Fachbereich

Schmerztherapie

„Normale“ und leichte Schmerzen kennt jeder: Sie gehen nach ein paar Stunden von allein oder mit Hilfe von Verbänden oder Medikamenten vorüber. Wesentlich unangenehmer sind Schmerzen, die länger anhalten oder chronisch geworden sind.

Wir unterscheiden dabei drei Schmerztypen:

  • Schmerzen nach einer Operation
  • akute Schmerzen, die einige Wochen lang auftreten und die Lebensqualität einschränken
  • chronische Schmerzen, die länger als sechs Monate fortwährend oder immer wiederkehrend auftreten und sich zu einer eigenständigen Schmerzkrankheit entwickelt haben

Leistungsspektrum

In der Paracelsus-Klinik München behandelt Sie je nach Schmerztyp ein speziell zusammengesetztes Team aus Schmerztherapeuten, Fachärzten und Therapeuten.

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Unsere Anästhesisten sind nicht nur für die Schmerzfreiheit während einer Operation zuständig, sondern auch dafür, dass Sie nach einer Operation so wenig Schmerzen wie möglich haben. In Kooperation mit anderen Fachärzten kümmern sie sich auch um Patienten mit akuten Schmerzen.

Schmerztherapie nach einer Operation

  1. Medikamentöse Schmerztherapie: konventionelle Behandlung mit Schmerztabletten und Infusionen
  2. PCA-Pumpen: Bei der Patienten-gesteuerten Analgesie (Patient-controlled Analgesia) können Sie über eine intravenös angeschlossene Schmerzmittelpumpe die Menge der Opiode selbst bestimmen. Eine Überdosis ist nicht möglich, da die Pumpe nur eine bestimmte Menge frei gibt. Wenn Sie die größtmögliche Dosis wählen, wird eine Sperre aktiv, die eine weitere Injektion erst nach einer vorher berechneten Zeit ermöglicht. Bei diesem Verfahren lassen sich Schmerzmittel einsparen, PCA-Pumpen gelten als sehr sicher.
  3. Nervenblockaden: Bei besonders schmerzhaften Eingriffen spritzt der Anästhesist noch während der OP Schmerzmittel an die Nerven, um die Weiterleitung der Reize zu blockieren. Durch diese örtliche Betäubung sind Sie für die nächsten Stunden bis zum Abend schmerzfrei.
  4. Kathetertechniken: Vor oder während der OP legen die Anästhesisten einen Schmerzkatheter. Darüber erhalten Sie für die ersten Tage eine ausreichende Menge an Schmerzmitteln.

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Patienten mit akuten Schmerzen, die einige Wochen lang auftreten und die Lebensqualität einschränken, behandeln mehrere Fachärzte. Schmerztherapeuten, Orthopäden, Chirurgen und Neurochirurgen analysieren die Schmerzursache, werten die Untersuchungsergebnisse aus und legen dann einen Therapieplan fest.

Unsere Behandlungsmöglichkeiten sind:

  • Medikamente: Tabletten, Infusionen, PCA-Pumpe
  • Physikalische Therapie
  • Transkutane elektrische Nervenstimulation
  • Akupunktur
  • Röntgengesteuerte Infiltrationstechnik (periradikuläre Therapie)
  • Thermoagulationsverfahren, durch Hitzereiz Nerven veröden
  • Triggerpunkt-Infiltration zur Entspannung angespannter Muskeln

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Die Ursache chronischer oder immer wiederkehrender Schmerzen sind vielfältig. Jeder unserer Patienten hat einen langen Leidensweg hinter sich und es liegen zahlreiche Behandlungen, wie auch Operationen, hinter ihm.

Um dieses Leiden zu lindern, und den Ursachen der Schmerzen näher zu kommen, liegt unserer Behandlung chronischer Schmerzen ein multimodales Therapiekonzept zugrunde. Hier finden Sie weitere Informationen in unserem Klinikleitfaden für die multimodale Schmerztherapie.

