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Parkinson viel früher erkennen

Chefärztin der Paracelsus Elena-Klinik spricht beim digitalen Infotag der Parkinsonstiftung

Beim digitalen Informationstag der Parkinsonstiftung wird Prof. Dr. med. Brit Mollenhauer, Chefärztin der Paracelsus Elena-Klinik zur Früherkennung von Parkinson sprechen. Anlässlich des Welt-Parkinson-Tages veranstaltet die Parkinsonstiftung in diesem Jahr am Mittwoch, den 6. April 2022 ab 15 Uhr den digitalen Informationstag unter dem Motto „Parkinson und Sport“. Welche Wirkung hat Sport und was ist überhaupt möglich und sinnvoll?   

Brit Mollenhauer wird zusammen mit anderen Parkinson-Expert*innen im Wissensforum ab 16.00 Uhr einen Kurzvortrag zum Thema „Biomarker zur Frühdiagnose der Parkinson-Krankheit“ halten. Die renommierte Wissenschaftlerin und Ärztin forscht seit vielen Jahren zur Früherkennung bei Parkinson. „In der Hoffnung auf künftige neuroprotektive Substanzen für den Morbus Parkinson können die Biomarker helfen, diese frühzeitig gezielt anzuwenden, aber auch therapeutische Effekte mit einem möglichen Progressionsmarker objektiv abzubilden“, erklärt Mollenhauer.

Vielfalt der Parkinson-Erkrankung
Denn Parkinson ist nicht gleich Parkinson. Viele verschiedene Formen des Parkinsons, unterschiedliche Krankheitsverläufe oder andere Erkrankungen (wie bspw. Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder metabolische Faktoren) können eine wichtige Rolle spielen. Um Parkinson zu stoppen, müssen die Diagnose Parkinson wesentlich früher gestellt werden, viel mehr Risikopersonen untersucht sowie ein verstärkter Fokus auf Prävention gerichtet werden.

Ebenfalls mit im Programm: Betroffene, die sich im Kampf gegen die Parkinson-Erkrankung engagieren, und im Gespräch mit dem Botschafter der Parkinson Stiftung, Frank Elstner, aufzeigen, wie sie ihr Leben meistern – gesundheitlich, beruflich und ganz persönlich.

Wer diesen interaktiven Austausch live erleben möchte, kann sich unter www.welt-parkinson-tag.org kostenlos für den digitalen Welt-Parkinson-Tag 2022 „Gemeinsam gegen Parkinson“ registrieren.

https://www.paracelsus-kliniken.de/bewegungsbad-schoeneck-nach-sanierung-und-wartung-wieder-einsatzbereit/

Bewegungsbad Schöneck nach Sanierung und Wartung wieder einsatzbereit

Schöneck, 25.3.2022: Das therapeutische Bewegungsbad der Paracelsus Klinik Schöneck ist nach Sanisrung und Wartung wieder Einsatzbereit. Stationäre und ambulante Patienten können das Angebot wieder umfassend nutzen.

In den vergangenen Tagen wurde der gesamte Beckenboden des Bewegungsbades Schöneck saniert, die Fugen erneuert, ein Spezialharzgemisch als neuer Fußboden aufgebracht und in einem satten Blau eine neue Optik verpasst. Der Filter wurde mit neuer Aktivkohle versehen, um wieder eine bessere Reinigungswirkung gegenüber Schmutzeintrag zu erreichen. Eine fachmännische Reinigung und Versiegelung der Edelstahlhandläufe wurde ebenfalls vorgenommen. Das Bewegungsbad Schöneck hat zudem eine neue Gegenstromanlage erhalten, die besonders bei den physiotherapeutischen Wasseranwendungen nach Wirbelsäulenverletzungen, Arm- und Beinverletzungen eingesetzt wird. Die Strömung der Gegenstromanlage lässt sich je nach Mobilitätszustand des Patienten regulieren und dient dem Muskelaufbau und der Kräftigung. Patienten werden durch den Wasserwiderstand animiert die Grundkörperspannung zu halten.

Indikationen für das Bewegungsbad

Das Bewegungsbad ist eine physiotherapeutische Behandlungsmethode im Wasser. Besonders nach orthopädischen oder traumatischen Erkrankungen und Eingriffen des gesamten Bewegungsapparates ist die Behandlung einschließlich der Wirbelsäule besonders effektiv. Die Therapie erfolgt sobald Wunden abgeheilt sind. Bei Weichteilverletzungen, in der Schmerztherapie sowohl auch bei neurologischen, psychosomatischen oder onkologischen Erkrankungen findet die Bewegungstherapie im Wasser ebenso Anwendung.
Kontraindikationen sind starke Einschränkungen der Herz- oder Lungenfunktion, infektiöse Hauterkrankungen, Inkontinenz oder offene bzw. noch nicht verheilte (Operations-)Wunden.

Vorteile der Wassertherapie

Die Auftriebskraft, bei der das Körpergewicht um etwa 90 Prozent reduziert wird, erlaubt ein belastungsarmes Bewegen der Gelenke. Im Vergleich zu therapeutischen Übungen „an Land“ sind größere Bewegungsumfänge unter weniger Belastung und mehr Schmerzfreiheit möglich. Durch den Wasserwidersand ist die Bewegung im Wasser erschwert und ermöglicht so einen sanften und doch effektiven Muskelaufbau, besonders nach endoprothetischen Eingriffen. Die angenehme und entspannende Wassertemperatur von 32 Grad führt vor allem bei schmerzsensiblen oder unter chronischen Schmerzen leidenden Patientinnen und Patienten zu einer Schmerzreduktion und unterstützt den Behandlungserfolg. Das Therapiekonzept wird individuell nach Indikation, körperlicher Verfassung des einzelnen Patienten und in Absprache mit diesem erstellt. Die Therapie erfordert Einfühlungsvermögen und ein vertrautes Patienten-Therapeutenverhältnis.

Wege zu dieser Therapie?

Die Einzelbehandlung im Bewegungsbad Schöneck ist als Heilmittelverordnung auf Rezept möglich. Ebenso ist die Behandlung im Bewegungsbad zur Nachbehandlung nach Arbeitsunfällen/BG-Unfällen sowie als Privatleistung erhältlich.
Sprechen Sie Ihren Arzt an.

