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MAKO Roboter: Präzision beim Kniegelenkersatz

Als erstes Krankenhaus im Großraum Hamburg und Schleswig-Holstein setzt die Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg beim Einsatz einer Knieprothese auf die Unterstützung durch einen OP-Roboterarm. Die MAKO genannte Technologie ermöglicht den Einsatz eines künstlichen Kniegelenks mit idealer und millimetergenauer Positionierung. Ein optimaler Sitz der Prothese kann so mit hoher Sicherheit erreicht werden – Voraussetzung für ein schmerzfreies Leben mit einem künstlichen Gelenk.

Wenn ein OP-Roboter beim Einsetzen des künstlichen Kniegelenks den Spezialisten für Endoprothetik assistiert, gehört die Klinik auch bundesweit zu den medizinischen Vorreitern auf diesem Gebiet. Denn in ganz Deutschland bieten derzeit nur rund 25 Kliniken die OP mit dem Mako Roboterarm der Firma Stryker an.

Die Spezialisten für Endoprothetik der Klinik rund um den Chefarzt Dr. med. Jürgen Ropers sind überzeugt von den Vorteilen der roboterassistierten Chirurgie: „Wir planen eine OP immer auf Grundlage eines CTs. Nun füttern wir jedoch den MAKO Roboter mit diesen patientenindividuellen Daten. Die OP-Planung ist dadurch gegenüber bisherigen Eingriffen noch einmal verbessert. Während des Eingriffs ermöglicht uns dann unser Roboter-Assistent eine außergewöhnliche Präzision beim Sägen der Knochen“, erläutert Ropers.

Die Vorteile für die Patienten sind spürbar: Sie profitieren von einer größeren Patientensicherheit. Außerdem ist das künstliche Gelenk beweglicher, Schmerzen nach der Operation verringern sich. Und die Patienten sind im wahrsten Sinne des Wortes schneller wieder auf den Beinen und können damit auch schneller eine anschließende Rehabilitation antreten. „Studien zufolge können Patienten, die mit einem MAKO operiert wurden, schneller wieder ihre Alltagstätigkeiten aufnehmen“, so Dr. Jürgen Ropers, Chefarzt der Abteilung für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wirbelsäulenchirurgie.

Mit 3D-Modell zur präzisen Knieprothese

Eine OP-Planung auf Grundlage eines CT-Bildes gehört auch bei bisherigen Gelenkersatzoperationen zum Standard. Die Planungssoftware des MAKO Roboters errechnet dann auf Basis der Röntgenbilder ein 3D Modell. Das System macht anschließend Vorschläge zur Wahl der Prothesengröße und Positionierung der Sägeschnitte. Der erfahrene Operateur kann diese Vorschläge weiter optimieren und auch während der OP noch auf nötige Veränderungen reagieren. Neben der optimierten und präzisen Planung ergeben sich die eigentlichen Vorteile für den Operateur jedoch während des Eingriffs. Assistent Mako gibt dem Arzt beim Sägen des Knochens eine Echtzeitrückmeldung durch grüne bzw. rote Leitlinien – vergleichbar einem Spurhalteassistenten im Auto. So lässt sich die Planung auf Grundlage der patientenindividuellen Anatomie 1:1 umzusetzen. Dabei arbeitet die elektronisch gesteuerte Säge mit einer ausgesprochen hohen Präzision – sie ist 1 mm bzw. 1 Grad genau. Diese Genauigkeit ist mit dem Einsatz von bisher verwendeten Schnittschablonen und Schneidelehren von Hand nicht zu erreichen.

Der Operateur bleibt Chef im Ring

Der MAKO Roboter hilft dem Arzt also bei der Operation, dennoch bleibt der Chirurg weiterhin der wichtigste Akteur im OP. Nur durch seine Muskelkraft lässt sich die elektronische Säge führen. Bei einer Abweichung von der Planung stoppt der Sägevorgang automatisch. Präzision und Patientensicherheit stehen im Vordergrund dieser neuen Operationstechnik, die weltweit etabliert ist und nun auch hierzulande auf dem Vormarsch ist. „Als moderne Klinik wollen wir unseren Patienten die bestmögliche und qualitativ hochwertigste medizinische Versorgung bieten. Wenn medizinische Innovationen das Beste des Menschen mit dem Besten der Künstlichen Intelligenz verknüpfen, dann ist das genau der Weg, den wir hier an der Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg einschlagen möchten“, erklärt Dr. Jürgen Ropers im Hinblick auf die zunehmende Digitalisierung an der Klinik.

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Logopädie bei Parkinson

Die Logopädie spielt bei der Behandlung von Parkinsonpatienten eine bedeutsame Rolle. Denn Schluckbeschwerden und Schwierigkeiten beim Sprechen sind Symptomatiken, unter denen Parkinsonpatienten häufig leiden. Und die sich durch eine gezielte logopädische Behandlung lindern lassen. An der Paracelsus Elena-Klinik, eine der renommiertesten Fachkliniken für die Behandlung von Parkinson, ist eine gezielte Logopädie deshalb Teil des Behandlungskonzepts.

Schwer zu schlucken

Die bei der Parkinson-Erkrankung auftretenden Bewegungseinschränkungen können auch die Gesichts-, Mund-, Schlund- und Kehlkopfmuskulatur betreffen und dadurch die Bewegungsabläufe beim Schlucken und Sprechen verändern. So ist zum Beispiel aufgrund der Schluckstörungen häufig Speichelfluss zu beobachten. Das Kauen dauert oft länger, es verbleiben Nahrungsreste im Mund oder Rachen. Teilweise muss mehrfach nachgeschluckt werden.  Auch können Schluckblockaden auftreten oder Betroffene verschlucken sich häufiger und räuspern oder husten vermehrt beim Essen und Trinken.

