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Harnsteine sind eine Volkskrankheit

Harnsteinleiden haben sich in den letzten Jahren verdreifacht!

Harnsteine (auch Blasen- oder Nierensteine) finden sich in Deutschland und den westlichen Industrieländern zunehmend und sind mittlerweile eine Volkskrankheit mit der jede/r zehnte Einwohner/in zumindest einmal im Leben konfrontiert ist. Die Ursachen, die zur Harnsteinbildung führen sind ebenso vielfältig wie die Behandlungsmöglichkeiten. Veränderte Ernährungsgewohnheiten, Stoffwechselstörungen und angeborene Varianten des Urogenitalsystems spielen oftmals eine Rolle.

Symptome, Diagnoseverfahren und Therapiemöglichkeiten

Häufig lösen Nierensteine keine Beschwerden aus und bleiben daher oft auch unentdeckt. Erst wenn sich ein Stein durch den Harnleiter bewegt oder das Nierenbecken blockiert, kann es zu Schmerzen kommen, die sehr stark werden können (Nierenkolik). Typisches und eindrucksvolles Leitsymptom einer Nierenkolik ist der plötzlich auftretende, heftigste, wellenförmige einseitige Flankenschmerz mit Übelkeit und Erbrechen und ggf. blutigem Urin. Auch Infekte des Urogenitaltraktes können durch Steine bedingt sein, Fieber und Schüttelfrost sind wichtige Alarmzeichen und bedürfen einer dringlichen Behandlung.

Neben der körperlichen Untersuchung gehören Urin- und Blutuntersuchungen sowie Steinanalysen zur Diagnostik. Außerdem wird hochauflösender Ultraschall eingesetzt, die (Niedrigdosis-) Computertomographie sowie konventionelle und kontrastmittelverstärkte Röntgenuntersuchungen.

Wenn der Urin aufgrund des Steins nicht mehr richtig abfließt (Harnaufstau), kann eine Harnleiterschiene erforderlich werden. Sie sichert den Harnabfluss und vermindert das Komplikationsrisiko bei einer eventuell anschließenden Steinentfernung (i.d.R. drei bis vier Wochen nach Einlage). Das Tragen einer Harnleiterschiene kann jedoch mit gewissen Beschwerden wie vermehrtem Dranggefühl, blutigem Urin und erhöhter Infektneigung einhergehen. Die Harnleiterschiene darf nur über einen begrenzten Zeitraum im Körper verbleiben.

Von konservativen Maßnahmen bis zur roboter-assistierten Steinentfernung

Die gute Nachricht ist: Der größte Teil aller Harnsteine geht ohne Eingriff spontan ab. Die weiteren Therapiemöglichkeiten reichen von konservativen und medikamentösen Maßnahmen über die Zertrümmerung von außen (Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie = ESWL) bis hin zu hoch entwickelten endoskopischen Verfahren der Schlüssellochchirurgie. Hierzu zählen unter anderem die semirigide und flexible Ureterorenoskopie (URS) und die perkutane Mini-Nephrolithotomie (mPNL). Die Steinzerkleinerung erfolgt in der Regel unter Verwendung eines leistungsfähigen Lasers. Die Steinentfernung über eine klassische Schnittoperation (bzw. roboter-assistierte Schlüssellochoperation) wird heutzutage nur in speziellen Einzelfällen durchgeführt.

Harnsteine können wiederkommen

Die Wahrscheinlichkeit, erneut einen Harn- oder Nierenstein zu bilden ist relativ hoch, in Abhängigkeit von der Steinart sogar sehr hoch. Grundvoraussetzung für eine wirkungsvolle Vorbeugungsstrategie ist und bleibt ein motivierter Patient. Insbesondere Hochrisikopatienten bedürfen einer intensiven fachurologischen Betreuung auch über die stationäre Behandlung hinaus. Die urologische Fachklinik in Golzheim arbeitet daher eng mit den niedergelassenen Facharztpraxen für Urologie zusammen und empfiehlt auch allen Betroffenen und Patienten die Anbindung an „ihre“ niedergelassene urologische Praxis.

Das Rheinische Harnsteinzentrum der Paracelsus Klinik Golzheim

Im Rheinischen Harnsteinzentrum der Paracelsus Klinik Golzheim werden jährlich über 1.200 Patienten mit Harnsteinen behandelt. Das Kompetenzzentrum verfügt über alle aktuellen diagnostischen und therapeutischen Verfahren, um Harnsteine in Größe, Lage und Zusammensetzung zu bestimmen und mit einem individuellen und modernen Therapiekonzept zu behandeln – und möglichst das erneute Auftreten von Harnsteinen zu verhindern. Immerhin liegt das Risiko nach einem ersten Harnstein bei 50 – 80 Prozent, irgendwann im Laufe des Lebens erneut daran zu erkranken.

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Verkannte doppelte Gefahr: Diabetes und Herz

Diabetes und Herzerkrankung: Beide Erkrankungen sind eng miteinander verzahnt. Wie sie zusammengehören und welche Gefahren sie bergen, erklärt Prof. Dr. Axel Schlitt, leitender Chefarzt und Chefarzt Kardiologie / Diabetologie der Paracelsus Harzklinik in Bad Suderode anlässlich der diesjährigen Herzwochen und des Weltdiabetestages am 14. November.

Ein gesundes Herz hält uns am Leben. Doch noch immer sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die führende Todesursache in Deutschland. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) verursachen diese etwa 40 Prozent aller Sterbefälle. Darüber hinaus sind sie mit weiteren individuellen Krankheitsfolgen verbunden. Aufgrund ihrer weiten Verbreitung sieht das RKI vor allem die koronare Herzkrankheit, den Herzinfarkt und den Schlaganfall relevant für das Gesundheitswesen an.

Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Nicht selten stehen Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit Risikofaktoren wie Bluthochdruck (Hypertonie), Adipositas (Fettleibigkeit) oder Diabetes mellitus in enger Verbindung. Sie können sich gegenseitig bedingen und vielfältig auf den Körper auswirken. „Je mehr Risikofaktoren vorliegen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, am Herzen zu erkranken“, erklärt Prof. Dr. Axel Schlitt, Chefarzt der Paracelsus Harzklinik und ergänzt: „Was gerne verharmlost wird ist, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch durch einen ungesunden Lebensstil, wie Rauchen, Stress, körperliche Inaktivität und ungesunde Ernährung, beeinflusst werden. Faktoren, die man oft selbst in der Hand hat.“

Insbesondere Diabetes kann eine Gefahr für das Herz sein. Die Stoffwechselerkrankung erzeugt einen dauerhaft hohen Blutzuckerspiegel und führt zu Verkalkung und Schädigung von Blutgefäßen. Hierdurch steigt das Risiko vor allem für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Diabetes und Herzerkrankung: Beide Erkrankungen sind eng miteinander verzahnt.

Schutz vor Komplikationen: beim Hausarzt Risikofaktoren checken lassen

Um sich vor Komplikationen zu schützen, sollten Diabetes- und Herzpatienten grundsätzlich von ihrem Hausarzt Herzinfarkt-Risikofaktoren, wie Bluthochdruck, Blutzuckerwerte, Cholesterinwerte sowie Übergewicht regelmäßig überprüfen lassen, rät der Herz- und Diabetesspezialist. Zum Beispiel hätten Diabetiker häufig ein sehr schwaches Schmerzempfinden für typische Herzinfarktsymptome. Somit sei für diese Patienten der Herzinfarkt selbst oft das erste Symptom einer schon langen bestehenden Verkalkung der Herzgefäße infolge einer koronaren Herzkrankheit.

Herzpatienten mit koronarer Herzerkrankung, Herzschwäche oder Vorhofflimmern sollten bei ihrem Arzt ebenfalls in regelmäßigen Abständen ihren Blutzuckerwert messen lassen, um ein Diabetes-Risiko auszuschließen. „Diabetes und Herzprobleme können eine gefährliche Kombination sein: Diabetes- und Herz-Kreislauf-Patienten wissen häufig über viele Jahre hinweg nur von ihrer jeweils einen Erkrankung, aber nichts von der anderen. Deshalb sind sie stark Herzinfarkt-gefährdet – und das, obwohl sie womöglich seit Jahren in fachärztlicher Behandlung sind“, beschreibt der Chefarzt.

Reha bei Herzerkrankung und Diabetes mellitus

Dass Diabetes häufig eine Nebenindikation bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist, wissen auch die Experten der Paracelsus Harzklinik in Bad Suderode. Jährlich werden rund 1.500 Reha-Patienten im Fachbereich Kardiologie / Diabetologie in der Harzklinik rehabilitiert. Im Rahmen der Rehabilitationsmaßnahme steht bei der Behandlung von Diabetes die Hilfe zur Selbsthilfe im Mittelpunkt mit dem Ziel, dass die Betroffenen selbst ihre Erkrankung so managen, dass ihre Lebensqualität nicht beeinträchtigt ist. Die Diabetologie in der Rehaklinik ist seit mehr als zehn Jahren eine von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) anerkannte Einrichtung für Patienten mit Diabetes mellitus Typ-2.

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Osteopathie – Aktiv mobilisieren

An der Paracelsus Klinik am Schillergarten Bad Elster kommen auch alternative Behandlungsmethoden zum Einsatz

Moderne Rehabilitations-Maßnahmen sind aktiv ausgerichtet, um einen nachhaltigen Effekt zu erzielen. Neben den bekannten schulmedizinischen Verfahren gibt es weitere Möglichkeiten wie die Osteopathie, um einen positiven Gesundheitseffekt zu erzielen.

Der Chefarzt der Abteilung Orthopädie der Paracelsus Klinik am Schillergarten Bad Elster, Dr. med. Uwe Willmann, Facharzt für Orthopädie, Sportmedizin, Naturheilverfahren, Chirotherapie, Schwerpunkt Osteopathie, Physikalische Therapie, Sozialmedizin erklärt, was man unter Osteopathie versteht und wann diese eingesetzt werden kann.

Was versteht man unter Osteopathie?

Der Begriff Osteopathie setzt sich aus den griechischen Worten ostéon-Knochen und páthos-Leiden zusammen. Die Osteopathie ist eine ganzheitliche manuelle Heilmethode, die mit bloßen Händen des Behandlers ausgeführt wird. Im deutschsprachigen Raum versteht man darunter verschiedene Formen der Diagnosestellung und Therapie reversibler (umkehrbarer) Funktionsstörungen des aktiven und passiven Bewegungsapparates. Der Ursprung der Osteopathie liegt in den USA. Dort gibt es „gleichberechtigt“ den Doktor für Osteopathie (DO) und den für Medizin (MD).
In der Paracelsus Klinik am Schillergarten werden osteopathische Techniken als „Ausbaustufe der Manual-Therapie“ zielgerichtet, professionalisiert und breit gefächert seit gut 20 Jahren angewandt.

Ist diese Form der manuellen Behandlung nur therapeutisch nutzbar?

Die Osteopathie bietet vor allem sehr differenzierte manuelle Techniken zur Untersuchung der einzelnen Gewebeschichten. So können Strukturschäden z.B. des Gelenkes von Funktionsstörungen der umgebenden Muskulatur unterschieden werden. Insbesondere dadurch lässt sich dann ein sehr differenziertes vorwiegend aktives Therapieprogramm für die Patienten erstellen.

Unterschiedliche Techniken

Die Osteopathie unterscheidet im Wesentlichen drei Bereiche. Die parietale Osteopathie umfasst Bindegewebe, Muskulatur und Gelenke und die viszerale Osteopathie die Behandlung innerer Organe und deren bindegewebiger Aufhängungen. Ein Spezialgebiet stellt die Craniosacrale Therapie dar, die sich dem „System“ Kopf (Cranium)- Rückenmarksraum-Kreuzbein (Sacrum) widmet. Schwerpunkt in der orthopädischen Abteilung ist die Behandlung der Muskel-, Bindegewebs- und Gelenkstrukturen sowie des craniosacralen Systems.

Eignet sich Osteopathie für operierte Patienten?