Kontakt:

Paracelsus Klinik Schöneck
T: 037464 85-1230
physio@schoeneck.pkd.de

Paracelsus Klinik Adorf
T 037423 79-2230
physio@adorf.pkd.de

https://www.paracelsus-kliniken.de/palliativmedizin-dem-leben-mehr-raum-geben/

Palliativmedizin: Dem Leben mehr Raum geben

Bis zum letzten Augenblick des Lebens – LEBEN können! Dem fühlt sich das Team der Palliativstation der Paracelsus Klinik Adorf seit nunmehr drei Jahren bei der Behandlung und Betreuung ihrer Patienten, verpflichtet. Unter medizinischer Leitung von Oberarzt Dr. med. Jens Forster, einer der profiliertesten Palliativmediziner der Region und der Stationsleitung Marlies Fuchs, wird eine ganzheitliche Behandlung geboten.

Palliativmedizin ist eine aktive ganzheitliche Behandlung von Patienten, die an einer nicht heilbaren weit fortgeschrittenen Tumor-, Herz-Kreislauf-, Lungen- oder neurologischen Erkrankung leiden und deren verbleibende Lebenszeit begrenzt ist. Dies stellt eine besondere Herausforderung dar und bedarf einer speziell auf die Pflege sterbenskranker Menschen ausgerichteten Versorgung. Die Palliativmedizin bejaht das Leben und betrachtet das Sterben als natürlichen Prozess und Teil des gesamten Lebensweges eines Menschen.

Ziel der palliativmedizinischen Versorgung

„Unser Ziel in der Palliativmedizin ist der Erhalt einer bestmöglichen Lebensqualität bis zum Tod. Das bedeutet für uns, dass wir die Lebensqualität durch eine Veränderung der aktuellen Situation verbessern. Nicht die Heilung steht im Vordergrund, sondern die Linderung und Bewältigung der Beschwerden. Nicht standardisierte medizinische Abläufe, sondern die Wünsche und Bedürfnisse der Patienten finden Berücksichtigung bei der Behandlung. Wir gehen auf die persönlichen Lebenshintergründe, Wünsche und Bedürfnisse unserer Patienten ein und streben eine Entlassung in die Häuslichkeit, in eine geeignete Pflegeeinrichtung oder in ein Hospiz an.“ erklärt Marlies Fuchs.
Auch wenn wir eine Entlassung anstreben, kommt es vor, dass der Tod absehbar wird. Dann ist es die Aufgabe der Palliativmedizin, dem Patienten ein friedliches Sterben in Würde zu ermöglichen. Auch in diesem letzten Lebensabschnitt geht es darum, die Symptome zu kontrollieren und das Leiden möglichst gering zu halten. Angehörige erfahren in diesem Prozess emotionalen Halt und Begleitung. Sie werden beispielsweise auf Veränderungen vorbereitet, die im Sterbeprozess auftreten können.

Multiprofessionelles Team betreut Patienten

Ein Schwerpunkt des Konzepts ist die multiprofessionelle, interdisziplinäre Zusammenarbeit von Palliativ- und Schmerzmedizinern, speziell ausgebildeten Pflegekräften, Sozialarbeitern, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Psychologen.

Was leistet eine Palliativstation

Wesentlicher Bestandteil der Arbeit ist die bestmögliche Linderung der körperlichen Beschwerden, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Symptome wie Schmerzen, Atemnot, Schluckbeschwerden, Schwindel, Übelkeit werden behandelt. Neben der Versorgung der physischen Beschwerden ist die psychosoziale und oft auch die spirituelle Begleitung von Patienten Teil der Palliativmedizin.

Besonderheiten einer Palliativstation

Eine Palliativstation bietet im Vergleich zu anderen Stationen einen besonders hohen Personalschlüssel. Es kann sich das Personal somit intensiver um die Bedürfnisse der Patienten und deren Angehörigen ohne Zeitdruck widmen. Angehörige werden, sofern sie es wünschen, aktiv mit in den Prozess der Behandlung eingebunden. Auch die Räumlichkeiten unterscheiden sich von anderen Station. Die Umgebung ist wohnliche gestaltet, Entspannungs- und Rückzugsorte sowie Übernachtungsmöglichkeiten für Angehörige im Patientenzimmer oder auch einem separaten Raum sind vorhanden. Die Schwerkranken bestimmen den Tagesablauf.

Was ist noch wichtig?

Neben der medizinischen Arbeit ist eine eine gute Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen Ärzten und der Klinik sehr wichtig. Dr. Forster widmet sich verstärkt der Vernetzung mit den Haus- und Fachärzten im Oberen Vogtland, denn keiner kennt die Patienten besser als der behandelnde, niedergelassene Arzt. Auch Kooperationen mit vorhandenen Palliativeinrichtungen, dem Brückenteam, Hospizen und Hospizvereinen im Vogtlandkreis sind wichtig.

Palliativstation ist kein Hospiz

Patienten einer Palliativstation sind zwar lebensbedrohlich erkrankt, haben aber durchaus noch eine Weile zu leben. Sie erhalten eine vorübergehende intensive medizinische Betreuung, bei der die Linderung der Krankheitssymptome und die Stabilisierung im Vordergrund steht. Während die Zeit auf einer Palliativstation begrenzt ist, werden im Hospiz Sterbende in ihrer letzten Lebensphase bis zum Tod betreut. Dies kann wenige Tage bis hin zu einigen Wochen oder Monaten dauern.

Wie gehen die Mitarbeiter damit um?

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten auf eigenen Wunsch auf der Palliativstation und sind speziell auf die Pflege sterbenskranker Menschen hin ausgebildet. Selbstverständlich gehen einem die Schicksale der Patienten ans Herz, besonders weil die Betreuung über die Pflege auf anderen Stationen hinausgeht. Die Mitarbeiter*Innen umgibt aber auch eine tiefe Zufriedenheit, die diese Arbeit mit sich bringt. Das ist menschenwürdige Medizin, die alles dafür tut, die Würde Schwerstkranker und Sterbender zu erhalten. Wie wertvoll und wichtig die Arbeit auf einer Palliativstation ist, spiegeln Patienten und deren Angehörigen wider.

