https://www.paracelsus-kliniken.de/verstaerkung-im-kampf-gegen-chronischen-schmerz/

Verstärkung im Kampf gegen chronischen Schmerz

  • Zweite Chefärztin erweitert Behandlungsspektrum der Paracelsus-Klinik Bremen im Fachbereich Schmerzmedizin
  • Eva Maria Hoffmann bringt mehr als 15 Jahre Erfahrung bei der Behandlung von Schmerzpatienten mit

Bremen, 6. Januar 2020
Eva Maria Hoffmann heißt die neue zweite Chefärztin der Schmerzmedizin an der Paracelsus-Klinik Bremen. Die 54-Jährige Medizinerin wird zum 1. Februar an der Seite von Chefarzt Dr. med. Hubertus Kayser die Fachabteilung Schmerzmedizin verstärken. Die Fachärztin für Anästhesiologie kommt vom Evangelischen Krankenhaus Herne nach Bremen, wo sie als leitende Oberärztin in den vergangenen drei Jahren die Multimodale Schmerztherapie aufgebaut hat. Schwerpunkte ihrer Arbeit waren dort vor allem chronische Schmerzen an Muskeln und Skelett, aber auch neuropathische Schmerzsyndrome und chronische Schmerzen nach Krebserkrankungen und bei Rheuma. Sie setzt schon seit Jahren auf innovative Behandlungsmethoden wie sonographiegestützte Nervenblockaden, Biofeedback und ganzheitliche Therapieansätze.

„Bessere Lebensqualität und mehr Freude am Alltag“

Als Teamplayer betont sie, dass ihr die enge Zusammenarbeit mit allen Berufsgruppen besonders wichtig ist. „Wir möchten erreichen, das unsere Patienten am Ende der Therapie eine bessere Lebensqualität und wieder Freude am Alltag haben. Mein Ziel ist es, die Erfahrungen, die ich in mehr als 15 Jahren mit der Behandlung von chronischen Schmerzen sammeln konnte, nun ganz für meine Patienten an der Paracelsus-Klinik Bremen einzusetzen und die hervorragend arbeitende Abteilung dort weiter auszubauen“, erklärt Eva Maria Hoffmann. „Wir sind froh, eine so erfahrene Ärztin wie Frau Hoffmann für unsere Klinik gewonnen zu haben“, freut sich Chefarzt Dr. med. Hubertus Kayser. „Durch ihre Expertise werden wir das Behandlungsspektrum bei chronischen Schmerzen an unserem Haus deutlich vertiefen können.”

Von Berlin über das Ruhrgebiet nach Bremen

Eva Maria Hoffmann studierte in Göttingen Medizin und erhielt ihre Approbation 1994. Ihre Ausbildung zur Fachärztin für Anästhesiologie absolvierte sie in Berlin, wo sie ab 2004 die Leitung der Schmerzambulanz und des Akutschmerzdienstes der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin der Universitätsklinik Charité Campus Mitte inne hatte. Von diesem Zeitpunkt an hielt die gebürtige Niedersächsin an der Medizinischen Fakultät der Humboldt-Universität Berlin die ersten Vorlesungen für das neue Lehrfach Schmerztherapie, etablierte eine Vorlesung Palliativmedizin und machte sich auch wissenschaftlich einen guten Namen. Anschließend wechselte sie als Oberärztin zurück an die Berliner DRK-Kliniken und beschäftigte sich dort intensiv mit der Schmerztherapie in Zusammenarbeit mit den Tumorzentren und baute eine Palliativeinheit und die multimodale Schmerztherapie auf. Sie hat Zertifizierungsprojekte für Schmerzmanagement an ihren Kliniken geleitet und berät auch andere Krankenhäuser. Als aktives Mitglied in deutschen und internationalen Schmerz-Arbeitsgruppen ist sie stets auf dem neuesten Stand der Dinge.

Eines ihrer Steckenpferde ist die Behandlung von Kindern mit Schmerzsyndromen, unter anderem in Zusammenarbeit mit der Neuropädiatrie und dem Zentrum für seltene Erkrankungen sowie der Kinderonkologie. 2013 wechselte Eva Maria Hoffmann schließlich ins Ruhrgebiet, wo sie zunächst als Oberärztin der Ruhrlandklinik des Universitätsklinikums Essen die chronische Schmerztherapie und Schmerzambulanz leitete. Nach einem Jahr als leitende Ärztin für chronische Schmerztherapie in Moers kann sie 2016 in ihre letzte Position als leitende Oberärztin der Schmerzmedizin in Herne. Dank einer kontinuierlichen beruflichen Qualifikation darf Frau Hoffmann unter anderem die Zusatzbezeichnungen spezielle Schmerztherapie, spezielle anästhesiologische Intensivmedizin und Palliativmedizin führen.

Termine bei Eva Maria Hoffmann können ab sofort unter 0421 4683 6421 vereinbart werden.

https://www.paracelsus-kliniken.de/fachtagung-in-paracelsus-klinik-scheidegg/

Fachtagung in Paracelsus-Klinik Scheidegg

Selbsthilfegruppen und Krebsberatungsstellen informieren sich über neueste Trends in der Onkologie und onkologischen Rehabilitation.