Da Patienten nach künstlichem Gelenkersatz vorher meist länger mit Arthrose bedingten Einschränkungen fertigwerden mussten, haben sich bei ihnen ausgeprägte muskuläre Fehlhaltungen und Verkürzungen mit Ausweichbewegungen auch im Bereich der übrigen Gelenke und Wirbelsäule entwickelt. Gerade hier bietet sich die Osteopathie zur differenzierten Eingangs-Diagnostik und auch als Therapieoption an.

Diagnose und Behandlung muskulärer Ungleichgewichte an Gelenken und Wirbelsäule.

Bei meist langwierigen Entstehungsprozessen sind immer mehrere Gewebeschichten betroffen. Durch die subtile osteopathische Untersuchung von Haut, Unterhaut und Muskelstruktur kann man präzise auf die Muskelspannung und den Längenzustand schließen und zusätzlich mit speziellen Funktionstests die Verkürzung oder Abschwächung graduell nachweisen.

Osteopathische Behandlung am Gelenk

Behandlungen am Gelenk werden z.B. mit sogenannten LAS-Techniken (Ligamentous Articular Strain) durchgeführt. Hierbei werden die Gelenkpartner und die Gelenkkapsel spannungsfrei positioniert und damit auch eine Entspannung der umgebenden Muskel-/ Bandstrukturen gewährleistet, so dass hierdurch das Mobilitätsmaß des Gelenkes verbessert wird. Eine elegante Methode, einen Muskel zur Entspannung zu bringen, ist die sogenannte Myofaszial-Technik. Dabei wird in entsprechender Druck-/ Schub-Richtung durch den Osteopathen eine Entspannung der Muskelgleithülle (Myofaszie) herbeigeführt, wodurch dann auch der darunter liegende Muskel entsprechend relaxiert.

Schonende Technik an der Wirbelsäule

Dies ist die eigentliche Domäne der Osteopathie. Wir „renken“ nahezu kein Gelenk mehr ein, sondern nutzen hierzu bestimmte Techniken wie z. B. PIR (Postisometrische Relaxation) oder reziproke Inhibition, indem wir die an der Blockierung beteiligten Muskeln entweder gezielt hemmen oder auch durch den Patienten aktivieren lassen und somit die Gelenkblockade auch durch Einleitung einer Autoregulation wieder lösen. Der große Vorteil liegt darin, dass es fast nie Rezidive – also Rückfälle – der Blockierung gibt. Falls doch, werden die Patienten angeleitet, diese Technik auch eigenständig anzuwenden.

Besonderheit craniosacrale Technik.

Cranial-Techniken können u. a. durch Mikro-Mobilisierung einzelner Schädelknochen z. B. bei ausgewählten Tinnitus-Patienten eine gute Behandlungsoption darstellen. Auch hier werden die Patienten in speziellen Eigenübungen angeleitet, so dass sie das Therapie-Programm gut fortsetzen können. Die sogenannte Craniosacral-Therapie beurteilt und behandelt die knöchernen, membranen und „flüssigen“ Strukturen des Schädels, des Rückenmarks und des Kreuzbeins. Ziel der craniosacralen Technik ist die Harmonisierung von Fluss und Rhythmus der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit. Dies versucht der Osteopath durch spezielle Techniken zu erreichen und kann damit z.B. bei Migräne-Patienten oftmals sehr positive Effekte erzielen.

Ist diese Therapieform für alle Patienten geeignet?

Die craniosacrale Therapie wird bei ausgewählten Krankheitsbildern und spezifischer Befundkonstellation ergänzend zu manualtherapeutischen Verfahren angewandt.

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Neue Pflegedienstleitung an der Paracelsus Klinik München

Ingrid Urban hat zum 1. November den Posten der Pflegedirektorin der Paracelsus Klinik in München übernommen. Die studierte Fachwirtin für Gesundheit und Sozialwesen und ausgebildete Gesundheits- und Krankenpflegerin hat seit 2004 in unterschiedlichen Leitungsfunktionen in der Pflege gearbeitet, zuletzt als Pflegedienstleiterin der RoMed Klinik in Rosenheim.

„Die Paracelsus Klinik München mit ihrem hochspezialisierten und gleichzeitig sehr breit angelegten Operationsspektrum ist eine Klinik, die durch die Zusammenarbeit mit vielen renommierten Münchner Fachärzten in der gesamten Landeshauptstadt gut vernetzt ist und einen wichtigen Baustein der Münchner Krankenhauslandschaft bildet. Ich freue mich darauf, das hohe Niveau der pflegerischen Leistungen an der Klinik weiter auszubauen und zum Beispiel die Digitalisierung der Pflegedokumentation weiter voranzutreiben“, erklärt Ingrid Urban anlässlich ihres Dienstantritts.

Als ausgebildete Pflegekraft mit Fachweiterbildungen als Wundmanagerin und Stomaberaterin ist sie eine Frau der Praxis. Ihr untersteht künftig ein Pflegeteam, das einen hohen Grad an Spezialisierung aufweist. So ist zum Beispiel die wundchirurgische Station der Klinik einzigartig in München. Mit Ingrid Urban leitet eine Fachkraft die Pflege an der Paracelsus Klinik München, für die neben einer hohen fachlichen Kompetenz vor allem ein enges und vertrauensvolles Zusammenarbeiten innerhalb des Pflegeteams wichtig ist. Transparenz und Wertschätzung sind mir sehr wichtig. Ich verstehe meine Arbeit auch als Dienst am Mitarbeiter in der Pflege. Denn ein gut organisiertes und motiviertes Pflegeteam ist einer der entscheidenden Faktoren für eine gute Patientenversorgung“, so Urban.

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Kinder krebskranker Eltern leiden

Am 7. November ist Kindertag krebskranker Eltern. Auch Kinder belastet die Krebserkrankung eines Elternteils. Die Kombi-Reha „Mama hat Krebs“ der Paracelsus Klinik Scheidegg und der KJF Fachklinik Prinzregent Luitpold ermöglicht es Tumorpatienten, gemeinsam mit ihren Kindern eine Reha zu machen.

