspüren
  • lernen im »Hier und Jetzt« selbstsicher und authentisch zu handeln und achtsam in der Kommunikation zu bleiben

Tiergestützte Therapie bei Paracelsus

Zu Beginn in 2020 startete das Angebot zunächst mit 24 Patienten. Die positive Resonanz bei den Patienten und die therapeutischen Effekte waren jedoch so groß, dass das Therapieangebot deutlich ausgebaut wurde. Mittlerweile profitieren wöchentlich 64 Patienten von diesem speziellen Angebot und nehmen im Verlauf ihrer Therapie an mindestens vier Terminen teil.

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„Ich bin froh, dass ich nur mein Bein verloren habe“

Am Abend des 3. September 2021 verändert sich alles im Leben von Ayleen Holz. Die gebürtige Bremerin (26) ist medizinische Fachangestellte im Sportmedizinischen Zentrum der Paracelsus Klinik im Weserstadion. Dass sie demnächst, gut ein Jahr nach dem Unfall, in der Praxis im Weserstadion wieder ihrer Arbeit nachgehen wird, grenzt an ein Wunder. Und zeigt, welche Kämpfernatur Ayleen ist.

Denn Ayleen hat bei dem Versuch, einem Mitmenschen das Leben zu retten, ihren linken Unterschenkel verloren – und in der Folge fast ihr Leben. Ihre Tat, ihr Genesungs-Marathon und auch ihre wirklich bemerkenswerte Haltung ihrem Schicksal und ihren Mitmenschen gegenüber, sind mittlerweile schon vielfach Thema in den Medien gewesen. Ein wenig überrascht ist sie davon natürlich schon. Aber vor allen Dingen ist sie glücklich, am Leben zu sein. Lest gerne die ganze Geschichte von Ayleen Holm

Der zweite Geburtstag der Ayleen Holz

An einem Freitagabend nimmt Ayleen nach der Arbeit den Zug von Bremen zum Flughafen, um ihre Eltern in der Türkei zu besuchen. Wegen Zugausfällen an diesem Tag muss Ayleen  in Verden am Bahnhof aussteigen. Um die Wartezeit zu überbrücken, telefoniert sie mit ihrer älteren Schwester und spaziert den Bahnsteig auf und ab. Plötzlich entdeckt sie einen jungen Mann (33), der regungslos am Gleisbett liegt. Sie reagiert sofort. „Warte, ich muss kurz jemandem helfen“, sagt sie zu ihrer Schwester und  rennt los, springt hinunter ins Gleisbett und versucht, den Mann hochzuhieven. Vergeblich, Ayleen hat nicht genug Kraft. Dann geschieht alles ganz schnell. Sie hört das rasende Herankommen eines Güterzuges, sieht Lichter aufflackern und versucht sich im letzten Moment am Bahnsteig hochzuziehen. Der junge Mann wird vom Zug erfasst. Ayleen erinnert sich, von der Wucht des Güterzuges nach oben gerissen worden zu sein. Ihre Augen sind geschlossen, ansprechbar bleibt sie jedoch. Ayleen erinnert sich besonders an eine weibliche Stimme, die versucht hat, sie wach zu halten. Irgendwann kommen die Sanitäter, schneiden ihr die Hose auf, setzen ihr Gesicht unter eine Sauerstoffmaske und dann verliert sie endgültig das Bewusstsein.

Sechs Operationen in drei Wochen

Zwei Tage liegt Ayleen auf der Intensivstation im künstlichen Koma. Unterschenkelfraktur, Lungenembolie, Sakral-Zersprengung und ISG-Zerreißung – Ayleen ist sehr schwer verletzt. Ihr Becken ist komplett zerstört, an der rechten Wade hat sie eine offene Wunde.

Die Ärzte versuchen, ihren Unterschenkel mit einem Fixateur zu retten, aber da sich die Wunde immer mehr infiziert, wird Ayleen operiert. Ihr Zustand bessert sich nicht und nach einer weiteren Operation entscheidet sich das medizinische Team für eine Amputation des Unterschenkels.Trotz Amputation ist die Wunde jedoch weiterhin infiziert und wirdsogar nekrotisch. Innerhalb von drei Wochen folgen sechs weitere Operationen, trotzdem verheilt die infizierte Wunde nicht. Am 21. September 2021 schließlich wird Ayleen in ein Krankenhaus nach Hamburg verlegt, wo ihr oberhalb der Kniescheibe der gesamte Unterschenkel amputiert wird. Mittlerweile hatte sich eine lebensgefährliche Blutvergiftung entwickelt, die endgültige Operation kommt also noch gerade rechtzeitig.