Die externen Referenten der Fachtagung: PD Dr. med. Peter Staib, Prof. Dr. med. Frank Mayer sowie Prof. Dr. med. Ricardo Felberbaum.

Zwei Tage lang trafen sich Leiterinnen und Leiter von Selbsthilfegruppen nach Krebs sowie von Krebsberatungsstellen in der Paracelsus-Klinik Scheidegg zu einer Fortbildungstagung.

Den Anfang der interessanten und informativen Vortragsreihe machte am 3. Januar 2020 PD Dr. med. Peter Staib, Chefarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie am St. Antonius-Hospital in Eschweiler mit einem Vortrag über neue Therapiemöglichkeiten bei der Lymphom-Behandlung. Bei Prof. Dr. med. Frank Mayer von der Praxis für Innere Medizin und Onkologie ging es um Neuigkeiten bei der Therapie von Darmkrebs. Darüber hinaus erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Informationen, warum Sport nach Krebs so wichtig ist, wie man die Psyche in unruhigen Zeiten stärken kann und welche Fragen und Hilfen zum Thema Krebs und Berufsfähigkeit in der Sozialberatung erörtert werden.

Am 2. Tagungstag, dem 4. Januar 2020, referierte Prof. Dr. med. Ricardo Felberbaum, Chefarzt der Frauenklinik Kempten über die neuen Entwicklungen bei der Behandlung des Mammakarzinoms. Den Abschluss machte schließlich PD Dr. med. Holger G. Hass, Chefarzt der Paracelsus-Klinik Scheidegg, der in seinem Vortrag erörterte was in der Komplementärmedizin in der Onkologie sinnvoll ist.

Die Scheidegger Fachtagung bietet den Teilnehmerinnen und Teilnehmern neben der Fortbildung auch die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und zu vernetzen.

https://www.paracelsus-kliniken.de/theaterauftritt-des-magdeburg-theaters-7/

Theaterauftritt des Magdeburg-Theaters

Lachen Sie mal wieder – denn Lachen ist gesund!

Das Magdeburg-Theater unterhält Patienten, Mitarbeiter und alle Interessierten mit einer Komödie: “Kampf der Geschlechter”. Dieses ist die Darstellung der ganz normalen Missverständnisse zwischen den Geschlechtern. Es wird in humoristischer Weise – teilweise etwas überspitzt – in den verschiedenen Szenen des täglichen Lebens gespielt. Mehr soll nicht verraten werden!

Hierzu laden wir sie ganz herzlich ein. Eintritt frei!

Wo?

Aula der Paracelsus Roswitha Klinik
Dr. Heinrich Jasper Str. 2a
37581 Bad Gandersheim

Termine für 2020

  • Donnerstag, 13. Februar 2020 von 19:00 bis 21:00 Uhr
  • Donnerstag, 09. April 2020 von 19:00 bis 21:00
  • Dienstag, 2. Juni 2020 – von 19:00 bis 21:00 Uhr
  • Donnerstag, 6. August 2020 – von 19:00 bis 21:00
  • Donnerstag, 1. Oktober 2020 – von 19:00 bis 21:00 Uhr
  • Donnerstag, 17. Dezember 2020 – von 19:00 bis 21:00 Uhr
https://www.paracelsus-kliniken.de/tookad-prostatakrebs-ohne-risiken-behandeln/

Tookad: Prostatakrebs ohne Risiken behandeln

Interview mit Prof. Dr. Johannes Maria Wolff, Chefarzt der Paracelsus-Kliniken Düsseldorf, über die neue, erfolgreiche Behandlung

Seit Ende 2018 bietet die Paracelsus-Kliniken in Düsseldorf die Tookad-Methode, eine neue, minimalinvasive Behandlung bei Prostatakrebs an. Das Besondere an der neuen Methode: Sie schont das Organ und dämmt den Prostatakrebs langfristig ein – ohne das Risiko der Inkontinenz und der Impotenz. Bisher sind in Düsseldorf 8 Patienten erfolgreich behandelt worden. Wir haben nachgefragt:

Was bedeutet Tookad?

Prof. Dr. Johannes Maria Wolff: Tookad kommt aus dem Hebräischen und heißt „Licht“. Die neue Therapie wurde 2016 in Israel entwickelt, in Deutschland wurde sie im Rahmen einer europäischen Studie u.a. an der Uniklinik Dresden bestätigt. Wir waren dann die ersten in ganz Nordrhein-Westfalen, die das neue, schonende Verfahren unseren Patienten angeboten haben. Tookad ist ein neues Laserverfahren, eine photodynamische Therapie, mit den Tumoren in der Prostata so behandelt werden, dass sie absterben, ohne dabei aber das Organ zu schädigen.

Wie funktioniert die photodynamische Therapie?

Prof. Dr. Johannes Maria Wolff: Zunächst „spickt“ der Arzt das Krebsgewebe der Prostata über den Damm mit winzigen Laserfasern. Über die Venen wird dem Patienten dann das lichtempfindliche Medikament Padeliporfin injiziert. An den Fasern entlang schicken wir Laserlicht, das den Wirkstoff aktiviert. Das Medikament zerstört die Gefäße, schneidet die Blutzufuhr ab und lässt das Krebsgewebe absterben.

