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Weltdrogentag zur Sensibilisierung nutzen

  • Weltdrogentag am 26. Juni als jährlicher Aktionstag gegen den Drogenmissbrauch
  • Soziales Umfeld und individuelle Faktoren als Risikofaktoren
  • Bad Essener Suchtexperte warnt vor Verharmlosung von Cannabis
  • Kliniken in Bad Essen bieten Therapiemöglichkeiten

Bad Essen, 24.06.2022. Laut aktueller Daten haben 15,2 Millionen Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren in Deutschland zumindest einmal in ihrem Leben eine illegale Droge konsumiert. Bei Jugendlichen zwischen 12 bis 17 Jahren betrifft es rund 481.000. Diese Zahlen unterstreichen laut Bertrand Evertz, leitender Oberarzt der Paracelsus Berghofklinik in Bad Essen, die Wichtigkeit eines jährlichen Aktionstages gegen den Drogenmissbrauch. Aus seiner Sicht stellt der Weltdrogentag einen wichtigen Baustein für eine bessere Sensibilisierung dar. „Kinder und Jugendliche werden täglich mit Drogen konfrontiert, selten aber gezielt über die damit verbundenen Gefahren aufgeklärt oder zumindest darauf hingewiesen“, erläutert er weiter. In der Paracelsus Berghofklinik werden jährlich rund 10 % aller Patientinnen und Patienten aufgrund einer bestehenden Cannabis- und/oder Lifestyledrogenabhängigkeit stationär behandelt – Tendenz steigend. In den letzten sechs Jahren ist der Anteil deutlich angestiegen.

Internationaler Weltdrogentag seit 1987

Der Weltdrogentag am 26. Juni wurde erstmalig 1987 auf der Vollversammlung der Vereinten Nationen als internationaler Weltdrogentag ausgerufen. Seitdem erinnert dieser Tag jährlich an das Ziel hin zu einer Gesellschaft ohne Drogenmissbrauch. Er wird genutzt, um auf die Gefahren des Drogenkonsums aufmerksam zu machen und für den Umgang mit Drogen zu sensibilisieren. Derzeit steht der Weltdrogentag unter dem Motto „Gesundheit“.

Risikofaktoren für Drogenmissbrauch

Als Gefährdungspotenzial für einen Drogen- und speziell Cannabiskonsum sieht Evertz aus seiner ärztlichen Tätigkeit heraus mehrere Faktoren. Grundsätzlich sagt er: „Je früher und je positiver der Cannabiskonsum erlebt wird, umso höher ist die Gefahr einer späteren Abhängigkeitsentwicklung.“ Daher sei ein soziales Umfeld, in dem Cannabisrauchen schon für Jugendliche als „normal“ gelte, ein Risikofaktor. Ebenso spielen individuelle Faktoren wie längerdauernde Lebenskrisen im beruflichen oder privaten Umfeld oder psychische Vorerkrankungen wie AHDS oder Borderline-Störungen als Risikofaktoren eine Rolle. In diesen Fällen werde beispielsweise der Cannabiskonsum häufig als entlastend und spannungslösend erlebt.

Verharmlosung des Cannabiskonsums

Die geplante Cannabis-Legalisierung bewertet Evertz aus ärztlicher Sicht kritisch. Er berichtet, dass die geplante Legalisierung für die eigenen von Cannabis abhängigen Patientinnen und Patienten einen Nachteil darstelle. „Etliche von ihnen befürchten, durch die leichtere Verfügbarkeit eher zu einem Rückfall verführt zu werden“, so Evertz weiter. Für den gelegentlichen Cannabiskonsumenten könne dagegen die erhöhte Sicherheit bezüglich der Inhaltsstoffe Vorteile bringen. Sollte es zu einer Legalisierung von Cannabis durch die jetzige Regierung kommen, wünscht sich Evertz, dass der Schutz der Jugend bei den Umsetzungsbestimmungen durch die Politik Berücksichtigung finde. Dieser Punkt sei aus seiner Sicht besonders wichtig, da die geplante Legalisierung auf einer Gefahrenabwägung der Gesetzgebung beruhe, die als Signal für eine relative Harmlosigkeit von Cannabis missverstanden werden könne. Klar sei aber: Cannabiskonsum erzeuge schwerwiegende bekannte Nebenwirkungen und Folgeerkrankungen, wie das Auslösen von Psychosen, Angststörungen und depressiver Symptome. Ebenso eine Verminderung des Antriebs und der Grundintelligenz, aber auch Lungenerkrankungen durch den inhalativen Konsum.

Kliniken in Bad Essen bieten Therapiemöglichkeiten

Mit über 40 Jahren Suchtexpertise bieten die Paracelsus Berghofklinik und ebenso die Paracelsus Wiehengebirgsklinik in Bad Essen ein Hilfsangebot und Therapiemöglichkeiten für Abhängigkeitserkrankungen, insbesondere auch bei einer Cannabis- und/oder Lifestyledrogenabhängigkeit, mit zusammen über 270 Behandlungsplätzen. Das breite Behandlungsspektrum mit individuell zugeschnittenen und innovativen Therapieangeboten stellt einen optimalen Therapierahmen für Patientinnen und Patienten dar, um das eigene Leben langfristig wieder aktiv in die Hand nehmen und abstinent bewältigen zu können. Auch in Zeiten der andauernden Corona Pandemie und damit einhergehenden Hygienestandards für die Therapie können regelhaft unterstützende Rehabilitationsmaßnahmen angeboten sowie positive Bedingungen für die Genesung von Patientinnen und Patienten geschaffen werden.

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Paracelsus Kliniken Adorf und Schöneck bestätigen erneut das RAL-Gütezeichen „Kompetenz richtig Essen“ 

Hygiene, Lebensmittel und Transparenz bleiben auf höchstem Niveau

Das Thema „Ernährung und Gesundheit“ hat eine große Bedeutung, die stetig steigt und der es gilt tagtäglich gerecht zu werden.