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ONLINE-VORTRAG AM 27. APRIL: LAUFANALYSE

  • Kostenloser Online-Vortrag am Mittwoch, 27. April 2022, um 17.00 Uhr
  • Referent: Robin Neumann, Leiter Prävention und Gesundheitsförderung
  • Patientenvortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Mensch & Medizin“
  • Anmeldung unter www.paracelsus-kliniken.de/veranstaltungen/

Der Körper ist einzigartig und jeder Mensch läuft anders. Eine detaillierte Laufanalyse kann dabei helfen, Verletzungen vorzubeugen oder die Bewegungs-Ergonomie zu verbessern.

Robin Neumann gibt in seinem Online-Vortrag weiterführende Informationen zur Laufanalyse und macht deutlich, wie wichtig es ist, beim Lauftraining auf die richtige Fußhaltung zu achten.

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„Ich bin mir selbst wichtig“

“Ich hab noch Leben” – Mit diesem authentischen Blog zum Thema Krebs, teilweise von Patientinnen und Patienten selbst aufgeschrieben, möchten wir Mut machen und verschiedene Wege zurück ins Leben aufzeigen. Denn eines haben wir von den Betroffenen gelernt: Das Leben ist immer lebenswert.

Diese Geschichte ist eine von vielen unserer onkologischen Patientinnen und Patienten. Weitere Geschichten haben wir hier im Menü für Sie verlinkt. Schauen Sie rein. Jede einzelne geht ans Herz!


„Ich bin mir selbst wichtig“ ist wie ein Mantra geworden

Sevgi Ö., 47 Jahre alt, alleinerziehende Mama von zwei Kindern

Ich dachte, ich hätte es überwunden. Ich dachte, ich hätte den Brustkrebs besiegt. Doch dann kamen diese Flecken. Sevgi Ö. ist sich selbst wichtig. Diesen Schritt hat sie vor allem während ihrer onkologischen Rehabilitation gelernt.

Der Schock: erneute Metastasen

Vor fünf Jahren erkrankte Sevgi Ö. an Brustkrebs. Mit Strahlentherapie konnte sie ihn bekämpfen. Das dachte sie zumindest. Zu allen regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen bei ihrer Frauenärztin ist sie gegangen. Nie wurde etwas entdeckt. Der Funke Hoffnung, den Krebs besiegt zu haben, war da. Doch dann kam alles anders. Es begann vergangenen Jahres mit Schmerzen im Brustbereich. Lachen oder Husten wurden zu schmerzlichen Erfahrungen. Es folgte eine Odysse von Arzt zu Arzt. Nach mehreren CTs dann die Diagnose: der Brustkrebs hat Metastasen gebildet. Fernmetastasen in anderen Organen. Mittlerweile war die Leber, der linke Hüftknochen und die Wirbelsäule mit bis zu 4 Zentimeter großen Stellen betroffen. „Ich war schockiert von der Diagnose – ach was rede ich, ich war mehr als schockiert. Ich war fassungslos.“ Noch in Schockstarre und unter Tränen hörte Sevgi Ö. ihrem Radiologen tapfer zu. Sachlich und ohne Empathie erklärte er das weitere Vorgehen der Strahlentherapie, gepaart mit einer Chemotherapie. Chemotherapie? Bei Sevgi Ö. klingelten alle Alarmglocken. „Nein, bitte alles, nur keine Chemo“. Die Gedanken an die Nebenwirkungen erschütterten die gelernte Friseurin und gegen das Gedankenkarussell kam sie nicht an: verliere ich jetzt alle meine Haare? was passiert mit meinen Kindern? wie stemme ich das finanziell? warum eine zweite Runde? ich hatte den Krebs doch besiegt?

Der Anker in dunklen Zeiten

Diese zweite Runde der Krebstherapie war eine Qual. Doch Sevgi Ö. ist tapfer und meisterte die Strahlentherapie erneut. Diesmal zusammen mit einer Chemotherapie. Es gab Tage, an denen sich Sevgi Ö. oft fragte, wie das zu schaffen ist. Es gab Stunden, in denen sie einfach nur weinte. Die Tränen mussten raus. Doch dann gab es Momente, in denen der Schmerz, die Angst und die Traurigkeit für einen kurzen Augenblick vergessen waren. Diese Momente waren gefüllt von Liebe, Führsorge und Zuversicht, die ihr entgegengebracht wurde. Die Zeit mit den Liebsten. Ihre Kinder, ihre Eltern, ihre Geschwister und ihre Freundinnen waren und sind es bis jetzt – der Anker in ihrem Leben. Die Nachwirkungen der Therapien stimmten Sevgi Ö. oft traurig, sogar ein wenig depressiv. Depressionen waren für Sevgi Ö. Neuland. „Wer bin ich geworden?“ Sevgi Ö. erkannte sich kaum wieder. Wo war die rheinländische Frohnatur? „In dieser Zeit wollte ich keinen sehen, keinen hören. Ich fühlte mich so unglaublich schuldig meinen Kindern gegenüber. Mir kam es vor, als hätten wir die Rollen vertauscht. Nicht ich habe für meine Kinder gesorgt, sondern sie sorgten für mich.“ Muss eine Mutter nicht Stärke beweisen? Eine Mutter darf nicht schwach sein! Da fing es wieder an, dieses Gedankenkarussell.

Die anschließende onkologische Reha in der Paracelsus Klinik am See

Müdigkeit, Erschöpfung und Antriebslosigkeit gehörten zum Leben von Sevgi Ö. Mit 10 Kilo weniger auf den Rippen fühlte sie sich auch körperlich sehr geschwächt. In einem schwierigen Gemütszustand trat Sevgi Ö. ihre Reha in der Paracelsus Klinik am See in Bad Gandersheim an. Zwei Wochen Reha waren geprägt von Tränen. Wie viele Tränen kann ein Mensch eigentlich vergießen? „Zuerst dachte ich, es sei Heimweh, aber später merkte ich, dass ich einfach nur Päckchen schulterte, gefüllt mit Ängsten, Sorgen, Schuldgefühlen und vielen schlechten Erinnerungen an früher – und davon trug ich ganz schön viele mit mir rum.“ Sevgi Ö. hat all ihren Mut zusammengenommen und gekämpft. Sie hat an sich gearbeitet und nicht aufgegeben. Der Optimismus hat sich am Ende ausgezahlt. Dank der Reha, den Fachkräften vor Ort und dem Austausch vieler Mitpatienten konnte sie ihr Selbstwertgefühl steigern. „Ich kehre als mutige und starke Frau in meinen Alltag zurück und blicke positiv in die Zukunft und auf das, was das Leben noch für mich bereithält.“