Wie lange dauert die Behandlung?

Prof. Dr. Johannes Maria Wolff: Die Operation dauert etwa anderthalb Stunden, die Laserbehandlung selbst rund 20 Minuten. Nach drei Tagen schon kann unser Patient in der Regel entlassen werden. 24 Stunden nach der Behandlung muss er konsequent darauf achten, sich nicht in direktem Sonnenlicht zu bewegen. Die Behandlung selber hat wenig Nebenwirkungen. Es gibt diese mögliche Nebenwirkung: Die Substanz wirkt überall – nicht nur in der Prostata – und wird durch Licht aktiviert. Das muss nicht mal Laserlicht sein, es kann auch anderes Licht sein. Deshalb bekommen die Männer bei uns Sonnenbrillen und müssen 24 Stunden lang Licht meiden. Sie bewohnen bei uns ein abgedunkeltes Zimmer, sollten möglichst keinen Umgang mit dem Handy haben und nicht Fernsehen.  

Wie sind bisher Ihre Erfahrungen mit Tookad?

Prof. Dr. Johannes Maria Wolff: Bisher haben wir damit sehr gute Erfahrungen gemacht! Neun bis zwölf Monate nach der minimalinvasiven OP überprüfen wir mittels einer Biopsie das Behandlungsergebnis. Alle X Patienten sind beschwerdefrei nach Hause gegangen und haben uns in der Folge berichtet, dass sie kaum die klassischen Prostatabeschwerden hatten, also weder unter Inkontinenz noch Impotenz gelitten haben. Die Heilungschancen bei einem lokal begrenzten Prostatakarzinom liegen hier sehr hoch: Weil wir mit Tookad sehr gezielt den Tumor zerstören können und das Organ erhalten können! Wir sind sehr froh, dass wir diesen schonenden dritten Weg unseren Patienten anbieten können. Das Warten auf die nächste Biopsie hat viele zermürbt und die Sorge vor Inkontinenz und Impotenz bei einer radikalen Entfernung der Prostata oder bei einer Strahlentherapie war groß.

Was meinen Sie mit „drittem Weg“?

Prof. Dr. Johannes Maria Wolff: Prostatakrebs ist nach wie vor die häufigste Krebserkrankung des Mannes, jährlich erkranken rund 90.000 Männer daran. Patienten mit einem sog. Niedrig-Risiko-Prostatakarzinom haben jetzt eine echte Alternative zu den bisherigen Behandlungsmöglichkeiten. Männer, die die Diagnose „Prostatakrebs mit geringem Risiko“ erhielten, hatten bisher die Möglichkeit, sich für das „aktive Abwarten“ zu entscheiden: Alle drei Monate wurden sie kontrolliert und nach sechs bis neun Monaten wurde erneut eine Biopsie durchgeführt. Nichts tun zu können, abzuwarten trotz Krebsdiagnose, war für viele eine seelische Belastung. Oder sie haben sich für die radikale Behandlung des Karzinoms entschieden. Entweder für eine operative Entfernung der gesamten Prostata oder für eine Strahlentherapie. Beide Wege waren belastend und bei beiden drohten als mögliche Folgen Inkontinenz und Impotenz. Der „dritte Weg“ ist nun Tookad, ein sanftes Verfahren ohne große Risiken.

Vielen Dank für das Interview!

Chefarzt Prof. Dr. Johannes Maria Wolff ist Ärztlicher Direktor der Paracelsus-Kliniken Golzheim in Düsseldorf. Der erfahrene Urologe ist ausgewiesener Prostatakrebs-Spezialist, seit vielen Jahren wird er u.a. in der Focus-Ärzteliste als bundesweiter Prostata-Experte aufgeführt.

OB und Kreisrat zu Besuch

19. Dezember 2019 | Ort: Klinik Reichenbach

Klinikverantwortliche tauschten sich mit Vertretern der Politik aus und berichteten zum vergangenen Jahr.

Reichenbachs Oberbürgermeister Raphael Kürzinger, die Kreisräte Dieter Kießling und Thomas Höllrich waren am Montag, 16. Dezember, zu Gast bei der Paracelsus-Klinik in Reichenbach.

Klinikmanager Sven Hendel, Ärztlicher Leiter CA Dr. Jens Fielitz, stellv. Ärztlicher Leiter Dr. Uwe Neumann, Pflegedirektor Matthias Mielke sowie MVZ Managerin Andrea Gruschwitz empfingen die Vertreter aus Stadt- und Kreispolitik und es gab jede Menge Gesprächsstoff. Beim Rückblick auf 2019 waren Investitionen, Umstrukturierungen innerhalb des Hauses und geplante Zentralisierungen Thema. Für das kommende Jahr tauschte man sich vor allen Dingen über Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit aus. Ganz konkret wurden Themen wie Rettungsdienst, Grundstücksnutzungen, Gebäudenachnutzungskonzepte des DRK (Zentrallager) erörtert. Letzteres ist möglicherweise als neuer Satndort für den Zentralsteri interessant.  „Enger zusammenrücken und enger mit den Vertretern der lokalen Politik zusammenarbeiten ist das Gebot der Stunde“, zog Klinikmanager ein erstes Resümee nach dem Gespräch.  Und Kreisrat Thomas Höllrich ergänzte: Dass am Standort Reichenbach viel investiert wurde und wird, ist ein sehr gutes Zeichen. Das zeigt, es geht wieder aufwärts!“

Die Veranstaltung wird künftig zwei Mal im Jahr stattfinden.


