Paracelsus

Künstliches Hüftgelenk

Ob Arthrose im Hüftgelenk oder andere Ursachen für eine Hüft-Endoprothese: Unsere Expert*innen der Endoprothetik stehen Ihnen zur Seite.

Mobil und selbständig bleiben mit Hüftgelenkersatz

In den Paracelsus Kliniken werden Patienten von der Gelenk-OP bis zur Reha kompetent betreut

Ein künstliches Hüftgelenk bringt Lebensqualität zurück. Wenn das eigene Gelenk durch Arthrose verschlissen ist und Schmerzen chronisch werden, ist Hüftgelenkersatz eine gute Lösung. Dazu beraten wir Sie gerne. Wir führen auch Wechseloperationen am Hüftgelenk durch.

Rund 50 Millionen Schritte, so viel wie einmal um den Äquator, machen wir bis zum 70. Lebensjahr. Obwohl das Hüftgelenk gut darauf eingestellt ist, kommt es im Alter häufig doch zu Verschleißerscheinungen, vor allem im Zusammenhang mit chronischen Gelenkerkrankungen wie Arthose.

Hüftgelenkersatz kann helfen, beweglich zu bleiben und chronische Schmerzen loszuwerden. Etwa 320.000 Hüft-OPs, darunter Wechseloperationen am Hüftgelenk, werden jedes Jahr in Deutschland durchgeführt. Die Implantation eines künstlichen Hüftgelenks ist heute ein sicherer Standard-Eingriff. Ein sich anschließender Reha-Aufenthalt hilft, dass Sie schnell wieder mobil werden für Alltag, Familie und Ihre berufliche Tätigkeit. Dazu beraten wir Sie gerne in unseren zertifizierten Endoprothetikzentren.

Ein künstliches Hüftgelenk
Mit Hüftgelenkersatz schmerzfrei werden und beweglich bleiben

Unser Hüftgelenk: anatomisch perfekt, belastbar, aber auch anfällig

Ein künstliches Hüftgelenk bringt Lebensqualität zurück. Wenn das eigene Gelenk durch Arthrose verschlissen ist und Schmerzen chronisch werden, ist Hüftgelenkersatz eine gute Lösung. Dazu beraten wir Sie gerne. Wir führen auch Wechseloperationen am Hüftgelenk durch.

So ist das Hüftgelenk aufgebaut

Das Hüftgelenk ist ein Kugelgelenk. Es besteht aus zwei Gelenkpartnern, dem Oberschenkelkopf (Femurkopf) und der Pfanne, die wiederum aus drei zusammengewachsenen Beckenknochen gebildet ist. Durch die Pfanne wird die Kraft optimal auf jeden Knochen verteilt. Beide Gelenkpartner sind mit einer dicken Knorpelschicht überzogen, die das Gleiten des Hüftkopfes im Gelenk ermöglicht. Die Verbindung zwischen beiden Gelenkpartnern wird durch Bänder und eine kräftige Gelenkkapsel gesichert. Ein Band fixiert zusätzlich den Hüftgelenkskopf zentral in der Pfanne. Die gute Passform und die stabile Bandverbindung verhindern weitgehend Verrenkungen.

Arthrose – Hauptgrund für Hüftgelenkersatz

Arthrose stellt die weltweit häufigste Gelenkerkrankung dar. Das am häufigsten betroffene Gelenk ist die Hüfte. Ungefähr fünf Prozent der Menschen in Deutschland über 60 Jahre leiden an einer Arthrose im Hüftgelenk (Coxarthrose).

Hauptsymptome der Arthrose sind Schmerzen im Bereich der Leiste, des Gesäßes und im Bereich des Oberschenkels sowie zunehmender Funktionsverlust: Die Drehfähigkeit des Gelenks ist eingeschränkt und die Streckung gelingt nicht mehr. Typisch ist hier der sog. Anlaufschmerz. Es besteht eine Steifigkeit und schnellere Ermüdung. Im fortgeschrittenen Stadium treten auch Ermüdungsschmerzen und Nacht- bzw. Ruheschmerzen auf. Patienten berichten zudem über Wetterfühligkeit und Empfindlichkeit gegen Kälte und Nässe. Schlimmstenfalls kann Arthrose zu Einsteifung und Immobilität führen.

Der richtige Zeitpunkt für ein künstliches Hüftgelenk

Ob und wann eine Hüftgelenks-OP für Sie infrage kommt, ist stets eine individuelle Entscheidung, die vom Zustand des Gelenks und vielen weiteren Faktoren abhängt, nicht zuletzt von Ihren Ansprüchen an Mobilität. Viele Patienten berichten, dass dieser Eingriff ihre Lebensqualität erheblich verbessert hat. Mobilität ohne Schmerzen ist Voraussetzung für aktives Leben, egal in welchem Alter.