 Die Krebserkrankung eines Elternteils ist ein tiefer Einschnitt, der die gesamte Familie betrifft, auch die Kinder. Denn die langwierige Behandlung bedeutet, dass Mutter oder Vater oft weg, körperlich geschwächt und verändert sind. Das belastet die Kinder. Hinzu kommt, dass Kinder krebskranker Eltern eine Vorstellung über die Erkrankung haben, die nicht immer der Wirklichkeit entspricht. Alles zusammen macht ihnen Angst. Die Folgen davon sind Trennungs- und Verlustängste. Häufig ziehen sich diese Kinder sozial zurück, weil sie lieber bei Mama oder Papa bleiben wollen. Auch Überanpassungen resultieren aus ihren Ängsten. Das Kind wird z.B. besonders brav oder besonders gut in der Schule. Größere Kinder ziehen sich häufig zurück, speziell von dem krebskranken Elternteil. Sie wollen nicht über den Krebs sprechen, tun so als wäre nichts. Häufig entstehen auch Aggressionen oder die Kinder trauern sogar.

Kombi-Reha kann Kindern krebskranker Eltern helfen

In der Paracelsus Klinik Scheidegg hat man bereits vor über zehn Jahren diese Problematik erkannt. Auch stellte man fest, dass speziell jüngere Mütter bzw. Mütter mit kleinen Kindern oder Alleinerziehende nach der Akuttherapie ihrer Krebserkrankung auf die sich anschließende, wichtige Rehabilitation verzichten, um ihre Kinder nicht noch weitere drei Wochen alleine zu Hause zurückzulassen. Hat das Kind selbst bereits eine Vorerkrankung wie Asthma, Diabetes oder ADHS, wollen die meisten Tumorpatienten gar nicht zur Reha. Zusammen mit der KJF Fachklinik Prinzregent Luitpold, die auf die Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen spezialisiert ist, wurde die Kombi-Reha „Mama hat Krebs“ auf den Weg gebracht. Sie ermöglicht krebskranken Müttern oder Vätern eine gleichzeitige Reha zusammen mit ihren Kindern in Scheidegg. Das bedeutet, dass Kinder krebskranker Eltern gleichzeitig und am selben Ort eine Reha für ihre Erkrankung oder ihre psychische Belastung, die wiederum durch die Tumorerkrankung des Elternteils entstand, erhalten.

Bundesweite Versorgungslücke geschlossen

Beide Kliniken haben damit eine bundesweite Lücke in der Nachsorge von Krebspatienten und ihren Kindern geschlossen. VieleTumorpatienten nehmen das Angebot jedoch nicht wahr. Dafür gibt es mehrere Gründe. Manchmal möchte die Familie einfach so schnell wie möglich wieder in den Alltag zurückkehren. Manche Eltern unterschätzen auch die Auswirkungen der elterlichen Krebserkrankung auf den Nachwuchs. Und viele Betroffenen aber auch Beratungsstellen kennen das Angebot schlicht nicht.

Verhaltensänderungen bei Kindern genau beobachten

Dass Kinder unter der Krebserkrankung der Eltern leiden, ist selbstverständlich. Doch sollte genau darauf geachtet werden, wie sich die Verhaltensänderung auswirkt. Darauf weist Claudia Körper, Leiterin Psychologie in der Paracelsus Klinik Scheidegg hin: „Nicht alles ist behandlungsbedürftig. Vieles glättet sich mit der Zeit. Denn auch Kinder machen einen krankheitsbezogenen Prozess durch.“

Wichtig ist also, darauf zu achten, wie stark sich die Veränderung auswirkt. Auch psychosoziale Faktoren sind wichtig: Bei Alleinerziehenden oder Personen, die wenig soziale Unterstützung erhalten, können sich die Verhaltensänderungen der Kinder stärker auswirken. Auch die bereits vor der Krebserkrankung des Elternteils bestehenden psychischen Beschwerden eines Kindes, wie z.B. ADHS, müssen mit einbezogen werden.

„Jede psychologische Unterstützung eines Kindes krebskranker Eltern verstehen wir zunächst als präventiv, damit das Kind nicht mit einer vermeidbaren Last weiter durchs Leben gehen muss,“ erklärt Claudia Körper abschließend. Die Kombi-Reha „Mama hat Krebs“ ermöglicht krebskranken Mütter oder Vätern gemeinsam mit ihren Kindern eine Rehabilitation durchzuführen, damit beide wieder in ein möglichst normales, gesundes Leben zurückkehren können, das nicht von der Diagnose Krebs dominiert ist.

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Höchste Auszeichnung der DGN für Prof. Dr. Trenkwalder

Seit vielen Jahren ist Frau Prof. Dr. Claudia Trenkwalder, ehemalige und langjährige Chefärztin der Paracelsus Elena-Klinik Kassel, eine international gefragte Medizinerin und Wissenschaftlerin in der Neurologie. Nun wurde sie für ihre wissenschaftliche Gesamtarbeit in den Bereichen Parkinson, Restless Legs und Schlafmedizin von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) ausgezeichnet. Dieser Preis um besondere Verdienste für die Neurologie ist die höchste Auszeichnung, die die Gesellschaft jährlich vergibt. „Diesen Preis zu erhalten, unterstreicht in besonderem Maße den Erfolg meiner langjährigen Arbeit – das ehrt mich sehr“, freut sich Trenkwalder.


Für die Paracelsus Elena-Klinik ist ihre Arbeit und Expertise noch immer von unschätzbarem Wert. Die Medizinerin, die noch immer ambulante Sprechstunden in der Parkinsonfachklinik durchführt, baute die Klinik zu einem internationalen Forschungszentrum aus und trägt seit vielen Jahren intensiv dazu bei, dass Morbus Parkinson in der Bevölkerung besser verstanden und die Parkinson-Forschung international weiter voran getrieben wird. „Die Auszeichnung der DGN ist auch eine hohe Anerkennung für das gesamte Team der Elena-Klinik und unsere langjährige Leistung auf dem Gebiet der Parkinson- und RLS Versorgung sowie unserer Forschungsarbeit“, betont Trenkwalder die umfassende Bedeutung der Auszeichnung.