Seniorenweihnachtsfeier in Reichenbach

13. Dezember 2019 | Ort: Klinik Reichenbach

Am Mittwoch, 11.12.2019, hatte die Paracelsus-Klinik Reichenbach zur Seniorenweihnachtsfeier eingeladen.

Zwischen Stollen und Kaffee berichteten Klinikmanager Sven Hendel, Ärztlicher Leiter Dr. Jens Fielitz, stellv. Ärztlicher Leiter Dr. Uwe Neumann sowie Pflegedirektor Matthias Mielke über die Ereignisse von 2019 und gaben einen kurzen Ausblick für das kommende Jahr. Abgerundet wurde der Nachmittag durch die Musikschule „Fröhlich“. Sie animierten die Senioren zum Mitsingen und Schunkeln.

Es war ein gemütlicher Nachmittag mit guten Gesprächen und leckeren Köstlichkeiten – ein perfekter Einstieg in die Weihnachtszeit.

https://www.paracelsus-kliniken.de/schritt-fuer-schritt-aus-der-abhaengigkeit-zurueck-ins-leben/

Schritt für Schritt zurück ins Leben

„Man selbst muss es auch wollen.“ David Wagner lässt keinen Zweifel, wie wichtig ihm die neue Lebensphase ist, die scheinbar Selbstverständliches zu echter Lebensqualität erhebt: „Für mich ist es das Schönste morgens aufzustehen und einen Kaffee zu trinken. Diese Kleinigkeiten in einem geregelten Ablauf machen mich glücklich“. Der 39jährige hat eine Leidensgeschichte hinter sich, die nun am Ende doch ein Happy End bereithält. Schon mit Anfang 20 in den Teufelskreis von Amphetaminen, Cannabis, Ketamin und später auch LSD geraten, litt Wagner auch unter immer wiederkehrenden depressiven Schüben. Er teilt sein Schicksal, in dem die Abhängigkeit an weitere psychische und psychosomatische Erkrankungen gekoppelt ist, mit rund achtzig Prozent der Patienten in den Paracelsus Kliniken Bad Essen.

Nur dass Wagner vom Patienten zum Angestellten avancierte. Während der Praktikumsphase seiner Adaptionsmaßnahme ist er ein wichtiger funktionaler Teil des Klinikbetriebs geworden. Die Adaption hat das Ziel, Patienten sowohl beruflich als auch sozial wieder einzugliedern. Er selbst sei ja immer berufstätig gewesen, „deswegen ist es für mich wichtig, arbeiten zu gehen, Kollegen zu treffen und eine feste Tagesgestaltung zu haben“, sagt Wagner, „Ich komme hier Schritt für Schritt zurück ins Leben, raus aus der Abhängigkeit.“

Dafür musste Wagner auch in der Selbsteinschätzung mehrere Schritte zurückgehen, denn die andere Seite der Medaille hat er viele Jahre gelebt: „Bei mir ergab sich mit den leistungssteigernden Mittelchen ein Teufelskreis: Ich nehme mehr zu mir, damit ich mehr arbeiten kann und mit dem mehr verdienten Geld kann ich wieder mehr Mittel, wie zum Beispiel Amphetamine einkaufen.“ Inzwischen sei „der innere Schweinhund, der mich verführen will“ komplett verschwunden. Ein Therapeut habe ihm einmal gesagt, dass jeder Patient ja auch etwas Positives mit der Suchtgeschichte verbinde. „Sonst wäre man ja nicht abhängig geworden. Das Hochgefühl, das die Drogen ausgelöst haben, wird man nie wieder empfinden.“

Das kann David Wagner heute gut verschmerzen. Der Tiefpunkt bei der Sucht, „da wo man nicht mehr weitermacht“, sei der Jobverlust gewesen. Nun könne er auch mit Rückschlägen viel besser umgehen, sagt Wagner: „Als Suchtmensch ist man im Leben nicht gewohnt auch mal einen schlechten Tag zu haben“. Zum Einmaleins des Suchtmenschen gehöre es, nicht auffallen zu wollen: „Deshalb macht man als Suchtpatient schon viel mehr als man machen muss, damit man nicht als süchtig oder nicht funktionierend wahrgenommen wird.“ Sich selbst einzugestehen, dass man die ganzen Jahre falsch gehandelt hat, dass man nach Suchtmustern funktioniert, sei der härteste Schnitt auf dem Weg aus der Abhängigkeit gewesen. Ab da ging es bergauf.

Unter der erfahrenen Obhut der Ärzte in der Adaptionseinrichtung Paracelsus Berghofklinik II in Bad Essen vollzog sich der Wandel binnen Jahresfrist: Zunächst sechs Monate in der Langzeittherapie, dann sechs Monate in der sogenannten Adaption lehrten ihn, sich wieder selbst wertzuschätzen. „Ich lernte die Dinge wieder Schritt für Schritt anzugehen, mich zu fokussieren, statt vorzupreschen und zu sagen ich mach das schon und beende nachher nichts davon.