Nach der zweiten Amputation

Nach der zweiten Amputation beginnt für Ayleen alles von vorne. Da ihr Becken zerstört ist, kann sie sich nicht bewegen. „Ich war vom Pflegepersonal abhängig. Ich musste alles von Grund auf neu lernen.“ Täglich besucht sie ein Physiotherapeut in ihrem Zimmer, der ihr zeigt, wie sie die ersten Übungen im Bett machen kann. „Ich konnte nichts kontrollieren. Wenn mein rechtes Bein aus dem Bett rutschte, hatte ich keine Kraft es anzuheben“, schildert sie. Anfangs sitzt sie lange Zeit im Rollstuhl, dann übt sie am Gehwagen und schließlich steigt sie auf Krücken um – ein echtes Highlight nach Wochen des Aufbautrainings. Für eine Weile scheint alles bergauf zu gehen. Aber Anfang Dezember findet Ayleen ein kleines Loch in ihrem Unterbauch. Dann kommt ein zweites und drittes Loch dazu. Ayleen wird sofort operiert. Von da an ist sie erst einmal wieder ans Bett gefesselt.

„Ich hatte einen riesigen Schutzengel“

Und eine dritte böse Überraschung hält sich bereit. Zwei Tage vor ihrer Entlassung verschlechtert sich ihr Zustand plötzlich. Sie leidet an stechenden Rückenschmerzen, starker Übelkeit und Schweißausbrüchen gepaart mit Schüttelfrost. Schnell steht fest, dass sie an einer Lungen- und Harnwegentzündung leidet. Statt im engen Familienkreis verbringt Ayleen die Feiertage auf der Intensivstation. „Die Ärzte und Pflegekräfte haben kaum daran geglaubt, dass ich überlebe, das erzählte mir eine Mitpatientin. Ich hatte wirklich einen riesigen Schutzengel.“

Schaft, Gelenk und Prothese

Am 10. Januar beginnt für Ayleen ein weiteres Kapitel. Sie wechselt in die stationäre Reha. Im Februar verwendet Ayleen zum ersten Mal eine Prothese und besucht einmal täglich die Gehschule. Und Ende März zieht sie sieben Monate nach dem Unfall endlich zurück in ihre Wohnung, auch ihr Kater kommt wieder zu ihr zurück. „Nach monatelanger Betreuung ist das ungewohnt, wieder allein zu sein“, erzählt sie. Sie bekommt nun ambulante Reha, zu Beginn unterstützt eine Haushaltshilfe. Alles rund um ihre Prothese bespricht sie mit ihrem Orthopädietechniker. „Das besondere ist, dass er selbst am Oberschenkel amputiert ist, daher kann er mich sehr gut verstehen“, erzählt sie.

12.000 Schritte am Tag

Ihre Motivation und ihr täglicher Trainingseifer zeigen eine beindruckende Wirkung. Mittlerweile balanciert die Bremerin mit der Prothese auf Stangen, springt auf dem Trampolin, kann Treppen steigen und mit ihrem Rad Einkäufe erledigen. Trotzdem ist das Leben mit einer Prothese mit viel Anstrengung verbunden. „Wenn ich zum Beispiel mit einer Freundin unterwegs bin, versuche ich viel zu laufen, um mit ihr mitzuhalten. Wenn ich dann zu Hause bin, könnte ich 1-2 Tage auf der Couch liegen, weil ich so erschöpft bin“, beschreibt die Bremerin.  „Es gibt immer gute und schlechte Tage. Aber an den guten bin ich schon bis zu 12.000 Schritte gelaufen“, erklärt sie stolz. 

„Ich bin froh, dass ich nur mein Bein verloren habe“

Auf die Frage, woher Ayleen die Kraft und den Willen nimmt, um sich zurück ins Leben zu kämpfen, antwortet sie: „Ich bin froh, dass ich nur mein Bein verloren habe. Mir wird immer wieder bewusst: Du bist nicht tot, nicht querschnittsgelähmt, du hast keine neurologischen Schäden davongetragen. Im Endeffekt ist es nur dein Bein.“ Ihre Familie und beste Freundin waren in all der Zeit eine wichtige Unterstützung. Sie erzählt: „Meine beste Freundin hat mich seit der Zeit im Krankenhaus gezwungen, jeden Tag drei positive Dinge zu nennen. So etwas ist ausschlaggebend.“ Auch Vorbilder helfen der jungen Bremerin, allen voran ihre Sporttherapeutin: „Sie sitzt selbst im Rollstuhl, ist querschnittsgelähmt und mehrfache Paralympics Siegerin. Also sage ich mir, es geht weiter, ich ziehe das durch, gebe Gas, damit irgendwann wieder alles möglich ist“. Dabei weiß sie auch, dass sie Geduld braucht und den Dingen Zeit geben muss. Denn noch sind ein einfacher Spaziergang oder ein Einkauf ganz schön anstrengend für sie. „Für mich fühlt sich das Gehen so an wie eine Runde Joggen. Ich brauche dafür bis zu 60 % mehr Energie als vor dem Unfall. Aber ich bin schon weit gekommen und irgendwann bin ich wieder ganz fit“, erklärt sie voller Überzeugung.