Die RAL Gütegemeinschaft Ernährungs-Kompetenz e. V. (GEK) bestätigt hervorragende Leistungen im Bereich der Verpflegung mit dem Gütezeichen „Kompetenz richtig Essen“. Bei der Auditierung, durchgeführt von der GEK-Sachverständigen Iris Rochau, erreichten die Ernährungs- und Küchenteams aus Adorf und Schöneck je 122 Punkte von möglichen 125 Punkten.

In beiden Kliniken ist ein Umschwung, auch getragen von verjüngten engagierten Küchenteams, spürbar. Der Anspruch an ein gesundes und vor allem leckeres Essen spiegelt sich in den steigenden Essenszahlen (nach Lockerungen der Einschränkungen während der Corona-Pandemie) wider. Gerade unsere Gäste aus den umliegenden Ortschaften können endlich wieder zum Mittagessen sowie Kaffee & Kuchen in die Cafeterien der Häuser kommen und das reichhaltige Angebot genießen.

„Wir kochen täglich frisch für Patienten, Mitarbeiter und Gäste. Gesundheit, Regionalität und Nachhaltigkeit sind ergänzend zu Geschmack. Die Optik und auch der Service sind für unsere Essensgäste wichtige Bestandteile einer qualitativ hochwertigen Lebensweise“, erklärt Tobias Bauer. Er ist Betriebsküchenleiter in der Paracelsus Klinik in Adorf. Dorfner Catering orientiert sich genau an diesen Bedürfnissen und überzeugte damit die GEK-Auditorin.

Das Gütezeichen steht für die höchsten Qualitätsstandards. Es wird nur Betrieben verliehen, die sich in den geprüften Kriterien auf eben diesem Niveau bewegen. Kontrolliert werden die Kompetenz in Sachen Ernährung und Diäten, die Transparenz auf allen Ebenen der Lebensmittelproduktion, die Lebensmittelqualität und -sicherheit, das Speisenangebot sowie die Hygienestandards. Auch die Auswahl der Lieferanten, die gesetzeskonforme Deklaration der Speisen und die Einhaltung der empfohlenen Nährwerte zählen zu den Anforderungen der GEK.

Das erhaltene Gütezeichen sei deshalb Ausdruck des eigenen Qualitätsanspruchs. „Essen ist ein Stück Lebensqualität“, so Diana Roßbach, Betriebsküchenleiterin der Paracelsus Klinik in Schöneck.

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Gehirnerschütterung? Pause ist angesagt!

Eine Gehirnerschütterung ist in vielen Fällen keine schwerwiegende Verletzung. Aber ohne die nötige Ruhe kann die Leistungsfähigkeit längerfristig darunter leiden.

Das menschliche Gehirn ist weich und schwimmt nur locker befestigt im Nervenwasser des Kopfes. Bei Kopfverletzungen oder einem Schleudertrauma, durch starkes Abbremsen etwa, stößt das Gehirn gegen den Schädelknochen. „Das ist dann eine Gehirnerschütterung“, erläutert Dr. Marie-Therese Würzner, Fachärztin für Neurologie sowie Departmentleiterin für Sportneurologie und Concussionmanagement an der Paracelsus Klinik Bremen. Der englische Begriff Concussion wird synonym zu Gehirnerschütterung verwendet und hat sich im wissenschaftlichen Sprachgebrauch eingebürgert.

Stress für das Gehirn

Nach solchen Vorfällen verspüren Betroffene in den meisten Fällen Kopfschmerzen, Schwindel, kurzzeitige Desorientierung und manchmal auch Übelkeit sowie Seh- und Gleichgewichtsstörungen. Mitunter dauern diese Symptome einer Gehirnerschütterung nur wenige Sekunden an. Dennoch sind Gehirnerschütterungen nicht zu unterschätzen: „Das Gehirn wird wie ein Computer kurz heruntergefahren und neugestartet“, erläutert Würzner. Die Zellen sind unter Stress und benötigen deutlich mehr Energie, um wieder normal zu funktionieren. Der Zuckerhaushalt gerät durcheinander, auch der Blutfluss im Gehirn ist nach Traumata messbar verändert. Nach sieben bis zehn Tagen haben sich die Nervenzellen im Kopf in den meisten Fällen wieder erholt, auch wenn die Symptome bereits deutlich vorher aufhören können.

Modernes MRT unterstützt die Diagnostik

Würzner empfängt Patienten sowohl in der Paracelsus Klinik in der Vahr als auch in im Paracelsus Zentrum für Sportmedizin und Prävention im wohninvest WESERSTADION. Darunter sind zahlreiche Sportler mit einschlägigen Verletzungen. Gehirnerschütterungen entstehen meist bei Kontaktsportarten wie Fußball oder Handball. Auch Stürze, etwa vom Pferd, kommen als Ursache vor. Bei Kopfballduellen im Fußball sind es meist nicht die Ballkontakte, die zu einer Gehirnerschütterung führen, sondern eher Zusammenstöße mit anderen Spielern oder dem Boden. Ein hochmodernes MRT-Gerät im wohninvest WESERSTADION unterstützt die genaue Diagnose. „Damit können wir unsere Patienten, Profis und Hobbysportler, exakt untersuchen.“

Besser warten mit dem Sport

Bei Gehirnerschütterungen ist es wichtig, die Verletzung zu erkennen, ernst zu nehmen und nicht herunterzuspielen, betont die Neurologin. Doch gerade im Profisport sieht sie ein Spannungsfeld zwischen medizinisch vernünftigen Behandlungen und dem ehrgeizigen Wettkampf. „Wenn der Patient ehrlich zu sich ist und spürt, dass etwas mit seinem Kopf nicht stimmt, plädiere ich als Ärztin dafür, ihn vorerst nicht weiterspielen zu lassen.“ Das Risiko einer weiteren Concussion sei nämlich stark erhöht, da das allgemeine Verletzungsrisiko durch die Symptome deutlich größer sei. „Das Second-impact-Syndrom bezeichnet ein zweites Trauma direkt nach einer Gehirnerschütterung. Es ist selten, kann aber zu lebensgefährlichen Hirnschwellungen führen.“

