27. Oktober 2020 

MRT: Gestochen scharf ins Innere des Körpers blicken

Die Magnetresonaztomographie (MRT), auch Kernspintomographie genannt, liefert unseren Medizinern Bilder aus dem Inneren des Körpers. Die MRT dient vor allem der Beurteilung fett- und wasserhaltiger Gewebe wie Gehirn, innere Organe, Blutgefäße, Muskeln, Sehnen, Bänder und Knorpel. Für die Darstellung von Strukturen mit einem geringen Wassergehalt, zum Beispiel Knochen, oder luftreichen Regionen wie der Lunge ist die Computertomographier (CT) besser geeignet.

Wie im Namen bereits erkennbar, erzeugt ein MRT-System Schnittbilder des Körpers mittels Magnetfelder und Radiowellen. Im Gegensatz zur Computertomographie (CT) entstehen dabei also keinerlei Strahlenbelastungen für den Patienten. Allerdings dauern die Untersuchungen „in der Röhre“ länger als beim CT, bis zu 30 Minuten, abhängig vom Gerät.

Wie entstehen MRT-Bilder?

Die MRT nutzt die Eigenschaft von Wasserstoffatomen, deren Kerne sich im menschlichen Körper um die eigene Achse drehen. Dieser „Spin“ macht sie zu winzigen Magneten. Sobald ein Mensch im statischen Magnetfeld eines Kernspintomographen liegt, richten sich die Wasserstoffkerne parallel dazu aus. Wenn jetzt das MRT-System hochfrequente magnetische Wechselfelder in die zu untersuchende Körperregion sendet, dann beginnen dort die Wasserstoffkerne zu schlingern. Ende diese Störung, kehren die Wasserstoffkerne in ihre ursprüngliche Lage zurück und senden dabei selbst Hochfrequenzsignale aus und zwar je nach Gewebe unterschiedlich. Ein Computer errechnet dann aus diesen Signalen dreidimensionale Bilder.

Paracelsus betreibt in Bremen eines der modernsten MRT-Geräte

Eines der modernsten MRT-Systeme wird derzeit in der Paracelsus-Klinik Bremen auf seinen Einsatz vorbereitet. Das etwa 5 Tonnen schwere Gerät steht im sportmedizinischen Zentrum im Stadion von Werder Bremen – die Paracelsus-Klinik Bremen betreut dort Sportler vom Breitensportler bis zum Profi (und natürlich auch die Profikicker von Werder).

Das Gerät ist ein 3 Tesla MRT Ingenia und diese Bezeichnung bedeutet, dass es ein besonders starkes Magnetfeld erzeugt, nämlich 3 Tesla, die Maßeinheit, in der Magnetfelder gemessen werden. Dieses Gerät ist eines der modernsten derzeit auf dem Markt befindlichen Geräte und zeichnet sich durch eine besonders patientenfreundliche Systemarchitektur aus:

  • Der Tunnel mit einem Durchmesser von 70 cm bietet mehr Platz und steigert somit den Patientenkomfort.
  • Die intelligente Software reduziert Wiederholungsuntersuchungen und steigert die Konsistenz sowie die Untersuchungsgeschwindigkeit.
  • Das digitale Spulendesign verringert das Spulengewicht erheblich und reduziert bei vielen Untersuchungen die Notwendigkeit einer Neupositionierung.
  • Der beleuchtete Zylinderring an der Gerätevorderseite und die einstellbare Tunnelinnenbeleuchtung steigern die Offenheit des Systems.
  • Der vom Patienten wahrgenommene akustische Lärm wird um mehr als 80% reduziert.

Wie läuft eine MRT-Untersuchung ab?

Eine MRT-Untersuchung dauert in der Regel 10 bis 30 Minuten, der Patient liegt während der Untersuchung in einer großen Röhre. Brille, Schlüssel, Armbanduhr, Schmuck, Piercings, Geld oder Kreditkarte müssen vorher abgelegt werden. Damit es keine verwackelten Bilder gibt, muss der Patient möglichst regungslos liegen. Eine MRT-Untersuchung kann, abhängig vom Gerät, recht laut sein, deshalb bekommt der Patient einen Gehörschutz. Um noch genauere Bilder zu erhalten, werden spezielle Spulen an die zu untersuchende Körperregion, zum Beispiel den Kopf, angelegt. Kontrastmittel werden hierzulande nur dann verwendet, wenn es einen diagnostischen Mehrwert gibt, da bei manchen Kontrastmitteln Nebenwirkungen auftreten, deren Langzeitfolgen derzeit noch nicht abschließend bekannt sind.

Was schließt eine MRT-Untersuchung aus?

  • Unter bestimmten Umständen darf eine Untersuchung im MRT nicht durchgeführt werden oder es muss zumindest zwischen Nutzen und Risiko abgewägt werden.  Unter anderem gilt das für
  • Herzschrittmacher und Defibrillatoren
  • künstliche Herzklappen älterer Bauart
  • implantierte Schmerz- und Insulinpumpen
  • Neurostimulatoren
  • Cochlea Implantate
  • Gefäßclips und Clips im Gehirn
  • Stents (Gefäßstützen)
  • Endoprothesen (Gelenkersatz)
  • Metallfremdkörper in den Weichteilen des Körpers, z. B. in den Augen, in der Bauch- oder Brusthöhle
  • magnetisch fixierter Zahnersatz
  • erstes Drittel der Schwangerschaft (es gilt die Empfehlung, auf eine MRT zu verzichten)
  • Tattoos (sofern die Tinte eisenhaltige Pigmente enthält, kann sich die Haut erwärmen, so dass es schlimmstenfalls zu Verbrennungen kommt.)