Das Leben auskosten

Sevgi Ö. weiß, das Leben wertzuschätzen. Der Krebs hat ihr es nur zu deutlich vor Augen gehalten. Sie ist dankbar für den starken Zusammenhalt ihrer Familie und ihren Liebsten. „Auch, wenn man mich manchmal direkt vom Sofa holen musste, weiß ich, dass meine Freunde das gerne für mich getan haben“, berichtet Sevgi Ö. lächelnd. Vor allem in der Reha hat Sevgi Ö. sich und ihren Körper besser kennengerlernt. Sie weiß jetzt, wie wichtig es ist, zu sich selbst zu stehen und den eigenen Bedürfnissen und Gefühlen Raum zu geben. „Ich bin mir selbst wichtig.“ Diese Aussage hat Sevgi Ö. verinnerlicht. Wie ein Mantra gibt es ihr Kraft und Mut, weiterzumachen und sich auf die positiven Aspekte im Leben zu fokussieren. „Die laufende Chemotherapie birgt zukünftig sicherlich noch die einen oder anderen schlechten Tage, aber ich habe gelernt, dass ich negative Stimmung am besten mit viel Optimismus und eigenen kleinen Aufmunterungen entgegne“, erklärt Sevgi Ö. „Mir helfen zum Beispiel hübsche Klamotten, Schminke oder Schmuck. Diese Dinge geben mir einen morgendlichen Motivationsschub.“ Manchmal sind es eben die kleinen Dinge. Und eines ist sicher: auf einen schlechten Tag folgt auch wieder ein guter Tag. Mit viel Energie und Stärke blickt Sevgi Ö. auf ihren weiteren Weg im Kampf gegen den Krebs und wer weiß, vielleicht kann Sie schon bald wieder für ein paar Stunden zurück in ihren Traumberuf oder die gewünschte Reise zusammen mit ihrer Tochter starten. „Und zum Glück sind auch alle Haare noch an Ort und Stelle“, verrät Sevgi Ö.

https://www.paracelsus-kliniken.de/deutscher-kongress-fuer-parkinson-und-bewegungsstoerungen-forschung-in-bewegung/

Deutscher Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen: Forschung in Bewegung

Bereits zum zweiten Mal findet der Deutsche Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen vom 24. bis zum 26. März 2022 virtuell statt. Neueste Erkenntnisse zum jüngsten Stand der Forschung, Diagnostik und Therapie bei Bewegungsstörungen werden von nationalen und internationalen Expert*innen diskutiert. „Personalisierte Diagnose – Personalisierte Therapie“ steht dabei als übergeordneter Themenschwerpunkt im Fokus.

Auch die ehemalige Chefärztin der Paracelsus-Elena-Klinik und nun aktuelle Leiterin des Paracelsus-Kompetenznetzwerks Parkinson sowie Past-Präsidentin der International Parkinson and Movement Disorders Society (MDS), Frau Univ Prof. Dr. Claudia Trenkwalder, war bei der Online-Pressekonferenz als Highlight-Sprecherin dabei.

Neue Erkenntnisse in der Parkinson-Forschung
Die Parkinson-Krankheit ist die häufigste neurodegenerative Bewegungsstörung, allein in Deutschland sind etwa 400.000 Patient*innen betroffen. Und die Forschung ist in Bewegung: die letzten Jahre haben in diesem Bereich der Neurologie einen enormen Erkenntniszuwachs hinsichtlich der Krankheitsursachen und -mechanismen erbracht, welche neue diagnostische und therapeutische Entwicklungen beflügelt haben. Die präzisere phänotypische und molekularbiologische Charakterisierung von Krankheitsuntergruppen bereitet den Weg in Richtung individualisierter Medizin. Auch im Bereich der symptomatischen und ursächlichen Therapien zeichnen sich dynamische Entwicklungen ab.

Die Online-Pressekonferenz sowie das Thema von Frau Univ Prof. Dr. Claudia Trenkwalder „Klinische und molekulare Vielfalt der Parkinson-Krankheit – was hat sich geändert?“ kann über diesen Livestream-Link verfolgt werden:

https://parkinson-gesellschaft.de/die-dpg/presseservice

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Stomabetreuung in der Reha

In Deutschland erkranken jährlich rund 33.000 Männer und 28.000 Frauen an Darmkrebs, der zu den drei häufigsten Krebserkrankungen zählt. Lag bisher das mittlere Erkrankungsalter bei Anfang bis Mitte 70, so sind in den letzten Jahren zunehmend auch junge Menschen betroffen. Oft ist danach eine Stomaanlage notwendig.

Die Diagnose Darmkrebs ist zunächst für jeden Patienten ein Schock. Im frühen Stadium ist Darmkrebs eine gut behandelbare und in vielen Fällen heilbare Erkrankung.

Vorsorge wahrnehmen

Es ist ratsam, dass jeder die Angebote zur Vorsorge und Früherkennung wahrnimmt. Der Hausarzt informiert bei Auffälligkeiten, welche Untersuchungen angezeigt sind und wie diese verlaufen.

Ernstzunehmende Symptome sind zum Beispiel Blut im Stuhl, Stuhlunregelmäßigkeiten und/oder Gewichtsabnahme? Dann ist es höchste Zeit für einen Arztbesuch.

Die zuverlässigste Methode der Darmkrebsvorsorge ist die Darmspiegelung. Dies bestätigt eine aktuelle Studie aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum. Wenn mehr Menschen die Vorsorgeuntersuchung wahrnehmen, könnten in Deutschland jedes Jahr etwa die Hälfte aller Darmkrebs – Neuerkrankungen und Sterbefälle vermieden werden.

Für Menschen zwischen 50 und 55 Jahren übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für einen jährlichen Stuhltest. Zudem ist es im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung möglich ab einem Alter von 55 Jahren eine Darmspiegelung durchführen zu lassen. Gibt es keine Auffälligkeiten, kann man diese nach 10 Jahren wiederholen.

Was ist ein Stoma?