Ruhe fürs Gehirn

Das Minimum an Ruhe beziehungsweise verringertem Training liegt bei sechs Tagen. „Wer zu ungeduldig ist, muss sich klarmachen, dass das Gehirn der Dreh- und Angelpunkt von allem ist, was uns ausmacht“, betont sie. Wer kurz nach einer Gehirnerschütterung wieder Hochleistungssport betreibt, spürt danach meist deutlich stärkere Beschwerden – ein Zeichen dafür, dass es zu schnell ging. „Das Gehirn hat eine Energiekrise nach so einem Trauma, der Akku ist noch nicht voll“, sagt sie und empfiehlt, sich nach ärztlicher Absprache langsam wieder an die alltäglichen Leistungen heranzutasten. Anderenfalls können Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Migräne oder Schwindel auftreten – und das deutlich länger, als eine Gehirnerschütterung zum Ausheilen braucht. Dürfen gleich mehrere Gehirnerschütterungen im Laufe des Lebens nicht vollständig ausheilen, so können diese Beschwerden auch jahre- oder lebenslang bestehen, betont die Neurologin.

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Dritte Ausgabe der Bremer Mensch und Magazin ist da!

In der aktuellen Ausgabe dreht sich alles rund um die Themen: Neurologie und Rheumaorthopädie – auch die Mannschaftsärzte vom SV Werder Bremen stehen im Interview Rede und Antwort.

Die Themenwahl hängt zum einen mit der Spezialisierung unserer Klinik auf diesen Fachgebieten zusammen. Zum anderen beruht sie auf der Besonderheit unseres Versorgungskonzeptes. Die Fachärzte der Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) und die Kooperationspraxen bilden zusammen unser Ärztenetzwerk der Operateure der Paracelsus Klinik Bremen. Der Fokus liegt auf der engen Verzahnung ambulanter und stationärer Versorgung.

Sie finden die Ausgabe unten als PDF-Version. Fragen Sie uns gern direkt an, wenn Sie Interesse an der gedruckten Version haben.

Hier geht es zur aktuellen Ausgabe.

Dr. Ute Merten ist die neue Neurochirurgin der Paracelsus Klinik Bremen

Seit dem 1. Juni 2022 gewinnt das MVZ Neurochirurgie der Paracelsus Klinik Bremen mit Dr. Ute Merten eine neue Neurochirurgin. Als langjährige Oberärztin deckt Frau Dr. Merten das gesamte Fachgebiet Neurochirurgie ab insbesondere die konservative und operative Therapie von Wirbelsäulenerkrankungen und Kompressionssyndrome und Tumore peripherer Nerven. Daneben hat sich Frau Dr. Merten vorrangig mit der Neuroendoskopie beschäftigt.

„Im Laufe meiner medizinischen Laufbahn habe ich vor allem dem stationären Bereich durchlaufen. Die Verzahnung von ambulanter und stationärer Patientenversorgung ist für mich besonders spannend – und in diesem Modell sehe ich die Zukunft der Patientenversorgung. Meine Expertise bei der Paracelsus Klinik Bremen einzubringen, freut mich außerordentlich.“, sagt Dr. Ute Merten. „Wir sind sehr froh, dass wir mit Dr. Merten eine weibliche Fachärztin gewinnen konnten. Ihre langjährige Erfahrung als Oberärztin wird den Ruhestand von Dr. Wolfdietrich Boos kompetent ersetzen.“, so Josef Jürgens, Klinikmanager der Paracelsus Klinik Bremen.

Sprechzeiten von Dr. Merten sind montags bis donnerstags von 8-16 Uhr und freitags von 8-13 Uhr. Termine bei Dr. Merten können ab sofort unter 0421 4683-545 vereinbart werden.

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Paracelsus-Klinik am Natruper Holz wird in das Marienhospital Osnabrück integriert.

Planungsausschuss stimmt dem Vorschlag des Sozialministeriums zur Versorgungsstruktur in der Osnabrücker Region zu.

Der Krankenhaus-Planungsausschuss des Landes Niedersachsen hat in seiner heutigen Sitzung über die Versorgungsaufträge der ehemaligen Paracelsus-Klinik Osnabrück (PKO) – seit Juli 2020 Marienhospital Osnabrück, Standort Natruper Holz – entschieden. Die bisherigen Versorgungsaufträge für die Neurochirurgie, Neurologie und Urologie der PKO werden auf die Niels-Stensen-Kliniken Marienhospital Osnabrück (MHO) übertragen. „Wir freuen uns, dass jetzt endlich Klarheit herrscht. Für die Mitarbeitenden am Natruper Holz wird damit eine lange Hängepartie beendet“, sagt Werner Lullmann, Geschäftsführer der Niels-Stensen-Klinken.

Damit kann die Integration der ehemaligen PKO in den Verbund der Niels-Stensen-Kliniken nach dem Kauf durch das MHO im Spätherbst 2019 jetzt final vollzogen werden. Sobald der geänderte Feststellungsbescheid des Ministeriums eintrifft, bilden die Standorte Bischofsstraße und Natruper Holz ein Krankenhaus mit zwei Betriebsstätten.

Vorausgegangen sind zahlreiche Gespräche, um den medizinischen und pflegerischen Leistungsumfang (insbesondere die Versorgungsaufträge) der PKO zu bewahren und weiterzuentwickeln. Zusammen mit dem Klinikum Osnabrück, das ebenfalls einen Antrag auf die neurochirurgische Versorgung gestellt hatte, wurde im Hinblick auf die Bettenzahl vereinbart, dass das MHO 34 neurochirurgische Betten (am Standort Natruper Holz) erhält und das Klinikum 10 Betten. Diesem Vorschlag des Sozialministeriums hat der Planungsausschuss mit der heutigen Entscheidung zugestimmt.