Prof. Trenkwalder wird seit Jahren für ihr außerordentliches Engagement in der Neurologie sowie für ihren großen klinischen und berufspolitischen Einsatz hoch geschätzt. Die international renommierte Parkinson-Expertin gilt als Pionierin in der Erforschung des Restless Legs Syndroms (RLS) und ist Gründungsmitglied der European RLS Study Group sowie der Deutschen Restless Legs Vereinigung. Unter ihrer Federführung erschien in diesem Jahr die vollständig überarbeitete Leitlinie zum Restless Legs Syndrom der DGN und der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin.


Von 2019 bis 2021 repräsentierte sie als Präsidentin der internationalen Parkinson and Movement Disorder Society weltweit die deutsche Neurologie und war von 2011 bis 2013 Präsidentin der World Association Of Sleep Medicine (WASM). Zahlreiche klinischen Studien wurden unter ihrer Leitung durchgeführt und in Journalen wie Lancet Neurology publiziert.

Über die DGN

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN) sieht sich als wissenschaftliche Fachgesellschaft in der Verantwortung, die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu sichern und zu verbessern. Mit mehr als 11.000 Mitgliedern fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie prüft die wissenschaftliche Debatte und beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion.

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Wenn Narben aufs Wetter reagieren

Um diese Jahreszeit wird es spürbar nasser und kälter. Das macht sich nicht nur an unserer Garderobe bemerkbar. In manchen Fällen zeigen alte oder neue Narben eine Wetterfühligkeit auf und Narbenbeschwerden, wie Missempfindungen, Taubheitsgefühle, Kribbeln, Jucken, Kälte- oder Hitzegefühle, können auftreten.  Dies betrifft auch viele Menschen, die an Krebs erkrankt waren oder sind, denn auch wenn die Tumoroperation schon länger zurückliegt, die Missempfindungen rund um die OP-Narbe halten an.

Brust-Operationen nach Krebs haben bei vielen Patientinnen weitreichende Auswirkungen auf das eigene Körperbild und die eigene Körperwahrnehmung. Oft werden bei der Operation sensible Nerven verletzt, was zu Ausfällen in der Sensibilität von Haut und Gewebe führt. Das heißt, dass betroffene Nerven während des Eingriffs in Mitleidenschaft gezogen werden. Hierbei kann es zu einem vollständigen oder teilweisen Sensibilitätsausfall an der bestimmten Körperstelle kommen. Patientinnen klagen in solchen Fällen über Empfindungsstörungen, dem sogenannten Taubheitsgefühl, am operierten Areal. Wenn der Bereich um die Narbe herum taub ist, kann dieses zu Irritationen in der Verarbeitung von Berührungsreizen und Eigenwahrnehmung führen: Die Hand fühlt die Brust aber die Brust fühlt nur unzureichend die Hand. Nicht selten liegt dieser Umstand auch mehrere Wochen, Monate und Jahre nach der Operation bei den Betroffenen vor. Therapeutinnen der onkologischen Rehaklinik „Paracelsus Klinik am See“ reagieren mit einem speziellen Behandlungsangebot.

Ein bisschen Taubheit und wohin sie uns führt

Je nach Operationsgeschehen können Taubheitsgefühle nicht nur die Brust betreffen, sondern auch die Schulter-Arm-Region, den Rücken oder den Bauch. Welche drastischen Auswirkungen Empfindungsstörungen auf Patientinnen haben können, weiß Ulrike Blum, Physiotherapeutin der Paracelsus Klinik am See in Bad Gandersheim, nur zu gut. „Das Leid, welches Patientinnen spüren, ist eine plötzliche Entfremdung im eigenen Körper. Die tauben Körperstellen werden als befremdlich und Berührungen dieser Stellen meistens als erschreckend, unangenehm bis schmerzhaft wahrgenommen. Bei manchen Patientinnen geht diese Entfremdung sogar so weit, dass sie Angst vor Fremdberührung haben und unbeabsichtigte Berührungskontakte Stressreaktionen auslösen. Das kann eine Partnerschaft und das eigene Selbstwertgefühl vor ganz neue Herausforderungen stellen.“ Außerdem erleben die Expertinnen vermehrt, dass dieses „heimliche Leid“ bei den betroffenen Patientinnen oft im Privatem bleibt, überschattet von Scham, Ängstlichkeit und Selbstzweifel.

Wahrnehmungsorientierte Einzelbehandlung nach Brust-OP

Im Rahmen einer onkologischen Reha bietet die Paracelsus Klinik am See Betroffenen mit tauben Körperregionen einen speziellen Behandlungsbaustein an: die wahrnehmungsorientierte Behandlung nach krebsbedingter Operation. Diese Einzelanwendung erfolgt in einer geschützten Atmosphäre – zwischen der Therapeutin und der Patientin. In der Behandlung stehe „das Erleben von Berührungen und Reizen“ im Vordergrund. Einfühlsam berühren die Therapeutinnen den gesamten Körper der Patientinnen. Was die eine Körperseite ungestört wahrnehmen und genießen kann, lässt sich auf die gleichzeitig berührte sensibilitätsgestörte Seite „übertragen“. Fühlt sich der Reiz auf der einen Seite angenehm an, so kann das Gehirn unter Wiederholung die positive Berührungserfahrung auch für die taube Seite abspeichern. „Ein Effekt aus der Hirnforschung: Das Gehirn hört nie auf zu lernen und sich auf Neues einzustellen“, verdeutlicht Ulrike Blum und betont: „Die Lernfähigkeit des Gehirns ermöglicht trotz veränderter Sensibilität, die betroffenen Körperregionen wieder als ‚eigen‘ und ‚zugehörig‘ zu erkennen.“ Die Berührung und Reizsetzung während der Behandlung erfolgt mit den Händen und nutzt unter anderem Rhythmus, Vibration, Peelinghandschuh oder Öl. „Unser Hauptziel ist die Verbesserung der Wahrnehmungsverarbeitung von gefühlsbeeinträchtigten Körperstellen nach krebsbedingten Operationen. Wir ermutigen, schenken Selbstvertrauen und zeigen unseren Patientinnen nicht nur, dass sie ‚mehr‘ spüren können, sondern auch, dass sie wieder Vollständigkeit und Schönheit in ihrem eigenen Körper spüren können.“

Die Behandlung wird in der Klinik am See überwiegend bei Brustkrebspatientinnen eingesetzt, sei es nach einer brusterhaltenden Operation oder nach Entfernung der gesamten Brust. Sie kann allerdings allen Betroffenen mit anhaltenden Taubheitsgefühlen nach einer Operation verordnet werden.