In Deutschland leben über 150.000 Stomaträgerinnen und -träger (Menschen mit künstlichem Darmausgang oder künstlicher Harnableitung). Das Wort „Stoma“ kommt aus dem Griechischen, beschreibt zum einen Mund/ Öffnung, den Mund als Körperteil, zum anderen eine künstlich geschaffene Öffnung eines Hohlorgans. Zur Spezifizierung wird das Stoma mit der Organlokalisation (Colostoma am Dickdarm, Ileostoma am Dünndarm) bezeichnet. Es dient zur Ausleitung von Ausscheidungen.

Stoma tragen – anfangs oft schwer

Viele Menschen, die aufgrund ihrer Erkrankung zum Stomapatienten werden, reagieren oft mit Angst und Unsicherheit, viele leiden unter enormen Stress. Das Körperbild, die Auseinandersetzung mit der Grunderkrankung sowie die Auswirkungen im sozialen Umfeld, bringen den betroffenen Menschen in eine Extremsituation. Umso wichtiger ist die Beratung und Anleitung durch einen kompetenten Stomatherapeuten.

Hilfe mit Umgang bieten versierte Pflegefachkräfte

Die Stomatherapie ist ein Fachgebiet der Krankenpflege. Ihre Zielsetzung ist zuallererst die physische, psychische und soziale Rehabilitation der Betroffenen mit Stomaanlage (künstliche Stuhl- bzw. Harnableitung). Das heißt, die Wiederherstellung der körperlichen und psychischen Funktionen durch fachgerechte Pflege, Beratung und Anleitung bis hin zur professionell organisierten Überleitung (Nachversorger). Die Stomatherapeuten werden regelmäßig in Fachweiterbildungen geschult und trainiert. Eine Grundvoraussetzung ist ein Vertrauensverhältnis zwischen dem Patienten, dessen Angehörigen und dem Stomaexperten.

Rehabilitation für Patienten mit Stoma in der Paracelsus Klinik am Schillergarten Bad Elster

Die Paracelsus Klinik am Schillergarten Bad Elster verfügt über alle Voraussetzungen, die für eine adäquate Therapie und Rehabilitation für Patienten mit Stomaanlage notwendig sind.

Ein interdisziplinäres Team unterschiedlicher Berufsgruppen aus Ärzten, Pflegefachkräften, auf die Versorgung von Stomaträgern spezialisierte Stomatherapeuten, Wundexperten, Physiotherapeuten, Ernährungsberatern, Mitarbeiter der Sozialdienste, Psychologen und Psychoonkologen sind in unserer Rehabilitationseinrichtung für die Patienten da.  

An der Versorgung der Stomapatienten sind speziell ausgebildete Fachkräfte mit langjähriger Erfahrung beteiligt. Seit 2015 gibt es in der KLinik einen eigens entwickelten Stomaleitfaden zur Qualitätssicherung.

Hinzu kommen Angebote der Selbsthilfeorganisation ILCO, der größten deutschen Selbsthilfevereinigung von Stomaträgern, Menschen mit Darmkrebs und ihren Angehörigen, deren Anwesenheit alle drei Wochen fest in den Terminplänen verankert ist.

Aufnahmetag: Von Anfang an gut betreut

Schon am 1. Tag der Reha findet die ärztliche und stomatherapeutische Aufnahme statt.
Die stomaversierten Pflegefachkräfte informieren sich über die aktuelle Situation und über die bisherige pflegerische Betreuung des Patienten. Im Informationsaustausch erhält der Patient einen eigens erstellten Stomaflyer. In diesem sind alle wichtigen Informationen und Notfallkontaktdaten enthalten. Auch für den Fall, dass eventuelle Schwierigkeiten bei der Stomaversorgung auftauchen. Auf dem Flyer stehen weitere wissenswerte Fakten, so z.B. womit eine Stomatasche ausgerüstet sein sollte oder auch welche Fachabteilungen vor Ort für individuelle Beratung und Anleitung zur Verfügung stehen. Die Stomatherapeuten prüfen, ob der Patient genügend Stomamaterial für die nächsten Tage vorrätig hat und wie der Stand der Selbstständigkeit ist. Anschließend bespricht der behandelnde Arzt mit dem Patienten die individuellen Rehabilitationsziele. Das Therapieprogramm wird gemeinsam von Arzt und Patient besprochen und individuell erstellt.

Stomasprechstunde

Eventuelle Komplikationen wie Hautveränderungen am Stoma, Wundheilungsstörungen, Materialbestellung – ggf. Optimierung der Versorgung, besprechen die Stomaberater gemeinsam mit dem Patienten während der Stomasprechstunde. Diese findet geplant schon am Folgetag statt. Stomaberater und Patient besprechen und entwickeln gemeinsam die weiterführende Startegie.

Ziel der Stomatherapie ist die größtmögliche Rehabilitation der Betroffenen sowie die Selbstständigkeit in der Versorgung ihrer Stomaanlage.

Bedarfe und Bedürfnisse bestimmen den Weg

Noch vorhandene Ängste und Unsicherheiten werden erkannt und im Laufe des Aufenthalts reduziert. Standardisierte Abläufe sichern Wechselintervalle und leisten Hilfe zur Selbsthilfe. Die

Wir erhöhen schrittweise die Selbstständigkeit der Patienten durch angepasste individuelle Übungen im 4 – Stufen – Modell. Berücksichtigen muss man hier Pflegeprobleme, die zB. nach Chemotherapie (Parästhesien), bei motorischen Einschränkungen (nach Schlaganfall), Körperbildstörung, Demenz, vermindertem Allgemeinzustand und Ernährungszustand aber auch bei Sprachbarrieren, auftreten.

Sicherer Umgang am Ende der Rehabilitation

Mit viel Empathie und Geduld werden bei den Patienten Abhängigkeiten minimiert. Am Ende der Reha kennt der Stomapatient mögliche Komplikationen am Stoma und beherrscht den Umgang damit. Hilfsmittel, die bereits mit der Stomatasche im Akuthaus ausgehändigt wurden und deren Handhabung evtl. noch unklar war, werden erklärt. In speziellen Gesprächsgruppen wird über Stoma im Alltag berichtet. Körperpflege, Freizeitgestaltung und -möglichkeiten, Ratschläge zu Kleidung für Stomapatienten, zu Sexualität und Stomaversorgung nach der Reha werden thematisiert.