„Wir möchten uns herzlich bei allen Mitarbeitenden bedanken, die diese Übergangszeit mitgetragen haben. Damit erhalten zukünftig alle Mitarbeitenden am Standort Natruper Holz einen MHO-Vertrag und somit auch Zugang zur Altersversorgung der KZVK“, sagt Geschäftsführer und Personalleiter Dr. Bernd Runde. „Mitarbeitende können dann nicht nur die zum Teil deutlich besseren tariflichen Bedingungen nutzen, sondern auch auf die Angebote des Verbunds, wie umfassende betriebliche Gesundheitsförderung und Lebensarbeitszeitkonten, zugreifen.“

Heinrich-Braun-Klinikum und Paracelsus Klinik Zwickau rücken zusammen

Seit geraumer Zeit werden intensive Gespräche zwischen Vertretern des Heinrich-Braun-Klinikums sowie der Paracelsus Kliniken Deutschland bezüglich einer Integration der Paracelsus Klinik Zwickau in ein gemeinsames, standortübergreifendes Versorgungskonzept geführt. Im Ergebnis dessen ist nun ein wesentlicher Meilenstein erreicht: Beide Seiten haben eine Verständigung darüber erzielt, dass der Krankenhausbetrieb der Paracelsus Klinik Zwickau zukünftig unter der Federführung des Heinrich-Braun-Klinikums fortgeführt werden soll. Wichtige Details der Verständigung sind derzeit noch vertraulich. Eine verbindliche Vereinbarung bedarf noch der Zustimmung der jeweiligen Gremien, die derzeit in Vorbereitung ist.

„Unser gemeinsames Ziel ist es, die ausgezeichnete Gesundheitsversorgung der Bevölkerung der Stadt Zwickau und der gesamten Region auf einer soliden wirtschaftlichen Basis dauerhaft und nachhaltig in die Zukunft zu führen. Das medizinische Spektrum der Paracelsus Klinik wird in idealer Weise das Portfolio des Heinrich-Braun-Klinikums ergänzen und zu Sicherung der Arbeitsplätze an beiden Standorten führen. Die Bedeutung des HBK als große Medizineinrichtung im Landkreis Zwickau wird somit dauerhaft gesichert“, erläutert Rüdiger Glaß, Geschäftsführer des Heinrich-Braun-Klinikums, das aktuelle Verhandlungsergebnis.

Dr. med. Karsten Fröhlich, Ärztlicher Direktor des Heinrich-Braun-Klinikums: „Der Krankenhaussektor ist geprägt vom Trend hin zu größeren Einheiten. Die Vorteile liegen auf der Hand: Teure Medizingerätetechnik wird besser ausgelastet, Doppelvorhaltungen werden vermieden, Synergien sparen Kosten und machen zusätzliche Spezialisierungen möglich, wovon wiederum die Patienten profitieren. Das Heinrich-Braun-Klinikum und die Paracelsus Klinik ergänzen sich, schon allein durch die örtliche Nähe. Ich bin mir sicher, dass wir zusammen stärker sind als jeder für sich.“

Oberbürgermeisterin Constance Arndt betont: „Wir sind davon überzeugt, dass in Trägerschaft des Heinrich-Braun-Klinikums Wesentliches von dem fortgeführt werden kann, was die Arbeit der Paracelsus Klinik Zwickau prägt: Eine qualitativ ausgezeichnete Gesundheitsarbeit, geprägt vom Geist der Fürsorge zu den Mitmenschen, die medizinische und pflegerische Zuwendung brauchen. Natürlich bedauern wir, dass mit diesem notwendigen Schritt eine alte Tradition selbständiger Krankenhausarbeit in Zwickau an ein Ende kommt.“

„Unsere Branche verändert sich derzeit massiv. Und sie wird sich durch Ambulantisierung, Digitalisierung und Spezialisierung weiter verändern“, sagte Dr. Dr. Martin Siebert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Paracelsus Kliniken. Zudem habe die Corona-Pandemie Vieles in Bewegung gebracht; gut beraten sei, wer diese Belastungen nicht nur passiv ertrage, sondern sein Schicksal aktiv gestalte. „Der Erhalt der Arbeitsplätze und die Weiterführung der Gesundheitsarbeit am Standort der Paracelsus Klinik Zwickau war und ist uns ein wichtiges Anliegen in den Gesprächen und Verhandlungen. Aufgrund der bisherigen Ergebnisse gehe ich fest davon aus, dass dies gelingen wird.“

In den Prozess sind auch die erforderlichen kommunalpolitischen, kartellrechtlichen und behördlichen Gremien eingebunden. Da der Prozess weiter erfolgreich verläuft, werden die Partner ihre Mitarbeiter und auch die Öffentlichkeit jeweils rechtzeitig über den Stand der Kooperationsbemühungen und etwaige nächste Schritte informieren.

Mit DGD-Stiftung als neuem Träger der Paracelsus Klinik Hemer werden Gesundheitsstandort und Arbeitsplätze gesichert

Planung beinhaltet, 100 Prozent der Geschäftsanteile an der Paracelsus Klinik Hemer an die Deutscher Gemeinschafts-Diakonieverband GmbH (DGD) im Unternehmensverbund der DGD-Stiftung zu übertragen – Paracelsus Klinik Hemer soll in die DGD Lungenklinik Hemer integriert werden – künftig ein Krankenhaus mit zwei Standorten in Hemer vorgesehen.

Hemer. Eine gute wohnortnahe Notfall- sowie Grund- und Regelversorgung sicherstellen und gleichzeitig die Spezialisierung insbesondere im Bereich der Lunge weiter ausbauen – mit diesem Ziel wollen sich die Paracelsus Klinik Hemer und die DGD Lungenklinik Hemer zusammenschließen. Der Trägerwechsel der Paracelsus Klinik Hemer von den Paracelsus Kliniken Deutschland zur DGD GmbH im Unternehmensverbund der DGD-Stiftung soll, vorbehaltlich der Zustimmung kartellrechtlicher und behördlicher Gremien, rückwirkend zum 1. Januar 2022 erfolgen.

Somit soll in Hemer, unter dem Dach der DGD Lungenklinik Hemer, ein Krankenhaus mit zwei Standorten entstehen. Die Beteiligten sind überzeugt, dass die Integration der Paracelsus Klinik Hemer in den Verbund der DGD-Stiftung nicht allein organisatorische Vorteile bietet, sondern insgesamt die regionale Patientenversorgung zukunftssicher aufstellen wird und den Krankenhausstandort Hemer mit 800 Arbeitsplätzen wirtschaftlich sichert. Dazu soll das medizinische Angebot ausgebaut werden sowie eine Modernisierung der bestehenden Strukturen und eine konzeptionelle Neuorientierung erfolgen.