Über positive Erfahrungen dieses Behandlungsangebotes kann auch Marion Bergmann sprechen. Die Mitarbeiterin der Klinik erkrankte 2017 selbst an Brustkrebs und litt nach ihrer brusterhaltenden Operation an Taubheitsgefühlen im operierten Areal. „Nachdem das gefühllose Areal gefunden wurde, strich mir die Therapeutin über den Oberkörper, erst ganz ruhig und danach vibrierend. Sie wiederholte die Berührungen. Das fühlte sich gut an, immer besser sogar, so dass ich eine positive Gänsehaut bekam“, beschreibt Marion Bergmann und ergänzt: „Ich habe deutlich meine rechte Brust wahrgenommen. Eindeutig habe ich ihre Hand an der Stelle gespürt, an der ich eigentlich kein Gefühl habe. Ich bin begeistert und dankbar für diese Berührungserfahrungen.“

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Gesundheit ernst nehmen, Vorsorge wahrnehmen

Am 3. November ist Weltmännertag. Seit 2000 findet der Aktionstag jährlich statt und soll Männer dazu motivieren, die eigene Gesundheit ernst zu nehmen. Rechtzeitige Vorsorge und eine realistische Einschätzung der eigenen physischen Verfassung stehen im Vordergrund des Weltmännertages.

Um Männer dafür zu sensibilisieren, achtsam mit ihrem Körper umzugehen, sich für ihre Gesundheit einzusetzen und auch etwas dafür zu tun, hat die Paracelsus Klinik Golzheim ein neues Feature auf ihrer Themen-Website „Die urologischen Experten“ eingeführt, den „Symptomcheck Prostatakrebs“. Mit einfachen, aber gezielten Fragen werden Symptome abgefragt, die auf eine Prostataerkrankung hinweisen können. Bei einem entsprechenden Ergebnis erhalten die Nutzer einen Hinweis auf die Online-Kontaktmöglichkeiten zur Klinik und die Empfehlung, fachärztlichen Rat einzuholen. Damit stellt der Symptomcheck ein Service-Instrument dar, das niedrigschwellig auf die Thematik „Prostatakrebs“ aufmerksam macht und zum eigenen Handeln motiviert.

Prostatakrebs ist mit mehr als 65.000 Krebsneuerkrankungen die häufigste Krebserkrankung von Männern in Deutschland, die bei jedem zehnten Patienten zum Tode führt. Trotzdem lässt nur jeder vierte Mann regelmäßig eine Prostata-Vorsorgeuntersuchung durchführen, obwohl erwiesen ist, dass regelmäßige Vorsorge das Erkrankungsrisiko merkbar senkt: Die Wahrscheinlichkeit, an der Krankheit zu sterben, liegt bei drei Prozent. Studien haben gezeigt, dass die jährliche Untersuchung beim Urologen dieses Risiko jedoch auf 1,8 bis 2,4 Prozent senkt. Warum also sind Männer immer noch – trotz guter Aufklärungsarbeit der Fachärzte und Kliniken – solche „Vorsorgemuffel“?

Vorsorgeangebote regelmäßig nutzen, auch ohne Beschwerden

Der Chefarzt der Urologie und Ärztliche Direktor der Paracelsus Klinik Düsseldorf Golzheim, Prof. Dr. med. Johannes M. Wolff sagt dazu: „Für viele Männer ist der Gang zum Urologen immer noch eine Überwindung, denn Erkrankungen der Prostata sind immer noch tabu- und schambehaftet. Dennoch sollten Männer die jährliche Vorsorgeuntersuchung wahrnehmen, auch wenn sie keine Beschwerden haben. Tumore wachsen oft im Verborgenen und verursachen häufig anfangs keine Beschwerden.“

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Mit Grippeschutzimpfung vor tödlichen Komplikationen schützen

Ein Kratzen im Hals, eine schniefende Nase – eine Grippe bahnt sich an. Oder ist es doch nur eine einfache Erkältung? Laut RKI sind dieses Jahr bereits 34 % mehr Menschen von einer Grippe oder Erkältung betroffen als zur selben Zeit in den Jahren zuvor. Wissenschaftler*innen warnen vor einer Rekordsaison. Was als harmlose Virusinfektion beginnt, kann schlecht auskuriert Lunge und Herz langfristig schaden und im schlimmsten Falle tödlich enden. Prof. Dr. med. Axel Schlitt, leitender Chefarzt und Chefarzt für Kardiologie und Diabetologie der Paracelsus Harzklinik Bad Suderode erklärt, warum im Herbst so viele Menschen an einer Erkältung oder Grippe leiden, und wie man sich am besten vor Komplikationen und Folgeschäden schützt. Eine aktuelle Grippe-Impfung verringert das Risiko einer Infektion um 90 % und beugt schwere Krankheitsverläufe vor.

Der Herbst: Grippe- und Erkältungssaison

„In der kalten Jahreszeit erkranken wir häufiger. Heizungsluft, unangepasstes Verhalten in der Kälte, wenig Bewegung und der vermehrte Aufenthalt in geschlossenen Räumen stellen eine Belastung des Immunsystems dar“, erklärt Prof. Schlitt.

Durch die niedrigen Temperaturen kühlen die Nasen- und Rachenschleimhäute ab. Die Gefäße ziehen sich zusammen, wodurch die Schleimhäute schlechter durchblutet werden. Die Immunabwehrzellen reagieren langsamer und die Krankheitserreger können leichter in die Schleimhäute eindringen. Gleichzeitig halten sich viele Menschen bevorzugt in geschlossenen und beheizten Räumen auf. Die Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus, wodurch diese anfälliger für Bakterien und Viren werden. Mangelnder Luftaustausch belastet die Atemwege und führt bei engem Kontakt zu Menschen zu einer schnelleren Übertragung von Krankheitserregern. Daher sollte man regelmäßig lüften und an der frischen Luft spazieren gehen. Zur Befeuchtung der Innenraumluft eignet sich ein Luftbefeuchter. Alternativ kann eine Schale mit Wasser auf die Heizung gestellt werden. Jedoch ist bei beiden Maßnahmen auf eine sorgfältige Hygiene zu achten, damit keine Feuchtkeime in den jeweiligen Wasserreservoirs entstehen.