Ballsport mit Prothese

Für ihren mutigen und riskanten Einsatz wurde Ayleen am 9. Juni 2022 vom deutschen Innensenator Ulrich Mäurer gelobt. Unter Tränen dankt sie ihren Lebensrettern, den Sanitätern und der Dame, die beim Unfall vor Ort war. Aber jetzt freut sie sich darauf, ihren an ihren Arbeitsplatz an der Paracelsus Klinik im Weserstadion zurückzukehren. „Wenn alles gut klappt, kann ich Ende September wieder zurückkommen.“ Ein weiteres Vorhaben ist die Rückkehr zu ihrer großen Leidenschaft, dem Ballsport. Im Krankenhaus hat sie bereits Basketball im Rollstuhl ausprobiert und in der Zukunft würde sie gerne Volleyball spielen. „Ob ich das mit Prothese oder im Rollstuhl tun werde, wird sich herausstellen.“ Ihr größtes Ziel – eines Tages bei den Paralympics mitzumachen. „Das Leben ist kostbar und ich habe das Gefühl, es jetzt wirklich zu leben.“

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Rauchen fördert Blasenkrebs

Etwa sechs Millionen Menschen sterben nach Aussage der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit jedes Jahr durch Tabakkonsum. In Deutschland sind jedes Jahr etwa 120.000 Todesfälle auf das Rauchen zurückzuführen, dies entspricht jedem siebten Todesfall. Auch Blasenkrebs ist oft auf das Rauchen zurückzuführen.

Tabakkonsum steht im Zusammenhang mit vielen Krebserkrankungen, Lungenkrebs ist lediglich der „prominenteste“. Auch für die Entstehung urologischer Tumoren ist das Tabakrauchen vielfach mitverantwortlich. Insbesondere bei Blasenkrebs stellt Rauchen den größten Risikofaktor dar. In Deutschland erkranken jährlich 30.000 Menschen an einem bösartigen Tumor der Harnblase. Blasenkrebs ist bei Männern die zweithäufigste urologische Krebserkrankung.

Rauchen fördert erheblich die Entstehung urologischer Tumoren – auch von Blasenkrebs

„Viele Menschen wissen nicht, dass das Rauchen eine der Hauptursachen für die Entstehung von Blasenkrebs ist“, erklärt Dr. med. Frantisek Kunec, Oberarzt der Paracelsus Klinik Düsseldorf Golzheim. „Und weil Harnblasenkarzinome zunächst keine Beschwerden verursachen, wird der Tumor oft erst spät oder über einen Zufallsbefund erkannt“, so der Leiter des Blasenzentrums der urologischen Fachklinik weiter.

Gute Heilungschancen bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung

Wie bei den meisten Krebserkrankungen gilt auch für Blasenkrebs: Je früher ein Tumor erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Bei 75 Prozent der betroffenen Patienten wird der Tumor in einem frühen Stadium entdeckt und hat daher eine sehr gute Prognose: Wenn Blasenkrebs frühzeitig erkannt und behandelt wird, sind die Heilungschancen gut; allerdings bilden sich oft Rezidive, das heißt, der Blasenkrebs kann wieder auftreten. „Wer trotzdem weiter raucht, verdoppelt sein Risiko, dass das Blasenkarzinom erneut auftritt“, erklärt Oberarzt Dr. med. Frantisek Kunec.

Ganzheitliche Behandlung bei onkologischen Patienten besonders wichtig

Die Paracelsus Klinik Düsseldorf Golzheim ist als Fachklinik für Urologie spezialisiert auf die Diagnose und Behandlung urologischer Erkrankungen. Einer ihrer Schwerpunkte ist die Behandlung von Erkrankungen der Blase. Im Blasenzentrum der Klinik werden jährlich mehr als 800 Patienten mit Tumoren in der Harnblase behandelt. Wichtig ist den Fachärzt*innen die ganzheitliche Behandlung der Patienten – dazu gehört neben Diagnose und Therapie auch die ambulante Blasensprechstunde (mit Überweisung eines niedergelassenen Urologen).