„Lieber löse ich die mir gestellte Aufgabe zu aller Zufriedenheit.“ Und dass Rückschläge zum Leben dazugehören, hat David Wagner auch erkannt. „Man muss sie für sich verarbeiten und sich klar machen, dass sie zum Leben dazugehören. Lieber sage ich mir: „Nun habe ich auch einmal einen schlechten Tag.“ Aber die schlechten Tage kann David Wagner annehmen. Denn am nächsten Morgen steht er wieder auf und trinkt Kaffee. „Ich finde es schön, mich an Kleinigkeiten zu erfreuen und das peu à peu durchzuziehen.“ Und dann warten ja schon die Kollegen und die Arbeit der Haustechnik in den Paracelsus Kliniken Bad Essen.

Im Rahmen einer stationären Langzeittherapie werden Abhängigkeitserkrankungen im Vorfeld hier behandelt:

Paracelsus Berghofklinik Bad Essen

Paracelsus Wiehengebirgsklinik Bad Essen

https://www.paracelsus-kliniken.de/unruhe-in-den-beinen-rls-restless-legs-syndrom/

Restless Legs Syndrom – die unruhigen Beine

Was ist Restless Legs?

Das Restless Legs Syndrom zählt zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen, obwohl es immer noch weitgehend nicht oder fehldiagnostiziert wird. Von der Gesamtbevölkerung sind ca. zehn Prozent betroffen, überwiegend Frauen. Schätzungen zufolge, sind von diesen zehn Prozent wiederum etwa zehn bis 20 Prozent wegen ausgeprägter Schlafstörungen therapiebedürftig. An der Paracelsus Elena-Klinik behandeln RLS-Experten die Patienten umfassend. Die Fachklinik für neurologische Bewegungsstörungen gehört zu den renommiertesten Zentren für die Behandlung von Parkinson-Erkrankungen und Restless Legs Syndrom hierzulande.

Symptome bei RLS

Patienten mit RLS klagen über unangenehme Empfindungen in den Beinen, die nahezu ausschließlich in Ruhe- oder Entspannungssituationen auftreten. Die Symptome werden als Kribbeln, Stechen, Brennen oder ziehende Schmerzen „tief in den Muskeln“ beschrieben. Meist gehen die Beschwerden von den Unterschenkeln aus. Gelegentlich sind sie nur um das Kniegelenk lokalisiert, manchmal auch in den Hüften oder Sprunggelenken. Die Missempfindungen können einseitig, beidseitig oder zusammen auftreten. Meist zeigt sich individuell ein konstantes Muster, das über Jahre bestehen bleiben kann. Beim fortgeschrittenen und schweren RLS können auch die oberen Extremitäten, meist die Unterarme, betroffen sein. Und in seltenen Fällen ist sogar der gesamte Körper betroffen. Ein entscheidendes Kriterium für RLS ist das gleichzeitige Auftreten dieser Beschwerden mit einem äußerst unangenehmen, nicht unterdrückbaren Bewegungsdrang der betroffenen Extremitäten.

Die meisten Betroffenen berichten, dass sie besonders am Abend unter den Beschwerden der unruhigen Beine leiden. Während Ruhephasen am Morgen meist symptomfrei verlaufen, beginnen am späten Nachmittag häufig erste Symptome. Die Zunahme der Symptomatik am Abend kann den subjektiv wahrgenommenen Schlafstörungen manchmal um Jahre vorangehen.

RLS-Beschwerden treten nur in Ruhe- und Entspannungssituationen oder aus dem Schlaf heraus auf. Typische Situationen, in denen ein Auftreten oder eine Zunahme von RLS geschildert wird, sind Auto-, Bus- und Flugreisen, Kino- und Theaterbesuche, längere Konferenzen, Immobilisation von Extremitäten durch einen Gipsverband oder krankheitsbedingte Bettruhe.

Die Symptome bei Restless Legs können durch aktive Bewegung reduziert werden – ein entscheidendes Merkmal zur Abgrenzung gegenüber anderen Bewegungsstörungen.

Therapie der unruhigen Beine

Die Therapie besteht nach Ausschluss anderer neurologischer Erkrankungen überwiegend in medikamentösen Maßnahmen. Sie sollte ausschließlich durch einen Arzt erfolgen, der mit der Behandlung dopaminerger Medikamente vertraut ist. Die Einzelheiten der Therapie können den Leitlinien der Therapie des RLS der DGN entnommen werden. Neben der medikamentösen Behandlung empfehlen wir ergänzend:

  • Training und Entwicklung eines gesunden Schlafverhaltens nach eingehender Untersuchung und Beratung im Schlaflabor (z.B. im Schlaflabor der Paracelsus Elena-Klinik)
  • psychotherapeutische Begleitung zur Stressbewältigung
  • Anbindung an eine örtliche Selbsthilfegruppe
https://www.paracelsus-kliniken.de/keine-angst-vor-operationen-der-erste-3d-operationsturm-mit-icg-visualisierung-macht-es-moeglich/

Keine Angst vor Operationen

Der erste 3D-Operationsturm mit ICG-Visualisierung macht es möglich

Die Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg ist Vorreiter einer Operationstechnik, die den Patienten effektiver, sicherer und schonender operieren kann. Dr. Roman Koch ist der Leiter der Allgemein- und Viszeral-Chirurgie in der Klinik. Bei ihm geben sich momentan sogar Mediziner aus dem Ausland die Klinke in die Hand, um das Operieren mit dem 3D-Turm kennenzulernen.

