An der Paracelsus Klinik Bad Ems starteten sechs neue Pflege-Azubis in ihre erste Praxisphase
Am 1. Oktober haben die sechs neuen Pflegefachschülerinnen und -schüler der Paracelsus Klinik Bad Ems ihre Ausbildung begonnen. Zunächst stand Unterricht in der Pflegefachschule auf dem Plan. Viel Theorie, aber auch praktisches Erlernen von Basisfertigkeiten an Demonstrationspuppen standen auf dem Stundenplan – eine gute Vorbereitung auf ihren ersten Einsatz in der Klinik.
Seit Anfang November sind die Azubis im Praxiseinsatz an der Paracelsus Klinik Bad Ems. Die Klinik ist einer der größten Arbeitgeber der Stadt und bildet seit 2020 im Bereich Pflege selbst aus. Derzeit lernen insgesamt zehn junge Menschen auf unterschiedlichem Ausbildungsniveau den Beruf der Pflegefachfrau/-mann.
Verteilt auf die Stationen für Geriatrie, Innere Medizin und Chirurgie lernen die jungen Menschen nun in der Praxis ihre ersten Schritte. Drei Jahre dauert die Ausbildung zur Pflegefachfrau/-mann und für die Paracelsus Klinik Bad Ems sind die Azubis schon nach wenigen Tagen eine echte Bereicherung. „Alle sind hochmotiviert und unterstützen die Teams bereits tatkräftig“, erklärt Praxisanleiterin Silke Kreutzer-Förster.
Vor 19 Jahren hat Silke Kreutzer-Förster ihre Ausbildung zur Krankenschwester absolviert und eine Weiterbildung zur Praxisanleiterin absolviert. Sie ist fest an der Seite „ihrer“ Pflegefachschüler. Sie begleitet die Azubis täglich in ihrem pflegerischen Alltag und leitet sie praktisch an. Mehrmals in der Woche bespricht sie mit den jungen Menschen Themen aus dem Pflegealltag. „Mir ist ein guter und offener Austausch mit unseren Pflegeschülern enorm wichtig. ‚Gerne per Du‘ gehört bei Paracelsus dazu. Diese Kultur der Offenheit lebe ich ganz bewusst vor“, erklärt Kreutzer-Förster.
Schritt für Schritt sicher begleiten
Die Azubis lernen in der Praxis Schritt für Schritt – den Anfang machen Basisfertigkeiten wie Blutdruck oder Puls messen, Mobilisation des Patienten, aber auch Schulungen zu Hygiene oder Reanimation. „Unsere Azubis machen nur das, was vorher theoretisch und praktisch geübt wurde. Das ist wichtig, um nicht in die Überforderung zu geraten“, weiß Kreutzer-Förster, die ihre Schützlinge auch darin bestärkt, bei Unsicherheiten lieber einmal mehr nachzufragen. „Einfach so einen Menschen anzufassen und ihm zum Beispiel bei der Körperhygiene zu helfen, war für mich am Anfang schwierig, mit Silke konnte ich das gut besprechen und so meine Unsicherheit überwinden“, erzählt einer der Pflegeschüler. Und eine Azubi-Kollegin ergänzt: „Ich weiß, dass ich nicht alles sofort können muss, das ist für uns alle beruhigend“.
Praxisanleitung und sonst gar nichts
Dass sich Silke Kreutzer-Förster als Praxisanleiterin so intensiv um die Azubis kümmern kann, liegt auch daran, dass sie für diese Aufgabe freigestellt wurde, für das Niveau der pflegerischen Ausbildung an der Klinik ist das natürlich von Vorteil.
„Wir haben, wie jedes Krankenhaus in Deutschland, immer Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal. Dass wir nun seit 2020 selbst ausbilden können, ist für uns eine Investition in die Zukunft unserer Klinik, denn wir übernehmen unsere jungen Kolleginnen und Kollegen in der Regel nach der Ausbildung“, erklärt Klinikmanagerin Anne Schröer. Im nächsten Jahr werden die Pflege-Azubis des ersten Ausbildungsdurchgangs bereits ihre Prüfung ablegen.
Kann ich bitte die Ausbildung bei euch machen?
Eine Besonderheit des jetzigen Ausbildungsjahrganges ist sicherlich, dass drei der fünf Neuen die Klinik bereits vorher kannten, sich aufgrund der guten und familiären Atmosphäre für eine Ausbildung in Bad Ems entschieden und ihnen das auch gerne ermöglicht wurde. Silke Kreutzer-Förster erinnert sich: „Eine junge Kollegin hatte als Altenpflegehelferin bei uns am Haus angefangen. Nach kurzer Zeit kam sie mit den Worten ‚Silke, kann ich dieses Jahr doch noch meine Pflegeausbildung hier machen?‘ durch meine Tür marschiert. Noch am selben Tag hatte sie ihre Ausbildungszusage“.
Für die neuen Pflege-Azubis geht es bis ins nächste Jahr hinein in der praktischen Ausbildung weiter, gefolgt von einem mehrwöchigen Theorieteil in der Pflegefachschule. Und so geht es immer im Wechsel zwischen Theorie und Praxis weiter. Die Pflegefachschüler des ersten Jahrgangs sind 2023 fertig, die sechs „Neuen“ legen ihre Abschlussprüfung zur/ zum staatlich anerkannten Pflegefachfrau/-mann in 2024 ab.
INFO
Generalistische Pflegeausbildung
Mit dem Gesetz zur Reform der Pflegeberufe wurde die Ausbildung für die Pflegeberufe ab Januar 2020 verändert. Aus bisher drei unterschiedlichen Berufsabschlüssen – Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie Altenpflege – wird ein gemeinsamer „generalistischer“ Abschluss als Pflegefachfrau/-mann. Alle Auszubildenden absolvieren in den ersten zwei Jahren eine gemeinsame, generalistisch ausgerichtete Ausbildung, in der sie einen Vertiefungsbereich in der praktischen Ausbildung wählen. Im dritten Ausbildungsjahr können sich die Auszubildenden dann, ihren Interessen entsprechend, spezialisieren.