Schluckbeschwerden können gefährlich werden

Die Schluckbeschwerden bewirken, dass Parkinson-Erkrankte die Nahrungsaufnahme als beschwerlich empfinden. Häufig essen Betroffene nicht mehr gerne in Gesellschaft – ein wichtiger Bereich der Geselligkeit entfällt. Sind die Schluckbeschwerden stark ausgeprägt, kann die ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit, Nahrung, aber auch mit Medikamenten gefährdet sein. Durch häufiges Verschlucken, welches Betroffene nicht immer ausreichend bemerken, kann es zu Infekten im Bereich der Atemwege bis hin zum Auftreten einer Lungenentzündung kommen.

Logopädie lindert die Schluckstörungen

Schluckbeschwerden müssen zunächst diagnostisch genau abgeklärt werden, um Art und Schweregrad gut zu erfassen. Unter Umständen ist eine apparative Zusatzdiagnostik notwendig. Die Logopädie hält eine ganze Reihe an Tipps und einfache Übungen bereit, um die Schluckbeschwerden bei Parkinson zu lindern. Gezielte Übungen können die Bewegungsabläufe verbessern. In einigen Fällen ist auch eine Anpassung der Kost notwendig, um Mangelernährung und Infekten vorzubeugen.

Sprechen erschwert

Neben den Schluckstörungen sind Heiserkeit sowie leises und undeutlicher werdendes Sprechen typische Symptome bei Parkinsonpatienten. Außerdem beschleunigt sich das Sprechtempo typischerweise. Durch zu schnelles, leises und undeutliches Sprechen („Nuscheln“) ist die Verständlichkeit eingeschränkt. Gesprächspartner fragen vermehrt nach. Betroffene bemerken die sich schleichend vollziehende Veränderung ihres Sprechens häufig selbst nicht.

Betroffene beschreiben häufig auch Wortfindungsschwierigkeiten und eine Verlangsamung. In Gesprächen, vor allem in Gruppen, ergeben sich in der Folge Schwierigkeiten, zu Wort zu kommen. Ist die Verständlichkeit des Sprechens beeinträchtigt oder liegen ausgeprägte Wortfindungsprobleme vor, können Verunsicherung und eine Rückzugstendenz aus sozialen Kontakten folgen. „Betroffene gehen dann zum Beispiel nicht mehr gern ans Telefon“, weiß Petra Benecke, langjährige Logopädin an der Paracelsus Elena Klinik.

Die Sprache wieder finden

Neben den Schluckbeschwerden behandeln Logopäden auch die Schwierigkeiten beim Sprechen. Denn durch regelmäßiges Training können Stimme und Sprechen aber auch die Wortfindung von Parkinson-Betroffenen in vielen Fällen so verbessert werden, dass die Verständlichkeit wieder gewährleistet ist und die Betroffenen mehr Selbstsicherheit und Sprechfreude verspüren. Die Freude, wieder an Gesprächen teilzunehmen, kehrt zurück, Rückzugstendenzen können umgekehrt werden.

Die Paracelsus Elena-Klinik hat für Parkinson-Erkrankte Übungsmaterialien für zu Hause zusammengestellt. Die Broschüre „Logopädische Übungen für Parkinson-Patienten“ sowie eine Sprach-CD können per E-Mail unter info@kassel.pkd.de bestellt werden.

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Darmkrebs-Vorsorge schützt

Kaum eine Krebserkrankung lässt sich so gut vorbeugen wie Darmkrebs: Wird dieser in einem Frühstadium entdeckt, liegen die Heilungschancen heute zwischen 90 bis 100 Prozent. „Die Darmkrebsvorsorge ist eine Erfolgsgeschichte. Nutzen Sie auch in Corona-Zeiten die Möglichkeiten der Darmkrebsfrüherkennung. Gehen Sie zur Darmspiegelung. Sie kann Leben retten“, appelliert Dr. med. Dirk Seeler, Chefarzt für Innere Medizin an der Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg anlässlich des Darmkrebsmonats März. Die Darmspiegelung ist eine äußerst wirksame Vorsorgemaßnahme. Mit ihr lassen sich Polypen und damit Vor- und Frühstadien von Darmkrebs zuverlässig erkennen und beseitigen.

Auch im Falle einer Darmkrebsdiagnose haben sich die Behandlungsmöglichkeiten – auch in fortgeschrittenen Stadien – durch die Verfügbarkeit neuer Therapieansätze und Medikamente sehr verbessert.

Darmkrebs gehört zu den drei häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen und Männern in Deutschland. Das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, steigt ab dem 50. Geburtstag. Ab 50 Jahren übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für eine Darmspiegelung (Koloskopie) bei Männern, bei Frauen ab 55. Der Krebs kann aber auch bereits in jüngeren Jahren auftreten. Dies ist insbesondere der Fall, wenn es gehäuft zu Erkrankungen in der engeren Familie kommt. Risikogruppen sollten sich deshalb über die Möglichkeiten der Darmspiegelung bereits vor dem 50. Geburtstag informieren.

Darmkrebs gilt als „stille“ Erkrankung und verläuft lange Zeit ohne Beschwerden. Machen sich Darmsymptome wie Bauchschmerzen, Veränderungen des Stuhlgangs oder Blut im Stuhl bemerkbar, sollten Sie kurzfristig eine Darmspiegelung durchführen lassen. Aber auch andere Probleme, wie ungewollte Gewichtsabnahme und Abgeschlagenheit, können die Folge einer Darmkrebserkrankung sein.