Auch nach der Reha nicht alleingelassen

Um die Qualität der Stomaversorgung auch nach der Reha zu garantieren, hat jeder Stomapatient ein Homecareunternehmen an seiner Seite, zu dem er jederzeit Kontakt aufnehmen kann.

Gemäß des Pflegestandards wird die Überleitung an den Nachversorger durch die Stomaabteilung unserer Klinik schriftlich und telefonisch vorgenommen. Einige Patienten leisten dies aber schon selbst.

https://www.paracelsus-kliniken.de/krebspatienten-brauchen-auszeit-fuer-die-seele/

Krebspatienten brauchen Auszeit für die Seele

Experten von Paracelsus raten Krebspatienten nachdrücklich dazu, Angebote der stationären onkologischen Rehabilitation wahrzunehmen / Gerade unter den Vorzeichen der Pandemie bestehen gute Voraussetzungen für eine intensive Behandlung

Die Zahlen lassen aufhorchen: Jedes Jahr erkranken in Deutschland fast 500.000 Menschen an Krebs, jedoch nur rund 120.000 Krebspatienten nehmen nach aktuellen Zahlen der Deutschen Rentenversicherung Bund auch eine onkologische Rehabilitation in Anspruch. „Wir stellen immer wieder fest, dass die Gründe dafür unterschiedlich sind”, so Klinikmanager Thorsten Prieß. „Zum einen sind die spezifischen Verläufe bei Krebserkrankungen sehr unterschiedlich. Auch fühlt sich nicht jeder Krebspatient nach seiner anstrengenden Behandlung gesundheitlich später in der Lage, an einer Rehabilitation teilzunehmen. Zum anderen stehen nach unserer Erfahrung sehr oft auch persönliche Gründe einem Antrag auf Reha-Leistungen im Weg.” Gerade Frauen, erklärt der Klinikmanager der Paracelsus Reha-Kliniken in Bad Gandersheim, hätten Bedenken, für drei Wochen in eine Klinik zu gehen, weil sie nach eigenem Empfinden ihre Familien nicht allein lassen könnten. Männer wiederum – allen voran Selbstständige – hielten sich in ihren Betrieben für unabkömmlich. Dazu kämen Bedenken wegen der angespannten Situation durch die Corona-Pandemie, die gerade Menschen mit einem durch Krebs geschwächten Immunsystem verängstigten.

Krebserkrankung meistern

Hier bekräftigt der Klinikmanager: Die hygienischen Anforderungen an die Kliniken seien durchweg sehr hoch und würden konsequent eingehalten. Man habe in den vergangenen zwei Jahren die ohnehin sehr wirksamen Hygienekonzepte weiter ausgebaut. Außerdem seien viele Häuser per Gesetz noch gar nicht wieder voll belegbar und Besucher nicht erlaubt. Größer als hygienische Bedenken sind für Mediziner und Therapeuten von Paracelsus darum die Bedenken vor den gesundheitlichen Folgen für Krebspatienten beim Ausfall der Rehabilitation. Denn eine onkologische Reha soll die Wirkung der ersten, akuten Therapie der Krebserkrankung individuell mit einem ganzheitlichen Behandlungsansatz festigen und unterstützen. Körperliche Nachwirkungen und Bewegungseinschränkungen, Schmerzen und Ängste sollen gemildert und die Lebensqualität, aber auch Selbständigkeit gesteigert werden – auch im Hinblick auf eine zukünftige Erwerbsfähigkeit. Patienten werden dazu im physischen Bereich unterstützt mit speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmter Ergo- und Physiotherapie, Bewegungstherapie, Schmerztherapie sowie ergänzender Beratung zu Ernährung und ihrem zukünftigen Alltag. „Man muss sich aber auch immer wieder vor Augen führen, in welch schwieriger Lebenssituation sich Krebspatienten befinden”, erklärt Diplom Psychologin Sabine Dyrba von der Paracelsus Klinik am See Bad Gandersheim. „Die Erkrankung bringt nicht nur Funktionseinschränkungen und körperliche Veränderungen mit sich, sondern hat auch seelische Folgen. Betroffene müssen lernen, sich neu zu orientieren, neue Denk- und Verhaltensmuster zu finden. Das ist nicht einfach und da hilft therapeutische Unterstützung in einem geschützten Raum.” Wer nach einer Krebserkrankung zu Hause bleibe, laufe Gefahr, in Konflikt mit seinen alten Rollen und Aufgaben zu kommen. „So ein Neuorientierungsprozess braucht Zeit und Ruhe, die man zu Hause meist nicht hat”, erklärt die Psychologin. „Deshalb ist die Auszeit in einer Klinik genau das Richtige. Hier hat man Gelegenheit, sich selbst und seinen eigenen Körper und seine Bedürfnisse wieder kennenzulernen, aber auch sich mit anderen Betroffenen, die in der gleichen Situation sind, auszutauschen. Man kann Erlebnisse und Gefühle teilen, sich gegenseitig Mut machen und voneinander lernen.” Sevgi Ö., Patientin in Bad Gandersheim, kann ihr da nur zustimmen: „Natürlich hätte ich mich gefreut, wenn ich Besuch von meiner Familie an den Wochenenden bekommen hätte. Ich habe hier allerdings schnell Anschluss und nette Mitpatienten gefunden. Wir haben uns zusammen eine richtig nette Zeit gemacht. So waren die Gedanken an zu Hause und an die Familie zwar da aber aushaltbar. Wir haben sogar überlegt, ob wir nächstes Jahr alle zusammen erneut eine Reha hier in Bad Gandersheim beantragen. Wer weiß.“