Was ist denn so neu an dem 3D-Operationsturm?    

Dr. Koch: Mit dem Gerät kann der Operateur dreidimensional realitätsgetreu aus verschiedenen Blickwinkeln auf das OP-Geschehen sehen. Und das bei absoluter Blickstabilität. Der sog. Bildhorizont verdreht sich nicht. Das kann kein anderes Gerät auf dem Markt.

Das klingt wie eine unbedingt wichtige Funktion. War das bislang anders?

Dr. Koch: Im weiten Umkreis sind wir die einzigen, die über so einen Operationsturm verfügen. Der entscheidende Unterschied ist, dass Sie sich nicht – wie bisher – noch eine dritte Dimension dazu denken müssen.  Die Tiefenwahrnehmung und die Orientierung im Raum ist mit dem 3D-Operationsturm absolut genau wie in der Realität. Auf Dauer wird diese Technik die herkömmlichen 2D-Techniken verdrängen (müssen).

Für welche Operationen genau ist der Turm nun hilfreich?

Dr. Koch: Der 3D-Turm lässt sich für viele Operationen vorteilsbringend einsetzen. Das sind komplexe (Darm-)Krebsoperationen ebenso wie z.B. bei Hernien- und Gallen-Operationen

Ist die Technik denn überhaupt schon ausgereift?

Dr. Koch: Diese Technik ist den Kinderschuhen längst entwachsen. Die dreidimensionale OP-Technik mit 4K-Auflösung ermöglicht das sichere Arbeiten mit feinster Bilddarstellung, und generiert damit ein gezieltes und äußerst gewebeschonendes Operieren im Raum. Kleinste Blutgefäße, Nerven und Lymphknoten werden sichtbar und somit bei dem Eingriff geschont. Und damit wir wirklich jederzeit technische Kompetenz am Gerät gewährleisten, war in der Anfangsphase ständig ein Olympus-Mitarbeiter vor Ort.  An den 3D-Techniken wird in Zukunft kein Weg mehr vorbeiführen. Und tatsächlich lässt sich dieses System schon heute leicht bedienen. Die ausgereifte Technik ermöglicht ein sogenanntes „Plug in und Play“.

Was hat der Patient konkret davon?

Dr. Koch:  Die Vorteile für den Patienten liegen auf der Hand, geringerer Blutverlust, schnellere Mobilisierung als bei einer offenen OP, sowie geringere postoperative Schmerzen. Darmkrebs als Todesursache ist auf dem Vormarsch.  Die Behandlung des Darmkrebses beispielsweise wird immer spezieller und besser, insbesondere durch die Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen. Mit dem neuen 3-D-Operationsturm gelingt das noch präziser und einfacher.

Ist es nicht wichtig, gerade beim minimalinvasiven Operieren das Gewebe genau zu markieren?

Dr. Koch: Mit der ICG-Visualisierung steht uns neben der 3D-Technik noch ein weiteres innovatives Instrument zur Verfügung. Mit einer Infrarotkamera sehen wir in derselben Operation die durch den Farbstoff ICG markierten Gebiete und können sie anschließend sicher im Gesunden und gut durchbluteten Bereich entfernen. Auch das trägt zur wesentlich schnelleren Heilung bei. Sicherer und besser geht es momentan nicht!

https://www.paracelsus-kliniken.de/gute-mutter-gute-aerztin-prof-dr-med-claudia-trenkwalder/

Gute Mutter, gute Ärztin! – Prof. Dr. med. Claudia Trenkwalder

Welche Wege führen aus dem aktuellen Ärztemangel? Das ist die „Million Dollar Question“, mit der sich derzeit deutsche Klinikmanager plagen. Ein Teil des Problems scheint zu sein, dass immer mehr Ärzte ein zweites X-Chromosom haben. Tatsächlich kann in diesem Fakt aber auch die Lösung liegen. Die Zusammenhänge erklärt Prof. Dr. med. Claudia Trenkwalder, Mutter, Neurologin und Chefärztin der Paracelsus-Elena-Klinik Kassel.

Frau Prof. Trenkwalder, sind Frauen Schuld am Ärztemangel?

Prof. Trenkwalder: Fakt ist, dass die meisten Ärzte heutzutage Ärztinnen sind. Und von denen üben viele ihren Beruf nicht aus, weil sie sich um die Familie kümmern. Das ist neben dem Abwandern von Ärzten in klinikferne Bereiche und ins Ausland ein zentraler Grund für den Ärztemangel. Trotzdem ist es natürlich Unsinn zu sagen, dass Ärztinnen Schuld am Ärztemangel sind. Umgedreht wird ein Schuh daraus: Die Kliniken müssen bessere Voraussetzungen schaffen, damit Ärztinnen nach der Elternzeit wieder in den Beruf einsteigen. So könnten junge Mütter im weißen Kittel dazu beitragen, dass wir bald keinen Ärztemangel mehr haben.

