24. Februar 2023 

Die Entwicklung unserer Patientinnen und Patienten miterleben

Unsere Pflegekräfte leisten täglich großartige Arbeit und sind rund um die Uhr im Einsatz, um unseren Patientinnen und Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten. In unserem Pflegeblog „Pflege mit Herz“ stellen wir Ihnen einige von ihnen vor und geben Ihnen ganz persönliche Einblicke in den Arbeitsalltag unserer Pflegehelden. Wie sieht der Alltag einer Pflegekraft aus? Was erwartet mich als Patient in den Paracelsus Kliniken und was schätzen die Pflegekräfte so an ihrem Beruf? All das und vieles mehr können Sie in unseren authentischen Geschichten lesen. Mit diesem Blog möchten wir Ihnen zeigen, wie wichtig und wertvoll die Arbeit unserer Pflegekräfte ist und ihnen die Aufmerksamkeit schenken, die sie verdienen.


Ann-Kathrin Holkenbrink, stellvertretende Pflegedienstleitung der Paracelsus Berghofklinik in Bad Essen, über ihren täglichen Antrieb, warum sie sich für einen Beruf in der Pflege entschieden hat, wie ein typischer Arbeitsalltag von ihr aussieht und warum ihrer Meinung nach die Pflege mehr Anerkennung verdient hat.

Liebe Ann-Kathrin, warum hast Du Dich für einen Beruf in der Pflege entschieden? Und wie bist du zu Paracelsus gekommen?

Ann-Kathrin: „Durch meine Familie bin ich in den Pflegebereich gerutscht. 2010 habe ich mein Examen als gelernte Pflegefachfrau in einem Akutkrankenhaus in Melle abgeschlossen und insbesondere in meiner Ausbildungszeit viel darüber gelernt, wie ich einen Menschen pflegen und unterstützen kann. Nach meinem Abschluss zog es mich dann erst auf eine Intensivstation in ein Osnabrücker Haus, ehe ich nach meiner Schwangerschaft wieder nach Melle in meine Ausbildungsstätte zurückgekehrt bin. Über Kontakte habe ich mir sagen lassen, dass die Paracelsus Kliniken in Bad Essen vieles im Bereich Pflege ermöglichen und mich wirklich ganz spontan entschieden hier zu bewerben. Das ist jetzt vier Jahre her…“

Was zeichnet die Arbeit in der Pflege bei Paracelsus aus?

Ann-Kathrin: „Rückblickend habe ich in den vier Jahren schnell gemerkt, wie familienfreundlich das Arbeiten bei Paracelsus ist. Ich kann mich immer auf meine Kolleginnen und Kollegen verlassen und dass obwohl wir ein eher kleines Team sind. Bei meinen vorherigen Arbeitgebern musste ich feststellen, dass das Pflegen nach Lehrbuch oftmals nicht möglich ist. Es fehlte einfach das notwendige Personal. In unserem Team in der Berghofklinik würde ich es anders beschreiben: hier haben meine Kolleginnen und Kollegen und ich noch die Möglichkeit, die Patientinnen und Patienten wirklich rundum zu unterstützen, haben Zeit auch mal ein Gespräch mit ihnen zu führen und einfach das Pflegen nach dem Lehrbuch anzuwenden. Wenn ein Patient etwas bedrückt oder uns auffällt, dass es ihm nicht gut geht, hat immer jemand von uns Zeit für ein Gespräch.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Dir aus?

Ann-Kathrin: „Ein typischer Arbeitstag? Bei uns ist jeder Arbeitstag unterschiedlich. Trotzdem haben wir feste Abläufe. Ich selbst fange meist im Frühdienst an. Starten tue ich dann mit den Blutentnahmen der neuangereisten Patientinnen und Patienten und den Blutkontrollen der Gruppen. Danach beginnen die Medikamentenausgabe und die Dokumentation. Nebenbei begrüßen wir die neuangereisten Patientinnen und Patienten und bringen sie auf ihre Zimmer. Vor der Übergabe an den nächsten Dienst findet meist noch die Visite statt.

Welche persönlichen Eigenschaften braucht man deiner Meinung nach in der Pflege?

Ann-Kathrin: „Wenn ich an Eigenschaften für jemanden in der Pflege denke, dann kommt da direkt diese Verbindung. Meiner Meinung nach ist eine offene und freundliche Art besonders wichtig, um jeder Patientin und jedem Patienten freundlich gegenübertreten zu können. Dadurch wird auch das Arbeiten im Team leichter. Teamfähigkeit ist eine zweite wichtige Eigenschaft. Wir als Team organisieren immer wieder auch Teamaktivitäten, die uns wirklich wichtig sind. Für jeden von uns sind sie neben der Familie der passende Ausgleich zum dem manchmal anstrengenden Berufsalltag. Private Gespräche finden ihren Platz und lassen die Arbeit in den Hintergrund rücken. In der Regel veranstalten wir jedes Jahr ein Weihnachtsessen oder organisieren einen Grillabend bei Kollegen. Solche Events stärken das Team einfach enorm!“

Gibt es eine Patientin oder einen Patienten, an die Du Dich besonders erinnerst? Wenn ja, warum?

Ann-Kathrin: „Wenn ich an Patientinnen und Patienten denke, die mir besonders im Kopf geblieben sind, denke ich direkt an diese eine Patientin, die damals auf einer Heimfahrt einen schweren Schicksalsschlag erlebt hat. Die Motivation und Kraft, die sie nach diesem Erlebnis wieder in die Klinik und die Therapie mitgebracht hat, um abstinent zu werden, fasziniert mich bis heute. Es ist einfach schön, die Entwicklung unserer Patientinnen und Patienten auch nach solchen Schicksalsschlägen mitzuerleben und mit zu begleiten.

Hand auf’s Herz: Die Pflege verdient mehr Anerkennung, weil…

Ann-Kathrin: „Da muss ich direkt an ein Erlebnis einer Freundin denken, die auf einer Veranstaltung mit Studierenden war. Sie erzählte mir im Anschluss, dass sie das gemerkt hätte. Wir Pflegekräfte bekommen zwar von allen Seiten viel Zuspruch für unsere Arbeit und die Rückmeldung, dass wir gute und wichtige Arbeit leisten. An den Arbeitszeiten, den Voraussetzungen für die Ausbildung oder den Gehältern ändert sich jedoch nichts. Die meisten studieren nur noch Pflegewissenschaften, anstatt den Beruf an sich auszuüben. Ich wünschte, ich könnte mit gutem Gewissen meine Familie in ein Krankenhaus oder eine Pflegeeinrichtung geben. Im Hinterkopf habe ich dabei aber immer, dass es viel zu wenig Pflegekräfte gibt. Und mal ehrlich: Wir werden alle früher oder später alt und brauchen vielleicht Hilfe und Unterstützung. Das sollte uns allen bewusst sein! Mehr Anerkennung der Politik, dass würde ich mir wünschen!“