Es gibt viele Arten von chronischen Schmerzen. Dies sind Schmerzen, die länger als sechs Monate fortwährend oder immer wiederkehrend auftreten und sich zu einer eigenständigen Schmerzkrankheit entwickelt haben.

In Deutschland leiden schätzungsweise 12 Millionen Menschen unter diesen. Die Ursachen sind vielfältig. Chronische Krankheiten wie z. B. Rheuma, Nervenverletzungen oder Verschleißerkrankungen von Gelenken und Wirbelsäule können chronische Schmerzen hervorrufen. Aus Angst vor weiteren Schmerzen, nehmen viele Patienten eine Schonhaltung ein. Die daraus folgende Schwächung von Muskeln und Gelenken verstärkt die chronischen Schmerzen noch. Durch die psychische Belastung wird die Schmerzverarbeitung noch zusätzlich beeinflusst. Chronische Schmerzen sind niemals eingebildet.

Im Gegensatz zum akuten Schmerz haben chronische Schmerzen ihre Warnfunktion verloren und können so zu einem eigenständigen Krankheitsbild werden. In der Folge leiden die Betroffenen in erheblichem Maße unter beruflichen und privaten Einschränkungen. So sind Leistungsfähigkeit, seelisches Befinden, soziale Aktivitäten, Partnerschaft und Sexualität oft sehr beeinträchtigt. Chronische Schmerzpatienten haben meist Vorerfahrungen mit unterschiedlichsten, oft frustrierenden und dauerhaft wenig erfolgreichen Behandlungsversuchen.

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Bausteine der multimodalen Schmerztherapie

Die multimodale Schmerztherapie an der Paracelsus-Klinik München umfasst eine ganze Reihe unterschiedlicher Therapieverfahren. Ein Team aus Ärzten, Therapeuten, Psychologen und Pflegekräften begleitet Sie während des stationären Aufenthalts. Gemeinsam mit anderen Betroffenen durchlaufen die Patienten ein insgesamt 24 Tage dauerndes Therapieprogramm, das in 3 mal 8 Tage aufgeteilt ist. Dazwischen sind immer mindestens 3 Wochen, in denen die Patienten zurück in ihren Alltag kehren. Sie können zu Hause dann das Erlernte ausprobieren und auftretende Fragen beim nächsten Aufenthalt klären.

Die Multimodale Schmerztherapie kombiniert verschiedene Therapiebausteine wie spezielle medizinische, psychologische, physiotherapeutische Behandlungen:

  • regelmäßige Gespräche mit den behandelnden Ärzten
  • Dosis der Medikamente festlegen
  • Schmerzmittelgabe über implantierte Katheter und Pumpen
  • Behandelnde Ärzte informieren über Medikamente und Krankheitsbilder
  • Psychologische Schmerztherapie in Einzel- und Gruppengesprächen
  • Entspannungsverfahren wie progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training, Atementspannung
  • physiotherapeutische Schmerztherapie, Wege zu Bewegung
  • Feldenkrais
  • Kunsttherapie
  • Akupunktur
  • Yoga
  • Qi Gong
  • Genusstraining
  • Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS)
  • Heilsames Singen

 

Ziele unserer Schmerztherapie

  • Schmerzen lindern
  • Schmerzbedingte Einschränkungen im Familienleben, im Beruf und in der Freizeit verringern, um mehr Lebensqualität zu erreichen und zufriedener zu sein
  • (Wieder)-Aufnahme von Hobby oder sportlicher Aktivität
  • Verbesserung und Erhaltung der beruflichen Leistungsfähigkeit und Aktivität
  • Erlernen von Fähigkeiten, die den alltäglichen Umgang mit dem Schmerz verbessern
  • Verantwortung für sich selbst übernehmen
  • Soziale Bindungen stabilisieren

Ansprechpartner

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