In der Paracelsus-Klinik arbeiten Viszeralchirurgen, Gastroenterologen, Onkologen, Radiologen, Pathologen und Strahlentherapeuten eng mit niedergelassenen Fach- und Hausärzten, Stomatherapeuten und Selbsthilfegruppen zusammen. Dabei versteht sich die Paracelsus-Klinik als interdisziplinäres Netzwerk, in dem sämtliche Fachkompetenzen zur Behandlung von Patienten mit Darmkrebs gebündelt sind. Dazu zählen nicht nur die verschiedensten Formen moderner apparativer Diagnostik und Therapie von Darmkrebserkrankungen, sondern zahlreiche weitere Angebote von der Früherkennung bis zur Nachsorge. Zur optimalen Versorgung der Patienten im Anschluss an Operationen besteht eine enge Kooperation mit speziellen Rehabilitationskliniken. In wöchentlichen interdisziplinären Tumorkonferenzen wird jeweils eine individuelle Therapieempfehlung für jeden Patienten gemeinschaftlich erarbeitet und beschlossen. Zu diesem Gesamtangebot für den Patienten mit Darmkrebserkrankung gehört natürlich auch eine wirksame Schmerzbehandlung und, wenn erforderlich, eine Betreuung durch ein Palliativnetzwerk. Falls vom Patienten gewünscht, werden Anschlussbehandlungen nach großen Darmoperationen noch in der Klinik vom Entlassmanagement in Absprache mit dem Patienten und dem Kostenträger beantragt und eingeleitet. Und sollte nach einer Tumoroperation eine Chemotherapie erforderlich sein, so kann diese in den meisten Fällen ambulant durchgeführt werden. Alles in allem bietet die Paracelsus-Klinik eine professionalisierte, fachgerechte und vor allem wohnortnahe Behandlung für Patienten mit Darmkrebs. „Die Wirkung der familiären Atmosphäre unseres Hauses auf den Genesungsprozess ist dabei nicht zu unterschätzen“, ergänzt Chefarzt Dr. Seeler.

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Ernährung und das Herz

  • Experten der Harzklinik geben Ernährungs-Tipps zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Der Rat: Von allem etwas und von allem nicht zu viel

Am 7. März essen wir lieber gesund. Unter dem Motto: Ernährung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen findet an diesem Datum der jährliche bundesweite Tag der gesunden Ernährung statt. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland weit verbreitet. Bluthochdruck oder Übergewicht sind dabei häufige Ursachen. Mit einer richtigen Ernährung lässt sich das Herz stärken und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Ernährung und das Herz – wie das zusammenpassen kann, erklärt Prof. Axel Schlitt, leitender Chefarzt der Paracelsus Harzklinik Bad Suderode und gibt Tipps für ein gesundes Ernährungsverhalten bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Auf eine herzgesunde Ernährung achten

Die häufigste Todesursache in Deutschland ist eine Erkrankung des Kreislaufsystems. Bluthochdruck, Koronare Herzerkrankung (Herzinfarkt und chronische Durchblutungsstörung des Herzens) und Herzschwäche gehören dabei zu den zahlreichsten Herz-Erkrankungen, die schwerwiegende Folgen haben können. Um dem vorzubeugen, kann eine gesunde Ernährung helfen.

Sehr kalorien-, zucker- und fetthaltige Ernährung, aber auch Bewegungsmangel, Nikotinkonsum und übermäßiger Alkoholkonsum stellen entscheidende Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar. „Durch eine bewusste Ernährung, lässt sich das Risiko senken, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erkranken“, erklärt Prof. Axel Schlitt. „Wenn eine Herz-Kreislauf-Erkrankung vorliegt, so lässt sich diese gleichfalls mit einer gesunden Ernährung positiv beeinflussen.“

Tipps für ein gesundes Ernährungsverhalten bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Die richtige Mischung entscheidet über gesund oder ungesund. „Wir raten unseren Patientinnen und Patienten immer zu einer ausgewogenen Ernährung. Hierbei ist ein Schnitzel oder Stück Kuchen nicht verboten, sofern es nicht zu häufig gegessen wird, und somit immer unter dem Motto: Von allem nicht zu viel“, verdeutlicht Prof. Axel Schlitt.

Zur Vorsorge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen tragen unteranderem die zugeführte Menge und Zusammensetzung der Fette in der Nahrung, der hohe Gehalt an Antioxidantien (z.B. Vitamin C oder Beta-Carotin) sowie die sekundären Pflanzenstoffe bei.

Das Ernährungs- und Diabetesteam der Harzklinik gibt daher folgende Ernährungs-Tipps:

  • Essen Sie jeden Tag viel Gemüse, Salat und Hülsenfrüchte
  • Essen Sie Obst, aber insbesondere Diabetiker sollten nicht zu viel zu sich nehmen
    (Empfehlung: Zwei Obstmahlzeiten pro Tag)
  • Essen Sie regelmäßig Vollkornprodukte, Kartoffeln, Reis und Nüsse
  • Essen Sie wenig Fleisch und Wurst, stattdessen setzen Sie Fisch auf Ihren Speiseplan
  • Nehmen Sie hochwertige pflanzliche Öle wie Oliven-, Raps- und Walnussöl zu sich
  • Achten Sie auf Ihren Salzkonsum und nutzen Sie verstärkt Kräuter zum Würzen
  • Trinken Sie dazu pro Tag etwa anderthalb bis zwei Liter Flüssigkeit, am besten Mineralwasser.