Erkältung oder Grippe?

Eine Erkältung, auch grippaler Infekt genannt, ist eine akute Virusinfektion der oberen Atemwege. Erste Anzeichen sind Schnupfen, Halsschmerzen und Husten. Oft haben Erkältete Glieder- und Kopfschmerzen und eine leicht erhöhte Körpertemperatur. Anders als bei einer Grippe, steigt diese jedoch meist nicht über 38,5 Grad Celsius. Ein weiteres Merkmal, in dem sich die Grippe, die auch Influenza genannt wird, von einem grippalen Infekt unterscheidet, ist der Krankheitsverlauf. Während eine Grippe blitzartig und häufig mit starken Beschwerden inklusive Fieber auftritt, beginnt eine Erkältung meist schleichend.

Die Faustregel besagt: Ein grippaler Infekt kommt drei Tage (Halsschmerzen, Schnupfen), bleibt drei Tage (Husten, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Halsschmerzen), und geht drei Tage (trockener Reizhusten). „Die Symptomatiken einer Grippe sind viel stärker ausgeprägt als bei einem grippalen Infekt. Betroffene bekommen rasch hohes Fieber und leiden neben Kopf- und Gliederschmerzen an Schüttelfrost, starkem Husten, Appetitlosigkeit und Schwindel. Häufig muss über einen langen Zeitraum das Bett gehütet werden“, sagt Prof. Schlitt. Auch nach überstandener Infektion fühlen sich Betroffene oft mehrere Wochen lang schlapp.

Gefahr für Lunge und Herz

„Auch eine milde Erkältung und ein vergleichsweise kurzer Grippeverlauf belasten die Lunge und andere Organe wie das Herz. Wer sich nicht ausreichend schont und die Symptomatik verschleppt, riskiert langfristige Schädigungen der Organe“, betont der Kardiologe. Bei älteren Menschen und Menschen mit einem stark geschwächten Immunsystem kann eine Grippe sogar lebensbedrohlich bis tödlich enden. Laut Robert Koch Institut (RKI) lag die Rate der Influenza-assoziierten Todesfälle in der Grippesaison 2017/2018 bei über 25.000 Todesfällen. In den letzten Jahren der Pandemie starben jedoch weniger Menschen an den Folgen einer Influenza-Erkrankung. Durch das Einhalten der AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmasken) infizierten sich weniger Menschen. Forschende warnen vor einer Rekordsaison im Winter 2022/2023.

Grippeschutzimpfung

Abstand halten, das Tragen von medizinischen Masken, regelmäßiges Lüften geschlossener Räume, ausreichend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung beugen Erkrankungen vor. Die regelmäßige Händedesinfektion nach den fünf Indikatoren der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist aus infektionspräventiver Sicht essenziell.  Eine Ansteckung mit den Influenza-Viren kann über eine Tröpfcheninfektion über die Luft und über eine Schmierinfektion geschehen. Gelangen Erreger beispielsweise auf eine Türklinke, können diese dort wochenlang überleben und alle Personen, die die Türklinge anfassen infizieren.

Um ältere Menschen und stark immunbeinträchtige Personen vor einer Grippe-Erkrankung und möglichen Komplikationen, wie dem Tod, zu bewahren, empfiehlt sich eine Grippeschutzimpfung. „Mit einer Impfung können 90% der Grippe-Erkrankungen vermieden werden“, erklärt Prof. Schlitt. Die Symptomatik verläuft bei einer Erkrankung mit Impfschutz sehr viel schwächer.

Die Influenza-Viren verändern sich stetig, daher ist eine jährliche Auffrischimpfung notwendig. Der Impfschutz hält nur einige Monate an, weshalb die Impfung bestenfalls im Oktober oder November vorgenommen werden sollte, um einen vollen Schutz über die gesamte Grippesaison zu erreichen. Es treten kaum Nebenwirkungen bei der Impfung auf.

Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung für die folgenden Personengruppen:

  • Menschen, die älter als 60 Jahre alt sind,
  • Schwangere,
  • medizinisches und pflegerisches Personal,
  • Menschen mit einem erhöhten Risiko für Infizierungen, Erkrankungen und Komplikationen
  • Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit chronischen Erkrankungen, wie unter anderen HIV-Infektion, Diabetes mellitus, Asthma, COPD und Tumorerkrankungen,
  • nahe Angehörige von chronisch Erkrankten.

„Die jährliche Impfung gegen Influenza ist nach wie vor die wichtigste Maßnahme, um eine Influenzaerkrankung und dadurch verursachte Komplikationen und Todesfälle zu vermeiden“, betont Prof. Schlitt.

Weitere Informationen vom RKI zur Impfung erhalten Sie hier.

https://www.paracelsus-kliniken.de/der-offene-umgang-mit-meiner-krebsdiagnose-hat-sich-fuer-mich-richtig-angefuehlt/

Der offene Umgang mit meiner Krebsdiagnose hat sich für mich richtig angefühlt

“Ich hab noch Leben” – Mit diesem authentischen Blog zum Thema Krebs, teilweise von Patientinnen und Patienten selbst aufgeschrieben, möchten wir Mut machen und verschiedene Wege zurück ins Leben aufzeigen. Denn eines haben wir von den Betroffenen gelernt: Das Leben ist immer lebenswert.

Diese Geschichte ist eine von vielen unserer onkologischen Patientinnen und Patienten. Weitere Geschichten haben wir hier im Menü für Sie verlinkt. Schauen Sie rein. Jede einzelne geht ans Herz!