Welche Probleme ergeben sich konkret für eine Ärztin, wenn sie während ihrer Weiter¬bildung Mutter wird?

Prof. Trenkwalder: Ein Problem sind die Ärzte¬kammern, die sich bisher familienfreundlichen Lösungen zur Weiterbildung verschließen. Ich nenne Ihnen einige Beispiele: Derzeit muss die Anerkennung von Teilzeitarbeit in der Weiterbildung bei einigen Ärztekammern extra beantragt werden, und

Weiterbildungszeiten von unter sechs Monaten zählen oft nicht. Zudem werden Vertretungsstellen, die gerade Mütter oft in Anspruch nehmen, nicht berücksichtigt. Ein weiteres Problem ist, dass die Teilnahme an Bereitschaftsdiensten unabdingbar zur Facharztausbildung dazugehört und dies oft ein logistisches Problem für Familien darstellt. Die Arbeitstage im klinischen Bereich haben oft keinen fixen Endpunkt, Kindertagesstätten haben hingegen fest stehende Zeiten, an denen sie zumachen.

Sind die Probleme also nur organisatorisch?

Prof. Trenkwalder: Nein. Wichtig wäre auch, dass die Chefs und die männlichen Kollegen mehr Ver-ständnis für junge Ärztinnen mit Kindern aufbringen. Prinzipiell brauchen wir mehr Flexibilität und Indivi-dualität. Wenn eine Frau sagt: Mir reicht es, wenn ich acht Wochen zu Hause bin und danach wieder ar-beite, dann sollte sie nicht als „Rabenmutter“ angesehen werden. Andersherum ist es auch in Ordnung, wenn eine Frau sagt: Ich möchte die nächsten fünf oder sechs Jahre maximal halbtags arbeiten.

Wie sind Ihre eigenen Erfahrungen als Mutter und Ärztin?

Prof. Trenkwalder: Ich habe einen Sohn und eine Tochter, die ich aber schon relativ früh in meiner Laufbahn bekommen habe. Meine komplette Facharztweiterbildung habe ich mit Kindern absolviert. Ich hatte das Glück, dass ich immer Arbeitgeber hatte, die mich gefördert haben. An der Uni München bekam ich zum Beispiel eine der damals sehr raren Teilzeitstellen. Der Oberarzt sagte: Ist mir ganz gleich, wenn Sie nicht immer da sind. Hauptsache, Sie arbeiten für mich! Nach einigen Jahren habe ich dann wieder Vollzeit gearbeitet. Aber auch bei mir lief nicht alles glatt. Persönlich habe ich in meinen ersten Jahren zum Beispiel darunter gelitten, dass die Oberärzte gerne erst sehr spät auf Station kamen, um die Patienten anzuschauen. Ich finde: Wenn da eine junge Mutter auf der Station wartet, dass der Oberarzt die Patienten abnimmt, dann muss der spä¬testens bis um 16 Uhr da sein!

Wann ist der optimale Zeitpunkt für Kinder?

Prof. Trenkwalder: Zum einen bietet sich die Zeit während des Studiums an. Das ist zwar auch hart, aber wenn man dann in die Weiterbildung kommt, sind die Kinder schon etwas größer. Ein anderer Zeitpunkt ist nach dem Ende der Facharztweiter¬bildung. Schwierig ist es, wenn man ein Baby bekommt, wenn man gerade mit dem Studium fertig ist und sich noch nicht für eine Richtung in der Medizin entschieden hat. Wie will man sich dann in der Zeit weiterbilden?

Wie lange sollte eine Ärztin höchstens ihre Weiterbildung unterbrechen und was sollte sie dabei beachten?

Prof. Trenkwalder: Ich denke, man kann durchaus zwei Jahre aussteigen – vielleicht auch länger. Möglich wäre, dass sie sich für die Elternzeit eine Zeitschrift anschafft, Kontakt zur Klinik hält und regelmäßig Fortbildungen besucht.

Ist Kontaktpflege nur eine Sache der Mutter, oder sind da auch die Kliniken gefragt?

Prof. Trenkwalder: Unbedingt. Bei uns an der Klinik bleiben Mütter auf dem internen E¬-Mail¬-Verteiler und werden zu allen Fortbildungen und wichtigen Konferenzen eingeladen.

Halten Sie den Verlust von Fachwissen während der Elternzeit für problematisch?

Prof. Trenkwalder: Das hängt natürlich stark davon ab, in welcher Fachrichtung Sie tätig sind. Wenn Sie in einer allgemein internistischen Klinik arbeiten, haben Sie sicher keine Probleme, nach einer Pause fachlich wieder in Tritt zu kommen. Wenn Sie in einer hoch spezialisierten Klinik, in einem operativen Fach oder in der Forschung tätig sind, dann kann man bei einer sechsjährigen Pause schon den Anschluss verlieren. Grundsätzlich denke ich aber, dass die fachlichen Qualifikationen nicht der wesentliche Hinderungsgrund für einen Wiedereinstieg sind.

Wie hilft Ihr Arbeitgeber, die Paracelsus¬Klinik¬Kette, Ärztinnen beim Wiedereinstieg nach der Elternzeit?