Ihr Hüftgelenkersatz  – optimal an Ihren Körper angepasst

Jede einzelne Prothese wird individuell ausgewählt und angefertigt. Welches Prothesendesign in welcher Materialpaarung zum Einsatz kommt, bestimmen individuelle Faktoren wie Alter, Gewicht und Geschlecht des Patienten, Knochenqualität oder Lebensgewohnheiten. Diese Faktoren haben auch Einfluss auf die Art der Verankerungstechnik. Hier haben wir die Wahl zwischen zementfreien, zementierten oder Hybrideingriffen.

So verläuft die Implantation eines künstlichen Hüftgelenks

Besteht der Hüftgelenkersatz auf einer Hüftgelenks-Totalendoprothese (Hüft-TEP), werden beide Gelenkpartner und der Oberschenkelhals ersetzt. Die meisten Systeme sind heute modular, sodass für jeden Patienten die richtigen Komponenten in der exakt richtigen Größe gewählt werden können. Der Schaft der Hüft-TEP wird im Oberschenkelknochen fixiert. Auf den Schaft wird ein Kugelkopf geschraubt, der in der im Becken vorbereiteten Pfanne seinen Partner findet. Das künstliche Hüftgelenk besteht meistens aus Metall oder Keramik und wird kombiniert mit einer Gleitfläche aus abriebfestem Kunststoff (Polyethylen).

Nach der OP: Die Hüftendoprothese ist schnell belastbar

Der Knochen wächst entweder in die Prothese ein oder die Prothese wird mit Knochenzement fixiert. Moderne Prothesensysteme werden oft nur teilweise zementiert, sodass bestimmte Komponenten sofort belastungsstabil sind. Die Entscheidung, welches System benutzt wird, fällt der Arzt je nach Alter des Patienten und dem Zustand des Knochens. Dabei geht es immer darum, einen Gelenkersatz zu finden, der möglichst lange halt- und belastbar ist. Studien zeigen übrigens, dass nach zehn Jahren noch mehr als 95 Prozent der heute üblicherweise eingesetzten Prothesen intakt sind. Etwa 85 Prozent der Hüftprothesen halten 20 Jahre und länger.

Minimal-invasive Operation bei Hüftgelenksersatz

Da die Entwicklungen in der Endoprothetik in Bezug auf Prothesenmaterial, Befestigungstechnik und chirurgische Technik weit vorangeschritten sind, ist in sehr vielen Fällen ein minimal-invasiver Eingriff möglich. Dabei stehen nicht so sehr minimale OP-Schnitte im Vordergrund, sondern es kommt auf eine besonders schonende Operationstechnik an, bei der möglichst viel eigenes Knochenmaterial erhalten bleibt.

Schonend operiert, schneller erholt

Grundsätzlich werden bei einem minimal-invasiven Eingriff Muskeln und Sehnen, die sich auf dem Weg zum Operationsgebiet befinden, möglichst wenig oder gar nicht verletzt. Um den Eingriff bei einem Hüftgelenkersatz so schonend wie möglich zu gestalten, wählt der Operateur einen Zugang, der zwischen den Muskeln und Sehnen zum Hüftgelenk führt. Das Risiko, Muskeln, Sehnen, Nerven oder Gefäße zu verletzen oder gar zu durchtrennen, ist damit minimiert. Für den Patienten bedeutet das, dass er sich nach einer Hüft-OP viel schneller erholt und schneller mobil wird.

Wechseloperationen am Hüftgelenk

Bei älteren Patienten hält Hüftgelenksersatz meistens ein Leben lang. 85 Prozent der Prothesen haben eine Lebensdauer von 20 Jahren und mehr. Jüngere Patienten müssen schon aufgrund ihres Altes damit rechnen, dass die Prothese eines Tages ausgetauscht werden muss. Auch bei Komplikationen, Infekten oder Verschleiß muss in der Regel ein Austausch des Implantats oder der betroffenen einzelnen Teile erfolgen. Wechseloperationen am Hüftgelenk setzen ein hohes Maß an Erfahrung des Operateurs voraus, sie sollten nur in einer Fachklinik oder einem zertifizierten Endoprothetikzentrum vorgenommen werden.

Auch Wechseloperation am Hüftgelenk werden möglichst minimalinvasiv durchgeführt.