Über den Aktionstag

In diesem Jahr steht der 7. März bereits zum 25. Mal im Zeichen der gesunden Ernährung. Initiiert wurde dieser Aktionstag im Jahre 1996 durch den Verband für Ernährung und Diätetik e.V. (VFED). Ziel ist es, dass das Thema gesunde und bewusste Ernährung einen festen Platz im öffentlichen Bewusstsein erhält und die Menschen im Alltag einen Kontakt zur gesunden Ernährung knüpfen. Nicht nur in Deutschland, auch in angrenzenden Ländern sorgt der Tag der gesunden Ernährung für die notwendige Aufmerksamkeit.

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Vorsorge bietet große Chancen bei Darmkrebs

  • Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland
  • Daher ruft die Paracelsus Klinik am See zur Wahrnehmung der Vorsorgeangebote und Prävention bei Darmkrebs auf.

Darmkrebs gehört zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen. Zwar sind in den letzten Jahren in Deutschland immer weniger Menschen daran erkrankt, dennoch erhalten nach Schätzungen etwa 60.000 Menschen jährlich die Diagnose Darmkrebs. Und so sterben jedes Jahr rund 24.000 Menschen an dieser heimtückischen Krankheit, die sich jedoch durch rechtzeitige Vorsorge verhindern lässt. Auch in der Paracelsus Klinik am See in Bad Gandersheim gehört Darmkrebs zu einer der am häufigsten behandelten Krebserkrankungen. Allein im letzten Jahr wurden in der onkologischen Rehaklinik rund 200 Darmkrebspatientinnen und -patienten versorgt und betreut. Grund genug anlässlich des Darmkrebsmonats März an die Bedeutung der Vorsorge bei Darmkrebserkrankungen zu erinnern.

Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen bei Darmkrebs nicht unterschätzen

Die oben genannten Zahlen sind trotz eines Rückgangs der letzten Jahre hoch. „Dieses müsste nicht sein, wenn mehr anspruchsberechtigte Menschen die Vorsorgeangebote nutzen würden – besonders dann, wenn es bereits im Familienkreis Darmkrebsfälle gibt“, erklärt dazu Dr. med. Eva-Maria Kalusche-Bontemps, Chefärztin der Paracelsus Klinik am See in Bad Gandersheim. Die Rehaklinik ruft deshalb anlässlich des Darmkrebsmonat März erneut dazu auf, die effektiven Möglichkeiten wie eine Darmspiegelung (Koloskopie) oder einen immunologischen Stuhltest zu machen, gemäß dem Jahresmotto der Stiftung LebensBlicke: Vorsorge bringt Dich nicht um – Darmkrebs schon!. Anspruchsberechtigt sind Frauen und Männer ab einem Alter von 50 Jahren. Da eine rechtzeitige Diagnose die Heilungschancen in der Regel deutlich verbessert, übernehmen alle Krankenkassen die Kosten der Darmkrebsvorsorge. „Der Nutzen dieser prophylaktischen Untersuchungen, mithilfe derer lebensbedrohliche Erkrankungen, die sonst eventuell lange unentdeckt blieben, frühzeitig erkannt, behandelt oder gar verhindert werden können, ist sehr groß“, appelliert Dr. med. Eva-Maria Kalusche-Bontemps eindringlich.

Rehabilitation nach Darmkrebs

Sollte es doch zu einer Darmkrebserkrankung kommen, steht in der Klinik am See ein interdisziplinäres und erfahrenes Rehateam aus Fachärzten, qualifiziertem Pflegepersonal, Psychologen, Physio- und Sporttherapeuten, Ergotherapeuten, Ernährungsberatern sowie Sozialarbeitern bereit. Eine Darmkrebserkrankung mit anschließender Therapie hinterlässt bei den meisten Betroffenen Spuren. „Viele Patienten sind nach einer Operation noch körperlich eingeschränkt, daher ist unser übergeordnetes Ziel, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, so dass sie ihr eigenes Leben weiter nach den persönlichen Vorstellungen leben können“, verdeutlicht Dr. med. Eva-Maria Kalusche-Bontemps. Gezielt eingesetzte Therapien, wie spezielle Physio- und Bewegungsübungen, individuelle Ernährungsberatung oder eine psychoonkologische Beratung unterstützen das Erreichen der Reha-Ziele. Auch die Stoma- und Inkontinenzversorgung spielt bei manchen Betroffenen nach Entfernung von bösartigen Tumoren des Darms eine wichtige Rolle. Eine Reha kann nicht zuletzt dafür förderlich sein, um mit Mitbetroffene mit einer ähnlichen Krankengeschichte ins Gespräch zu kommen und vom gemeinsamen Austausch zu profitieren.

Über den Aktionstag

In diesem Jahr steht der März bereits zum 21. Mal im Zeichen der Darmkrebsvorsorge. Ausgerufen von der Felix Burda Stiftung, der Stiftung LebensBlicke und dem Netzwerk gegen Darmkrebs e.V., engagieren sich Medien, Gesundheitsorganisationen, Kliniken und Privatpersonen gemeinsam für die Prävention von Darmkrebs. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in zahlreichen Ländern Europas und den USA sorgt der Aktionsmonat für die notwendige Aufmerksamkeit für die Prävention von Darmkrebs.

Aktion saubere Hände: Wir sind erneut mit Bronze zertifiziert

Adorf/Schöneck, 2. März 2022.
Der Paracelsus Klinik Adorf/Schöneck erhält erneut das Bronzesiegel der Aktion Saubere Hände.