„Unsere Branche verändert sich derzeit massiv. Und sie wird sich durch Ambulantisierung, Digitalisierung und Spezialisierung weiter verändern“, sagte Dr. Dr. Martin Siebert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Paracelsus Kliniken Deutschland. Zudem habe die Corona-Pandemie Vieles in Bewegung gebracht; gut beraten sei, wer diese Belastungen nicht nur passiv ertrage, sondern sein Schicksal aktiv gestalte.

Hubertus Jaeger, Kaufmännischer Vorstand der DGD-Stiftung, ergänzt: „Starke Partner, die regional eng verbunden sind und deren Leistungen sich sinnvoll ergänzen, können auf einem gemeinsamen Weg mehr schaffen als jede einzelne Einrichtung für sich.“ Die DGD Lungenklinik Hemer – ein Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie – und die Paracelsus Klinik Hemer ­– ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung – stellen insoweit ideale Partner dar, um eine bestmögliche Patientenversorgung auch in Zukunft zu gewährleisten.

„Wir wollen mit dem Zusammenschluss eine wohnortnahe Notfall- sowie Grund- und Regelversorgung sicherstellen. Spezialisierte Bereiche, insbesondere im Bereich Lunge, werden wir weiter ausbauen und durch ausgewählte Versorgungsangebote, wie zum Beispiel in der Frührehabilitation und Palliativmedizin ergänzen“, erklärt Dr. Claudia Fremder, Fachlicher Vorstand der DGD-Stiftung. Die Wechselwirkung zwischen Grund- und Spezialversorgung werde zu einem qualitativen Zugewinn führen.

„Notwendige Veränderungen werden dabei mit Augenmaß erfolgen“, sagte Torsten Schulte, Krankenhausdirektor der DGD Lungenklinik Hemer. „Aber Veränderungen sind zugleich eine gute Gelegenheit, sich aktiv am Prozess der Modernisierung und Zukunftssicherung zu beteiligen. Hierfür wird grundsätzlich jeder Mitarbeitende auch zukünftig gebraucht.“

Die Stadt Hemer, die bei dem Vorhaben ein Mitspracherecht hat, hat in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vom 14. Juni dem Vorhaben eine Empfehlung ausgesprochen. Nun müssen noch die Kommunalaufsicht und der Rat der Stadt Hemer zustimmen.

„Die Aufrechterhaltung des Gesundheitsstandortes Hemer, die Sicherung attraktiver Arbeitsplätze sowie das durch Versorgungsansprüche von Klinikmitarbeitenden vorhandene finanzielle Risiko für den städtischen Haushalt beherrschbar zu halten, waren und bleiben die wichtigsten Aufgaben der Hemeraner Politik und Verwaltung“, hoben Bürgermeister Christian Schweitzer, der Erste Beigeordnete und Kämmerer Sven Frohwein sowie die Fraktionsvorsitzenden Martin Gropengießer (CDU), Hans-Peter Klein (SPD), Knut Kumpmann (UWG), Ursula Hüttemeister-Hülsebusch (GAH), Arne Hermann Stopsack (FDP) und Niclas Münzer (Die Linke) unisono hervor. Mehr noch: „Mit Weitsicht wird eine Krankenhauschließung nicht nur vermieden, sondern der Standort durch diese Kooperation langfristig sogar gestärkt.“

Auf das geplante Konzept gingen Barbara Bieding, Klinikmanagerin der Paracelsus Klinik Hemer, und Torsten Schulte, Krankenhausdirektor der DGD Lungenklinik Hemer, dann noch einmal im Detail ein; danach:

  • wird die DGD Lungenklinik Hemer unverändert ihre Aufgaben als überregionales Kompetenzzentrum und zertifiziertes Lungenkrebszentrum im Interesse einer bestmöglichen Patientenversorgung wahrnehmen;
  • werden in einer gemeinsamen medizinischen Struktur die Einrichtungen ihre Angebote zu einem integrierten Versorgungskonzept weiterentwickeln, was eine qualitative Verbesserung und eine funktionale Aufwertung zur Folge haben wird;
  • ist es das Ziel, insbesondere auch spezialisierte pneumologische Leistungen weiter auszubauen und durch ausgewählte Versorgungsangebote, z.B. in der Frührehabilitation und Palliativmedizin zu ergänzen.

Über die Einrichtungen:

Die Paracelsus Kliniken zählen mit 37 Einrichtungen an insgesamt 19 Standorten zu den großen Klinikträgern in Deutschland. Bundesweit betreuen rund 4.600 Mitarbeiter jährlich knapp 73.000 stationäre Patienten. Das Unternehmen erwirtschaftet einen Umsatz von ca. 400 Mio. € im Jahr. Der Sitz der Gesellschaft ist Osnabrück. www.paracelsus-kliniken.de

Die Paracelsus Klinik Hemer ist ein vom Versorgungsangebot her breit aufgestelltes Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit 134 Betten im Märkischen Kreis des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Die Klinik beschäftigt ca. 250 Mitarbeitende. www.paracelsus-kliniken.de/akut/hemer/

Die DGD-Stiftung ist ein Verbund diakonischer Gesundheitseinrichtungen. Dazu zählen in Deutschland Krankenhäuser, Rehakliniken, Medizinische Versorgungszentren (MVZ), Senioreneinrichtungen sowie zwei Pflegeschulen. Insgesamt arbeiten rund 3.000 Menschen für die Organisation. Die DGD-Stiftung ist Mitglied der Diakonie Hessen – Diakonisches Werk in Hessen und Nassau und Kurhessen-Waldeck e.V.. Darüber hinaus gehört sie zum Gnadauer Gemeinschaftsverband: www.dgd-kliniken.de