Reha nach Hüftgelenkersatz-OP
Wassergymnastik ist gelenkschonend und eignet sich auch für Patienten mit künstlichem Hüftgelenk.

Mit Hüftgelenkersatz in der Reha wieder mobil werden

Training für den Alltag mit Hüftendoprothese

Der dreiwöchige Aufenthalt in einer Rehaklinik – manchmal auch als teilstationäre oder ambulante Anschlussheilbehandlung (AHB) möglich – schließt sich direkt an den Krankenhausaufenthalt an oder beginnt kurz danach. Bei Paracelsus trainieren die Patienten nicht nur wieder zu laufen, sondern auch, wie man sich mit dem neuen Gelenk im Alltag richtig verhält und was man sich zutrauen kann. Die Kliniken arbeiten nach einem ganzheitlichen Konzept, bei dem Reha-Patienten stets mit ihren speziellen Herausforderungen im Alltag, aber auch mit ihrer Krankheitsgeschichte und ihrem sozialen Umfeld betrachtet werden.

Schmerzreduktion und eine gute Gelenkführung durch verbesserte Muskelkraft und Koordination stehen dabei meist an erster Stelle. Fachärzte, Therapeuten und Pflegefachkräfte stehen während des ganzen Aufenthaltes zur Verfügung, um die beste Behandlungsqualität zu erreichen. Damit das gute Ergebnis der Reha bleibt, gibt es bei Paracelsus auch für die Zeit danach wohnortnahe Nachsorge-Angebote und Reha-Sport.

Was Hüftgelenkersatz für Ihren Alltag bedeutet

Belastbarkeit langsam steigern

Die Belastbarkeit einer Endoprothese legt der Operateur fest. Sie ist abhängig vom Operationsverlauf, der Art des Systems und der Konstitution des Patienten. In einigen Fällen wird sofort nach der OP Vollbelastung zugelassen. Dies bedeutet, dass der Patient sofort auf das operierte Bein treten darf, sofern die Schmerzsituation es zulässt. Es bedeutet jedoch nicht, dass alle Bewegungsrichtungen erlaubt sind. Mindestens drei Monate lang ist das Übereinanderschlagen der Beine ebenso wie eine Drehung verboten, unabhängig von der erlaubten Belastung. Bei einer Teilbelastung wird diese in der Reha langsam gesteigert, häufig von Woche zu Woche. Dabei muss der Patient die jeweilige Belastungsstufe neu erlernen. Patienten nutzen dabei weiterhin gewohnte Hilfsmittel wie Unterarmgehstützen oder Rollatoren.

Mobilität und Sport mit einem neuen Hüftgelenk

Gehen, Treppensteigen, Sitzen, Liegen und Bücken, Körperpflege, Ein- und Aussteigen beim Auto: Viele Alltagstätigkeiten werden in der Reha, auch mit praktischen Hilfsmitteln, ausführlich trainiert. Die Rückkehr in den Alltag bringt weitere gewohnte Tätigkeiten und sportliche Aktivitäten zurück. Nicht alle Sportarten kommen für Endoprothesenpatienten infrage. Ungeeignet ist alles, bei dem Sturz- oder Verletzungsgefahr durch Gegen- oder Mitspieler besteht, dazu zählen alle Ballsportarten. Auch Sportarten mit Drehungen oder Stoßbelastungen sollten nicht ausgeübt werden.

Ihr behandelnder Arzt oder Physiotherapeut wird mit Ihnen besprechen, was Sie beim Sport beachten müssen und ob Sie Ihre Lieblingssportart wieder betreiben können. Wichtig ist, dass ein Patient die gewählte Sportart technisch gut beherrscht. Außerdem muss er schmerzfrei sein und es dürfen keine Entzündungszeichen vorliegen.

Diese Sportarten sind für Menschen mit Hüftgelenkersatz optimal

  • Walking
  • Sportarten mit wenig Belastung für die Gelenke wie Aquajogging oder Aquawalking
  • Schwimmen. In den ersten sechs Monaten nach der Operation sollte jedoch die Beingrätsche beim Brustschwimmen nicht durchgeführt werden
  • Radfahren. Allerdings sollte der Patient vorher testen, ob er wieder in der Lage ist, das Fahrrad unter Kontrolle zu halten. Zu empfehlen ist ein Rad mit einem tiefen Einstieg