Die regelmäßige, gründliche und hygienische Händedesinfektion ist die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung von nosokomialen Infektionen. Insbesondere im Kampf gegen multiresistente Erreger. Diese Urkunde bescheinigt die erfolgreiche Umsetzung aller Maßnahmen und Aktionen.

„Wir haben erneut die Kriterien erfüllt und erhalten das Bronze-Zertifikat »Aktion Saubere Hände«. Das Zertifikat ist vor allem für die Patientensicherheit von großer Bedeutung. Die freiwillige Teilnahme bestätigt die Qualitätsanforderungen und das hohe Niveau der Maßnahmen zur Prävention von Krankenhausinfektionen. Unser Ziel ist es deshalb, alle Mitarbeiter:innen dahingehend zu sensibilisieren, dass die Kampagne von allen ärztlichen, pflegerischen und klinischen Kolleg:innen in allen Bereichen des Krankenhauses umgesetzt und gelebt wird. Jeder ist verantwortlich, nicht ausschließlich das Hygieneteam“, sagt Mandy Spehala, Hygienefachschwester der Paracelsus Kliniken Adorf/Schöneck.
Das Hygieneteam erfasst für die Umsetzung verschiedene Parameter. Parameter sind u.a. die Anzahl der Händedesinfektionsmittelspender auf den Stationen, in den Abteilungen und im Klinikgebäude. Auch der Verbrauch von Desinfektionsmitteln auf den Stationen und Abteilungen, wie beispielsweise im Bereich der Notaufnahme oder der Röntgenabteilung usw. wird gemessen. Ebenso wird in regelmäßig stattfindenden Schulungen für Mitarbeiter:innen zur korrekten Händedesinfektion sowie Aktionen und Maßnahmen für Patienten und Besucher, darüber informiert, wie wichtig die Händedesinfektion für die Patienten- und Personalsicherheit ist.

Seit 2016 nimmt die Paracelsus Klinik an der Aktion „Saubere Hände“ teil. In diesem Jahr wurde die Klinik nun schon zum 4. Mal mit diesem Zertifikat gewürdigt.

Mehr zur »Aktion Saubere Hände«

Die »Aktion Saubere Hände« basiert auf der WHO Kampagne „Clean Care is Safer Care“ und wurde am 1. Januar 2008 als nationale Kampagne ins Leben gerufen. Ziel ist die Verbreitung und Etablierung der Hygienischen Händedesinfektion in allen Einrichtungen des Gesundheitswesens als eine grundlegende Maßnahme zur Vermeidung von Übertragungen und Infektionen – und damit die Verbesserung der Patientensicherheit. Weitere Infos finden Sie hier: www.aktion-sauberehaende.de/ash/ash.

Die richtige Händedesinfektion kurz erklärt:

1. VOR Patientenkontakt

2. VOR aseptischen Tätigkeiten

3. NACH Kontakt mit potentiell infektiösem Material (Blut, Sekret und Ausscheidungen)

4. NACH Patientenkontakt

5. NACH Kontakt mit der unmittelbaren Patientenumgebung

https://www.paracelsus-kliniken.de/online-vortrag-am-16-maerz-2022-hallux-valgus-anatomie-ursachen-und-behandlungsmoeglichkeiten/

Online-Vortrag am 16. März 2022: Hallux valgus: Anatomie, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

  • Kostenloser Online-Vortrag am Mittwoch, 16. März 2022, um 17.00 Uhr
  • Referent: Ehab Ebiedou, Leiter Department Fuß- und Sprunggelenkchirurgie
  • Patientenvortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Mensch & Medizin“
  • Anmeldung unter www.paracelsus-kliniken.de/veranstaltungen/

Hallux valgus, auch Ballenzeh genannt, ist eine Fehlstellung der großen Zehe zur Körperaußenseite, die das Laufen erschwert und mit Schmerzen verbindet. Diese Erkrankung tritt öfter bei Frauen ab dem mittleren Alter auf. Die Ursachen können ein zu enges Schuhwerk, Veranlagung oder andere bereits bestehende Fehlstellungen sein.

Welche Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten es bei der Diagnose Hallux valgus gibt, verrät Herr Ebiedou in seinem Online-Vortrag am 16. März um 17 Uhr. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die generelle Behandlung durch konservative Maßnahmen sowie auf die Korrektur der Fehlstellung mittels einer Operation sowie auf postoperative Schmerztherapiekonzepte gelegt.

Bitte überprüfen Sie nach Ihrer Anmeldung auch Ihren Spam-Ordner.

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Online-Vortrag am 9. März 2022: Schmerzen im Knie und Knie-Endoprothetik

  • Kostenloser Online-Vortrag am Mittwoch, 9. März 2022, um 17.00 Uhr
  • Referent: Detlef Frobese, Facharzt für Orthopädie und Spezielle orthopädische Chirurgie
  • Patientenvortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Mensch & Medizin“
  • Anmeldung unter www.paracelsus-kliniken.de/veranstaltungen/

Bremen, 02.03.2022 Durch degenerative Veränderungen in Gelenken können dort Schwellungen, Gelenkergüsse und Bewegungseinschränkungen auftreten. Sollten derartige Veränderungen im Knie eintreten, ist es das Ziel, die voranschreitende Arthrose zu minimieren und folglich Schmerzen zu lindern. Hierfür stehen dem Arzt eine Vielzahl von konservativen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Sofern eine endgradige Arthrose vorliegt, die sich durch eine massiv eingeschränkte Beweglichkeit und Mobilität sowie die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln äußert, sollte an eine Operation gedacht werden. Der behandelnde Arzt erläutert, welche Operation sich im konkreten Fall am besten eignet. Hier stehen gelenkerhaltende Verfahren (z. B. Achskorrekturen) und Kunstgelenke zur Verfügung. Experten unterscheiden bei einem Kniegelenkersatz zwischen einer Schlittenprothese, oder einer gekoppelten Prothese.

