Therapie bei Sucht und Suchterkrankung im Alter
4. Mai 2022 

Warum eine stationäre onkologische Reha?

Kann ich auch nach meiner Krebserkrankung wieder ein normales Leben führen? – eine häufig gestellte Frage von Betroffenen. Krebserkrankungen können das Leben ganz schön auf den Kopf stellen. Oft verhindern körperliche Nachwirkungen und Bewegungseinschränkungen den einfachen Einstieg zurück in den normalen Alltag. Damit Barrieren abgebaut werden können und der Körper zu Stärke zurückfindet, kann eine stationäre Reha unterstützen. In der Paracelsus Klinik am See in Bad Gandersheim spricht sich das Team um Chefärztin Dr. med. Eva-Maria Kalusche-Bontemps für die positive Wirkung einer stationären Rehabilitation nach einer Krebserkrankung aus. Die Ermutigung rehabilitativer Maßnahmen wahrzunehmen, richtet sich an alle Patienten, die sich nach der aktiven Krebstherapie körperlich fit fühlen.

Die Zahlen lassen aufhorchen

Jedes Jahr erkranken in Deutschland fast 500.000 Menschen an Krebs jedoch nur rund 120.000 nehmen nach aktuellen Zahlen der Deutschen Rentenversicherung Bund auch eine onkologische Rehabilitation in Anspruch. Die Gründe hierfür sind unterschiedlich. Nicht jeder Krebspatient fühlt sich nach seiner aktiven Krebstherapie fit genug, um an einer Rehabilitation teilzunehmen. Oft spielen auch persönliche Gründe eine wesentliche Rolle, die eine Antragsstellung verhindern. Bekannt ist die vermeintliche Unabkömmlichkeit zu Hause oder im Job. Allen voran Müttern fällt es schwer, ihre Kinder und ihre Familie für mindestens drei Wochen allein zu Hause zu lassen.

5 Gründe, die für das Team der Paracelsus Klinik am See ausnahmslos für eine stationäre onkologische Reha sprechen:

  • Durch eine stationäre Reha gewinnen Sie Abstand von zu Hause und können ihren Alltag für eine gewisse Zeit hinter sich lassen. Sie können sich vollkommen auf sich und ihren Körper konzentrieren. Was tut mir gut? Wie geht es mir? Gewohnte Denk- und Verhaltensmuster können mit Abstand von zu Hause, in „fremder“ Umgebung, einfacher verlassen und Veränderungen leichter akzeptiert werden.
  • Eine Neuorientierung braucht Zeit und Ruhe. Diese haben Sie in einer stationären Reha. Ohne alltägliche Pflichten.
  • Jetzt bin ich an der Reihe! – Stellen Sie sich und Ihren Körper achtsam in den Mittelpunkt Ihrer Aufmerksamkeit.
  • Sie sind nicht allein! Während einer Reha profitieren Sie vom Austausch mit anderen Betroffenen, die in der gleichen Situation sind. Gegenseitig können Sie sich Kraft und Mut schenken.
  • 24 Stunden Betreuung und Unterstützung. In einer stationären Reha haben Sie Ärzte, Therapeuten, Psychologen und weitere Fachkräfte „unter einem Dach“. Nutzen Sie diese geballte Kompetenz.

Was ist mit einer ambulanten Reha?

Im Unterschied zu einer stationären onkologischen Reha verbringen Patienten bei einer ambulanten Reha die Abende und die Wochenenden Zuhause. Ganztägig ambulanten Angeboten steht Diplom Psychologin Sabine Dyrba von der Paracelsus Klinik am See in Bad Gandersheim eher kritisch gegenüber. „Wenn es absolut nicht anders geht, wie zum Beispiel bei Alleinerziehenden mit kleinen Kindern, ist das sicher eine wichtige Alternative und besser als gar keine Rehabilitation in Anspruch zu nehmen”, so die Psychologin. „Ansonsten bringt eine ambulante Reha aber oft zusätzlichen Stress mit sich, weil man sich zwischen Behandlung und alltäglichen Pflichten zu Hause förmlich zerreißt.” Eine stationäre Reha hingegen schaffe den nötigen Abstand von den täglichen Pflichten und führe zu mehr Selbstfürsorge, um sich nach der Reha wieder mit voller Kraft und Elan dem Job, Familie und dem Alltag widmen zu können.