Ambulant ist nicht unbedingt besser

Ganztägig ambulanten Angeboten steht Sabine Dyrba eher kritisch gegenüber. „Wenn es absolut nicht anders geht, wie zum Beispiel bei Alleinerziehenden mit kleinen Kindern, ist das sicher eine wichtige Alternative und besser als gar keine onkologische Rehabilitation in Anspruch zu nehmen”, so die Psychologin. „Ansonsten bringt eine ambulante Reha aber oft zusätzlichen Stress mit sich, weil man sich zwischen Behandlung und alltäglichen Pflichten zu Hause förmlich zerreißt.” Eine stationäre Reha hingegen schaffe den nötigen Abstand von den täglichen Pflichten und sorge in der Familie letztendlich für weniger Betroffenheit, weil man merke, dass es der Partnerin oder Mutter deutlich besser gehe. Die „Verantwortung“ für das Wohlbefinden und Sorge um die Erkrankten in professionelle Hände abgeben zu dürfen, tut auch der Familie gut und entlastet. „Gerade im Moment können wir Betroffenen nur empfehlen, in eine stationäre Reha zu kommen”, ergänzt Klinikmanager Thorsten Prieß. „Aufgrund der geringeren Belegungszahlen durch die Pandemie haben wir Zeit und Raum hinzugewonnen in der unser interdisziplinäres Team sich rund um die Uhr besonders intensiv um unsere Patientinnen und Patienten kümmern kann.” Davon hat auch Sevgi Ö. profitiert. „Während meines Aufenthaltes taten mir besonders die psychologischen Einzelgespräche gut,“, so die 47-Jährige. „Hier wurde ganz persönlich und individuell auf meine Sorgen und Ängste eingegangen. Zu Beginn meiner Reha war ich müde, ausgelaugt und unglaublich traurig. Jetzt kehre ich als mutige und starke Frau zurück in meinen Alltag und blicke positiv in die Zukunft und auf das, was das Leben noch für mich bereithält.“

Über die Paracelsus Klinik am See

Eine onkologische Rehabilitation an der Paracelsus Klinik am See in Bad Gandersheim beinhaltet eine breite Palette gezielter diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen. Diese sollen die körperlichen und seelischen Folgen der Krebserkrankung mildern oder beseitigen. Da die Folgestörungen je nach Art der Erkrankung oder Form der Therapie sehr unterschiedlich sein können, werden die Ziele der onkologischen Rehabilitation individuell an die persönlichen Bedürfnisse der Betroffenen angepasst. Auch psychologische Hilfen zur Bewältigung der Erkrankung sowie Informationen über die Krankheit und ihre Folgen während des Aufenthalts angeboten. Und letztendlich unterstützt das Team der Klinik Patientinnen und Patienten gezielt beim beruflichen Wiedereinstieg.

https://www.paracelsus-kliniken.de/100-knie-op-mit-mako-roboter/

100. Knie-OP mit dem MAKO Roboter

Seit Juni 2021 sind 100 Kniegelenke in der Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg mit Unterstützung des MAKO Roboters operiert worden. Die Patienten kommen von weit her, und die Ärzte sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen.

Die Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg hat im Juni 2021 als erstes Krankenhaus in Schleswig-Holstein die roboterunterstützte Operationstechnologie MAKO eingeführt und hat dadurch bei der chirurgischen Innovation und der Patientenversorgung in der Region eine Vorreiterrolle eingenommen. Nun hat ein OP-Team unter der Leitung von Dr. Jürgen Ropers, Chefarzt Unfallchirurgie und Orthopädie, Wirbelsäulenchirurgie die 100. Knieoperation mit dem robotergestützten Chirurgiesystem absolviert.

Die Spezialisten für Endoprothetik der Klinik sind überzeugt von den Vorteilen der roboterassistierten Chirurgie: „Wir planen die OP auf Grundlage eines CTs. Dann füttern wir den MAKO Roboter mit diesen patientenindividuellen Daten, die OP-Planung wird dadurch gegenüber bisherigen Eingriffen noch einmal verbessert. Während des Eingriffs ermöglicht uns dann unser Roboter-Assistent eine außergewöhnliche Präzision beim Sägen der Knochen“, erläutert Jürgen Ropers.

Der Operateur bleibt Chef im Ring

Der MAKO Roboter hilft dem Arzt also bei der Operation, dennoch bleibt der Chirurg weiterhin der wichtigste Akteur im OP. Nur durch seine Muskelkraft lässt sich die elektronische Säge führen. Bei einer Abweichung von der Planung stoppt der Sägevorgang automatisch. Präzision und Patientensicherheit stehen im Vordergrund dieser neuen Operationstechnik.

Die Vorteile für die Patienten sind spürbar: Sie profitieren von einer größeren Patientensicherheit, das künstliche Gelenk ist beweglicher, Schmerzen nach der Operation verringern sich und die Patienten sind im wahrsten Sinne des Wortes „schneller wieder auf den Beinen und können damit auch schneller eine anschließende Rehabilitation antreten.  „Die mit dem MAKO Roboter operierten Patienten erreichen deutlich schneller die 90 Prozent Beweglichkeit im Knie und sind schneller mobil, sie können früher auf dem Flur laufen oder Treppen gehen als Patienten, die herkömmlich operiert  wurden. Studien zufolge können Patienten, die mit einem MAKO operiert wurden, schneller wieder ihre Alltagstätigkeiten aufnehmen“, so Dr. Jürgen Ropers, Chefarzt der Abteilung für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wirbelsäulenchirurgie.

Verstärkte Nachfrage nach Operationsmethode mit Roboter

„Ich war wirklich erstaunt, wie schnell die verstärkte Nachfrage nach genau dieser Operationsmethode mit dem MAKO zu spüren war. Wir haben Anfragen von weit außerhalb unseres Einzugsbereichs erhalten, das hat uns wieder einmal gezeigt, dass sich Patienten ausgesprochen gut informieren. Die sind dann auch bereit, für eine Operation ein paar Kilometer weiterzufahren, wenn sie hoffen, dadurch ein besseres Ergebnis zu bekommen“ sagt Dr. Jürgen Ropers.

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Parkinson heilbar machen: Ein Traum von Brit Mollenhauer

Zufälle waren es. Sagt Prof. Dr. Brit Mollenhauer, Chefärztin und Wissenschaftlerin in der Paracelsus Elena Klinik in Kassel. Zufälle haben sie geleitet: Vom Schwarzwald über Karlsruhe zur Uni Göttingen, weiter nach Harvard, von dort nach Kassel. Von der Ausbildung zur Krankenpflegehilfe zur erfolgreichen Medizinerin, von da zu einer der meist zitierten Wissenschaftlerinnen der Welt, zur Koryphäe in der Parkinsonforschung, die einen Traum hat: Parkinson heilbar zu machen. Wenn sie dies jetzt liest, muss sie vermutlich schmunzeln. Und zugeben, dass Zufälle alleine es nicht waren.