Mit dem Kniegelenkersatz wird der häufigste Gelenkersatz in der Endoprothetik behandelt. Da das Knie ein komplexes Gelenk ist, dass einen sehr multidimensionalen Bewegungsablauf aufweist, kommen aktuell immer mehr Navigationscomputer zum Einsatz, die eine optimale und natürliche Positionierung der Endoprothese gewährleisten.

Welche Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten es bei Kniebeschwerden gibt, verrät Herr Frobese in seinem Online-Vortrag am 9. März um 17 Uhr. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die generelle Behandlung von Schmerzen im Knie und den Kniegelenkersatz gelegt Die Teilnahme ist kostenlos. Die Anmeldung erfolgt ausschließlich online unter www.paracelsus-kliniken.de/veranstaltungen.

Abbildung:  Detlef Frobese, Facharzt für Orthopädie und Spezielle orthopädische Chirurgie

Bildnachweis: Victor Lemeshko

https://www.paracelsus-kliniken.de/darmkrebs-zweithaeufigste-darmerkrankung/

Darmkrebs ist zweithäufigste Darmerkrankung

Mehrere hundert Menschen mit der Diagnose Darmkrebs lassen sich jedes Jahr in der Paracelsus Klinik am Schillergarten behandeln. Die Rehabilitationsklinik ist auf Patienten spezialisiert, die eine Krebsbehandlung hinter sich gebracht haben, jedoch weiterhin unter den Folgen von Operation, Chemo- oder Strahlentherapie leiden. Die Gruppe der Patienten mit Darmkrebs ist groß. Kein Wunder, erkranken doch in Deutschland zirka ca. 61 000 Personen jährlich neu an Darmkrebs. Etwa jede 8. Krebserkrankung betrifft den Darm. Damit ist Darmkrebs die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland. Darmkrebs entwickelt sich zu etwa 2/3 im Dickdarm (Kolon) und zu etwa 30 % im Enddarm (Rektum). Die meisten Darmkrebserkrankungen entstehen aus einem Polypen.

In der Reha Klinik in Bad Elster hat man seit 1995 spezielle Therapiekonzepte für die Rehabilitation von Darmkrebspatienten immer weiter ausgebaut und verbessert. Ein engagiertes, multiprofessionelles Team konnte so das Rehabilitationsangebot stetig optimieren. Die Folge: sehr gute Rehabilitationsergebnisse und eine hohe Patientenzufriedenheit.

Expertin für onkologische Reha erklärt die Fakten

Dr. med. Constanze Junghans ist onkologische Chefärztin an der Paracelsus Klinik am Schillergarten. Sie weiß, dass Betroffene viele Fragen und Unsicherheiten haben. Und sie weiß auch, dass viele Menschen einfach nicht genügend über die Erkrankung wissen. Der Gang zum Arzt kommt dann oft später als nötig gewesen wäre. Wichtiges rund um Vorsorge, Behandlung und Rehabilitation beantwortet die erfahrene Onkologin und Reha-Medizinerin.

Ab welchem Alter ist man besonders gefährdet?

Nach dem 50. Lebensjahr sollten die angebotenen Krebsvorsorgeuntersuchungen dringend genutzt werden, z. B. die Vorsorgekoloskopie ab dem 55. Lebensjahr – bei vorliegenden Risikofaktoren auch früher. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 65 – 70 Jahren.

Welche Symptome können auf Darmkrebs hinweisen?

Die Symptome sind oft unspezifisch, z. B. Bauchschmerzen, Blähungen, Änderung des Stuhlverhaltens, Durchfälle, Blutbeimengungen im Stuhl, Völlegefühl, Schwäche, Gewichtsverlust.

Welche diagnostischen Möglichkeiten gibt es?

Am sichersten ist die Koloskopie. Ergänzende bildgebende Verfahren zur weiteren Abklärung sind Ultraschalluntersuchungen des Bauchraumes, Computertomographie, Magnetresonanztomographie und Kapselendoskopie. Im Rahmen der Vorsorgemaßnahmen sind auch immunologische Stuhltests im Einsatz.

Gibt es etwas, was man selbst tun kann, um das Darmkrebs-Risiko zu verringern?

Unsere Patienten erhalten folgende Empfehlungen:

  • gesunde Ernährung (ballaststoffreiche Kost mit hohem Gemüse- und Obstanteil, reduzierter Fleisch- und Zuckerkonsum
  • Vermeidung von Übergewicht und Bewegungsmangel (empfohlener BMI < 25)
  • regelmäßige sportliche Aktivitäten, besonders konditionierende Maßnahmen
  • Nikotinverzicht
  • Reduktion des Alkoholkonsums

Menschen mit erhöhtem Risiko sollten unbedingt frühzeitig die Vorsorgemaßnahmen in Anspruch nehmen. Dies betrifft zum Beispiel Menschen mit bekannter Colitis ulcerosa, Morbus Crohn oder Familiärer adenomatöser Polyposis (FAP). Auch Menschen, in deren Familien Darmkrebs aufgetreten ist (besonders bei Betroffenen < 50 Jahren), sollten unbedingt regelmäßig zur Darmkrebsvorsorge gehen.

