12. August 2022 

Dem Hautkrebs auf der Spur

Die Sonne – sie streichelt unsere Seele. Aber Achtung: zu viel UV-Strahlung ist schädlich und der Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs. „Gerade in den Sommermonaten ist die UV-Strahlung intensiver. Gefährlich daran ist, dass wir diese Strahlen weder sehen noch spüren können. Ob wir bereits zu lange in der Sonne waren, merken wir oft erst, wenn es zu spät ist“, erklärt Dr. med. Eva-Maria Kalusche-Bontemps, Chefärztin der Paracelsus Klinik am See in Bad Gandersheim.

Schwarzer und weißer Hautkrebs

Beim Blick in den Spiegel bemerkt man es plötzlich, ein neues Muttermal auf dem Arm oder der Leberfleck auf dem Rücken hat seine Form verändert – das alles können Anzeichen für Hautkrebs sein. Kaum eine Krebserkrankung ist so direkt auf unser Verhalten zurückzuführen. Rund 270.000 Menschen erkranken in Deutschland pro Jahr an Hautkrebs. Sein Auftreten nimmt stetig zu. Dabei ist der weiße oder helle Hautkrebs mit etwa 250.000 Erkrankten häufiger, der schwarze Hautkrebs, das sogenannte maligne Melanom, mit über 20.000 Neuerkrankten pro Jahr aber viel gefährlicher. Der Tumor kann innerhalb kurzer Zeit entstehen und ist zumeist nicht schmerzhaft. Daher wird er oft als harmlos verkannt.

Prävention steht bei Hautkrebs im Mittelpunkt

Eines gilt für alle Krebsarten: Je früher sie erkannt werden, desto größer sind die Heilungschancen und desto schonender kann die Behandlung vorgenommen werden. Daher ist die Hautkrebsvorsorge eine der wichtigsten Maßnahmen, um einen Hautkrebs-Tumor schnell zu erkennen. Gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren haben mindestens alle zwei Jahre Anspruch auf ein Hautkrebsscreening.

Selbstinspektion mit der ABCDE-Formel

„Als Rehaklinik rufen wir dazu auf, das gesetzliche Hautkrebsscreening regelmäßig in Anspruch zu nehmen, aber auch eine regelmäßige Selbstinspektion der Haut durchzuführen und bei verdächtigen Veränderungen einen Arzt aufzusuchen“, unterstreicht die Chefärztin. Für die Selbstinspektion gibt die Ärztin eine Eselsbrücke: die ABCDE-Formel.

A wie Asymmetrie: Der Leberfleck ist ungleichmäßig oder asymmetrisch.

B wie Begrenzung: Der Pigmentfleck verläuft an den Rändern unregelmäßig.

C wie Colour (Farbe): Der Fleck hat hellere und dunklere Bereiche oder sogar unterschiedliche Farben.

D wie Durchmesser: An der breitesten Stelle ist das Muttermal größer als 5 mm?

E wie Evolution: Hat sich der Leberfleck verändert?

Richtiger Schutz vor UV-Strahlung

Unsere Haut vergisst nicht. Hohe UV-Strahlung kann zu bleibenden Veränderungen im Erbgut der Hautzelle führen, die eine Zelle auch noch nach Jahren entarten lassen. Besonders gefährlich sind Sonnenbrände. Ein vernünftiger Umgang mit der Sonne ist daher der beste Schutz vor Hautkrebs. 

Hier noch ein paar Tipps der Chefärztin an warmen Sommertagen:

  • im Sommer direkte Sonne während der Mittagszeit meiden
  • Schatten suchen
  • Aktivitäten im Freien in die kühleren Abend- oder Morgenstunden verlegen
  • sich mit Sonnenschirm, Hut und luftiger Kleidung vor der Sonne schützen
  • eine Sonnenbrille mit UV-Schutzgläsern tragen
  • Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor verwenden sowie auf Solarien und UV-Lampen verzichten