Katja Richter, 45 Jahre und zweifache Mama, Brustkrebs

Da ist etwas. Etwas was da nicht hingehört. So viel war sich Katja Richter sicher, während sie ihre Brust abtastete. Verunsichert sucht sie Rat bei ihrem Frauenarzt. Nach der Mammographie und einer Gewebeentnahme (Biopsie) bestätigte sich der, von ihr schon im Vorfeld gehegte Verdacht: Brustkrebs. Die Diagnose traf sie wie ein Stich ins Herz. Nicht nur das bevorstehende Weihnachtsfest mit der Familie, sondern auch der Strudel der eigenen Gedanken der Magdeburgerin waren beschattet von Negativem.

Mama ist krank. Mama wird aber wieder gesund.

Die Sorge um ihre Kinder, insbesondere um ihre jüngste Tochter, stellten die Sorgen um sich selbst vollkommen in den Schatten. „Meine Tochter ist doch erst 8 Jahre alt. Was ist, wenn ich sterbe. Sie kann in ihrem jungen Alter nicht ohne Mutter aufwachsen“. Die Krebsdiagnose fühlte sich wie ein Todesurteil an und pure Verzweiflung machte sich bei Katja Richter breit. Ein einstündiges Gespräch zusammen mit ihrem Frauenarzt und ihrem Mann brachte ein bisschen Beruhigung, Ordnung in den Gedanken-Strudel und hilfreiche Informationen über den weiteren Behandlungsablauf. So schnell, wie die Verzweiflung gekommen war, so schnell stand auch ihr künftiges Motto fest: Der Krebs ist da. Der Krebs muss wieder weg. Und zwar so schnell wie möglich. In vielen Gesprächen mit ihren Kindern kommunizierte sie: „Mama ist krank. Mama wird aber wieder gesund.“ Zum Schutz ihrer Tochter erwähnte sie das Wort Krebs nicht. Zum Glück nahmen alle Familienmitglieder die Sache gut auf. Der Kampf gegen den Krebs und sein Besiegen standen bei Katja Richter jetzt an erster Stelle. Denn eins wollte die zweifache Mama auf keinen Fall: ihr liebenswertes Leben aufgeben!

Gut informiert ist halb gewonnen

Kurz vor Weihnachten erfolgte der operative Eingriff. Katja Richter war sich schon sicher, dass eine Chemo im Anschluss folgen würde. So überraschte es sie wenig, dass die behandelnden Ärzte eine Chemotherapie anberaumten. Im Januar dieses Jahres begann ihre Chemotherapie für ein halbes Jahr mit anschließender Bestrahlung. „Ich habe mich in meinen freien Minuten viel informiert. Ich habe gelesen und gelesen. Gefühlt habe ich alles gelesen, was es zu lesen gab. Daher wusste ich auch über möglich Nebenwirkungen Bescheid.“ Bei Katja Richter kein Schock als die Haare mit der Zeit ausfielen. Der Griff zu einer Perücke für sie eine Selbstverständlichkeit, denn auf mitleidige Blicke konnte sie verzichten. Schlimmer für sie war jedoch das Ausfallen von Augenbrauen und Wimpern, was mit der Bestrahlung zum Ende ihrer Krebstherapie auftrat. Mit einem leichten Lächeln erzählt sie: „Ich habe zwar vieles über Nebenwirkungen gelesen, aber hierzu leider nichts.“ Doch die Sachsen-Anhalterin hat durchgehalten und bestätigt „gleich nach der Bestrahlung, fingen die Haare auch alle langsam wieder an zu wachsen“. Während der Therapie, fühlte sie sich oft körperlich schwach. Der 20-minütige Spaziergang wurde das ein oder andere Mal zur echten Herausforderung. Aber auch das brachte Katja Richter nicht von ihrem Ziel ab.  

Offenheit und Ehrlichkeit

Ein offener Umgang mit Krebs? Für viele nicht denkbar. Behaftet mit Scham und Angst. Nicht für Katja Richter. Ein offener Umgang mit ihrer Diagnose war ihr nicht nur im Familien- und Freundeskreis wichtig, sondern auch bei ihren Kolleginnen und Kollegen. Immerhin fiel sie für fast ein Jahr aus und konnte ihren Job nicht in der Intensität ausüben, wie vor der Krebsdiagnose. Daher schrieb sie eine offene Mail auf ihrer Arbeitsstätte. „Ich wollte damit kein Mitleid erzeugen. Sondern Klarheit. Mein offener Umgang mit der Krebsdiagnose fühlte sich für mich richtig und gut an. Ich glaube im Nachhinein, dass ich dadurch auch viel Unterstützung erhalten habe – sei es in der Nachbarschaft oder im Bekanntenkreis. Mittels dieser Unterstützung konnte ich meine Krebstherapie leichter meistern.“

Warum Ich? Weil ich stark genug bin, es zu schaffen

Warum hat der Krebs mich getroffen? Eine Frage, die bei Krebspatienten nicht selten vorkommt. Katja Richter hat eine persönliche Antwort für sich gefunden: Weil ich stark genug bin, diese Krankheit zu überstehen. Woher ihre innere Stärke kommt? „Aus meinem bisherigen LEBEN und der LUST am Leben! Ich mag mein Leben und das, was ich mir zusammen mit meinem Mann aufgebaut habe. Ich liebe meine Familie, meine Freunde und meinen Job. Jeden Tag aufs Neue. Und genau dieses Leben und diese Lust wollte ich zurückerlangen.“ Aus diesem Grund entschied sie sich auch für eine Anschlussheilbehandlung in der Paracelsus Klinik am See in Bad Gandersheim. Hier aus der Reha kann Katja Richter zurückblickend sagen: Ziel erreicht. „Mit geht es gut und ich stehe wieder kontrolliert mit beiden Beinen in meinem selbstgestalteten Leben. Ich freue mich unglaublich, wenn es ab Oktober wieder zurück an meinen Arbeitsplatz geht. Besser geht es kaum.“

Für die Zukunft bleibt ihr folgender Wunsch: „Ich wünsche mir, dass es in meinem Leben bei dieser einen Krebserfahrung bleibt und ich weiterhin meine Lust am Leben voll ausschöpfen kann.“