Sexualität wird wieder möglich

Nach sechs bis zwölf Wochen ist, aus der Sicht der OP-Nachsorge, Sex wieder unbedenklich möglich. Dann sind die Wunden auch in der Tiefe richtig verheilt und die gelenkumgebende Kapsel stabil. Das heißt nicht, dass bis dahin grundsätzlich auf Sex verzichtet werden muss. Allerdings sollten Maximalbewegungen mit starker Beugung und Drehung in der Hüfte für drei Monate vermieden werden. Empfehlenswert sind Stellungen mit Lage auf der gesunden Körperseite. Rückenlage empfiehlt sich erstmal nur für Männer. Generell ist nach einer Hüftprothesen-Operation bei Männern Sex eher wieder möglich als bei Frauen. Das liegt daran, dass Frauen bei den meisten Stellungen die Beine anwinkeln und/ oder zur Seite drehen. Je länger die OP her ist, umso mehr dürfen Sie sich zutrauen. Wichtig ist, dass das Gewicht des Partners das Hüftgelenk nicht belastet.

Welche Risiken gibt es bei einem künstlichen Hüftgelenk?

Ausrenkungen: So können Sie vorbeugen 

Eine der größten Sorgen von Patienten ist es, dass die Hüfte aus ihrer Position herausspringt und sich ausrenkt. Diese sogenannte Luxation entsteht in den meisten Fällen durch falsche Bewegungen. Durch die Operation ist der Muskel-Sehnen-Bandapparat geschwächt. Es braucht mindestens sechs Wochen, bis sich nach einer Hüft-TEP-Operation eine stabile Narbe gebildet hat. Fest ist dieser Bereich in der Regel erst nach drei Monaten.

Für diese Zeit, drei Monate nach der OP, gelten erhöhte Vorsichtsmaßnahmen:

  • Das operierte Bein nicht drehen und auf gar keinen Fall über die Körpermitte bewegen
  • Nicht die Beine übereinander zu schlagen
  • Nicht mit Gewalt die Hüfte beugen. Auch eine mit Gewalt herbeigeführte maximale Hüftbeugung kann zu einer Luxation führen.
  • Sitzen Sie erhöht. Auch eine zu tiefe Sitzfläche kann zu einer Luxation führen.

Das Einhalten dieser Maßnahmen, Training für eine starke Muskulatur und umsichtiges Handeln können eine Luxation verhindern. Je weiter die Zeit nach der Operation fortschreitet, umso geringer wird das Risiko des Herausspringens.

Entzündungen: Rechtzeitig erkennen und behandeln

Endoprothesenpatienten, beispielsweise wenn Sie ein künstliches Hüftgelenk haben, sollten selbst bei kleinen Infekten zum Arzt gehen. Die künstlichen Gelenke sind für den Organismus Fremdkörper und bilden eine potenzielle Angriffsfläche für Bakterien. Kommt es zu einer Infektion im Bereich des künstlichen Gelenks, kann das wiederum zu einer Lockerung des Gelenks führen. Um das zu verhindern, müssen unter Umständen häufiger als Sie es gewohnt sind Antibiotika eingesetzt werden. Bei eitrigen Entzündungen (z. B. Mandelentzündung) und unklarem Fieber sollte der Hausarzt aufgesucht werden. Wichtig sind zudem regelmäßige Nachuntersuchungen und Röntgenkontrollen.

Durch frühzeitiges Erkennen einer Prothesenlockerung kann eine weitere Zerstörung der Knochensubstanz verhindert werden. Dadurch wird eine eventuell notwendige Wechseloperation am Hüftgelenk vereinfacht und das Ergebnis verbessert.

Künstliches Hüftgelenk: Pflegegrad macht Unterstützung möglich

Um nach einer Hüft-TEP-OP den Pflegegrad 1 zu erhalten, müssen Patienten im Begutachtungsassessment des MDKs (bei gesetzlich Versicherten) oder MEDICPROOFs (bei privat Versicherten) mindestens 12,5 Punkte erreichen. Das bedeutet, dass eine geringe Beeinträchtigung ihrer Selbstständigkeit vorliegt. Ab einem Pflegegrad 1 stehen Betroffenen dann beispielsweise ein nicht unerheblicher Betrag für den Badumbau zu. Wer keinen Pflegegrad erreicht und trotzdem das Badezimmer barrierefrei gestalten möchte, kann dies auf eigene Kosten mit Unterstützung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) tun.

Spezialisierte Kliniken

Haben Sie Fragen zu Gelenkersatz und Wechseloperationen am Hüftgelenk? Hier finden Sie Endoprothetik-Experten von Paracelsus ganz in Ihrer Nähe. Wir beraten und behandeln Patienten im gesamten Bundesgebiet.