Wie sieht die Therapie aus, falls Krebs entdeckt wird?

Mögliche Behandlungsmethoden sind Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie, Radiochemotherapie, zielgerichtete Therapien und Immuntherapien. Die Therapie ist abhängig vom Tumorstadium, von Risikofaktoren, dem Alter des Patienten, vorliegenden Begleiterkrankungen und dem Einverständnis des Patienten zur empfohlenen Therapie.

Bei der Behandlung des Darmkarzinoms hat die Chirurgie einen hohen Stellenwert. Die Operation ermöglicht bei einem hohen Prozentsatz eine Heilung, unterstützt von zusätzlichen neoadjuvanten und adjuvanten Therapien. Viele Patienten können heute bereits durch minimalinvasive Eingriffe operiert werden.

Werden Fernmetastasen diagnostiziert, z. B. in Leber oder Lunge gibt es Möglichkeiten, Metastasen operativ zu entfernen bzw. ihre Ausdehnung einzudämmen. Dies geschieht durch Zytostatika, Lasertherapie, Hochfrequenzstrom. In fortgeschrittenen Krankheitsstadien wird eine Chemotherapie eingesetzt, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität des Patienten zu erhalten (palliative Therapie). In der metastasierten Situation ist die spezifische Therapie mit Antikörpern etabliert. Vor Beginn der Chemo-/Immuntherapie ist eine ausführliche Beratung des Patienten hinsichtlich Ernährung, dosierter Bewegungstherapie, möglicher Nebenwirkungen und unterstützender Maßnahmen sehr wichtig. Auch eine psychoonkologische Begleitung kann für manche Patienten sehr hilfreich sein.

Gibt es neue Therapie-Ansätze bzw. woran wird geforscht?

Eine hochqualifizierte Diagnostik ist die wichtigste Grundlage zur individuellen Therapieentscheidung. Die Prognose ist abhängig vom Krebsstadium bei Erstdiagnose und weiterer molekulargenetischer Risikofaktoren. Ergänzende immunhistochemische Untersuchungen sind zur Festlegung der optimalen Therapie des Patienten heute möglich.

In der Zukunft wird sich die Therapie immer mehr an den individuellen Eigenschaften des Tumors orientieren. Es gibt immer neue Entwicklungen von Medikamenten zur Blockade von Rezeptoren der Tumorzellen. So kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Therapie mit Checkpointinhibitoren erwogen werden. In Studien wird geprüft ob bei klinischer Komplettremission nach neoadjuvanter Radiochemotherapie des Rektumkarzinoms die Operation immer erforderlich ist. Interessant sind auch Entwicklungen zur Suche von Tumorzellen im Blut („liquid biopsy“) hinsichtlich Diagnostik und Therapieentscheidungen.

Was erwartet Darmkrebspatienten in der Rehabilitationsklinik am Schillergarten?

Seit 1995 behandeln wir in unserem interdisziplinären Team sehr viele Patienten mit Darm- oder Rektumkarzinom nach einem speziell entwickelten Konzept – aber streng nach den individuellen Bedürfnissen des Patienten. Bereits am Aufnahmetag bespricht der behandelnde Arzt im Rahmen der Aufnahmeuntersuchung die vorliegenden Befunde, die bestehenden Funktionsstörungen, Beschwerden des Patienten und die individuellen Rehabilitationsziele. Gemeinsam wird das Therapieprogramm festgelegt.

Was beinhaltet das Reha-Programm bei Darmkrebs?

Das jeweils speziell zugeschnittene Therapieprogramm beinhaltet Einzel- oder Gruppengymnastik – hilfreich, um die allgemeine Beweglichkeit zu verbessern, die Muskeln zu kräftigen und die Kondition zu steigern. Zusätzlich stehen viele sportliche Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, die aber individuell angepasst werden, wie z. B. Medizinische Trainingstherapie, Ergometer- oder Laufbandtraining, Terraintraining. Mit umfassender physikalischer Therapie werden Nebenwirkungen von erfolgten Chemotherapien oder Begleiterkrankungen mitbehandelt. Während der Rehabilitation steht den Patienten die Ernährungsberatung durch erfahrene Diätassistenten, Anleitung in der Lehrküche sowie auch Erfahrungsaustausch mit anderen Patienten zur Verfügung.

Polyneuropathiebeschwerden sind ein Problem, nicht wahr?

In der Tat leiden die Patienten als Folge der Chemotherapie häufig an Polyneuropathien im Bereich der Hände und Füße. Auch Funktionseinschränkungen und Gangstörungen treten zum Teil auf. Hier haben wir umfassende Behandlungsmöglichkeiten, z. B. Galvanisation, Zellenbäder, Sensibilitätstraining und Einzelbehandlung im Rahmen der Ergotherapie, Posturomed und Galileo. Wichtig ist, die Patienten für Eigenübungen anzuleiten sowie zu motivieren, da diese auch in den Folgemonaten sehr wichtig und hilfreich sind.

Darmkrebs und künstlicher Darmausgang – wird das berücksichtigt?