Die DGD Lungenklinik Hemer ist ein anerkanntes und mehrfach zertifiziertes Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie, Strahlentherapie, Radiologie, sowie Anästhesiologie/operative Intensivmedizin mit insgesamt 223 Betten. In enger Verzahnung der einzelnen Fachdisziplinen und täglichen Tumor-/Fallkonferenzen werden jährlich rund 8.500 Patienten stationär behandelt. Die Einrichtung beschäftigt rund 500 Mitarbeitende und wurde mehrfach als familienfreundliches Unternehmen ausgezeichnet: www.lungenklinik-hemer.de

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Darmkrebsvorsorge fängt mit der Ernährung an

Welche Ernährung nach der Diagnose Darmkrebs empfehlenswert ist, um eine Rückkehr der Krankheit zu vermeiden, darüber berät Carola Dehmel, Ernährungsberaterin der Paracelsus Klinik am Schillergarten in Bad Elster ihre Darmkrebspatienten stets umfassend. Schon um das Darmkrebsrisiko zu senken, spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle, denn – Darmkrebsvorsorge fängt mit der Ernährung an.

Das unser Lebensstil und Ernährungsgewohnheiten unmittelbar mit unserer Gesundheit zusammenhängen können, ist sicher für die meisten Menschen nichts Neues. „Viele Menschen wissen jedoch nicht konkret, was eine gesunde Ernährung, insbesondere in Hinblick auf die Darmkrebsvorbeugung eigentlich beinhaltet“, weiß Carola Dehmel aus ihrer langjährigen Erfahrung als Ernährungsberaterin.

Risikofaktoren eines ungesunden Lebensstils

Ein ungesunder Lebensstil und die falsche Ernährung erhöht das Risiko von Übergewicht oder verschiedenen Erkrankungen wie Diabetes Typ 2, Arteriosklerose, Bluthochdruck, Herzmuskelschwäche, Gelenkbeschwerden (Arthrosen) bis hin zu Krebserkrankungen. Besonders auf das Darmkrebsrisiko hat die Ernährung einen Einfluss. Der übermäßige und regelmäßige Verzehr von tierischen und verarbeiteten Lebensmitteln, Zucker und Weißmehlprodukten sowie übermäßiger Alkoholkonsum, Rauchen, Stress und Bewegungsmangel sind Faktoren eines ungesunden Lebensstils.

Was die Paracelsus Ernährungsberaterin rät

Es ist nie zu spät seine Gewohnheiten zu ändern und aktiv etwas für seine Gesundheit zu tun. Bevorzugen sie überwiegend pflanzliche Nahrungsmittel wie Gemüse und Obst davon ca. fünf Mal am Tag eine Handvoll, Hülsenfrüchte, Nüsse, Vollkorngetreide. Obst und Gemüse sollte nach Saison oder als Tiefkühlprodukt auf den Speiseplan kommen.

Lieber weißes Fleisch, also Geflügelfleisch als rotes Fleisch von Schwein, Rind und Lamm verzehren. Maximal zwei bis drei Mal Fleisch mit einer Portionsgröße von 100 – 150 g pro Woche genüg. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, pro Woche nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurstwaren zu essen.

Rauchen und Alkoholkonsum erhöhen das Darmkrebsrisiko erheblich. Das Darmkrebsrisiko scheint mit der täglich konsumierten Zigarettenmenge zu steigen. Mit dem Rauchen aufzuhören ist die klare Empfehlung. Danach sinkt das Darmkrebsrisiko mit jedem weiteren rauchfreien Jahr.
Laut Darmkrebs.de, einer Initiative der Felix Burda Stiftung, gilt auch beim Alkoholkonsum – je weniger desto geringer das Darmkrebsrisiko. Für einen vernünftigen, gesunden Lebensstil gelten folgende Richtwerte zum Alkoholkonsum. Männer nicht mehr als 20 Gramm Alkohol pro Tag – das entspricht in etwa 0,4 Liter Bier, 0,25 Liter Wein oder 6cl Cognac. Frauen sollten nicht mehr als 10 Gramm Alkohol am Tag zu sich nehmen; das entspricht in etwa 0,1 Liter Wein oder 0,2 Liter Bier.

Empfehlungen für eine gesunde Ernährung

Der Verzehr von frischem Seefisch wie Hering, Makrele und Lachs ist Teil einer darmgesunden Ernährung, sie enthalten einen hohen Gehalt an Omega 3 Fettsäuren. Algen, Nüsse, Samen und pflanzlichen Ölen wie Lein-, Raps- und Weizenkeimöl sind ebenfalls gute Omega 3 Fettsäurelieferanten. Diese sind von großer Bedeutung für den menschlichen Stoffwechsel. Sie wirken entzündungshemmend, sind Baustein von Zellmembranen und halten die Zellhülle geschmeidig. Außerdem werden sie für die Produktion verschiedener Gewebshormone- körpereigener Botenstoffe benötigt. Sie stärken unser Immunabwehr und bringen Entzündungsvorgänge zum Abklingen. Das belegen verschieden Studien.
Meiden sie Kohlenhydrate in Form von Weißmehlprodukten und Zucker. Essen sie selten Kuchen und Süßigkeiten, bauen Sie Vollkornvarianten in ihren Speiseplan ein. Diese sind oft schmackhafter und halten länger satt.

Carola Dehmel rät: „Reduzieren Sie die tägliche Fettzufuhr, 50 – 60 Gramm am Tag sind ausreichend. Dies setzt sich aus Streich-, Koch und Nahrungsmittelfett zusammen.“
Die tägliche Trinkmenge sollte bei täglich zwei bis drei Litern liegen. Zu bevorzugen sind kalorienfreie Getränke wie stilles Wasser, ungesüßter Tee alle Sorten. Dabei ist grüner Tee besonders empfehlenswert, er enthält wertvolle Pflanzenstoffe. Zwei bis drei Tassen am Tag sind ausreichend.

Bewegung lohnt sich!