Prof. Trenkwalder: Für meine Klinik im Speziellen kann ich sagen, dass wir viele Kolleginnen mit Kindern haben. Wir versuchen gerade im Bereich der Arbeitszeiten so flexibel wie möglich zu sein und unterschiedliche Teilzeitmodelle anzubieten. Darüber hinaus habe ich hier keine vorgeschriebene Arbeitszeit. Das können wir uns leisten, weil wir kein operatives Fach sind. Wir haben natürlich Kernarbeitszeiten, aber ähnlich wie in anderen Bereichen können die Kollegen auch Gleitzeit nehmen. Um das zu vereinfachen, haben wir auch keine Morgenbesprechung wie in vielen anderen Kliniken. Wir haben mehrfach in der Woche eine Mittagskonferenz, bei der dann alle anwesend sind.

Gibt es Kinderbetreuungsangebote?

Prof. Trenkwalder: In der Paracelsus¬Klinik in Reichenbach gibt es zum Beispiel seit dem Jahresanfang eine betriebseigene Kindertagesstätte. Die wird mit Zuschüssen der Konzernzentrale finanziert. Das Entscheidende bei diesem Kindergarten ist, dass er Kolleginnen auch an Samstagen die Möglichkeit gibt, ihre Kinder betreuen zu lassen. Weil wir hier in Kassel ein relativ kleines Haus sind, haben wir keinen klinikinternen Kindergarten.

Wir versuchen aber, individuelle Lösungen im Team gemeinsam zu tragen. Beispielsweise haben wir eine Kollegin, die am Montagnachmittag nicht hier sein kann. Einer anderen Kollegin war es wichtig, dass sie mittags bei ihren Kindern zu Hause war. Dadurch entstehende Arbeit wird von anderen Kollegen übernommen und aufgefangen.

Wie flexibel sind Sie mit der Arbeitszeitgestaltung in Ihrer Klinik?

Prof. Trenkwalder: Bei uns in der Klinik geht fast jedes Modell, auch weniger als halbtags. Bei einer reinen stationsärztlichen Tätigkeit hingegen ist es mit weniger als einer halben Stelle eigentlich kaum machbar.

Können Sie ein Beispiel nennen, wo der Wiedereinstieg besonders gut geklappt hat?

Prof. Trenkwalder: Da fällt mir eine meiner Oberärztinnen ein: Die hat während der Elternzeit an ihren Forschungsprojekten weitergearbeitet, um „dranzubleiben“. Sie hat weiter an entscheidenden Mittagskonferenzen teilgenommen und ist oft auch mal mit Kind in die Klinik gekommen. Als sie dann wieder anfing, ging das entsprechend reibungslos.

Kennen Sie auch ein Negativbeispiel?

Prof. Trenkwalder: Ja, leider. Ich erinnere mich an eine Kollegin, die an einer großen Uniklinik nach der Elternzeit halbtags arbeiten wollte. Sie wollte drei Tage die Woche kommen, durfte das aber nicht. Sie sollte jeden Tag halb arbeiten. Deshalb musste sie kündigen. Viele Chefs sind, was Teilzeitstellen anbelangt, enorm unflexibel. Sie möchten ihre Angestellten jeden Tag sehen und einen Ansprechpartner haben.

Trifft manchmal Mütter eine Mitschuld, wenn der Wiedereinstieg schiefgeht?

Prof. Trenkwalder: Solche Fälle gibt es natürlich auch: Ich nenne Ihnen als Beispiel eine Kollegin, die relativ spät ihr erstes Kind bekam. Sicher auch zu Recht wollte sie sich mehr ihrem Kind widmen. Sie stellte aber Forderungen, die das Team nicht mittragen konnte. Bei einer Halbtagsstelle wollte sie maximal einen Dienst im Monat, und für die Schulferien hatte sie besondere Urlaubswünsche. Das hätte das Team nicht auffangen können.

Ergibt sich ein Gewinn an „Soft Skills“ bei Ärztinnen, die gleichzeitig Mutter sind?

Prof. Trenkwalder: Da bin ich mir mit meinen männlichen Kollegen sicher einig: Frauen mit Kindern sind absolut effiziente Mitarbeiter. Da habe ich sehr positive Erfahrungen gemacht. Gerade in der Arbeit mit Parkinson¬-Patienten, bei denen oft die ganze Familiensituation beeinträchtigt ist, bringen Ärztinnen mit eigener Familie sehr viel Verständnis mit.

Wie ist die Wiedereingliederung nach der Elternzeit in anderen Ländern geregelt?

Prof. Trenkwalder: Ich war 2009 zu einem Sabbatical in London. Dort sind Auszeiten für Elternerziehung auch im universitären Bereich Alltag. Halbtagsstellen gibt es allerdings kaum. Dafür sind die Kinderbetreuungsangebote vielfältiger, aber auch teurer. Von Italien weiß ich, dass die Situ

ation der Ärztinnen viel schlechter ist als bei uns. Die festen Stellen an den italienischen Kliniken bekommen fast nur Männer. Dort herrscht eine richtige Diskriminierung. Da sind wir fortschrittlicher.

Würden Sie auch männliche Kollegen unterstützen, die Elternzeit nehmen?

Prof. Trenkwalder: Natürlich! Hier an unserer Klinik kenne ich aber leider keinen.