Angststörung erkennen und Wege zur Rehabilitation finden
“Angst” gehört zu den Grundemotionen von uns Menschen. Sie wirkt als Schutzmechanismus, wenn Gefahr droht, damit eine schnelle Reaktion erfolgt. Sie schützt zudem, unvorsichtig zu handeln und schwierige Situationen zu umgehen, wenn es um die eigene Zukunft, die Arbeit und die eigene Familie geht. Ängste können jedoch zu einer Belastung werden, wenn sie einen großen Raum im Alltag und in allen Situationen einnehmen – der Beginn einer Angsterkrankung. Doch das Gute ist: Gegen Angststörungen gibt es viele Möglichkeiten für Behandlungen, Therapien und Reha-Maßnahmen.

Was ist eine Angststörung?
Ab wann überschreiten Ängste das natürliche Maß? Das ist konkret und für den individuellen Fall schwer zu beantworten. Wenn die Ängste aber dauerhaft präsent sind und nahezu in jeder Situation die Ängste und Sorgen eine Rolle spielen. Es ist wie ein Schatten, der sich über alles legt und sich zu einer möglichen generalisierten Angststörung entwickelt. Betroffene sind sich der Übermaß meist bewusst, haben aber die Kontrolle über das Ausmaß verloren. Ohne die Hilfe Externer ist es für die Betroffenen schwer, den Kreislauf zu durchbrechen und Ängste hinter sich zu lassen bzw. die Angsterkrankung zu behandeln.
Die folgenden Inhalte sollen einen Einblick geben, wie es zu einer Angststörung kommen kann, welche Anzeichen für eine Angsterkrankung sprechen und wie Ängste im Rahmen einer Rehamaßnahme in der Paracelsus Wittekindklinik behandelt werden.
Erste Symptome einer Angststörung
Eine Angsterkrankung (auch Angstzustand genannt) erzeugt psychische und körperliche Symptomatiken. Die psychischen Symptome lassen sich als andauernde, wirklichkeitsferne und übertriebene Befürchtungen feststellen, die sich auf viele Bereiche des täglichen Lebens erstrecken. Charakteristisch ist, dass keine Bedrohung, bedrohliche Situation oder ein konkreter Anlass vorliegt. Heißt zum Beispiel: Personen mit einer generalisierten Angststörung befürchten in einem Moment, dass auf dem Arbeitsweg etwas passieren könnte, im nächsten Moment besteht die Angst, den eigenen Eltern könnte etwas zustoßen und wieder im nächsten Moment kommt die Angst auf, ob die Haustür richtig zugeschlossen wurde. Ob kleine oder große Dinge, ob wichtig oder belanglos – die Ängste betreffen alle Bereiche des Lebens und kennen keine Grenzen. Letztendlich schränken diese Angstzustände den Alltag ein, trüben die eigene Stimmungslage, zudem erfordern sie oftmals professionelle Hilfe.
Auf der körperlichen Ebene kommt es bei Ängsten grundsätzlich zur Ausschüttung des Hormons Adrenalin, das viele Körperfunktionen beschleunigt. Schließlich dient Angst normalerweise dazu wachsamer zu sein und schnell zu reagieren. Das Herz schlägt merklich schneller und die Atemzüge werden kurz und flach. Liegt eine generalisierte Angsterkrankung vor, hält dieser eigentlich temporäre Zustand über einen längeren Zeitraum an und wird als sehr unangenehm empfunden. Körperlich kann es zudem zu Symptomen wie Benommenheit, Nervosität und Schwindel, aber auch Zittern, Schwitzen, Muskelverspannungen oder Magenbeschwerden kommen. Zudem treten häufig Konzentrations- und Schlafstörungen auf.
Ursachen für die Entwicklung einer Angststörung
Eine Angsterkrankung entwickelt sich wie alle psychischen Erkrankungen sehr schleichend und nimmt zunehmend mehr Bereich des täglichen Lebens ein. Die Entwicklung kann mehrere und sehr unterschiedliche Ursachen haben. Beispielsweise kann die Ursache in der Kindheit oder in einem durchlebten Trauma liegen. Ebenso können erlittene Verluste oder extreme Erfahrungen bzw. Belastungen im familiären oder beruflichen Kontext eine Entwicklung begünstigen. In manchen Fällen besteht im Vorfeld bereits eine andere Erkrankung, wie ein Depression oder Panikstörung oder auch eine Suchterkrankung. Eine Angsterkrankung kann aber auch ohne jeglichen erkennbaren Grund auftreten.
Hilfe bei Angstzuständen: Was Sie bei uns erwartet
Mit einer psychosomatischen Rehabilitationsbehandlung (Reha) in unserer Paracelsus Wittekindklinik zeigen wir Ihnen, welche Möglichkeiten zur Behandlung Ihrer Angststörung existieren. Wir helfen Ihnen, sich selbst besser zu verstehen, erste Schritte zu einem neuen Erleben und günstigeren Bewältigungsstrategien einzuleiten sowie sich aus dem Kreislauf zu befreien.
Unsere Reha bei Angststörungen unterstützt Sie dabei, Ihr eigenes Leben wieder aktiv in die Hand nehmen und bewältigen zu können – ohne belastende Angstzustände. Dafür bieten wir Ihnen ein breites Angebotsspektrum mit dem Schwerpunkt auf der tiefenpsychologisch/psychoanalytischen Gruppen- und Einzeltherapie. Die Einzeltherapie ermöglicht die individuelle Bearbeitung Ihrer Konflikte und Ängste und dient der Motivationsklärung. Sie kann als Ergänzung zur mehrmals pro Woche stattfindenden Gruppentherapie gesehen werden. Die Sport- und Bewegungstherapie als weiterer und verpflichtender Bestandteil unserer Therapie findet in Form von Walkinggruppen im Freien, Hallensport, Ergometertraining oder auch Schwimmen statt. Kreativ und aktivierend geht es in unserer Kunst- und Ergotherapie zu. Das kreative Arbeiten kann Ihnen den Zugang zur eigenen Emotionalität erleichtern und holt nicht selten unbewusste, unbearbeitete Themen in den Vordergrund. Ebenso findet die Entspannung durch Yoga-Einheiten, autogenes Training oder progressive Muskelentspannung ihren Platz. Haben Sie sozialrechtliche Fragen? Darum kümmert sich gerne unser Sozialdienst. Unser breit aufgestelltes Team von Spezialisten bietet Ihnen umfangreiche Hilfe zur Bewältigung Ihrer Angstzustände.