Wichtig für einen gesunden Körper ist auch die tägliche Bewegung. Sie hilft das Gewicht zuhalten oder zu reduzieren. Die Verdauung kommt in Schwung, die Verweildauer der Nahrung im Darm wird verkürzt, so dass sich weniger Giftstoff ansammeln. Bewegung stärkt das Herz-Kreislaufsystem und der Stoffwechsel wird angeheizt. Bewegung kräftigt Muskeln, mobilisiert Gelenke und auch die Psyche profitiert davon. Für Erwachsene empfiehlt die WHO jede Woche zweieinhalb bis fünf Stunden Bewegung. Das sind im Schnitt mindestens 21 Minuten pro Tag. Die Bewegung sollte sich aus Freizeitbeschäftigungen wie Wandern, Schwimmen, Laufen oder Fahrradfahren aber auch Hausarbeit wie Staubsaugen oder Fensterputzen zusammensetzen. Sportkurse wie Yoga, Teamsport oder Besuche im Fitnessstudio sind ebenfalls empfehlenswert. Das gilt für Menschen ab 18 Jahren und auch für Menschen mit Beeinträchtigungen. Nach Angabe der WHO sollten Kinder und Jugendliche mindestens 60 Minuten am Tag moderat oder intensiver bewegen.

Darmkrebsvorsorge der gesetzlichen Krankenkassen

Im Rahmen der Krebsfrüherkennung, einem Angebot der gesetzlichen Krankenkassen haben Frauen und Männer zwischen 50 und 54 Jahren Anspruch auf einen jährlichen Stuhltest. Dieser wird auf nicht sichtbares („ok­kultes“) Blut im Stuhl untersucht. Zudem haben Männern ab 50 und Frauen ab 55 Jahren empfohlen, eine Darmspiegelung durchführen zu lassen. Informationen zur Vorsorgen findet man auch beim Bundesministerium für Gesundheit .

Ernährungsberatung in der Paracelsus Klinik am Schillergarten.

Die Ernährungsberatung in der Paracelsus Klinik ist auf diese Empfehlungen aufgebaut und wird durch Einzelberatung, Schulungen, Vorträge oder praktisch in der Lehrküche vermittelt. Anhand der Diagnose und Vorerkrankungen sowie des Allgemeinbefindens des Patienten wird gemeinsam ein Ernährungsplan erstellt. Dabei werden Unverträglichkeiten und Vorlieben selbstverständlich auch berücksichtigt.

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Kinder ohne Kindheit

“Süchtig nach Leben” – Jeder Weg in eine Abhängigkeit ist vielschichtig, facettenreich, sehr persönlich und individuell. Mit diesem SehnSuchtblog möchten wir die persönlichen Geschichten dahinter beleuchten, Suchttherapie-Möglichkeiten aufzeigen, bestärken, den Weg aus der Sucht zu gehen und Lebenslust versprühen. Denn: Das Leben ist schön, sogar wunderschön. Und zu schön, um es vom Suchtmittel beherrschen zu lassen.


Schätzungsweise fast 3 Millionen Kinder leben in Deutschland  mit einem alkoholkranken Elternteil zusammen. Das geht aus Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums und von Betroffenenverbänden hervor. Dazu kommen noch Kinder aus suchtkranken Familien. Viele werden gedemütigt, geschlagen und allein gelassen. Kinder von suchtkranken Eltern müssen früh Verantwortung übernehmen und sich häufig regelrecht um ihre suchtkranken Eltern kümmern. Neben Hausaufgaben und pubertärem Gefühlswahnsinn kommt also Hausarbeit, das Verstecken der Sucht des suchtkranken Elternteils und Verantwortung für jüngere Geschwister dazu. Im schlimmsten Fall auch psychische und physische Misshandlung. Für die eigene Entwicklung bleibt häufig wenig Zeit. Diese Kinder  werden ihrer Kindheit beraubt.

Schätzungsweise ein Drittel der Kinder von Suchtkranken wird später selbst suchtkrank, ein großer Teil hat mit psychischen Problemen wie Depressionen zu kämpfen. Grund dafür ist, dass sie funktionale Verhaltensweisen in einem dysfunktionalen Umfeld erlernen. Oder anders gesagt: Sie lernen in einem Haushalt mit suchtkranken Menschen zu überleben. Diese gelernten Verhaltensweisen sind in einem späteren Umfeld aber nur bedingt anwendbar. Viele erwachsene Kinder von Suchtkranken kämpfen damit ihr ganzes Leben.

Andreas Schneider: Kind eines alkoholkranken Vaters

Hallo, mein Name ist Andreas Schneider und mein Vater war alkoholkrank. Bis ich diesen Satz aussprechen oder aufschreiben konnte, hat es lange gedauert. Selbst jetzt fällt mir das Formulieren nicht ganz leicht. Will ich diesen Satz wirklich so explizit ins Internet schreiben? Will ich wirklich, dass Leute meinen Namen googeln und das das erste ist, das sie von mir erfahren? Darf ich bei so viel Leid auf der Welt diese Geschichte überhaupt erzählen? Im großen Ganzen geht es mir doch gut.

Gedanken, die nicht nur ich mir mache, sondern viele Kinder von suchtkranken Eltern Sowohl später im Leben als auch akut, wenn sie noch mit dem alkoholkranken Elternteil zusammenleben. Kinder von alkoholkranken Menschen wird nämlich beigebracht, die Suchtprobleme in der Familie totzuschweigen. Am besten soll keiner davon erfahren. Als freier Journalist habe ich mich mit vielen, zum Teil erwachsenen, Kindern von suchtkranken Eltern unterhalten. Und ausnahmslos alle berichten davon. Die Gründe sind häufig Scham, das Zurückstellen der eigenen Bedürfnisse und die Sorge vor Konsequenzen. Denn viele suchtkranke Eltern sagen ihren Kindern beispielsweise, dass das Jugendamt sie mitnimmt, wenn jemand erfährt, dass es Probleme im Elternhaus gibt. Übrigens ein großer Irrtum, wenn man die Suchtberatungsstellen dazu befragt. Konsequenz ist auch hier eine große Verantwortung: Das Geheimnis darf nicht nach außen dringen. Kinder müssen also lügen, Flaschen verstecken und auf keinen Fall mit jemandem über ihre Probleme sprechen.