Ein Teil der Patienten ist mit einem Kolo- oder Ileo-Stoma versorgt. Diese Patienten werden von speziell geschulten Stomaschwestern betreut. Ziel ist das Erlernen der Stomaselbstversorgung. Sie bildet eine Voraussetzung zur Verbesserung der Lebensqualität sowohl im Alltag als auch im Beruf. Eventuelle Komplikationen wie Wundheilungsstörungen, Hautveränderungen am Stoma, Materialbedarf – ggf. Optimierung der Versorgung werden in der Stomasprechstunde benannt und gemeinsame Strategien entwickelt. Dabei wird auf eine individuelle Anpassung des Stomasystems geachtet. Im Bedarfsfall werden auch Angehörige angeleitet. Bei postoperativen Wundheilungsstörungen werden unsere Patienten von speziell geschulten Wundmanagern versorgt. Viele unserer Patienten mit künstlichem Darmausgang sehen einer Stomarückverlegung entgegen. Diese bereiten wir unter anderem mit intensivem Training der Beckenbodenmuskulatur für die bevorstehende Operation und vor allem für die möglichst schnelle Rückgewinnung der Kontinenz vor.

Die Seele leidet oft mit…

Patienten in jeder Altersgruppe können durch die Krebserkrankung und ihre Folgen psychisch sehr belastet sein. Für alle Patienten steht bedarfsgerechte psycho-onkologische Begleitung sowie auch die Integration in eine krankheitsspezifische Gesprächsgruppe zur Verfügung. Die Patienten erhalten spezielle Informationen zur Krankheitsbewältigung, Diagnose und modernen Behandlungsmöglichkeiten sowie Nachsorgeempfehlungen. In individuellen Sozialberatungen werden die Patienten zu sozialrechtlichen Gesichtspunkten informiert. Unsere Fachkräfte für Sozialarbeit unterstützen die Patienten bei eventuell erforderlichen Anträgen für LTA (Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben), stufenweiser Wiedereingliederung, GdB oder auch bei einer beruflichen Neuorientierung

Indikationsübergreifend steht unseren Patienten die mögliche Integration in zusätzliche Angebote zur Verfügung, so z. B. das Programm für „Junge Erwachsene“ sowie die „Spezielle psychoonkologische Rehabilitation“.

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Kampagnenstart: Notfall Sepsis

Interne Informations-Kampagne bei Paracelsus soll Sterberate senken und die Behandlung der Sepsis verbessern.

Mit rund 75.000 erfassten Todesfällen jährlich ist die Sepsis die dritthäufigste Todesursache in Deutschland – und viele Sterbefälle davon wären vermeidbar. Die Paracelsus Kliniken starten deshalb eine Informationskampagne innerhalb der gesamten Klinikgruppe. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet, um nach Abschluss der Kampagne fundierte Handlungsempfehlungen für die Praxis abgeben zu können. Joachim-Peter Biniek, Mitarbeiter des Zentralinstitutes für Krankenhaushygiene und Mitinitiator der Kampagne, wird im Rahmen seiner Doktorarbeit die Behandlung von Patienten mit Sepsis als Erst- oder Nebendiagnose auswerten.

Im Mittelpunkt der Kampagne stehen einerseits Fakten und Zahlen rund um die Sepsis. Vor allen Dingen geht es den Verantwortlichen darum, das konkrete ärztliche Handeln in der Praxis zu verbessern. Mehrere Schulungsvideos behandeln deshalb Themen wie „Abnahme von Blutkulturen“, „Inspektion eines zentralen Venenkatheters“ oder „Anlage eines peripheren Venenkatheters“. Und es wird mit einigen harten Fakten auf die Brisanz des Themas aufmerksam gemacht. Denn schwerwiegende Langzeitfolgen nach überstandener Sepsis, eine fehlerhafte Einschätzung von Symptomen und oft viel zu später und damit lebensgefährlicher Behandlungsbeginn sind Realitäten, die auch durch fehlendes Wissen verursacht werden. Über die interne Mitarbeiter-App bei Paracelsus informiert die Aufklärungskampagne die Mitarbeiter über mehrere Monate rund um diese schwerwiegende, aber oft vermeidbare Erkrankung.

Kleine Veränderungen, große Wirkung

„Ein fachgerechter Umgang mit der Sepsis bzw. die Vermeidung einer Sepsis lässt sich mit minimalen Stellschrauben erreichen. Aber man muss eben gut Bescheid wissen, deshalb setzen wir auf Aufklärung“, erklärt Karolin Graf, Leiterin des Zentralinstitutes für Krankenhaushygiene bei Paracelsus. So macht die Kampagne beispielsweise darauf aufmerksam, immer drei Paare Blutkulturen abzunehmen, um eine Sepsis sicher diagnostizieren zu können – dies ist längst noch keine gängige Praxis in den Krankenhäusern hierzulande. Um diesen so wichtigen Baustein einer adäquaten Sepsis-Diagnostik in den Köpfen der Mitarbeiter zu verankern, verteilt Paracelsus im Rahmen der Kampagne ein mit Fakten zur Sepsis bedrucktes so genanntes „Six-Bac“. „Denken Sie bei Sepsis immer an ein Sixpack“, heißt es im entsprechenden Lehrvido. „Als knallbunter Eyecatcher aufgestellt, soll dieses Geschenk an unsere ärztlichen Kollegen das Thema vor Ort präsent machen“, erklärt Karolin Graf die Aktion.

Erhebliche Kosteneinsparung wird erwartet

In den nächsten 12 Monaten wird Joachim-Peter Biniek Behandlungszahlen und Verläufe an verschiedenen Standorten sorgfältig auswerten und die Ergebnisse den klinisch tätigen Kollegen vermitteln. Ziel ist es, die Sterblichkeitsrate zu senken und die Behandlungsqualität zu verbessern. „Sepsis vermeiden und eine bestehende Sepsis frühzeitig erkennen und behandeln, das ist das Ziel der Kampagne. Neben einer verbesserten Behandlungsqualität erwartet man bei Paracelsus auch eine erhebliche Kosteneinsparung.