Ihr Erfolg hat viele Mütter. Allen voran ist sie es, die mit ihrer Persönlichkeit und ihren besonderen Eigenschaften – ihrem Wissensdrang, ihrer Hartnäckigkeit, ihrem Mut, ihrer Offenheit und ihrer großen Empathie – ihren Weg gemacht hat. Und die immer wieder auf Menschen, vor allem auf Frauen, getroffen ist, die sie gefördert, ermutigt und vorangebracht haben. Als Wissenschaftlerin wie als Ärztin. Auf Spurensuche nach ihrem Lebensrezept gibt’s dann doch Muster, die ihren Erfolg erklären. Denn Glück (und Zufälle) gehören bekanntermaßen ja immer dazu.

Forschung ist, wissen wollen, was los ist

Brit Mollenhauer wächst behütet in einem kleinen Dorf im Schwarzwald auf. Alle Freiheiten habe sie dort gehabt. Sie besucht das Gymnasium, liebt Kunst und Kultur und macht ihr Abitur in Französisch und Kunst. Malt gerne und spielt Geige. Wie kommt ein solches Kreativ-Bündel zur Medizin? Die Liebe zu den Menschen und der Sport waren es wohl. Basketball hat sie gespielt, auch sehr gut. Nur die Bänder haben nicht immer mitgemacht, sie muss oft zum Sportarzt. Und das hat sie fasziniert: wie er herausgefunden hat, was los ist, wie er ihr und anderen geholfen hat. Medizin also, Sportmedizinerin wollte sie werden. Am liebsten an der Universität Witten-Herdecke. Hartnäckig war sie damals schon. In Freiburg hätte sie sofort anfangen können, für die Uni im Ruhrgebiet aber brauchte sie ein Pflegepraktikum. Und ging deshalb erst einmal nach Karlsruhe, um dort eine Krankenpflegehilfeausbildung zu machen. Für ein Jahr. Ihre Neugierde auf Medizin ist weiterhin groß, sehr groß.

Begeisterung für die Neurowissenschaft

Sie startete ihr Medizinstudium an der Uni Göttingen und entdeckte das Gehirn. Zunächst in einem „Hirnkurs“, also in dem Semester, in dem sich alles um das Verborgene im Schädel dreht. Genau das hat sie begeistert: Das Unerforschte, das Neue. Der Ort, in dem organisch die Persönlichkeit eines Menschen sitzt, nämlich das Gehirn, zieht sie seitdem magisch an. Unter ihrer Doktormutter Prof. Dr. Sigrid Poser beschäftigt sie sich zunächst mit der Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung. Dann aber sehr schnell mit ihrem heutigen Spezialgebiet, dem Morbus Parkinson. Nach fünf Jahren klinischer Arbeit bekommt sie ein Stipendium in Harvard und verbringt zwei anregende Jahre in Boston. Forschung, Lehre und ein buntes Leben. Inspiriert und voller Enthusiasmus kommt sie nach Deutschland zurück. Auch, um hier mit ihrem Mann, einem Journalisten, eine Familie zu gründen. Mittlerweile sind die Söhne 10 und 13 Jahre alt.

Chefärztin der Elena Klinik

Seit März 2022 ist Brit Mollenhauer Chefärztin in der Elena Klinik, einer der führenden Parkinson-Kliniken deutschlandweit. Die ehemalige Chefärztin Prof. Dr. Claudia Trenkwalder hat sie 2007 aus Boston nach Nordhessen geholt. Das Angebot, neben ihrer klinischen Arbeit mit Parkinson-Patienten ihre Forschungsarbeiten an der Uni Göttingen fortzusetzen, ist für Brit Mollenhauer bis heute ein großes Geschenk. Als Chefärztin ist sie den größten Teil ihrer Arbeitszeit für ihre Patientinnen und Patienten in Kassel da. Ein Tag jeoch ist der Forschung vorbehalten, den verbringt sie mit ihrem Team im Labor in Göttingen. Dort hat sie eine Stiftungsprofessur. Immer das Ziel vor Augen: Parkinson heilbar machen. Und sie sitzt im Stiftungsrat der New Yorker Michael-J.-Fox-Stiftung. Ohne ihn, diesen wunderbaren, seit langem schon an der tückischen Krankheit leidenden Schauspieler, wären sie und ihre Forschungsarbeit längst nicht so weit. Die Filmlegende der achtziger sagt von sich, er sei der glücklichste Mensch der Welt – trotz Parkinson.

Parkinson früh erkennen

Ganz nah dran an diesem Gefühl ist auch die Parkinsonexpertin Mollenhauer. Weil sie ihre Arbeit liebt. Ihr größter Wunsch ist es, mitzuerleben, dass Parkinson heilbar ist. Dank ihrer Forschung, ihrer Mitarbeit in den Expertenteams weltweit, wissen Neurologen heute mehr denn je über diese Krankheit. Denn sie schlummert vor den ersten sichtbaren Symptomen meist schon 20 bis 30 Jahre im Körper. Vermutlich über Viren, die über den Darm oder die Nase eintreten, erkranken Menschen an Parkinson, leiden dann viele Jahre später an motorischen Ausfällen, unkontrollierbarem Zittern, auch an Demenz. Die Bedeutung von sogenannten Biomarkern für die Frühdiagnose ist das Spezialgebiet von Brit Mollenhauer. Sie tut fast alles dafür, dass Parkinson bei einem Patienten so früh wie möglich erkannt wird. Doch wer denkt bei einem trägen Darm, bei Riechstörungen und häufigen Albträumen in der REM-Phase des Schlafes und depressiver Stimmung an Parkinson? Wer geht mit solchen Symptomen als 40-Jähriger zum Arzt? Zumal nicht alle Vorboten bei jedem Erkrankten auftreten oder zumindest nicht alle auf einmal. Wer das Glück hat, dass die Krankheit dennoch in einem recht frühen Stadium (meist durch Zufall) erkannt wird, kann durch Bewegung, gesunde Ernährung, Fasten und Stressabbau viel erreichen. Aber Heilung, komplette Heilung dank weiterer Forschungen, dank eines Durchbruchs, der endlich die Ursache von Morbus Parkinson in Gänze erklärt, das wäre das größte Glück – auch für Brit Mollenhauer.