Das große Problem Co-Abhängigkeit

Auch Expertinnen und Experten kennen dieses Verhalten als ein Aspekt der sogenannten Co-Abhängigkeit. Das ist suchtförderndes Verhalten gegenüber suchtkranken Menschen, das oft ungewollt und unbewusst stattfindet. Der Wissenschaftler und Psychiater Timmen Cermak, selbst in eine Familie mit alkoholkrankem Vater hineingeboren, hat mehrere pathologisch relevante Muster bei Menschen entdeckt, die in einer alkoholkranken Familie aufgewachsen sind. Unter anderem eine Ablehnung und Abstumpfung gegenüber den eigenen Gefühlen, Depressionen, eine krankhaft erhöhte Wachsamkeit gegenüber der Umwelt, zwanghaftes Verhalten, Ängste, die sich in verschiedenster Form äußern können, der Missbrauch von Suchtmitteln und stressbedingte Krankheiten. Nicht immer treten alle auf, nicht immer sind alle damit zusammenhängeden Verhaltensweisen pathologisch.

Langer Weg zur Erkenntnis

Auch ich habe viele dieser Muster bei mir und in meinem Leben entdeckt. Ich war beispielsweise lange, nachdem ich ausgezogen war, wegen einer Depression in psychotherapeutischer Behandlung, die ich lange nicht mit der Sucht meines Vaters in Verbindung gebracht habe. Bis heute habe ich Probleme in engen zwischenmenschlichen Beziehungen, meine Gefühle zu zeigen, einzuordnen und zu kommunizieren. Bis heute zucke ich bei überraschenden Bewegungen zusammen in sofortiger Abwehrhaltung, um mich gegen Schläge zu schützen und bis heute neige ich zu einer Art Workoholic-Lebensstil. Und auch viele andere Verhaltensweisen identifiziere ich erst jetzt mit Ende 20 nach und nach als dysfunktional in zwischenmenschlichen Beziehungen. Das zu verstehen hat lange gedauert, benötigte professionelle Hilfe und verlangt mir und meinen nahestehenden Personen jeden Tag viel ab. Auch ganz typisch übrigens: Viele Kinder aus suchtkranken Familien verstehen erst sehr viel später, was ihre Kindheit mit ihnen gemacht hat.

Warum Papa?

Häufig stelle ich mir die Frage: Warum? Warum ist ausgerechnet mein Vater suchtkrank gewesen? Leider kann ich nur mutmaßen. Mein Vater ist vor einigen Jahren gestorben, bevor er überhaupt 60 wurde. Ohne jemals in Suchttherapie gewesen zu sein, ohne sein Problem eingesehen zu haben und ohne ehrliches Gespräch über das Warum.

Meine Eltern kommen aus Polen und sind sehr jung nach Deutschland ausgewandert. Ich weiß nicht, ob er schon in Polen ein Alkoholproblem hatte, aber ich kann mir gut vorstellen, dass die Einsamkeit hier in Deutschland ein wichtiger Faktor bei der Entwicklung der Sucht war. Er hat beim Auswandern alle sozialen Kontakte zurückgelassen und hatte Probleme, hier in Deutschland soziale Kontakte zu finden. Er hat mit einem starken Akzent gesprochen und war Leiharbeiter. Das bedeutet, dass er häufig den Arbeitsplatz wechseln musste. Das hat es schwer gemacht, Beziehungen zu Kolleginnen und Kollegen aufzubauen. Seine Familie wohnte zum größten Teil noch in Polen. Ich glaube, er hat sich sehr einsam gefühlt. Etwas, das ich als Erwachsener gut nachvollziehen kann.

Warum hat er nie versucht, eine Suchttherapie zu machen?

Es gibt Vieles, was ich gern im Nachhinein ändern würde, wenn ich könnte. Nicht alle meine Verhaltensweisen sind schädlich für mich und mein Umfeld, nicht alles Gelernte macht mir Probleme. Auch Expertinnen und Experten warnen davor, Kinder suchtkranker Eltern grundsätzlich zu pathologisieren. Manche Eigenschaften, die sie aus dieser Zeit mitnehmen, machen sie zu besonders erfolgreichen Menschen. Und auch ich bin im Großen und Ganzen zufrieden mit mir und meinem Leben. Aber klar: viele der traumatischen Situationen in meiner Kindheit würde ich gern nicht erlebt haben. Gern wäre ich sorgloser und verantwortungsloser durch meine Kindheit gelaufen. Aber all das würde ich in Kauf nehmen, wenn ich nur eine einzige Sache ändern könnte. Dass sich mein Vater für eine Suchttherapie entschieden hätte. Es ist nicht meine Schuld, dass er es nicht getan hat und für alle, die das hier lesen und in einer ähnlichen Situation stecken oder gesteckt haben: Es ist nicht eure Aufgabe! Trotzdem: Es wäre schön gewesen. Vielleicht hätten wir über seine Sucht sprechen können. Darüber, wie er sich fühlt und gefühlt hat, darüber, dass ihm vieles von dem, was er getan hat, leid tut (daran glaube ich fest, denn er war ein guter Mensch, der einfach nur krank, einsam und gebrochen war) und vielleicht hätten wir mehr Zeit für einander gehabt. Vielleicht hätte er noch zu einem wichtigen Anker in meinem Leben werden können. Vielleicht hätte er noch erlebt, wie es ist, Enkelkinder zu haben, vielleicht hätte er mir noch mehrmals im Leben einen guten Rat in schwierigen Situationen geben können. All das konnte er nämlich nicht. Das ist schade für mich, für meine eventuellen zukünftigen Kinder und vor allem für ihn selbst.

Andreas Schneider ist freier Journalist und arbeitet für die ARD. Unter anderem für die Wissenschaftsredaktion Quarks vom WDR, das y-Kollektiv und für Radio Bremen. Er ist mit einem alkoholkranken Vater aufgewachsen, der vor einigen Jahren gestorben ist. Was diese Erfahrung mit ihm gemacht hat und wie sie ihn noch heute beeinflusst, beschäftigt ihn schon lange. Er hat dazu eine ausführliche Reportage beim y-Kollektiv gemacht.